Canada
Saint-Jean-Bosco

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 8

      Grande Bibliothèque und Mont-Royal

      July 12, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 23 °C

      Kurzes Frühstück und Zimmer räumen. Die Vermieterin unseres Hotel Mini flitzt andauernd durch den Aufenthaltsbereich - unsere offene Küche/Wohnzimmer. Es gibt außer unserem noch zwei weitere Zimmer, die dazu gehören. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass die Räumllichkeiten 12 Leute auf einmal nutzen sollen. Aber wir wissen natürlich nicht, wie viele Betten sich hinter den zwei anderen Türen verbergen. Wir haben dort auch unser eigenes Campinggeschirr und -besteck benutzt, weil praktisch kein anderes da war (bis auf eine schöne große Tasse, aus der ich meinen English-Breakfast-Tee getrunken habe).
      Auf dem Weg zur Bibliothek der Stadt Montréal laufen wir wieder die Sainte Cathérine entlang, die Flanier- und Ausgehmeile der Stadt. Sie ist allerdings nicht schick, sondern ganz einfach sehr praktisch mit kleinen Holzterrassen, auf denen die Leute hier gerade ihr Frühstück einnehmen und sich abends mit Freunden treffen. Die Leute sind sehr 'easy going'. Ein krasser Gegensatz zu Toronto mit seinem Financial District, den schicken Bars und Restaurants und Touristen, die das Nachtleben genießen wollen. Montréal ist eine kunterbunte Stadt, die sich ganz klar zu allen sexuellen Orientierungen bekennt, was man auch im Straßenbild sieht. Hier habe ich zum ersten Mal 'so richtig' eine Drag Queen gesehen, die die Sainte Cathérine auf unglaublich hohen Schuhen hinunterging.
      Also die Grande Bibliothèque, die BAnQ, ist wirklich grandios: Auf fünf sehr geräumigen Etagen alles, was das Herz begehrt. Man kann sich zum Arbeiten vor Ort Tablets ausleihen. Im Obergeschoss stehen zwei große Plattenspieler und ich habe mir Kopfhörer ausgeliehen und alte Nana Mouskouri-Platten (auf französisch) und die Beatles gehört. Im Untergeschoss finden Kinder sehr gemütliche Sitzecken, frei stehend oder in die Regale eingelassen, für ein bis zwei Kinder mit Kissen bestückt. Ella hat sich dort gleich in einen kleinen Strandkorb gelegt und Dirk und ich erkundeten das Gebäude. Jeder Bewohner der Stadt kann Mitglied werden, was nichts kostet. Danach gleich hinter der BAnQ ein Straßenantiquariat, in dem Ella einen 'Harry Potter' auf chinesisch hätte kaufen können, der auch schön illustriert war, wobei die Schriftzeichen allein schon sehenswert waren. Harry Potter von oben nach unten zu lesen statt von links nach rechts... ob das menschliche Gehirn wohl dadurch geprägt wird, in welche Richtung wir beim Lesen unsere Augen bewegen?
      Mittagessen in der Futtermeile der Stadt in einem sehr italienischen Restaurant (mit Plastikschinken und -paprikazöpfen an den Wänden und vielen, vielen Fotos mit der italienischen Nationalmannschaft von 2006, als sie Weltmeister geworden sind...).
      Damit die Montréaler im Winter, der ja sehr lange dauert, 7 Monate, trockenen Fußes und beinahe ohne warme Kleidung zur Arbeit gehen können, gibt es unter der Stadt eine Stadt für sich mit Boutiquen, Cafés, Supermärkten, allem, was man zum Leben benötigt. Jetzt, im Sommer, gibt es auch dort, wie im Zentrum der Stadt, viele Straßenmusiker und Artisten. Wir werfen noch einen Blick hinein in diese Montréaler Unterwelt, bevor wir wieder das Auto um 15 h30 abholen müssen, wofür wir noch einmal schnell die Métro benutzen. Mit dem Auto zum Mont-Royal, dem Berg mitten in der Stadt, mit seinem Grand Chalet, von dessen großer Terrasse aus man eine schöne Aussicht auf die Stadt genießt, was außer uns noch gefühlte andere 300 Touristen taten. Mitten auf der Terrasse stand ein Klavier. Ella hatte in Montréal, als wir an einem Musikgeschäft vorbei kamen, schon gesagt, dass sie gerne wieder einmal Klavier spielen möchte, weshalb wir extra hinein gingen und sie ausgiebig spielen durfte. Jetzt also noch einmal auf dem Mont-Royal. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Ella sich getraut hat, vor so vielen Leuten zu spielen. Ich denke, das kam ganz gut an. Dirk meint, ich soll natürlich noch erwähnen, dass man vom Mont-Royal aus tatsächlich einen königlichen Blick auf die Stadt Montréal hat. Dafür hänge ich euch natürlich ein Foto an. Danach eine lange Autofahrt nach Québec. Auf halber Strecke hat Dirk mich beim Fahren abgelöst. Und dann konnten wir nach dem Hotel Mini mit seinem Minizimmer in ein geräumiges Hotelzimmer ziehen.
      Read more

    • Day 10

      Poison Ivy am Chute Montmorency

      July 14, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 23 °C

      Wie ökologisch verträglich ist so eine Reise denn eigentlich? Laut Regina ist die bloße menschliche Existenz ja schon klimaschädlich, zumindest unsere sogenannten zivilisierten Existenzen. Was wir hier anstellen mit Langstreckenflügen und Autofahrten im fetten Ford Taurus geht eigentlich gar nicht (schlimmer sind für mich nur Kreuzfahrten oder Reisen ins Weltall, wovon wir allerdings noch keine CO2-Bilanz kennen). Also, schon im Flugzeug wurden Unmengen von Plastikmüll produziert. Alles, was gereicht wird ist aus Plastik und teilweise zusätzlich noch eingeschweißt. Beim Frühstück in den meisten Hotels sind die Brotaufstriche in kleinen Töpfchen aus Plastik mit Aludeckel. Was da so an Bettwäsche und Badetüchern anfällt, wenn wir nur jeweils 1-2 Tage an einem Ort bleiben, darüber darf man auch gar nicht nachdenken. Das Hotel Monte Cristo, in dem wir nun für drei Tage bleiben, schlägt jedoch in Sachen Plastikmüll alle Rekorde. Gestern beim Frühstück sind wir erst recht spät erschienen, weil wir noch so kaputt waren von der Fahrt aus Montréal. Da lagen große Plastikberge im Speisesaal, weil auch die Croissants und Muffins und sonstige Frühstücksfutteralien vor dem Anreichen in Plastikdosen waren. Das Frühstück ist hier im Hotelpreis inbegriffen - sonst muss man es extra dazu buchen, was dann, wie in Toronto schon mal 25 - 30 Dollar pro Person kosten kann. Hier im Hotel gibt es Styroporbecher und -teller und Plastikbesteck und -becher (für die Kaltgetränke). Heute Morgen bin ich dann in den Plastikstreik getreten - demonstrativ mit unserem Campinggeschirr bewaffnet (auch aus Kunststoff, aber immerhin wiederverwendbar) habe ich zumindest keine Styroporbecher und -teller benutzt und bin hinterher mit meinem bunten Geschirr zur Rezeption gegangen und habe einen Verbesserungsvorschlag eingereicht (oh, diese Deutschen, die alles besser wissen...). Der Herr an der Rezeption meinte, den Hinweis hätte er der Hotelleitung auch schon gegeben. Sonst sind die Kanadier auch eher umweltbewusst unterwegs. Gestern waren Dirk und ich noch in einer Galerie in Québecs Unterstadt, die nur Recyclingkunst angeboten hat - aber was für Kunst! Wirklich edle Stücke. Schmuck und Alltagsgegenstände.
      Dirk und Ella waren heute morgen im Hoteleigenen Pool und ich habe in FindPenguins geschrieben. Danach sind wir zum Chute Montmorency gefahren, einem Wasserfall bei Québec, der sogar 30 m höher ist als die Niagarafälle. Und da er in Stufen nach unten fällt, kam er der Geräuschkulisse des Rheinfalls in Schaffhausen sogar sehr nahe. Letztere ist zwar immer noch mein Vavorit, aber der Montmorency-Wasserfall hat Dirk und mir schon ziemlich gut gefallen. Er muss auch im Winter sehr beeindruckend aussehen.
      Auf dem Weg zum Wasserfall gab es, wie schon am Pink Lake in Ottawa ein Warnschild vor Poison Ivy. Auf dem Rückweg vom Wasserfall standen ein älteres Ehepaar mit Enkeltochter davor und unterhielten sich offensichtlich darüber. Ich sprach die Dame an und fragte, was denn das Poison Ivi bewirke und sie meinte, Ausschlag. Sie sei auf Poison Ivi allergisch und beschrieb mir, wie so ein Ausschlag dann aussieht. Dirk musste schmunzeln und meinte, so sei das, wenn man älter wird, jetzt würde ich mich schon mit anderen Leuten über Krankheiten unterhalten... Ja, so ist das eben. Ich habe dabei aber auch gelernt, wie Poison Ivy aussieht. Genau vor uns wuchs nämlich so ein Pflänzchen.
      Abendessen in einer Pizzeria in einem ehemaligen Arbeiterviertel in Québec. Auf Dirks Pizza Funghi war übrigens Trüffelöl. ;-)
      Ich finde es schön, dass wir in den zwei Tagen doch einiges von Québec gesehen haben - und nicht nur schicke Straßen - eine schöne bunte Mischung. Es ist eine schöne Stadt mit netten Menschen und das Chateau Frontenac ist wirklich sehr beeindruckend. Aber, ich glaube, noch einmal hierher kommen muss ich nicht. Bis jetzt finde ich Europa und vor allem Frankreich, schöner. Ich würde nur gerne etwas von der Freundlichkeit der Menschen hier mit nach Hause nehmen.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Saint-Jean-Bosco

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android