Chile
English Narrows

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Travelers at this place
    • Day 33

      The english narrow

      March 12, 2023 in Chile

      Die Gespräche führen bis in die Nacht. Wenig Schlaf und Augenringe vorprogrammiert. Denn in dieser Nacht ist auch der einzige Stop an dem das Schiff ankert. Es hält ja auch kaum einer für möglich dass am Ende des Fjords mit seinem übermäßig tiefen Wasser eine Sandbank lauert und zum Abschluss eine Enge passage die nur bei Tag durchfahren werden darf. Das Boot hat 23m Breite, die Fahrrinne 40m und wir müssen noch ein Kurve um eine Insel herumfahren. Eine enge Geschichte für die man vorsichtshalber abseits jeglicher Zivilisation eine Marienstatue auf die Insel im Kanal gebaut hat. Bis auf zwei Schiffen hat sie bislang allen Schiffen den Weg geleitet. Eines ist auf Grund gefahren weil man die Sandbank früher noch nicht kannte. Und das zweite ist gesunken weil es irgendwo aneckte während es mit Zucker aus Brasilien überladen war und zu viel Tiefgang hatte. Merke: Zuviel Zucker ist ungesund.
      Heute liegt eines der Schiffe immer noch als Mahnmal auf der Sandbank. Mit der Zeit und mit dem Salzwasser wurde daraus ein regelrechtes Geisterschiff.

      Nach weiteren zwei Stunden gelangen wir nach Puerto Eden. Ein Ort, einhundert Einwohner in etwa 36 Häusern, davon 10-15 Schüler in einer Grundschule. Die Häuser verbindet ein Laufweg. Eine Straße existiert nicht. Schiffe sind die einzige Verbindung. Einige Leute an Deck freuen sich denn es ist seit zwei Tagen das erste Mobilfunksignal auf der Route. Und für die nächsten 30 Stunden bleibt es auch das einzige Lebenszeichen nach außen.

      Durch enge Kanäle geht der Weg wieder vorbei an unzähligen Möwen, Robben und auch wieder einer Delphinschule. Eine Fähre kommt uns entgegen mit einem kurzen Hupen. Natürlich muss der Kapitän Stärke zeigen und hupt gleich vier Mal. In den engen Fjords hallt ein langes Echo.
      Die Luft klart auf und wie für das Wochenende vorhergesagt gibt es den ganzen Nachmittag Sonnenschein. Was wollen wir denn mehr? Gestern noch auf hoher See war es egal ob die Sonne Scheint oder Wolken den Himmel verhängen. Man sieht am Horizont so oder so kein Lebenszeichen. Heute dagegen zeigen sich die ersten Bergspitzen mit verschneiter Zuckerhaube. Am Nachmittag passieren wir in der Ferne den großen chilenischen Inlandgletscher. Der Wind hat ein paar Eisschollen bis hier hinaus zu uns in den Fjord geblasen, wo sie erst langsam dahinschmelzen. Im Südwinter ist die Wasserstraße ab und an wohl von Eisplatten übersäht oder gar leicht zugefroren. Für diesen Fall sind die Schiffe allesamt verstärkt und haben vorn eine besondere Legierung dass sie nicht kaputt gehen wenn man sachte durchs Eis pflügt. Sind ja keine Eisbrecher.
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    You might also know this place by the following names:

    Angostura Inglesa, English Narrows

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