China
Lijiabucun

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Travelers at this place
    • Day 28

      Die Grabstätte des ersten Kaisers

      October 27, 2017 in China ⋅ ☀️ 18 °C

      Stellt Euch vor ihr werdet zum Kaiser gekrönt und im Laufe eures Lebens erobert Ihr ganz China. Woran denkt ihr als Erstes? Richtig! Auf eine riesige Grabstätte mit 8.000 Terrakotta-Kriegern und einen mit Quecksilber versiegelten Grab, sodass es auch 2.300 Jahre später noch nicht geöffnet werden kann, sind wir auch sofort gekommen. Das genügt noch nicht? Ok! Warum nicht seine 100 Frauen lebend mit begraben und über 500 Kinder töten lassen, um diese mit Quecksilber zu konservieren. Aber immerhin lässt man sich noch Ausreden, dass man seine ganze Armee und die höchsten Beamten ebenfalls lebend mit begraben lässt. Wäre aber auch doof für den nächsten Kaiser, so ohne Armee und ohne Beamte... Da diese Idee so auf der Hand liegt, kam auch der erste chinesische Kaiser Qín Shǐhuángdìs um das Jahr 200 vor Christus auf diese Idee, da er an ein Leben nach dem Tod glaubte und alles mitnehmen wollte. Nur leider ist man bei dem Bau nicht ganz fertig geworden, da eine der Gruben beim Auffinden der Anlage noch leer war. Der Gute ist wohl einige Jahre zu früh gestorben (entweder wohl Vergiftung oder Mord mit einem Messer). Die Anlage selbst ist wie eine umgedrehte Pyramide aufgebaut. Das bedeutet, dass die Terrakotta-Krieger (insgesamt 2 von 3 geplanten Garnisonen) sowie die Kommandozentrale mit den Offizieren und Generälen die oberste Ebene bilden. Darunter befinden sich dann die Ebenen, die bislang noch nicht geöffnet werden konnten, mit dem Grab selbst, den geopferten Kindern und den lebend bestatteten Frauen sowie weitere noch nicht untersuchte Kammern. Es ist daher nur derzeit nur möglich die oberste Ebene zu besuchen. Diese war seinerzeit selbst mit Holzbalken überdeckt worden und ist im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten (dabei wird auch das kleine wichtige Detail beigetragen haben, dass man alle Sklaven wohl töten ließ). Erst 1974 fand ein Bauer bei Bohrungen für einen Brunnen die Anlage wieder. Die Grabstätte selbst war - aufgrund der Aufzeichnungen - bereits bekannt (von diesen und Messungen im Berg weiss man, was einem wohl in den versiegelten Kammern erwartet), nur die Terrakotta-Krieger waren bislang unbekannt. Vielleicht noch kurz zum Kaiser selbst. Er vereinigte China und war auch für die kommunistische Partei eine Art Vorbild, sodass die Stätte im Rahmen der Kulturrevolution nicht angetastet wurde (im Gegensatz zu anderen traditionellen Bauten, Religionsstätten und Statuen). Es war auch dieser Kaiser, der wohl den Bau der chinesischen Mauer anordnete. Bereits zu dieser Zeit herrschte er über ein Volk von 30 Mio. Menschen, wobei jedoch mindestens 2 Mio. während seiner Herrschaft wegen Hunger, Versklavung und Krieg umkamen. Da er für die monumentalen Bauten soviel Arbeitskraft benötigte, gab es in vielen Provinzen nur noch Frauen und Kinder, sodass die Felder nicht mehr bestellt werden konnten. Genug auch hierzu. Wir fuhren bereits am Morgen zu der Stätte, die knapp 40 Km außerhalb von Xi‘an liegt. Dort angekommen, befindet sich ein großes Areal, mit den drei offenen Kammern (die vierte Kammer fand man ja nur leer), einem Museum und einem riesigen Souvenirladen. Wir gingen gleich zum Anfang in die Kammer 1, die die größte Kammer enthielt. Diese - und die anderen Hallen - waren komplett überdacht. Dort standen sie nun, die Terrakotta Krieger in ihrem orang-rötlichem Ton. Da man im historischen China scheinbar grösser war, sind die Figuren zwischen 1,85 und 2,00 Meter groß und realen Vorbildern nachempfunden. Daher sind sämtliche Gesichter individuell ausgestaltet. Die Masse der Krieger sah gewaltig aus und die damit verbundene Handwerkskunst war beeindruckend. Wie wie erfuhren, waren die Figuren ursprünglich auch bemalt gewesen, verloren ihre Farbe jedoch aufgrund des Sauerstoffs nach der Ausgrabung. Man sah verschiedene Krieger in Schlachtformation, vom einfachen Fusssoldaten über Bogen- und Armbrustschützen bis zu berittenen Soldaten. In der nächsten Kammer waren die Offiziere und Generäle, die andere Rüstungen trugen und größer und stärker dargestellt wurden. Diese Kommandozentrale war relativ klein, verglichen mit den Kammern der Krieger. Die letzte Kammer ist bislang nur teilweise freigelegt und man konnte gut sehen, wie die Krieger wieder zusammengesetzt werden. Ein Spaß für Puzzle-Freunde. Dabei ist zu beachten, dass der Kaiser nie die Möglichkeit hatte sich die Armee auch wirklich anzuschauen, da die Figuren in die fertigen Baracken gestellt wurden und nur im Fackelschein zu erkennen waren. Nach beeindruckenden Stunden dort ging es zurück zum Hostel. Ab hier hieß es Freizeit. Da Chris mal ein bisschen für sich sein wollte und noch einmal einen längeren Spaziergang durch Xi‘an machte, ging Steffi Snacks für den morgigen Tag kaufen und auf eine der beeindruckendsten Lichtshows der Welt. Diese fand Steffi aussergewöhnlich schön und wirklich sehenswert (Chris hatte hingegen keine Lust). Es war dann wieder Zeit für Sachen packen und Schlaf. Es wartete eine kurze Nacht auf uns...Read more

    • Day 30

      Ein Tag bei den Mönchen in Shaolin

      October 29, 2017 in China ⋅ ☀️ 14 °C

      Es ging gleich früh am morgigen mit dem Bus nur einige Straßen weiter zum Shaolin-Kloster. Ja genau das Shaolin-Kloster. Ort mystischer Mönche und spiritueller Weisheiten. Geburtsort des Kung Fu und Pilgerstätte des Zen-Buddhismus. Im Prinzip kann man sich das aber ein wenig wie einen Freizeitpark vorstellen. Man bezahlt Eintritt und hat damit Zugang zu diversen heiligen und nicht so heiligen Stätten, Bauwerken und Wanderwegen, während einem Unterwegs verschiedene Händler Wasser, Süssigkeiten und weitere Getränke für einen überteuerten Preis anbieten. Um es vorweg zu nehmen: es war dennoch toll! Zunächst ging es zum Dharma Cave. Dabei handelt es sich um eine Höhle in den Bergen, in dem ein Buddhist 9 Jahre gelebt und gebetet hat (Dharma). Hintergrund hierfür ist, dass er aus Indien nach Shaolin kam, da er dort Mönch werden wollte. Da die Mönche jedoch noch nie einen Ausländer zu Gesicht bekamen, wiesen sie ihn ab. Da auch weitere Aktionen Dharmas nichts an diesem Umstand ändern sollte, ließ er sich auf einem nahen Berg im besagter Höhle nieder, da er den Ort aufgrund der Täler und Berge für ideal erachtete. Nach einiger Zeit bekamen die Mönche großen Respekt vor Dharma und es kam jemand zu ihm, der sein Schüler werden wollte. Dies lehnte Dharma ab und meinte, dass dies nur geschehen soll, wenn der Schnee sich rot färbe. Da es tiefer Winter war und roter Schnee auf natürliche Weise nicht entsteht, kam der willige Wannabe-Schüler auf die glorreiche Idee sich einen Arm abzuhaken!! Tada und es gibt roten Schnee. Von dieser Willenskraft tief beeindruckt nahm Dharma ihn als Schüler an. Dharmas Art und Weise führte schließlich zum Zen-Buddhismus und zu traditionellen Robbe der Mönche, die nur einen Ärmel hat. Der fehlende Ärmel soll die Opferbereitschaft von Dharmas Schüler darstellen. Weiwei unser Guide erklärte uns dabei auch noch einmal den Unterschied zwischen Kung Fu Meister und Buddhismus Meister. Dies sind zwei verschiedene Disziplinen, die auch unterschiedlich gelebt werden können. Die Mönche selbst leben streng vegetarisch und meiden es auch Pflanzen zu beschädigen. Heirat und Kinder sind ebenfalls verboten. Der traditionelle Kurzhaarschnitt symbolisiert dabei die Aufgabe der eigenen Herkunft (Haare werden von den Eltern weitergegeben). Da der Dharma Cave recht hoch in den Bergen liegt, hiess es Wandern. Zunächst bis zum Fuß des Berges und anschließend die 1.999 Stufen (nicht mitgezählt) bis zur Höhle und zur Spitze, wo sich eine Statue Dharmas befindet. Das Wetter war wie üblich auf unserer Seite und es gab wunderschönen Sonnenschein. Der Ausblick auf das Tal mit dem Kloster und den 1.999 Stufen war wunderschön, sodass wir hier auch eine längere Pause einlegten bevor es den ganzen Weg wieder zurück gehen sollte. Nach anschließender Wanderung nach uBern gingen wir weiter bis zum Pagodenwald. Wir hatten keine Idee, was das sein sollte, waren aber von den uns bietenden Blick begeistert. Dabei handelt es sich um einen Friedhof der dortigen Mönche. Die Pagoden selbst sind große Bauwerke, die mehrere Ebenen enthalten können. So mehr ein Mönch in den Geheimnissen des Buddhismus eingewiesen ist, umso mehr Ebenen enthält dann sein Grab. Weiter ging es dann zum Shaolin Tempel selbst. Dabei handelt es sich um eine große Anlage, in der mehrere Tempel, Pilgerstätten und Schreine öffentlich zugänglich sind. Dort roch man überall den Weihrauch und sah Gläubige beten. Die Tempelanlage bestand durchgehend im Pagodenstil und wurde über Jahrhunderte Hinweg aufgebaut und ausgebaut. Nachdem wir einmal durchgegangen sind, ging es weiter zur Kung Fu Show der Mönche, die im Prinzip derjenigen von gestern entsprach. Sie war aber deutlich professioneller aufgezogen. Nach dem Abschluss der hieß es dann „Exit through the gift shop”. Auch an diesem mystischen Ort musste man durch einen Souvenirladen, der allen möglichen Quatsch verkaufte. Irgendwie hat das den Eindruck doch wesentlich getrübt. Und irgendwie scheinen die Chinesen auf diesen Quatsch auch völlig abzugehen. Anschließend ging es zurück ins Hostel, wo wir ein paar Stunden zum Packen und Essen hatten. Dann hieß es auch schon wieder in den Bus zum nächst größeren Ort zu fahren und dort den Nachtzug nach Peking zu nehmen. Da gerade das 90. Kommunistische Jahrestreffen in Peking stattfindet, sind die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch. So wurden einigen aus der Gruppe die Deos und Haarsprays abgenommen, die ein entflammbar Symbol trugen. Unser Guide meinte, um die Übernachtung in einer chinesischen Arrestzelle zu vermeiden, sollten wir unsere entsprechenden Flaschen wegwerfen. Auch Taschenmesser sollten bestmöglich weggeworfen werden, da hier nicht nur eine Arrestzelle droht. So gab es auch zwei Sicherheitskontrollen. Unser Guide meinte, dass auch im Zug und in Peking selbst weitere Kontrollen auf uns warten (was aber nicht der Fall war). Uns so endete der Tag im Nachtzug.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Lijiabucun, 李家堡村

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