China
Mushan

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Travelers at this place
    • Day 16

      ChefsDeChine

      August 31, 2019 in China ⋅ ⛅ 30 °C

      Die liebe Morgenroutine haben wir bis 9:30 gut erledigt, denn dann werden wir zu unserem Kochkurs abgeholt! Ich freu mich schon sehr drauf, den komplett mit allen Dreien zu machen.
      Erst werden wir zum Markt gebracht, der gar nicht so klein ist, aber schwer zu finden, weil der nur über ein Doppeltor von der Straße aus betretbar ist. Eine kleine, rote, quirlige Dame namens Mandy - oh Mandy - stellt sich uns am Eingang als Kochcoach für die nächsten drei/vier Stunden zu vor. In Chenglish werden wir über den Markt gewirbelt, kleine Sachkunde, so einiges Unbekanntes bekommt einen Namen.
      In der Fleischabteilung hat man nicht nur den Hunden das Fell über die Ohren gezogen, sondern auch den Katzen. Nele und ich haben uns das von Laura und Fynn nur berichten lassen, Nele hat die Besichtigung dieses Mal verweigert. Ich habe noch nie von einem Land gehört, dass dort Katzen gegessen werden, nicht einmal in Vietnam. Die haben da zwar alle verstümmelte Schwänze, aber sie sind häufiger anzutreffen als alle anderen Tiere.

      Nach dem kurz gehaltenen Exkurs in die Welt der Rohstoffe und Zutaten werden wir in ein Dorf kutschiert, in dem sich die Kochschule befindet. Die Alternative Location für den Kurs wäre ein Restaurant namens Cloud 9 in der Fußgängerzone gewesen, ein Dorf schien uns aber viel romantischer, wenigstens authentischer als Kulisse. Und das ist es dann auch tatsächlich, die Arbeitsplätze in einem großzügigen, offenen Haus mit Holzdach und Hahnengeschrei vom Kräutergarten gleich nebenan, was ein inspirierendes Ambiente. Die rote Mandy - oh Mandy - verteilt blaue Schürzen. Mit von der Partie ist noch ein jüngeres amerikanisches Paar. Die arbeiten in der amerikanischen Botschaft in Peking und machen langes Wochenende in Yangshuo. Er groß, schlacksig, pickelig und nicht sehr redselig, sie eher eine Kurze, isst wohl gerne und kann sprechen.
      Wir konzentrieren uns dann aber lieber mal auf‘s Kochen. Vor uns steht ein Brenner, Schneidebretter, Beilmesser, Gewürze, das vorbereitete Gemüse und das Fleisch.

      Fünf Gerichte werden es sein, deren Zubereitung wir lernen. Aber nicht nur die, sondern auch die richtige Handhabe der Küchenutensilien samt die Deutung der Rauchzeichen zur richtigen Woktemperierung. Fünf Gerichte also.
      Eierdumplings als Vorspeise, dann gedünstetes
      Huhn mit Knoblauch, Knoblauchgrün und Datteln,
      Süßkartoffelblätter Gemüse, Auberginen mit Ingwer und Knoblauch und zu guter letzt Gemüse mit Schweinefleisch. Ich werde die Rezepte jetzt aber nicht en Detail beschreiben, keine Sorge.
      Mandy erklärt und führt jeden einzelnen Schritt vor, wie wir das Beilmesser richtig halten, wie wir diese kleinen, hübschen Gemüsestreifen damit zustande bekommen, wie Knoblauchzehen massenhaft schnellst zerkleinert werden, woran wir sehen, dass der Wok die richtige Temperatur hat und wieviel Spaß Kochen Lernen machen kann. Chinesisch Kochen geht so dermaßen ratzefatze, wenn man die Abläufe kennt und entsprechend vorbereitet hat, dass bevor man es sich versieht, fünf leckere Gerichte fertig gezaubert sind.
      Die Eierdumplings waren mein persönliches Highlight, sowohl in der Zubereitung als auch als Gericht. Geschlagenes Ei wird in den Wok gegeben, in die Mitte des etwa Handteller großen Eierflecks wird ein wenig Fleischfüllung gegeben, dann wird das Ding in der Mitte geknickt und geschlossen, der halbkreisförmige Dumpling verklebt am Rand, noch ein wenig die Fleischfüllung garen, aufpassen dass nix verbrennt, fertig!
      Das Hantieren mit dieser Wokschaufel und lenkenden Stäbchen geht überraschend gut dabei. Die Abfolge der Kochgänge geht recht zügig von statten und gemerkt hat sichs keiner so richtig, aber wir habens ja gefilmt.

      Gegessen wird das Menu in großer Runde in einem offenen Raum gleich nebenan mit Gartenblick und wieder diesem Bergpanorama. Wir probieren unsere Kreationen natürlich gegenseitig und jedes schmeckt so ein bisschen anders, obwohl die gleichen Zutaten verwendet wurden.
      Das Ami-Couple lässt das meiste von den Leckereien stehen und verdrückt sich dann ziemlich schnell. Seltsame Gesellen. Wir essen, genießen und palavern noch ein Weilchen. Zum Abschied gibts dann noch ein Zettelchen mit den Rezepten und ein freundliches Lächeln. Früher Nachmittag sind wir komplett abgefüllt wieder im Zimmer.
      Der Nachmittag ist frei. Dösen, Zocken, Schreiben, Reden. Ich mag gerne noch ein bisschen mit dem Rad herumcruisen, an schönen Stellen verweilen und vielleicht Fotos machen. Dafür kann ich jedoch keinen gewinnen und zuckel alleine los.
      Es hat was, auch mal ohne Anhang im eigenen Tempo unterwegs zu sein. Radeln, stopp, schauen, radeln, stopp, schauen, Foto, schauen, radeln, stopp... spätestens jetzt schon hätten die Kinder mich genervt von der Brücke gestürzt...
      Das Nachmittagslicht hat schon immer wieder etwas besonderes. Es wärmt die Welt und das Herz und bringt so viel Freundlichkeit ins Ambiente. Ich atme tief durch. China duftet nicht, manchmal riecht es, aber es duftet nicht. Bali duftet, Indien duftet - oder stinkt bestialisch - und China? also ich rieche nichts. Selbst die Wäsche nach dem Laundryservice - nix. Noch in Malaysia haste gerade die frische Wäschetüte aufgemacht und warst dann gleich ein Weichspülerduftjunkie. So lecker. Oder in Indien, oder Little Indias diverse, die Jasminblüten in den Haaren der Frauen vor dir im Bus... ein Heiratsgrund. Und China? Essensduft vielleicht? Das könnte sein... hm, ich halte die Nase weiterhin offen.
      Aber die Augen haben ordentlich was zu Schauen. Nur zu schnell gewöhnt man sich an den Anblick der chinesischen Besonderheiten, Ornamentik, Schriftzeichen, Exotik. Viele von uns tragen die Klischees in unseren Kopf herum, und sei es die vom Chinarestaurant oder die Chinatown von Bangkok, und so kommt mir diese chinesische Ästhetik fast selbstverständlich vor auf diesem Filmset hier und doch auch wieder sehr unwirklich. Aber es ist real, es ist echt echt und ich stehe mittendrin und es lebt, lärmt, bewegt sich und duftet gelegentlich zumindest nach Essen, und rauchenden Männer an Spieltischen. Zwickt‘s mi! Es ist einfach großartig! Reiseglück.

      Ich erkenne den Eingang zur Markthalle wieder und ein paar hundert Meter weiter erspähe ich rechts die Fußgängerzone und beschließe mir dieses Ding einmal näher anzusehen. Ein bunter Laden neben dem anderen, eine Shoppingmall-Burg in Chinaarchitektur um einen sehr frei interpretierten Zen-Weiher herum drappiert. Starbucks, McDonalds, klar, gefühlt eh alle 150 Meter in China. Miniso der zehnte, hahnebüchen dekorierte Restaurants. In einem ertrinken die Gäste schier in einem Plastikblumenmeer aus nach Hilfe schreienden Farben. Viele Süßigkeitenläden. Vor einem stehen in folkloristischen blauroten Plasikkostümen zwei muskulöse Männer gegenüber an einem großen Pott, kreisen die Hüften in einem anderen Zyklus als die Arme, mit denen sie einen Schwengel halten und so tun, als würden sie irgendeine Masse umrühren. Dabei singen sie in ihre Headsets so etwas ähnliches wie „Backe, backe Kuchen“. In Dauerschleife, ohne Pause, stundenlang, live und echt. Was ein Job. Davor auf der Straße ein älterer Mann in einem nicht weniger albernen Kostüm, der sein Produkt anpreist und die Leute auf der Straße anlabert, ebenso verstärkt über sein Headset. Megatrashig, geil.
      Und Schnickschnackläden und ich denke an meine Kinder und ich vermisse sie, weil das gefällt, amüsiert und unterhält sie sicher genauso wie mich, denke ich. Also 180 Grad gewendet und zurück ins Hotel.
      Die Kinder sind jedoch nicht im Zimmer. Ich finde sie unten auf der Terrasse am Flussufer und sie beschnitzen kleine Bambusrohre, da sollen später mal Kugelschreiberminen rein.
      Bald sind sie fertig, erfreut und willig und wir radeln erneut die zehn/fünfzehn Minuten zur Fussgängerzone.
      Die ist jetzt schon etwas vollerbunterlauter als vor einer Stunde, der Abend dämmert auch schon und die Bonbonshows ungebrochen in vollem Gange. Die Läden saugen uns ein und spucken uns auch wieder aus, manchmal sogar mit einer kleinen Neuerwerbung. Zaubertrickringe kaufen wir uns von einem Straßenhändler, Fynn hat den Trick bald ziemlich gut raus. Es gibt bunte Keksbällchen mit Trockeneisrauch gefüllt. Sogar Modeläden mit sehr witzigen Designerklamotten. Wir lesen German Bratwurst neben dem Erdinger Weissbierlogo. Zwei Rot karierte Chinesendirndl kichern uns an. Der Wirt sieht deutsch aus, wir gehen hin und fangen an, mit ihm zu ratschen. Er und sein Partner kommen aus Rosenheim, gleich um die Ecke bei mir Zuhause, und seit sieben Jahren versuchen sie aus den chinesischen Nahrungsmittelangebot bayrisch schmeckende Schmankerl zusammenzu ...äh ...batzen. Die Fotos auf der Speisekarte sehen sehr abenteuerlich aus, die German Currywurst genauso wie die Schweinshaxn. Hätte ich mir meinen Abendessenhunger damit nicht versaut, würde ich‘s glatt mal probieren. Kuriose Sache. Nur, so richtig glücklich und motiviert klang er bayrische Expat jetzt nicht.
      Im Laufe des frühen Abends machen auf der Fussgängezone immer mehr GoGo Clubs auf, so wie in Thailand, nur etwas keuscher, noch, aber mit schrilleren Outfits in noch schrilleren Bars, die da heissen Bad Panda Bar oder E.T. Space Bar. Also doch gar nicht so schlecht für‘s Amüsmoh, die Meile.

      Der Verzicht auf Schweinshaxen hat nicht nur Heimat- sondern auch Hungergefühle geweckt. Dumm nur dass das Gastronomieviertel so ganz in der anderen Richtung der Altstadt liegt. Plötzlich allegemeiner Riesenhunger, Essen muss her, schnell. Der nächste Imbiss wird besetzt, Mama kocht. Zweierlei Dumplings und Schweinefleisch süßsauer werden serviert. Ach sooo, soo muss Schweinefleisch süßsauer schmecken! Dreimal die beste Wahl, so unglaublich lecker ist das. Mama eben.

      Und wie‘s so ist nach dem Essen, die Müdigkeit überfällt uns gnadenlos. Wir müssen über die Fußgängerzone auch wieder zurück. Der Betrieb hat jetzt voll aufgedreht. Es ist ordentlich voll, aber noch kein Geschiebe, selbst die Bars füllen sich langsam mit Cowboys, auf die schon blonde Manga-Damen warten. Glitzer, glitzer, bling, bling, was ein Spektakel. Geplärre, Gezeter, Gestampfe und Gekaufe. Fynn mag noch einen Laserpointer erwerben und schlägt mit Laura für den Lichtstab einen guten Preis raus. Die letzten Meter zu unseren Fahrrädern sind geschafft, jetzt reichts dann auch.
      Bald wird die Straße wieder still und irgendwann, bei einem roten Leuchtschild biegen wir ab in unser sehr geschätztes Hotel. Die Kinder gehen schon mal hoch, ich mache noch kurz das Taxi und die Zeiten für Morgen klar. Dann verschwinde auch ich im Schatten unseres dunklen Aufganges. Vor dem Schlafen müssen wir noch unser Gepäck flugtauglich packen. Danach sieht das Zimmer ja wieder richtig geräumig aus! Bis Morgen!
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    • Day 3

      Chinesisches Open Air Event

      August 16, 2022 in China ⋅ ⛅ 28 °C

      Bill hat uns diese Light Show angepriesen und uns die Tickets besorgt. Hier ist es so, dass je höher man sitzt, die Plätze immer teurer werden, bei uns ist das eher andersrum. Wir haben in der dritt besten Kategorie gesessen und zwar das ganze Geschehen auf der großen Bühne gesehen, aber ich persönlich sehe gern die Mimik und die Kostüme der Akteure, also für mich alles zu weit weg. Die Geschichte drumherum muss man nicht wirklich verstehen, damit es einem gefällt, uns hätten auch die Effekte und der Gesang ausgereicht, wenn es uns wirklich vom Hocker gerissen hätte. Was mich auch ab genervt hat ist, dass viele erst kamen, als das Stück schon angefangen hatte und die meisten sich laut während der Aufführung unterhalten haben, was definitiv sehr gestört hat. Im Großen und Ganzen ganz nett, eine Erfahrung mehr, aber leider nicht das, was wir uns erhofft haben.

      Ein Absacker in der Hotel Bar rundet den Tag ab und lässt diesen Abend als unvergesslich erscheinen. 😉

      Bill advertised this light show and got us the tickets. Here it is the case that the higher you sit, the places are becoming more and more expensive, with us it is rather the other way around. We sat in the third best category and saw the whole thing on the big stage, but I personally like to see the facial expressions and the costumes of the actors, so everything is too far away for me. The. You don't really have to understand the story around it, so that you like it, we would have been enough to have the effects and the singing if it had really torn us off our feet. What also annoyed me is that many only came when the show had already started and most of them talked loudly during the performance, which definitely bothered a lot. On the whole, quite nice, one more experience, but unfortunately not what we hoped for.

      A nightcap in the Hotel Bar rounds off the day and makes this evening seem unforgettable. 😉
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    • Day 25

      Yangshou

      October 15, 2015 in China ⋅ 🌙 20 °C

      Oder besser im Niemandsland in der Karstkegellandschaft. Morgen geht es zum Biken und Flosfahren.
      Das Hotel ist wieder medium sauber und wenn man duscht fließt das Wasser quer durch den Raum vor dem Klo unter das Waschbecken und dort im den Abfluss. 🙈
      Vom Entwicklungsstatus liegt dieses Land weit hinter Südafrika, Argentinien oder Brasilien.
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    You might also know this place by the following names:

    Mushan, 木山

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