Eight awesome months

October 2015 - July 2016
A 263-day adventure by Christina.reist Read more
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  • Day 25

    Coromandel Peninsula

    November 11, 2015 in New Zealand ⋅ ☁️ 13 °C

    Die nächsten Tage bin ich mit Sebastian aus Deutschland unterwegs. Ein Jobwechsel hat ihm einen längeren Urlaub verschafft. Ich bin ganz froh, dass ich einen Mitreisenden in meinem Alter gefunden habe - der Großteil der Working Traveller ist wie erwartet gut zehn Jahre jünger als ich. Wir treffen uns in Thames und wollen zunächst die Coromandel Halbinsel per Auto erkunden. Wir fahren von Thames bis nach Whitianga, einer Kleinstadt im Osten der Halbinsel.

    Am nächsten Morgen brechen wir auf nach Hahei, an dessen Strand eine Höhle liegt, die die Gemstone Bay und die Stingray Bay miteinander verbindet. Ein beliebtes Film- und Fotomotiv, ich bin allerdings nicht so fasziniert. So viele Touristen um uns herum. Und vielleicht bin ich auch einfach schon zu verwöhnt von den vielen schönen Dingen, die ich hier schon gesehen habe.

    Dann fahren wir weiter südlich zum Hot Water Beach, auf den ich besonders gespannt bin. Heiße Gesteinsschichten erwärmen das Grundwasser auf über 60 Grad, das an einigen Stellen des Strandes aus dem Boden tritt. Zugänglich ist der Bereich des Strandes allerdings nur für kurze Zeit bei Ebbe, die am Mittag ist.
    In einem Café können wir uns eine Schaufel leihen, und dann gehts zum Strand. Der Strandabschnitt ist schon total voll, und wir sichern uns zwei Quadratmetern, auf denen wir unseren eigenen heißen Pool graben wollen. Vergebene Liebesmüh, sobald wir etwas badewannenartiges geschauffelt haben, kommt im nächsten Moment schon eine große Welle, überspült unseren Pool und bringt uns wieder zurück zum Nullpunkt. Unser Pool kann wohl eher mit der Kategorie mittelmäßig eingestuft werden. Nichts desto trotz ist das Buddeln ein Riesenspaß, und das heiße Wasser, das aus der Erde sprudelt, genial. Es sprudelt, und dampft, und ist so heiß, dass man sich die Füße verbrennt und danach einfach ins Meer springt.
    Danach machen wir noch einen Abstecher zur Hot Water Brewing Company, gönnen uns was Fettiges und was Flüssiges. Dann fahren wir weiter südlich zu unserer heutigen Nachtstätte, Waihi Beach. Schon wieder ein kleines verschlafenes Nest mit schönem Strand, das anscheinend nur in der Hochsaison Dezember und Januar zum Leben erweckt. Unser Bemühen, abends um neun noch ein offenes Pub zu finden, scheitert dann auch kläglich. Also bleibts beim Bier auf dem Campingplatz.

    Am nächsten Tag schauen wir uns in Waihi, einer vom Gold- und Silberabbau geprägten Kleinstadt, die Martha Mine an, Neuseelands größte Tagebaumine. Einfach nur riesig!

    Zweiter Tagespunkt: Die Karangahake Gorge Road, eine Schlucht am südlichen Zipfel der Coromandel Peninsula. Wo sich früher die Bahn durch die Schlucht schlängelte, ist heute ein historischer Wanderweg, von dem wir uns einige Abschnitte anschauen. Wir genießen das kleine Flusstal, passieren einige Hängebrücken und einen düsteren ehemaligen Eisenbahntunnel.

    Danach fahren wir die Küste der Bay of Plenty bis Matata entlang. Die Bay of Plenty ist eine fruchtbare Gegend, hier werden vor allem Kiwis angebaut. Gegen Abend fahren wir dann ins Landesinnere Richtung Rotorua.
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  • Day 27

    Rotorua

    November 13, 2015 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    Rotorua hat 60.000 Einwohner und ist wegen der geothermalen Aktivität der Region ein Touristenmagnet. Das merkt man auch gleich, der Geruch von Schwefelwasserstoff ist allgegenwärtig.

    Wir übernachten im Backyard Inn, einem etwas in die Jahre gekommenen, dafür aber sehr günstigen Campingplatz. Wir kochen auf dem Campingplatz und gehen danach in ein Pub mit selbstgebrauten Bieren und probieren uns durch die Stouts, Ales, und Lager. Mein Highlight ist das Coffee Stout, wenn auch nicht süffig, sondern fast wie ein Dessert.

    Rotorua ist eine Hochburg der Maorikultur. Man kann maorische Dörfer besichtigen, sich was vortanzen lassen und ein Hangi essen, ein Gericht nach traditionell maorischer Zubereitungsart, bei der das Essen durch die geothermalen Quellen im Boden erhitzt wird. Weil ich derartige Inszenierungen aber in der Regel nicht so toll finde, gibts für uns die Sparversion in Form eines maorischen Fastfood-Restaurants. Bei Kiwi Kai bekommen wir dann ein mässig gutes Hangi aus der Aluschale serviert. Naja, war ein Versuch wert, und Sebastians Vorwürfe sind mir für die restlichen Tage sicher.

    Am Abend treffen wir uns mit Sabine, einer Bekannten aus Deutschland. Ich hatte nur zufällig bei FB gesehen, dass sie auch in Neuseeland ist. Und dann sind wir auch noch zum selben Zeitpunkt in Rotorua! Wir besuchen zu dritt den Polynesian Spa, eine Reihe von im Freihen befindlichen heißen Pools. Schwefelgeruch mal wieder inklusive, aber man gewöhnt sich tatsächlich daran.

    Am letzten Tag in Rotorua machen wir noch einen Spaziergang durch das Maoridorf Ohinemutu, dann gehts auf Richtung Taupo. Unterwegs machen wir einen Stop am Orakei Korako, einem geothermalen Gebiet, in dem es kochendheiße Schlammpools und Geysire gibt.
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  • Day 29

    Regen in Taupo

    November 15, 2015 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Bilder trügen - sind am Morgen der Abreise entstanden ; -)

    In Taupo, einer 26.000-Einwohner-Stadt an der Nordseite des gleichnamigen Sees, schüttets den ganzen Tag. Zeit für einen gemütlichen Tag. Ich nutze die Chance, um das neuseeländische Gesundheitssystem zu testen. Seit Tagen schleppe ich eine Erkältung mit mir rum, die für die anstehenden drei Wandertage nicht so ideal ist.Read more

  • Day 30

    Tongariro National Park

    November 16, 2015 in New Zealand ⋅ 🌧 4 °C

    Am Dienstag Morgen brechen wir früh nach Whakapapa auf, dem Ausgangspunkt für den Northern Tongariro Circuit. Im Tongario National Park, Neuseelands ältestem Nationalpark und Weltkulturerbe, gibt es drei aktive Vulkane: den Tongariro, den Ngauruhoe und den Ruapehu. Der 43-km lange Northern Tongariro Circuit umrundet dabei den Mount Ngaurohue und integriert das Tongariro Alpine Crossing.

    Die erste Etappe führt von Whakapapa Village nach Oturere. 23km liegen vor uns. Es ist sonnig, richtiges Kaiserwetter. Der Wanderweg ist eher von der einfachen Sorte. Mittags pausieren wir an einer Hütte mit Traumausblick auf den Mount Ngauruhoe. Am Nachmittag, auf den letzten Kilometern wirds dann doch noch mal richtig anstrengend. Recht felsig und hügelig, zudem ist es nun ziemlich windig. Ich kämpfe gegen meine ständig laufende Nase. Um die Oturere Hütte peitscht der Wind. Die armen Camper, die nun ihr Zelt aufschlagen müssen. Ich schlafe früh, fühle mich ziemlich erschöpft.

    Unsere zweite Etappe führt von Oturere nach Mangotepopo (17km). Heute steht der spannendste Teil der Wanderung auf dem Programm - das Alpine Crossing. Gegen neun gehen wir los. Bis wir das Crossing erreichen, geht es bergauf. Am Mittag passieren wir die vielfotografierten Emerald Lakes und steigen dann steil hinauf auf die Red Crater Passage. Da wir den Circuit in umgekehrte Richtung als die meisten laufen, kommen uns hier viele Leute entgegen, die das Crossing (also die Tagestour) machen. Es ist mittlerweile ziemlich kalt und windig, ich hab auf Windjacke und Handschuhe aufgerüstet.

    Am Red Crater machen wir eine Pause, genießen die Aussicht auf die Emerald Lakes und den Mt. Ngaurohue, bevor wir auf einem etwas weniger steilen Stück zu unserem Nachtlager, der Mangatepopo Hut, laufen. Am Nachmittag ist das Wetter super. Waren wir eben noch in Winterkleidung, sitzen wir jetzt in Sommeroutfit vor der Hütte. Belohnt werden unsere Mühen mit einem traumhaften Sonnenuntergang mit Blick auf den weit entfernten Mt. Taranaki.

    Die letzte Etappe von Mangatepopo zurück nach Whakapapa Village ist ein Klacks - 9km, flache Strecke, leichte Rucksäcke, gutes Wetter, gute Laune :-) zufrieden kommen wir in Whakapapa an, belohnen uns mit einem Kuchen, und müssen erstmal überlegen, was wir als nächstes machen wollen
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  • Day 34

    New Plymouth

    November 20, 2015 in New Zealand ⋅ 🌧 4 °C

    "Nach der Wanderung ist vor der Wanderung" dachten sich Sebastian und ich nach dem Tongariro Northern Circuit. Also auf nach New Plymouth, einer Stadt im Westen der Nordinsel am Rande des Egmont National Parks. Hier ist der schöne Mount Taranaki, ein 2518m hoher Vulkankegel, der zum letzten Mal vor 350 Jahren ausbrach.

    Wir nehmen den direkten Weg über den Forgotten World Highway, eine 155-km Straße. Sehr kurvig, teilweise Schotterpiste, sehr hüglig, aber mit toller Landschaft. Erschöpft erreichen wir New Plymouth.

    Endlich! Nach drei Tagen eine heiße Dusche, die Wanderklamotten noch schnell in die Waschmaschine und dann gönnen wir uns endlich, wovon wir seit drei Tagen geschwärmt haben: einen Burger und ein (äh, mehrere) Bier.

    Das Wetter im Egmont National Park ist bescheiden, und so wird uns eine kleine Auszeit im verregneten New Plymouth aufgezwungen. Am letzten Tag in New Plymouth entscheiden wir uns dann trotz eher schlechter Vorhersage zum Wandern.

    Wir sind zu dritt. Tim, ein Abiturient aus Deutschland, kommt mit uns. Immerhin regnets nicht als wir zum Pouakai Crossing starten. Der gesamte Wanderweg ist vom Regen der letzten Tage komplett unter Wasser. Wir müssen viel springen, um nicht komplett im Wasser zu laufen. Aber auch das ist irgendwann egal, nass sind wir sowieso schon. Hinzu kommt der Wind, sehr schnell an uns vorbeiziehenden Wolken und Nebel. Die Landschaft um uns herum wirkt ein bißchen schaurig: einsam, karg und finster. Wir laufen eigentlich direkt vor dem Mt. Taranaki, aber bekommen ihn nicht zu Gesicht.

    Am Nachmittag, schon auf dem Rückweg, klarts dann doch noch ein wenig auf, und wir können ein paar versöhnliche Blicke ins Tal und zur Bergspitze werfen.
    Am Abend gehts über den Surf Highway 45 Richtung Ohakune, dem Ausgangspunkt für die anstehende Kanutour
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  • Day 36

    Whanganui River

    November 22, 2015 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    "Paddle through a landscape of remote hills and valleys on the magical Whanganui Journey", so wird die Tour in der offiziellen DOC-Broschüre beschrieben. Der 290 km lange Whanganui River liegt im Südwesten der Nordinsel und ist einer der neun "Great Walks".

    Am Montag stachen wir, beladen mit Unmengen an Vorräten, mit drei Kayaks und zwei Kanus "in See" ;-) Wir sind zu siebt: Mitch aus Kanada, Andrew aus den USA, Ali und Tom aus England, die ich alle in Auckland im Hostel kennengelernt habe, Rika, Sebastian und ich.

    Wir starten unsere Flussfahrt in Whakahoro. Es hat die letzten Tage ziemlich viel geregnet, der Fluss ist hoch, und das Wasser ist trüb. Dafür nimmt die Strömung uns einiges an Arbeit ab. Am ersten Tag bin ich in einem Kayak. Das macht zwar nicht immer das, was ich möchte, es ist auch ein wenig anstrengend, aber insgesamt macht es einen Riesenspaß.

    Wir sind vom ersten Moment an total begeistert. Das Wetter ist super, der Fluss total friedlich. Wir passieren einige Wasserfälle, machen eine Mittagspause mit nasser Abkühlung. Der Whanganui ist eher friedlich, es gibt wenig Stromschnellen und nur Sebastian erwischts einmal richtig nass.

    Am Nachmittag erreichen wir nach 37.5km die Campsite an der John Coull Hut, wo wir unser erstes Nachtlager aufschlagen und uns einer für Campingverhältnisse nahezu dekandenten Fressorgie hingeben.

    Am nächsten Morgen müssen wir unseren Zeltplatz innerhalb von zehn Minuten räumen, da wir ihn genau auf dem Helikopterlandeplatz aufgebaut haben ;-) Vor uns liegt eine 29km lange Etappe nach Tieke Kainga. Ich sitze vorne im Kayak und paddle ordentlich (ganz schön anstrengend!), Mitch sitzt dahinter und kümmert sich um die Navigation. Ein paar Vögel, Enten, Schafe, Ziegen und eine tote Kuh, soviel gibts zur Fauna zu sagen.

    Wir übernachten auf der Tieke Kainga Campsite. Eine kleine Maori Gemeinde lebt hier und wir nehmen an einer Willkommenszeremonie (powhiri) vor einem Marae, einem maorischen Versammlungshaus, teil. Die Männer halten eine Rede, in der sie sich vorstellen und ein Lied zum Besten geben, die Frauen bleiben verschont. Puh! Danach erfolgt die traditionelle Begrüßung Hongi, das Zusammendrücken der Nasenspitzen, und erfahren Interessantes zu Vorfahren und Geschichte des Flusses.

    EIn interessanter, wennauch alter, Artikel über Tieke Kainga findet sich hier
    http://www.nzgeographic.co.nz/images/archives/i…

    Die Etappe am dritten Tag geht von Tieke Kainga nach Pipriki (21.5 km), wo wir abgeholt werden. Am letzten Tag gibts noch ein paar Stromschnellen, die wir, ohne das jemand über Bord geht, durchschreiten. Am Abend grillen die "Magnificent Seven" noch zusammen auf dem Campingplatz in Ohakune bevor sich unsere Wege trennen: ich bleibe vorerst in Ohakune, Rika geht nach Waitomo, Sebastian ziehts Richtung Süden und für Tom, Ali, Andrew und Mitch gehts direkt nach Wellington.

    Thanks Mitch & Seb for the pics :-)
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  • Day 40

    Ohakune

    November 26, 2015 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach der drei-tägigen Kayak/Kanu-Tour auf dem Whanganui River fühle ich mich ein wenig ausgelaugt und freue mich auf ein paar Tage alleine. In Ohakune, einem 1000-Einwohner-Städtchen, das im neuseeländischen Winter vom Ski- und im Sommer vom Wandertourismus lebt, fühle ich mich vorerst wohl. Es ist noch nicht viel los, außer mir und einigen Woofern sind kaum Gäste da.

    Das Wetter ist bescheiden, es regnet viel. Außer einem Mountainbike-Ausflug auf der Old Coach Road, einer ehemaligen Post-/Handelsstraße zwischen Ohakune und Horopito, die zur Wander- und Mountainbike-Strecke umfunktioniert wurde, mache ich nicht viel. Im Lonely Planet wurde die Strecke als "glorious" und "most enjoyable cycle rides" angepriesen. Vielleicht bin ich mittlerweile zu verwöhnt, vielleicht neigt der Lonely Planet auch manchmal zur Übertreibung. Die Strecke ist zwar landschaftlich schön (Blick auf den Mt. Ruapehu, Urwald, Bachläufe, zwei alte Viadukte), aber zählt bisher nicht zu meinen persönlichen Neuseeland Favorites. Was den Andrang angeht, ist es allerdings so wie immer: sobald man sich fernab der Highlights begibt, trifft man kaum noch Touristen. Das ist super, denn die Strecke ist zum Mountainbiken tatsächlich spitze.
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