Costa Rica
Quebrada Mercedes

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 14

      Arenal - Besuch bei einem Giganten

      February 4, 2023 in Costa Rica ⋅ ☀️ 28 °C

      Von Boca Tapada sind wir weiter gefahren und haben am Fuß des Vulkans Arenal bei Fortuna ein Appartement in einer Lodge mit direktem Blick auf den Feuerspeier bezogen. Wenn er nur Feuer speien würde! Oder auch nur rotglühende Lava! Wenn man ihn nur sehen würde! Meist ist er nämlich von allen möglichen Kopfbedeckungen gekrönt, Turbanen, Kränzen Häubchen, Mützen, allesamt aus flauschiger Wolkenwolle. Sogar nachts bei Vollmond, wenn weit und breit kein Wölkchen in Sicht ist. Eine Offenbarung des Riesen ohne alle Verkleidungen ist ein großes Glück, das uns erst zwei Tage nach ausgiebiger Anbetung und geduldigem Warten am Pool zuteil wird. Es währt auch nicht lang, ist nicht mehr als ein Schicksalsmoment, in dem man natürlich seine Kamera parat hat, dann fällt auch schon der Vorhang. Der Vulkan Arenal ist 1968 nach 400-jährigem Schlaf zum Leben erwacht und explodiert,davor war er ein nichtssagender grüner Hügel. Ehe die Hölle losbrach, hatten sich die Frauen noch über das heiße Wasser der Bachläufe zum Wäschewaschen gefreut. 80 Tote wurden damals gemeldet, die inoffizielle Zahl liegt viel höher. Vierzig Jahre lang war der Arenal aktiv und löste einen Tourismusschub aus, der auch noch anhielt, nachdem sich der Vulkan nach 2010 allmählich beruhigte. La Fortuna, bei unserem Besuch vor 11 Jahren noch ein verschlafenes Städtchen mit Staubstraßen, erkennen wir jedenfalls nicht wieder. Die imposanten Regenwälder rund um den Vulkan schon eher. Wir wandern bis zum Rand der Lavaströme, die sich 1968 ihren Weg nach unten gesucht haben. Vom Mirador der Observatory Lodge hat man einen fantastischen Blick auf den Arenalsee ebenso wie auf die Vogelwelt, die einen nahe gelegenen Futterplatz anfliegt. Abends liegen wir stundenlang in den heißen Outdoor-Thermen, die zu unserer Lodge gehören. Die Quellen ergießen sich von oben nach unten ins nächste Becken und werden dabei kühler. Wenn es während unseres Bades noch regnet, und das tut es oft, sind wir von unten und oben nass, und wie es uns scheint nicht nur außen sondern auch innen. Es ist eine ganz andere Art zu regnen als zuhause. Allmählich kennen wir es, dieses Anschwellen von Nichts zu Etwas, das wie ein aufkommender Sturm klingt, vornehmlich nachts. Dann schüttet der Himmel seinen brachialen Segen aus, und die Brüllaffen beschweren sich, die Hähne klagen und wimmern vielchörig. Irgendwann verstummt alles, zuerst der Regen, so abrupt, wie er begonnen hat, dann die Affen, die Peacocks kapieren es zuletzt.
      Nach drei Tagen Arenal fragen wir uns, ob unsere Sachen jemals wieder trocken werden. Zumal ich auch noch auf die hirnrissige Idee gekommen bin, ausgerechnet hier in dieser gigantischen Waschküche der Natur unsere Klamotten einer ausgiebigen Reinigung zu unterziehen. Nächstes Mal Laundry.
      Am Montagmorgen gießt, nieselt, schüttet es abwechselnd, vom Arenal ist nur der dicke Nebel zu sehen, in denen er sich versteckt. Wir machen uns vom Acker, perfektes Timing. Auf unserem Weg an den Pazifik trocknen meine Socken auf dem Ablagebrett hinter der Windschutzscheibe in der Sonne.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Quebrada Mercedes

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android