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    September 9, 2017 in Samoa ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich hatte meine Unterkünfte unglücklich gewählt und somit ging es nach zwei Tagen wieder zurück in die Hauptstadt Apia. Gefühlt nur so groß wie Villingen und der einzige Zugang zu großen Märkten. Auf der ganzen Insel gibt es nur ab und an mal einen Kiosk oder Stände mit frischen Bananen und Papaya an den Straßenseiten. Ich hatte mich in ein preiswertes Hotel eingebucht, das ebenfalls Fales anbat und sogar über einen Pool verfügte. In meiner ersten Unterkunft hatte ich übrigens Marco kennengelernt (35, Italiener) und wir beschlossen zusammen ein Auto zu mieten, um die Insel etwas zu erkunden und uns die Kosten dafür zu teilen. In Apia kümmerte ich mich also um das Auto, das ich zwei Tage später ans Hotel gebracht bekam und verbrachte den Rest der Zeit am Pool, las wieder enorm viel und ging zu lokalen Events. Ich hatte Glück und zu der Zeit fand das Teuila Festival statt. Das Festival geht über vier Tage, an denen unterschiedliche Bands und Tanzgruppen auftreten. Man könnte es mit dem St.Georgener Stadtfest vergleichen-was bekanntlich nicht gerade groß ist-, doch hier ist es ein absolutes Highlight. Samoa verfügt über keine großen Discotheken, die unseren ähneln und somit werden Events solcher Art enorm gehypt. Ich genoss es mir die Accapella Gruppen anzuhören und die fröhlichen Menschen um mich herum zu beobachten. Am Abend darauf stand jedoch noch ein viel größeres Event an. Die Miss Samoa-Wahl!!! Seit Tagen wurde ich schon von Taxifahrern, Einheimischen auf der Straße, im Supermarkt oder im Hotel gefragt, ob ich mir das anschauen würde und natürlich wollte ich das! Ich verabredete mich mit Trudy- einer Angestellten aus meinem Hotel- und einem Deutschen (Felix, Student aus Karlsruhe), den ich kennengelernt hatte abends um 18 Uhr. Die Veranstaltung fand erstaunlicherweise in einer winzigen Turnhalle statt, die kein bisschen klimatisiert wurde und deshalb abartig stickig war. Felix und ich setzten uns und los ging das Spektakel. Neun Frauen duellierten sich in verschiedenen Aufgaben. Sie führten Strandmode und Abendgardaroben vor, hatten die Aufgabe Kleider komplett aus heimischen Blumen zu kreieren, mussten sich politischen und wirtschaftlichen Fragen stellen, bewiesen ihr Bestes bei einem Talentwettbewerb und mussten Reden halten. Die Damen waren allesamt wunderschön und so wie man sich eine schöne Frau einfach vorstellt: kein Hungerhaken, sondern schöne weibliche Formen, lange gepflegte Haare und extrem schöne Gesichtszüge. Es hatte also nichts mit einer Miss Wahl wie in Deutschland zu tun. Dünne, junge Mädels die sich hinter der Bühne anzicken, NEIN! So wie es zu Samoa passt: natürlich schön!
    Wir hatten unseren Spaß und nach drei Stunden wurde Nummer neun zur Miss Samoa 2017\2018 gekürt. Diese repräsentiert nun Samoa, fliegt um die Welt und hat wie es scheint, einen Haufen zu tun. Felix und ich waren heil froh endlich diese stickige Halle zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen stolperte ich -wahrscheinlich konnte ich es kaum abwarten an die frische Luft zu kommen- und machte meine Sandalen dabei kaputt. Der Riemen beider Schuhe löste sich aus der Sohle. Dem Taxifahrer- mit dem ich schon quasi befreundet bin- fiel natürlich auf, dass ich Barfuß ans Taxi lief und er war empört, als ich sagte ich kaufe mir morgen neue Schuhe. Er bot mir an ihm die Schuhe zu geben. Ratet was ich am nächsten Tag am Frühstückstisch auffand: TAO, der Taxifahrer hatte meine Sandalen geklebt und sie mir zurück ins Hotel gebracht! Ich war total begeistert und werde das nie vergessen. Er hat das aus freien Stücken gemacht und kein Geld verlangt. Solche Menschen sollte es so viel mehr geben! Wirklich, das hat mich total gerührt.
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