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  • Day 21

    Sac(r)ed Valley

    March 30, 2017 in Peru ⋅ 🌙 10 °C

    Wäre ja auch zu schon gewesen, wenn alles gut gegangen wäre. Wir haben auf unseren diversen Busfahrten festgestellt, dass das von A nach B kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln das mit Abstand gefährlichste ist, was wir hier mitgemacht haben. Als krönenden Abschluss haben wir heute mit erlebt, wie ein Hang auf der "Straße" von Santa Teresia nach Santa Maria abgerutscht ist. Zuvor sind wir gegen 8 in Aguas Calientes aufgebrochen und haben den Weg entlang der Bahnschienen in 2 Stunden gemeistert. Am Hydro Electrica angekommen, wurde uns gleich eine Fahrt in einem Minibus angeboten. Wir sagten zu und fuhren tatsächlich ca. 15 Minuten später los. In Santa Teresia wurde das Gepäck oben auf dem Dach verstaut und Leute stiegen aus und ein. Danach fuhren wir auf die Gebirgsstraße und kurz nach einer Kurve standen schon einige Baufahrzeuge. Wenig später wurde uns klar, was los war. An 2 Stellen lagen große Steine und Geröll. Wir konnten zusehen, wie Steine von der Felsenwand nach unten rollten und die Straße versperrten. Das ganze haben wir etwa 1 1/2 Stunden beobachtet. Da waren ganz schöne Brocken dabei, die gleich noch den nächsten Hang runter sind. Zwischendurch räumte ein Bagger die eine Stelle frei, ein todesmutiger Bauarbeiter rannte in Sicherheit und einige Leute liefen sichtlich angespannt an der Felsenwand entlang. Nach langem Warten räumte der Bagger endlich auch die 2. Stelle frei. Die Fahrer der wartenden Busse und Taxis stiegen schnell in ihre Fahrzeuge und los ging es. So auch wir. Total gebannt starrten wir auf die Felsenwand, als wir die kritischen Stellen pasierten - Adrenalin pur. Unser Fahrer fuhr selbstsicher vorbei. Wir dachten damit sei das schlimmste überstanden. Doch uns erwartete noch ein Gebirgspass von 4300m Höhe - erstmal hoch und dann runter. So ziemlich die gesamte Stecke aufwärts war neblig - weniger als 50m Sichtweite. Zwischendurch immer mal Flussüberläufe durch die wir durchfuhren, Felsbrocken, Schlaglöcher, entgegenkommende Fahrzeuge und Hunde auf der Straße, denen man ausweichen musste. Oben angekommen kreuzigte sich unser Fahrer - zum 3. Mal während der Fahrt. Die Fahrt nach Cusco zog sich. Als allmählich die Dämmerung herein brach, konnten wir weitere Straßenverkehr-Erkenntnisse gewinnen. Wahrscheinlich gibt es ein südamerikanisches Sprichwort "Die Hupe der Nacht wird aus Licht gemacht". Es war als wäre ein Hebel umgelegt worden. Plötzlich Stille aus dem Motorraum, ab sofort aber inflationärer Gebrauch der Lichthupe. Von und bei jedem entgegenkommenden Auto, bei jedem Überholversuch und manchmal auch einfach gleich mit Fernlicht durch die Ortschaft. Gegen 7 erreichten wir dann endlich Cusco und verbringen den Abend noch mit Entspannung und packen bevor es morgen wieder nach Deutschland geht.Read more