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  • Day 8

    Loire --> Normandie

    September 1, 2019 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute war Reisetag. Da der Weg von zwei Freunden (Maren&Björn), die schon länger nicht mehr in Dresden wohnen, sich heute zufällig mit unserem kreuzte, beschlossen wir ein Treffen in Villandry am frühen Morgen. Die zwei kamen aus Mainz mit zwei Kindern im Gepäck und hatten es am Vorabend bis Tours geschafft und sind unterwegs zur Atlantikküste. Wir fuhren halb 9 in Saumur los und waren eine Stunde später am vereinbarten Treffpunkt.
    Villandry ist ein kleines Schloss mit einem beeindruckenden Garten. Wir schlenderten und quatschen eine gute Stunde und erfreuten uns der bunten Pflanzen und Blumen, bevor wir uns verabschiedeten.

    Kurz vor 12 ging es dann ins Auto bis wir vier Stunden später in der Normandie an einem kleinen Campingplatz namens Les Bas Carreux kurz vor dem Meer unsere Heringe in den zu harten Boden hämmerten. Im Sonnenschein stärkten wir uns nach dem 10-Grad Temperaturgefälle der letzten Nacht und machten uns dann auf zu einem Spaziergang ins nahegelegene Dorf Arromanches-les-Bains. Da wir heute die Gegend nur grob bestimmt und den Campingplatz spontan ausgesucht hatten, war uns das historische Ausmaß des Dorfes nicht gleich bewusst. Ein paar Kilometer weiter nördlich ist der Omaha-Beach, der geschichtlich ein weitaus größerer Begriff ist.
    Aber hier vor der Küste liegen noch Zeitzeugen des D-Days vom 6. Juni 1944 - zahlreiche Senkkästen aus Beton, die damals zu dem künstlichen Hafen "Mulberry Harbours" wurden und am "Golden Beach" die Versorgung der Alliierten sicherstellen sollte. Dazu wurden insgesamt 146 Zementblöcke von England angeschleppt und als Wellenbrecher im Halbkreis vor der Küste versenkt. In den drei Monaten nach Landung in der Normandie wurden an den Mullberrys 2,5 Millionen Männer, 4 Millionen Tonnen Ausrüstung und 500.000 Fahrzeuge entladen. Bei Ebbe kann man zu einigen der Betonruinen laufen. Irgendwie surreal, wenn man auf dem Meeresboden steht und sich vorstellt, was hier einmal passiert ist.
    Die Geschichte ist diesem Ort heute deutlich anzusehen. Straßen benannt nach Generälen, Plakate mit WWII Heros aus Großbritannien und zahlreiche Gedenk- und Bildungsstätte prägen die Stadt. 2019 jährte sich der D-Day zum 75. Mal. Soll er sich noch weitere Jahrhunderte jähren. Die Verbrechen von damals, die ein solches Eingreifen erst nötig machten, sollten heute und in Zukunft nie wieder geschehen. Wie passend, dass heute in Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen sind...
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