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- Mar 5, 2024, 6:41 PM
- ☁️ 4 °C
- Altitude: 16 m
DenmarkZealandLolland KommuneHunseby54°47’25” N 11°30’37” E
5. März
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/dk.png)
Nach einer kalten Nacht begebe ich mich am Morgen bei unverändertem Wetter erst mal auf Wassersuche, da ich dazu gestern Abend ja nicht mehr gekommen bin. Auf einem großen Dreiseitenhof öffnet mir Bende, eine freundliche Dänin, die gut deutsch spricht und mich direkt zum Kaffee einlädt. Später kommt noch ihr Mann Klaus dazu. Es ist eine sehr nette Runde. Eine halbe Stunde später sitze ich am Weg Richtung Maribo, der heute übrigens über fast den gesamten Tag ein alter Bahndamm sein wird und mache Frühstück. Als ich fast fertig bin, stoppt ein Radfahrer mit einem Anhänger voller Pappe bei mir. Man stelle sich einen Mann vor, groß wie ein Hüne in einem leuchtenden Arbeitsanzug, wie ihn die Leute auf der Fähre auch tragen. Er ist gekrönt mit riesengroßen pinken Kopfhörern. Ich grüße ihn, er kommt wortlos zum Tisch, setzt sich mir gegenüber und steckt sich eine Zigarette an. Wir sehen uns mehrfach an, aber es fällt weiter kein Wort. Eine Situation, wie sie mich an alte Italo-Western erinnert. Erst als er fertig ist und sich wieder zum Weiterfahren bereit macht, fragt er mich etwas, was ich aber nicht verstehe, weil es wahrscheinlich dänisch ist. Für eine halbe Sekunde grinst er. Dann fährt er ab und damit löst sich diese skurrile Situation auf. In meinem Kopf bleibt nur der stumme Pinky.
Am Nachmittag habe ich auch hier in DK mal wieder eine überflutete Fläche, so dass ich meinen Weg nicht direkt fortsetzen kann und über Felder einen Umweg laufen muss.
Richtung Abend habe ich mich auf dem Weg zu einem Shelter etwas verlaufen und sitze auf einer Bank auf dem Gelände eines Bikerclubs für eine Pause. Kurz darauf kommt ein Auto angefahren und in Nullkommanichts lädt mich Flemming ein, hier zu übernachten. Er öffnet mir Toilette und Dusche, stellt Strom und Wasser an und zeigt mir, wo ich in der Festhalle schlafen kann. Er ist aus einem Dorf nicht weit von hier und so schnell, wie er kam, ist er auch wieder verschwunden. Etwas später stelle ich eine defekte Wasserleitung in der Toilette fest. Da ich den Schaden nicht beheben kann und um meinetwillen keine Überschwemmung riskieren möchte, suche ich nach einer Rufnummer, aber vergebens. Also marschiere ich später Richtung Dorf und frage am ersten Haus, ob irgendjemand diesen Typen kennt. Tatsächlich bringt mich der Herr des Hauses zu Flemming und er kommt später noch mal rum und kümmert sich. Er versucht zu reparieren, während ich mit dem Schneeschieber und Wischmob in guter Hausfrauenmanier das Wasser aus dem Raum schaufle. Am Ende belassen wir es dabei, der Schaden ist heute nicht zu beheben und so lädt er mich ein, morgen früh bei ihm zu frühstücken und zu duschen. Er kocht mir noch einen Kaffee, stellt mir ein Bier dazu und so kann ich die kommende Nacht, in der es draußen ordentlich regnet, sehr angenehm zubringen. Vielen Dank dafür.Read more