• Was für ein Start!

    August 9 in France ⋅ 🌙 26 °C

    06:27 - Ich merke, dass ich emotional doch wieder ganz schön ergriffen bin. Der Spruch "Bon Courage" weckt in mir freudige Erwartung vor den Strapazen, die da auf mich zukommen.
    "Bon courage" – das wünscht der französische Wanderer entgegenkommenden Wanderern, wenn eine besonders anspruchsvolle Passage auf ihn zukommt.
    "Bon courage", wünsche ich mir. Und ich freue mich auf die Strapazen.
    Die letzten Wochen waren relativ intensiv. Meine Bänderdehnung/Prellung hat mich auch mental ziemlich zurückgeworfen. Die Woche Verschiebung war sicherlich gut, aber irgendwie hat es sich auch komisch angefüllt. Jetzt geht es wirklich los!

    Warum freue ich mich eigentlich auf die Strapazen? Eine Antwort darauf habe ich in einem tollen Video zum GR 20 gehört (Danke an Ines für den Tipp): diese unglaubliche Freude über die Schönheit oder auch das intensive Geschmackserlebnis bei einem Omelett oder einem kalten Pietra: Das kann man nur erleben, wenn man vorher die Strapazen hatte. Und man kann nicht so ein Erlebnis haben, ohne Strapazen. Alles, was man sonst im Leben bekommt – auch für beliebig viel Geld –, ist nicht so intensiv.

    13:52 Uhr: Die Anreise mit der Bahn ist überaus angenehm und gemütlich. Ich bin früh gestartet, so dass ich auch keinen Stress habe, wenn mal eine Verbindung nicht klappen sollte, und bisher bereue ich es nicht, lieber einen weiteren Weg auf dem Festland zurückzulegen (Münster–Luxemburg) als auf Korsika zu reisen (Bastia–Calvi).

    17:45 Uhr: gelandet. Was für eine schöne Insel. Nein, ich weiß nicht, aber ich freue mich total auf die Berge. Irgendwie. Noch ist alles unwirklich.

    18:30 Uhr: Ich bin in meiner Unterkunft Casa Di Jo angekommen. Nicht ganz günstig. Aber ich sag mal vorsichtig: Ich hätte schlechter treffen können. Schade, dass ich hier nur eine Nacht bin. Das wäre auch ein Ort, an dem man eine Woche verbringen kann.

    22:37 Uhr: Das war ein wundervoller Auftakt in den GR 20. Vielleicht ein bisschen zu lang, vielleicht ein bisschen zu viel Alkohol, aber es war einfach so schön, Hendrik und meinen Cousin Emmi mit ihren Familien zu treffen! Ich hatte mich schon im Vorfeld sehr gefreut, aber es war noch viel netter, als ich mir ausgemalt hatte. So viele nette Menschen! Jetzt muss ich aber auch wirklich schnell schlafen, damit ich morgen rechtzeitig loskomme und einigermaßen ausgeschlafen bin.

    Nur noch eines sei bemerkt: Dieser Ort ist zumindest am Samstag eine echte Empfehlung. Hier tobt das Leben, und man kann sicherlich noch lange weitermachen und auch richtig Party machen.
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