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- Day 1
- Sunday, August 10, 2025 at 5:55 AM
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 259 m
FranceCalenzana42°30’27” N 8°51’2” E
Etappe 1 – ein guter Anfang

10.8.
5:58 Uhr: Es ist herrlich draußen –wunderschöner Himmel, angenehme Luft und ich starte in meinen dritten GR 20.
1.400 Höhenmeter sind schon etwas, von dem ich Respekt habe. Vor allem bin ich gespannt, wie mein linker Knöchel das mitmacht.
6:20 Uhr: 350 Höhenmeter liegen hinter mir. Der Hang hat sich von gestern ganz schön aufgeheizt und es ist kaum spürbar, dass es kühler wird. Mein Rücken ist schon komplett nass und ich gehe bei ganz gemäßigtem Schritt und habe einen Puls von 145. Man kann nicht sagen, dass es anstrengend ist.
Ein einzelner großer weißer Mond ist mein Begleiter. Es ist auch wirklich nur ein Mond, und er hat keinen kleinen, unförmigen grünen Begleiter.
6:36 Uhr: Im Bereich der ersten Quelle ist es erst mal so etwas wie morgenfrische oder kühle Luft zu spüren, ein sehr angenehmes Gefühl.
6:47 Uhr: die erste Passhöhe es erreicht. Calvi strahlt im Sonnenschein. Wunderschön. Soweit verhält sich der Knöchel auch unauffällig. Die Stöcke helfen sehr.
Jetzt, wo der Weg etwas geradeaus läuft, sieht man auch, dass einige andere Wanderer mit mir gemeinsam unterwegs sind. Insgesamt sind vor und hinter mir bestimmt 10-15 Leute auf dem Abschnitt von circa anderthalb Kilometern unterwegs, voll wirkt es aber dennoch nicht.
7:30 Uhr: Ich mache eine Pause. Mein Hemd ist wirklich komplett nass am Rücken, also nicht feucht, sondern nass. Es ist kurz davor, zu tropfen. Ich habe jetzt 4,6 km geschafft und 520 Höhenmeter.
Gerade musste ich einmal einen Ausfallschritt machen, weil mein Gleichgewicht nicht ganz stimmte. In solchen Situationen bin ich schon noch etwas unsicher mit dem Fuß.
8:15 Uhr: Ich bin jetzt auf 1000 m. Die Luft ist mittlerweile angenehm kühl.
8:34 Uhr: Wo ist die Quelle, die hier nach 5,6 km hätte sein sollen? Zum Glück habe ich mich nicht komplett auf meine Information verlassen und habe knapp zweieinhalb Wasser dabei.
Der Weg verläuft zwar die ganze Zeit im Schatten, aber das ändert am Schwitzen nichts. Wobei, ich glaube nicht, dass man in der Sonne mehr schwitzen wird. Der einzige Unterschied wäre, dass man alles direkt verdunstet.
8:49 Uhr: Ich habe einen ersten Pass auf 1260 m erreicht. Naja, Pass, eigentlich geht es direkt weiter. Das ist ganz schön anstrengend, aber von den 1.400 habe ich jetzt 1.000 Höhenmeter hinter mir. Kilometermäßig habe ich schon über die Hälfte: von den zwölf, sind noch fünf zu machen.
9:00 Uhr: Ein Müsliriegel und etwas Bein hochlegen inklusive Bandage anlegen, dann geht es weiter. Keine Ahnung, ob das mit der Bandage wichtig ist, aber wo ich sie schon dabei habe…
9:24 Uhr: Ich habe es zum ersten Mal, meine Stöcke weggelegt, viel mehr weggehängt und brauche meine Hände zum Klettern.
10:52 Uhr: Man sieht das Camp das erste Mal weiter Ferne auf einem anderen Berg liegen. Wie lange ich bis dahin wohl brauchen werde? Sieht sehr weit aus – Vogel müsste man jetzt sein.
11:48 Uhr: Angekommen. Mal sehen, dass ich ein schönes Zelt bekomme. Ah ja, was ich noch festhalten wollte: was mich am meisten genervt hat, waren heute die vielen Fliegen, die mir die ganze Zeit vor dem Gesicht herumgeschwirrt sind. Am Hintern wäre es mir egal gewesen, aber vor dem Gesicht…
Und die Entscheidung, die Bandage umzulegen, war auch sehr gut. Sie hat mir gefühlte und vielleicht auch tatsächliche Sicherheit gegeben.
Jetzt ist es 15:02 Uhr und ich habe schon ein leckeres Omelette gegessen, einen Deutschen kennengelernt, das deutsche Pärchen aus meiner Unterkunft neu kennengelernt (ich habe sie wirklich nicht erkannt), eine Dusche genommen und eine halbe Stunde geschlafen. Im Zelt ist es aushaltbar, ich habe gerade gemessen, 25° .
Der Nachmittag und Abend plätscherte so dahin. Ich habe noch einige nicht Franzosen gesehen beziehungsweise kennengelernt: neben einer relativ großen deutschen Gruppe und zwei Pärchen sind noch eine ältere Spanierin, drei junge Italiener und zwei Engländer unterwegs. Letztere waren erst um 9:00 Uhr gestartet und hatten wohl sehr mit der Hitze zu kämpfen.
Die Nacht war etwas unruhig. Etwa zur Hälfte habe ich anlässlich der Toilettenpause entschieden, mich doch mit dem Kopf hangaufwärts zu legen. Zwar habe ich dann keinen Lymph-Effekt, aber guter Schlaf ist noch wichtiger, wie mir meine Physiotherapeutin versichert hat.
Überraschenderweise habe ich dann auch noch mal so tief geschlafen, dass ich erst um kurz vor sechs aufgewacht bin.
Ach ja, was noch ganz lustig war: die Kuhherde hat mitten unter uns genächtigt!
11,9km gelaufen, insgesamt 6:16h unterwegs und davon 4:36h in Bewegung (mehr Pausen, als ich gedacht hätte) Durchschnittsgeschwindigkeit:
2,6km/h Höhenmeter 1.360m rauf/
-240mRead more
TravelerRespekt! Läuft bei dir!!!💪
Traveler👏👏👏
TravelerGelungener Auftakt würde ich sagen.