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  • Day 2–3

    Tag 1 Urun nach San Sebastian

    May 20 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    Der Start meiner Pilgerreise auf dem Camino del Norte von Urun nach San Sebastian begann mit einem Paukenschlag – oder besser gesagt, mit einem regelrechten Sintflut. Die Nacht zuvor tobten Wolkenbrüche, als hätten die Wettergötter beschlossen, einen letzten Test meiner Entschlossenheit zu machen. Der Regen prasselte so heftig auf das Dach, dass ich mir Sorgen machte, die nächste Sintflut wäre unterwegs.

    Am nächsten Morgen brach ich bei strömendem Regen auf. Die Elemente hatten sich offenbar verschworen, meinen Weg so rutschig und schlammig wie möglich zu gestalten. „Scheißwetter“ wäre noch eine Untertreibung gewesen. Aber die wahre Überraschung des Tages war eine Dame aus Montreal, die ich unterwegs traf. Diese beeindruckende Frau, gut in den Siebzigern, zog keinen Rucksack, sondern einen Koffertrolley hinter sich her. Bergauf. Im Regen. Während andere Pilger mühsam ihre Rucksäcke schulterten, zog sie beharrlich ihren Trolley durch den Schlamm. Ein Anblick, der mich gleichermaßen amüsierte und bewunderte.

    Der Weg war eine rutschige Angelegenheit. Meine Schuhe suchten verzweifelt nach Halt auf den glitschigen Steinen, während mein Verstand unermüdlich mein Gewissen bearbeitete. „Was machst du hier eigentlich?“ fragte es ständig. „Warum hast du nicht einfach den Bus genommen?“ Doch genau in solchen Momenten passieren die kleinen Wunder des Camino: Ein Jogger kam mir entgegen. Auf den unebenen Steinen, die für mich eine Tortur waren, schwebte er scheinbar schwerelos vorbei, wie Jesus auf dem Wasser. Eine beeindruckende Demonstration menschlicher Leichtfüßigkeit oder göttlicher Eingebung, wer weiß das schon?

    Gerade als ich dachte, San Sebastian sei in greifbarer Nähe, wurde ich eines Besseren belehrt. Noch ein letzter Hügel, eine letzte sportliche Herausforderung warteten auf mich. Der Weg ging steil bergauf und dann genauso steil wieder hinunter. Jeder Schritt wurde zur Prüfung meiner Ausdauer und meines Willens. Aber schließlich erreichte ich San Sebastian – erschöpft, durchnässt, aber glücklich.

    Der Abend belohnte mich mit köstlichen Tapas, die alle Anstrengungen des Tages vergessen ließen. Während ich gemütlich in meinem Bett lag und auf den ereignisreichen Tag zurückblickte, fühlte ich mich erfüllt und dankbar.

    Für alle, die mehr von meinen Abenteuern sehen möchten, werde ich einen Link zu meiner Google Drive-Seite einfügen. Da ich bei Fine Penguins nur zwei Videos und 20 Fotos hochladen kann, findet ihr dort die vollständige Story und viele weitere Bilder. Bleibt gespannt!

    https://photos.app.goo.gl/DMyvbaMEQkghqNDF6

    Euer unermüdlicher Camino-Pilger
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