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  • Day 82

    Hierve el Agua

    March 20, 2023 in Mexico ⋅ ☁️ 23 °C

    Am Montagvormittag ging es von Tule für einen Tagesausflug mit dem Isuzu Richtung der Ortschaft San Lorenzo Albarradas, in deren Nähe sich eine der Top-Natursehenswürdigken des Staates Oaxaca, die Hierve el Agua befindet. Für die ca. 60km, die mir Google Maps anzeigte, benötigte ich etwa anderthalb Stunden. Auf dem Hinweg fuhr ich zuerst einige Zeit auf einer gebührenfreien Straße, auf der wie so oft in Mexiko ein Reduktor, oder auch Tope genannt, auf den anderen folgte. Das kann ganz schön nervig sein, da man für die plötzlichen Erhebungen auf der Straße jeweils komplett abbremsen muss. Auf der Hinfahrt nahm ich die letzen 20 Kilometer die gebührenpflichtige Cuota. Ich fand sie recht preisintensiv und bezahlte für die paar Kilometer inklusive einem kilometerlangen Baustellenstau ca. €5. Diese Kosten ersparte ich mir auf der Rückfahrt, auf der ich dann die Libre nahm.

    Nach meiner Ankunft entschied ich mich erstmal dafür, mich in San Lorenzo Albarradas umzusehen. Den Blicken der lokalen Bevölkerung nach zu urteilen, macht hier wohl kaum einmal ein Gringo Halt. Ich hatte Interesse am Leben der Menschen vor Ort und spazierte vom Anfang ans Ende des Dorfes und zurück. In San Lorenzo Albarradas hatte ich das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Man lebt hier vorwiegend in bescheidenen Verhältnissen, in der Regel von der Landwirtschaft, dem Verkauf des Mezcal und von dem, was der Tourismus abwirft. Wie in allen mexikanischen Ortschaften steht im Ortszentrum die Kirche, diejenige in San Lorenzo Albarradas hat ein wohlklingendes Glockenspiel. Nachdem ich mir ein Bild von der Ortschaft gemacht hatte, fuhr ich durch eine imposante Gebirgslandschaft weiter zur Hierve el Agua.

    Nach einer kurzen Fahrt erreichte ich den Parkplatz und durfte bereits bei der Einfahrt die Pesos 50 Eintritt bezahlen. Dadurch, dass die Tageszeit schon recht fortgeschritten war und an dem Tag zudem ein Feiertag war, was ich nicht wusste, waren sehr viele Touristen vor Ort. Ich ließ mich davon aber nicht beeinflussen und machte mir von oben erst einmal ein Bild vom Gelände, welches sehr weitläufig zu sein schien. Los ging es auf dem Fussweg abwärts und nach etwa 10 Minuten kam ich an natürlichen Pools mit ihrem klaren, türkisfarbenen und mineralhaltigen Wasser an. Einige befanden sich direkt am Abgrund zur Schlucht. An diesem Tag war das Baden darin aufgrund der vielen Touristen kein wirkliches Vergnügen. Ich ließ es bleiben und wanderte stattdessen zu den versteinerten Wasserfällen. Der Blick auf dieses Naturwunder war atemberaubend. Hierve el Agua, das „kochende Wasser“ gehört zu den schönsten Naturbauwerken Mexikos. Die Stalaktiten sind vor Tausenden von Jahren durch den Abfluss von kohlensäurehaltigem Wasser aus natürlichen, kalkhaltigen Quellen entstanden. Als das Wasser über die Klippe rieselte, wurde es durch dicke Mineralablagerungen “eingefroren”. Der Blick auf die Naturschönheit ist atemberaubend und bei der 20 minütigen Wanderung nach unten möchte man die Kamera nicht aus der Hand legen, da sich dem Auge immer wieder ein noch bemerkenswerteres Bild bietet. Der Aufstieg ist etwas anspruchsvoller und nimmt ca. 40 Minuten in Anspruch. Je nach Temperatur sollte man sich genügend Wasser mit auf den Weg nehmen.

    Kurz vor der Rückkehr auf dem Parkplatz erreicht man die Restaurant-und Verkaufszone. Ich gönnte mir nach der intensiven Wanderung einen Becher Mango mit Chili, was in Mexiko gerne als Zwischenmahlzeit gegessen wird und schlenderte danach gemächlich zum Auto. Es war später Nachmittag und mein Vorhaben auf dem Rückweg noch die historische Stätte von Mitla zu besuchen, musste ich verschieben. Ich fuhr geradewegs zurück zum Campingplatz nach Tule. Es war ein eindrucksvoller Tag in der Natur, den ich sehr genossen habe.
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