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  • Day 89

    Playa Zicatela, Puerto Escondido

    March 27, 2023 in Mexico ⋅ ☀️ 30 °C

    Auch bei der mehrstündigen Fahrt von San José del Pacífico an die Pazifikküste waren die Eindrücke wieder sehr vielseitig. In diesem Gebiet leben noch viele indigene Völker, wie man sich vorstellen kann in sehr bescheidenen Verhältnissen. An der Straße sieht man immer wieder Frauen und auch Kinder, die etwas verkaufen wollen, wie Früchte und Gemüse, oder Lebensmittel jeglicher Art, aber auch Holztische und Stühle aus Handarbeit und verschiedene Kunstwaren. Die Landschaft veränderte sich je südlicher ich kam. Es wurde tropischer und aus Nadelgehölzen wurden Palmen und andere subtropische Gewächse. Ich erreichte den Playa Zicatela, der sich etwas außerhalb der Stadt Puerto Escondido befindet am Montagnachmittag des 27. März und fand den auf der IOverlander App angegeben Campingplatz auf Anhieb. Der sogenannte „Perfect Place in Escondido“ bot gerade mal 2 Plätze für kleinere Vans an und neben mir standen bereits Schweizer, die ich unterwegs schon mehrmals getroffen hatte. Es war ein vertrautes und unterhaltsames Wiedersehen. Zum Campingplatz gehörte eine Bar, in der täglich von 16 - 23 Uhr ohrenbetäubende Musik lief. Für wen war mir nicht klar, da kein Gast in dieser Nebenstraße auftauchte. Außerdem konnte man sich nur mit einem Bucket duschen. Fließendes Wasser war rar, dementsprechend war auch die Funktion der Toilette sehr eingeschränkt. Der erste Abend war noch recht lustig, vor allem als die Besitzer auftauchten und Pulque, ein alkoholisches Getränk, gewonnen aus der Agave, ausschenkten. Trotzdem störten mich auf diesem Campingplatz zu viele Dinge und ich entschied mich am nächsten Tag an einen anderen Platz eine Straße weiter Richtung Strand zu wechseln. Die Punta Paraiso Cabañas boten einfache Zimmer an und im „Garten,“ was eher ein Sandplatz war, befanden sich 2-3 Stellplätze für Camper. Am Dienstagmorgen richtete ich mich dort ein und blieb dort 4 Tage stehen. Ich fand den Campingplatz nicht perfekt und doch gefiel mir die lockere und aufgeschlossene Atmosphäre dort. Direkt nebenan befanden sich die angesagtesten Cafés und Restaurants, sowie Shops und der Strand war nur wenige Meter entfernt. Einziger Störfaktor war der Müll neben dem Campingplatz, der wie überall in Escondido zum Himmel stank. Mit der Zeit fand ich das extrem störend und es war oft nicht möglich, in einem Restaurant zu sitzen, ohne dass der Müllgeruch vorbeizog, mehr oder weniger intensiv.

    Der Playa Zicatela zieht vor allem sehr junge Surfertouristen aus aller Welt an, die mit ihren perfekten Bodys und dem Surfbrett unter dem Arm Richtung Strand flanieren. Hier wird Marihuana bis zum Abwinken geraucht und in der Regel hat man die erste Duftwolke bereits morgens um 7 Uhr in der Nase.
    Am Playa Zicatela können bis zu 10–Meter hohe Wellen aufschlagen. Die Sonnenuntergänge sind magisch und locken am Abend tausende Einheimische und Touristen an den Strand. Hier klatscht man sogar Beifall, nachdem die Sonne untergegangen ist. Diese Tradition hat sich für mich eher ungewöhnlich angefühlt.
    An der Punta Zicatela kann man außerdem sehr gut essen, sei es Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan. Ich hatte endlich das Gefühl, auch kulinarisch am richtigen Ort zu sein. Zudem gibt es sehr innovative Läden in Escondido und eine Shoppingtour lohnt sich auf jeden Fall. Am Playa Zicatela traf ich auch erstmals Reisende außerhalb des Campingplatzes auf einen Smalltalk.

    An einem Tag fuhr ich für ein paar Besorgungen nach Puerto Escondido. Dies lohnt sich aber wirklich nur dafür. Es ist keine Stadt, die mit Sehenswürdigkeiten aufbieten kann.

    Die meiste Zeit verbrachte ich am Strand. Ich lag im Sand und lauschte dem Klang der Wellen. Am späten Nachmittag genoss ich dann bei den hohen Temperaturen meist die kalte Dusche im Punta Paraiso. Später traf man sich in der Gemeinschaftszone oft noch auf ein Schwätzchen und die Mehrheit rauchte mindestens einen Joint.

    Playa Zicatela tat gut und der Abschied fiel schwer. Mein nächstes Ziel war Mazunte, eine weitere Beach-Destination. Da ich nur etwa eine Stunde Fahrt hatte, startete ich erst gegen 14 Uhr. Es war ein Abschied von einem coolen Ort und von netten Menschen.
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