Ecuador
Hacienda Osorio

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 236

      Resumee Ecuador

      August 29, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 22 °C

      Alles in allem zu Ecuador 🇪🇨
      -die Währung ist der US Dollar: es gibt die 1$ Münze und andere Münzen als in den USA, es werden nur 5, 10, 20er Scheine akzeptiert, Höheres wird nicht genommen, wenn der Schein einen leichten Riss hat gilt er als nicht mehr gültig und wir ebenfalls nicht mehr angenommen, dies wurde teils streng kontrolliert; wenn man an der Kassa mit Bankomatkarte im Supermarkt zahlen wollte, benötigte man einen Ausweis
      -die Sicherheitslage ist derzeit leider schlecht (siehe unten), ich wurde im Bus gelinkt und ausgeraubt, ich habe auch gehört, dass viele Traveller Ecuador deshalb derzeit meiden und ich kann ihnen nur zustimmen, ich kann derzeit keinem empfehlen dieses Land zu besuchen (weitere Infos siehe unten)
      -wir haben uns leider oftmals nicht wohl gefühlt und wurden auch teilweise ziemlich über den Tisch gezogen. Beispielsweise wurden wir in Bäckereien oftmals viel später dran genommen als Einheimische, die viel später als wir ankamen. Bei öffentlichen Bussen zahlten wir mal den Einen mal den Anderen Betrag, je nach Busfahrer,… Das ging mir gehörig auf die nervig
      -Toilettenpapier musste man außer am Flughafen in Quito immer in den Mistkübel danben schmeißen (wie gefühlt überall in Mittel- und Südamerika)
      -die Geschäfte sperren sehr früh zu, die Sonne geht um 18 Uhr unter, das ist auch die Schließzeit der meisten Geschäfte, ab 19 Uhr wirken die Straßen teils sehr verlassen
      -Ecuador ist einer der größten Rosenproduzenten weltweit, es werden sehr viele Rosen und auch Sonnenblumen verkauft
      -es gab ab und zu wieder einige streunende Hunde zu sehen
      -zur Bevölkerung: man sah oftmals krasse Gegensätze von den reichen Ecuadorianer:innen in den Shoppingmalls bis zu den armen Menschen, teilweise auch indigenen Ecuadorianer:innen (in lokaler Tracht gekleidet) in den kleinen Dörfern, wo man mit dem Bus durchfuhr, wir sahen einen Herren mit seiner Familie am Straßenrand Sachen verkaufen oder junge Typen die Frontscheiben von Autos putzen
      -die Landschaft ist wirklich wunderschön und sehr abwechslungsreich, an sich hat Ecuador viel zu bieten: die Andenregion mit den hohen Vulkanen und tollen Tälern, das Amazonas Gebiet mit dem Djungel, die Küste mit dem Meer und die Galapagos Inseln. Außerdem sind die Distanzen zwischen den Städten relativ kurz für ein Land in Südamerika
      -was sich zeitlich bei uns nicht mehr ausgegangen ist: der Nebelwald von Mindo, der Jungle im Allgemeinen und die Küste zum Baden (wurde uns aus Sicherheitsgründen eher davon abgeraten)

      zu den Öffis:
      die Busse sind wie Rest von Lateinamerika, wenn man direkt im Bus ein Ticket kauft ist etwas günstiger als beim Ticketschalter am Busterminal (hier muss man meist für ein paar Cent eine Terminalgebühr zahlen, um zum Bus zu gelangen muss man durch einen Schranken gehen). In den lokalen oder Langstreckenbussen kamen immer wieder Verkäufer mit Essen (teilweise auch Elektroartikeln) oder bettelten einfach. Im Bus wurde entweder ein Film oder eine schreckliche Musik gespielt, bei den Filmen war wieder alles dabei: Kriegsfilm, Drama, Komödie, Liebesfilm,…

      zum Essen:
      es gab ein Mittagsmenü um 3,50$-5$ mit Vor- & Haupt- ggf. auch Nachspeise und ein Getränk. Typisch für Ecuador sind folgende Gerichte bzw. Lebensmittel: Meerschweinchen, Lomo (dünnes Stück Rindfleisch), Hünchen mit Reis, Pommes, kleinen Salat, Linsensoße und ggf. Ei, Mote (grobkörnige Maiskörner gekocht mit nichts oder diversen Soßen in Kombi), Eis mit Käse oder Kochbanane mit Käse, süßer Empanadateig mit saurem Käse drinnen (der Käse quietschte zwischen den Zähnen wie ein Haloumi, selbst der ‚Gouda‘ hier), kleine extrem rote Würstchen mit Pommes, Straßenstände mit gekochten Wachteleiern. Im Bus gingen sie oft mit Essen durch: Kartoffelchips, Obst, warme Speisen wie Hühnchen mit Reis, Eis,… Koriander wird gerne zum Würzen verwendet. Es gab auch Straßenstände, die Ceviche (ein Fischsalat mit Shrimps und Gemüse) anboten.
      Nun zum Süßen: in den zahlreichen Bäckereien haben wir viel mit Ananasgelee entdeckt, im Süden auch Bäckereien mit Brombeermarmelade, es gab Schokoladenweckerl, die aber mit einer komischen Schokolade gefüllt waren, Creme & Pudding wurden extrem gerne auf der Straße verkauft und von vielen Kindern gegessen und Eis ist auch sehr beliebt, wir haben unzählige Eisdielen in den Städten gesehen und diese waren immer sehr gut besucht, Pacari Schokolade ist hier auch sehr beliebt

      Hier noch ein paar Tipps, falls ihr selber mal dorthin reisen wollt:
      -ich empfehle allen derzeit nicht nach Ecuador zu reisen (es wurden Vergleiche zwischen Ecuador jetzt und Kolumbien in den 1980er Jahren bezüglich Sicherheit gezogen) und zu warten bis die Situation sich wieder stabilisert hat
      -nur Bares ist Wahres und nur der US Dollar ist etwas wert
      -immer und überall verhandeln
      -Mittagsmenüs um 2,50$ Essen gehen und am Abend tendentiell eher einen Snack kaufen
      -die günstigen Bäckereien nutzen
      -wenn man zu zweit unterwegs ist ist ein Wasserkanister so viel günstiger als einzelne Plastikflaschen
      -bei der Banco Internacional kann man ohne Zusatzgebühren abheben und diese Bank gibt es auch überall in den großen Städten
      -immer misstrauisch sein und Keinem was glauben
      -Einreise war sehr unkompliziert, es wurde nicht einmal ein Rückflugticket verlangt
      -Mietautos kann ich auch nicht wirklich als Alternative zum Bus empfehlen, da wir eine österreichische Familie in Quito getroffen haben, die meinten, dass die Ecuadorianer:innen sehr rücksichtslos Auto fahren und auch oftmals bei rot über die Straße fahren. Als der Österreicher immer bei rot stehen geblieben ist, ist er auch ab und zu drüber gefahren und hat gleich einmal einen Strafzettel von über 150$ kassiert…
      -anscheinend reisen die Ecuadorianer:innen am Wochenende sehr viel, deshalb ist es hier gescheiter ein Ticket für den Bus vorzukaufen
      -Guayquil als gefährlichste Stadt Ecuadors meiden (alle Einheimischen haben uns davor gewarnt)

      Foodskuriositäten aus dem Supermarkt gibt es nur Wenige. Ich habe große Milchpulver Packungen und wieder einmal Fertigtorten gesehen. Zuckerl gibt es auch sehr viele in den Supermarktregalen zu kaufen. Das ist jetzt aber alles nicht über drüber außergewöhnlich.
      Spannend war aber, dass es auf jeden Lebensmittel eine Kennzeichnung wie (un)gesund es ist: Zucker-, Fett- und Salzgehalt wurden hoch mittel oder niedrig mit farblicher Kennzeichnung eingestuft

      Zum Gesundheitssystem in Ecuador: Es gibt eine öffentliche Krankenversicherung, die mal gut mal weniger gut funktioniert. Und es gibt eine private Krankenversicherung, die je nachdem wie viel man zusätzlich noch einzahlt Leistungen abdeckt. Wenn man ein durchschnittliches Gehalt in Ecuador bezieht, hat man Beides. Wenn man viel verdient, zahlt man zusätzlich noch in einen Pensionsfonds der privaten Krankenkasse ein, damit man in der Pension auch noch gut versorgt ist. Bezüglich Covid wurde Ecuador, insbesondere Guayquil, anscheinend hart getroffen. Unser Guide auf Galapagos hat uns berichtet, dass er Haufen auf den Straßen in Guayquil liegen gesehen hat und dass das anscheinend Menschen waren. (Ob das wirklich so arg war?) Er hat mittlerweile 4 Impfungen von Biotech Pfiser, da dies für die Einreise nach Galapagos vorgeschrieben war. Zu den Gesundheitseinrichtungen auf Galapagos: es gibt drei Spitäler auf den Inseln mit den meisten Einwohner:innen. Wenn ein/e Ausländer/in einen Unfall hat kann er schnell ausgeflogen werden. Bei einem Local ist dies anscheinend schwieriger. Anscheined hatte ein Guide vor einigen Wochen einen schlimmeren Unfall auf der Insel Isabella und musste 8 Stunden auf einen Transport warten. Anschließend verstarb er leider.

      Nun noch zum politischen System:
      Als wir dort waren standen am 20. August Präsidentschaftswahlen an. Es gab 8 Kandidat:innen, davon wurde einem Kandidaten 3 Mal bei einer Wahlkampfveranstaltung in den Kopf geschossen. Da waren wir gerade in Quito. Daraufhin wurde für 60 Tage ein Ausnahmezustand ausgerufen. Dies bedeudete angeblich mehr Militär- und Polizeipräsenz. Außer einmal in Cuenca haben wir aber nicht viel Militär gesehen. Zu der Wahl gingen dann letztendlich nur 40% der Bevölkerung, obwohl man laut Gesetz eigentlich wählen gehen muss. Angeblich hat der Großteil der Bevölkerung Angst überhaupt wählen zu gehen und nimmt lieber 45$ Bußgeld in Kauf als von den Kartellen erschossen zu werden (laut unserem Guide auf der Cruise auf den Galapagos). Keine:r konnte eine Stimmenmehrheit erzielen, weshalb es nun eine Stichwahl zwischen zwei rechten Kandidat:innen geben wird. Wie das dann ausgehen wird, werde ich dann wieder in Österreich lesen.
      Außerdem ist der Drogenhandel derzeit ein großes Problem. Derzeit mischen 3 große Kartelle mit und der Drogenhandel hat sich von Kolumbien leider nach Ecuador verschoben. Dies führt ebenfalls dazu, dass sich die Sicherheitslage im Land verschlechtert.

      Alles in allem zu Ecuador: ich habe das Gefühl, dass das echt ein Pech war und wir zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Die Landschaft war schon schön, die Sights ganz nett. Der Raub hinterlässt dennoch einen sehr bitteren Beigeschmack. Dafür waren die Galapagos Inseln wunderschön und Urlaub pur.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Hacienda Osorio

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android