• Fast Halbzeit

    February 11, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 19 °C

    So, in zwei Tagen ist Halbzeit.
    Wahnsinn wie schnell die Zeit seit der dritten Woche verging.
    Freitag bin ich aus Sansibar zurück gekommen und muss ehrlich sagen, ich habe mein Herz an Jambiani verloren. So stelle ich mir das Paradies vor! Und ich werde zum wiederholungstäger. Flüge und mein kleiner Bungalow sind Ende des Monats nochmal für Zehn Nächte gebucht. So bin ich über Mamas Geburtstag am Meer. Das fühlt sich richtig an.
    Nach Jambiani war ich noch für zwei Nächte in Stone Town. Zuerst war ich damit dezent überfordert. Nach der Ruhe und dem allein sein in Jambiani waren es plötzlich so viele Menschen in so engen Gassen. Ich stand immer im Weg, es war laut, hektisch und alles sah gleich aus. Das änderte sich aber zum Glück am nächsten Morgen und ich konnte auch Stone Town schätzen lernen. Nachdem ich ausgiebig Kleider gekauft hatte, lernte ich zu meinem Glück S. kennen. Einen Einheimischen, mit dem ich den Tag verbrachte und der mir vieles zeigen und erklären konnte, was ich alleine niemals gesehen hätte.
    Zum Beispiel waren wir bestimmt eine Stunde auf dem Gewürzmarkt am Stand seines Cousins (hier sind alle irgendwie auf eine Art Cousin, ich glaube man könnte auch einfach Freund sagen) und ich konnte an vielen Gewürzen und Tees riechen, vieles probieren, mir wurde viel über Anbau und Ernte der Gewürze erklärt und mir wurden verschiedene Gewürze in verschiedenen Reifegraden gezeigt.
    Zum Sonnenuntergang(welcher durch Wolken gestört wurde) gab es ein Bier an einem ganz kleinen Stand voller Einheimischer die ihre Boote rein holten, Fußball spielten oder faul im Schatten saßen.
    Abendessen gab es dann am Nightmarkt und auch da wusste S. genau an welchem Stand was am besten schmeckt. Danke für den tollen Nachmittag :)
    Mein Rückflug aus Sansibar war dann spannend. Es war strahlender Sonnenschein und eine ganz kleine Maschine für nur 12 Leute. Ich hatte eine tolle Aussicht und konnte dem Pilot beim fliegen zusehen.
    Zurück in Arusha sind Hannah, Mone und ich lecker Essen und auf einem Konzert gewesen, bevor ich dann Samstag wieder mit Hannah zu den Asante Watotos bin.
    Ich habe das erste Mal erlebt wie Schultage ablaufen. Morgens früh los, die kleinen kommen früher nach Hause als die Großen. Beide bekommen dann Mittagessen. Dann kommt der Privatlehrer und macht mit ihnen nochmal Mathe und Englisch. Sehr gut!
    Den Rest würde ich als Spielzeit beschreiben, dann Abendessen und ab ins Bett.
    Gestern konnte ich den kleinsten zum ersten Mal ins Bett bringen. Andere Länder, andere Sitten, also fragte ich erstmal wie. Einer der Größeren zeigte es mir und rührte mich dann sehr. Wie er sich zu dem kleinen ans Kopfende legte und ihm Lieder vorsang. Das erste schien ein Kinderlied, ich kannte es nicht. Das zweite war Jambo bwana (😅 manche von euch haben mit mir und dem Lied gelitten. Ich hab an euch gedacht). Zwischen den Textzeilen ließ er dem kleinen immer Zeit diese zu wiederholen und man hörte wie seine Stimme immer leiser und nuscheliger wurde bis er einschlief. Das war wirklich ein besonderer Moment und es war für mich total schön ihn erleben zu dürfen.

    Hier herrscht schon leichte Abschiedsstimmung, da Hannah bald zurück nach Deutschland geht.
    Noch äußert sich diese aber am meisten dadurch, dass viel mehr Fotos gemacht werden als sonst :)
    In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich dann ein Erlebnis der besonderen Art, auf welches ich wirklich hätte verzichten können.
    Im Tiefschlaf merkte ich das mir jemand durch die Haare wuschelt. Dadurch wurde ich wach und machte mit dem Handy Licht. Und siehe da, wer war dieser jemand? Eine Kakerlake die sich fleißig durch meine Haare wühlte. Igit. Naja. Zumindest bin ich stolz das ich ruhig geblieben bin und mir einfach ein Glas zum einfangen geholt habe.
    Leider kam dabei schon wieder mein Fliegennetz runter 🙄
    Das scheint wirklich eine never ending story zu werden. Weder Hannah und ich, noch Babu( so nennen wir hier den Nachtwächter, bedeutet Großvater), noch Jeremie und Janine(die beiden Schreiner) konnten dieses Teil zum Dauerhaften halten bewegen.
    Hannah und ich haben es dann sogar nochmal mit Gaffa fixiert und triumphierten schon, doch nein. Auch damit kam es nach einer Nacht wieder runter 😲
    Seit dem schlafe ich bei Hannah im Bett, was jetzt wo wir uns besser kennen gar nicht mehr so eng erscheint. Danke Hannah :)

    Gestern Abend hatte ich auf einmal ein Geräusch wie von einem Vogel, ein zwitschern, aber in einer unglaublich unangenehmen Tonlage im Zimmer. Fast wie ein Tinnitus.
    Ja, Kakerlaken können solche Geräusche machen. Ich hab wieder das Glas geholt 😄
    Also diese Dinger beeindrucken mich inzwischen wirklich nicht mehr!

    Die Katzen wachsen auch fleißig, essen inzwischen alles und kommen mit den Kindern total gut klar. Gecko ist unglaublich verschmust und schnurrt sehr süss.

    Heute war ich mit Hannah und Steffi in der Nähe von Moshi bei den Maji Moto (heißen Quellen)
    Zuerst ein Stück mit dem Coaster(etwas besserer Bus) und dann mit dem Tuktuk weiter.
    Es war sooo schön. Und dadurch das wir die ersten waren, war es noch schöner :)
    Wir sind dann drei Stunden da geblieben, sind geschwommen, haben Chips Majai gegessen und sind mit dieser Schaukel ins Wasser gesprungen :)
    Geil!
    In diesem Wasser sind lauter kleine Fische die sich an den Füßen festsaugen und knabbern. Platz eins darin ging ungeschlagen an Hannah. Sie sah einmal aus als hätte sie Strümpfe an 😄

    So, soviel wieder zu meiner letzten Woche.
    Schöne Grüße aus der Ferne :)
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