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  • Dia 227

    Kepler Track

    25 de novembro de 2023, Nova Zelândia

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    🇩🇪 Kepler Track

    Der Kepler Track ist eine Rundwanderung, die normalerweise in etwa vier Tagen abgeschlossen wird. Sie führt durch einige der atemberaubendsten Landschaften des Fiordland National Parks, einschließlich Berglandschaften, Wälder und Seen. 
    Lucas und ich dachten uns, das schaffen wir auch an einem Tag, denn es gibt Leute, die diese Strecke innerhalb weniger Stunden joggen. Die „Kepler Challenge“ findet diesen Samstag statt, wie jedes Jahr werden 450 Läufer*innen versuchen, die 50 Kilometer in unter zehn Stunden zu laufen, dabei überwinden sie über 2000 Höhenmeter. Und wie lange haben wir dafür gebraucht? Aktiv gewandert sind wir um die 13 Stunden, wir waren aber 17 Stunden lang unterwegs. Hier die ganze Geschichte:
    Freitag, 23:50 Uhr markiert den Start unseres Abenteuers. Die Nacht davor haben wir nicht geschlafen, wir haben es versucht, aber die Aufregung hielt uns wach. Wir planen den Sonnenaufgang um 6 Uhr an der ersten Hütte, Luxmore Hut, zu schauen. Für die Strecke soll man fünf bis sechs Stunden berechnen, wir sind normalerweise schneller als die Empfehlungen, rechnen allerdings sechs Stunden ein, denn wir werden im Dunklen wandern. Es war schon etwas gruselig im Dunklen durch den Wald zu gehen, wir haben so viele Tiere gehört (unter anderem Kiwi) und die roten Augen der Tiere funkelten in unseren Taschenlampen. Etwas Licht von oben bekommen wir aber, denn der Mond ist zu 90 % voll und unser Begleiter für fast die ganze Nacht und der Mond steht nicht alleine, Jupiter ist auch zu sehen. Es wird steiler und steiler, bis wir aus dem Wald auf offene Fläche schauen. Von hier aus können wir Te Anau sehen, wie die Lichter der Stadt in der Nacht scheinen. Wir machen tolle Fotos und sind ganz aufgeregt, was für eine schöne, klare Nacht. Weiter geht es zur Luxmore Hut und als wir da waren sind wir überrascht, es ist erst vier Uhr morgens. Der Mond ist jetzt untergegangen und der Wind nimmt zu, es wird kalt. Wir gehen leise in die Hütte, versuchen die Anderen nicht zu wecken und trinken die Suppe, die wir uns mitgenommen haben. Sie war noch warm und es tat so gut, aber was machen wir jetzt? Raus in die Kälte oder hier Zeit verschwenden? Wir wollen versuchen etwa Schlaf nachzuholen, also legen wir uns auf die kalten Bänke. Wir ruhten für eine Stunde, aber dann wurde es zu kalt, also geht es weiter. Langsam erstreckt sich ein oranger Streifen am Horizont: Die Sonne macht sich auf den Weg. Wir suchen uns eine gute Stelle um den Sonnenaufgang zu schauen und blieben dort. Wieder warten wir, fast eine Stunde bis die Sonne aufgegangen ist und uns war so kalt. Doch als die Sonnenstrahlen auf uns trafen, war es wie ein Schalter der unsere Energie angeschaltet und positiv auf uns gewirkt hat. Wir essen ein kleines Frühstück und gehen weiter, gehen höher bis auf Mount Luxmore. Von hier aus sehen wir Te Anau im Nebel, der Ort wacht gerade auf und wir sind nun seit sieben Stunden unterwegs. Die Berge und Seen um uns herum sind so wunderschön, ich weiß nicht ob es daher kommt dass ich in Norddeutschland aufgewachsen bin und keine Berge kenne, aber diese Natur ist so faszinierend. Hypnotisiert von der Schönheit der Landschaft wandern wir weiter und kommen an einem Unterschlupf an, hier gibt es eine Toilette, perfekt! Aber, wo ist die Tür? Ich meine, es ist eine schöne Aussicht, aber ich hätte schon gerne eine Tür … na ja, einer hält Wache der andere geht, so ist das halt. Bisher haben wir auch noch niemanden getroffen, es ist schön die Berge für sich zu haben. Wir finden traumhafte Plätze für Fotos und wandern für Stunden in der Sonne. Gegen 10 Uhr geht es dann Berg ab, wortwörtlich sondern auch im übertragenen Sinne. Das Hinuntergehen schmerzt in den Gelenken, die Füße tun jetzt auch schon weh und langsam macht sich der Schlafmangel bemerkbar. Es ist es aber wert, nun sind wir wieder im Wald und die vielen Flüsse zieren die Landschaft. Bald sind wir an der Rainbow Reach Brücke angekommen und hier rufen wir unseren Kollegen ab, ob er uns abholen und zu Bongo bringen kann. Eigentlich würde es für uns noch 10 Kilometer weiter gehen, aber wir sind zu erschöpft. Den Rest des Weges werden wir ein anderes Mal gehen, oder vielleicht sogar joggen. Jetzt geht es für uns unter die Dusche, dann etwas essen und ins Bett. Morgen müssen wir früh hoch, auf der Arbeit ist viel los …
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