• Die ersten Reisen, die ersten Tage

    August 7 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Die ersten Tage waren wie erwartet ziemlich aufregend und anstrengend, deshalb bin ich froh jetzt die Zeit zu haben etwas zu schreiben.
    An unserem Embarkation Day, also der Tag des Aufstiegs/Abstiegs, haben wir erstmal viel Organisatorisches gemacht. Meine Kabine, die ich mir mit einer anderen HGA teile, ist weit vorne und unten im Schiff, sodass ich die Wellen gegen das Metall peitschen höre. Anfangs hat mir das Angst gemacht, aber genau wie das Schaukeln auch ist es zur Gewohnheit geworden und hilft beim Einschlafen. Wenn ich aufwache bin ich dann erstmal etwas traurig, aber wenn ich dann in der Crew Mess beim Frühstück die Anderen sehe ändert sich das schnell. Um 8 Uhr habe ich dann Teambesprechung und dann geht es an die Arbeit, natürlich in Uniform. Die erste Woche war ich als Cabin Cleaner unterwegs, habe also die Kabinen morgens und abends sauber gemacht. Dabei bin ich bei John und Dodi mitgelaufen und die beiden haben mir vieles gezeigt, aber putzen sollte ich nicht, das machen die Männer. Ach, habe ich es vermisst unter anderen Kulturen zu sein. Hier werden wir Frauen auf jeden Fall wie Frischfleisch angeschaut und es vergeht keine Interaktion ohne flirten, aber es ist alles witzig gehalten und keine Grenze wird dabei überschritten. Es gibt leider auch ganz andere Geschichten und wenn ich mit Kolleginnen spreche, bin selbst ich geschockt was hier schon passiert ist. Von so etwas kann ich nicht berichten, wurde aber schon in diverse Länder eingeladen und einer will mit mir ein Haus in Deutschland bauen😂
    Wie dem auch sei, die offene Art der Leute und die Späße machen die Arbeit sehr angenehm. Nach der Arbeit gehe ich dann meistens ins Fitnessstudio, denn ab 21 Uhr dürfen wir auch in das Fitnessstudio der Gäste und das ist schöner als unser Crew Gym. Manchmal sieht man mich dann auch in der Crew Bar, aber oft hat meine Energie mich vorher schon verlassen. Dann liege ich unten in meinem Etagenbett und mir fallen die Augen von alleine zu, ich träume tatsächlich wie ich dann Zuhause bin und meine Liebsten besuche. Ein wenig Herzschmerz habe ich schon, denn damit hätte ich vorher nicht gerechnet: Ich bin bereit sesshaft zu werden! Die Monate vor meinem Aufstieg haben mir doch ziemlich gefallen in der Heimat. Ist das dieses Erwachsenwerden? Jetzt bereise ich wieder neue Orte, bin dabei aber auf einem Schiff eingesperrt. Sonnenlicht und frische Luft sind zu Fremdwörtern geworden, aber das Strahlen meiner Mitmenschen hier an Board ersetzten die diese. Ohne sie würde es mir ganz anders gehen und wenn es passt gehen wir gemeinsam an Land und so durfte ich auch schon Oslo und Trondheim sehen! Heute Nachmittag gehen wir HGAs dann gemeinsam nach Narvik essen, denn schon nach 13 Tagen auf dem Schiff können wir das Kantinenessen nicht mehr sehen. Es schmeckt meistens und die Auswahl ist auch für mich als Vegetarierin gut, aber zu Abwechslung sage ich nicht nein.

    Wann habe ich also Zeit diesen Blog zu schreiben? In unserer Lernzeit in der ich natürlich gerade für den morgigen Sicherheitstest lerne… Die ersten Wochen waren geflutet mit verschiedenen Trainings, und Tests; bei manchen musste ich aufpassen nicht einzuschlafen und andere waren wiederum so witzig, dass wir immer noch darüber lachen. Ich setzte mich dann mal wieder ans Lernen :) Meine Routen habe ich als Bilder hinzugefügt, für mich heißt es bis Mitte September: Norwegen!
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