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  • Day 8

    Chlorgeruch und fettiges Haar

    March 11, 2020 in Ireland ⋅ 🌧 9 °C

    Den heutigen Tag hatten wir schon im Vorfeld bei der Reiseplanung als Ruhetag auserkoren. Und wir hatten ihn bitter nötig. Ausschlafen, auschecken und nochmal entspannt durch die Läden Killarneys schlendern. Am Nachmittag dann die Zugfahrt nach Cork. Wir waren froh darüber, dass wir den Tag so gestaltet hatten, denn es regnete fast ununterbrochen. Als der Schaffner im Zug nach Cork nach unserer Fahrkarte und dem Studentenausweis fragte kam der Schock: ich fand meinen Studentenausweis nicht mehr und das Ticket war nur mit dem Ausweis gültig. Immer gehetzter durchwühlte ich meinen Rucksack. Der Schaffner bemerkte meine Unruhe und sagte mit angenehmer Tonlage, dass ich mir so viel Zeit nehmen soll, wie ich brauche und kurz darauf hatte ich den Ausweis auch schon gefunden. Er erklärte uns ohne, dass wir im Vorfeld nachgefragt hatten unsere Route. Wie wir im Nachhinein feststellten, waren wir nicht die einzigen, denen er Hilfe leistete. Jeder einzelne Fahrgast bekam seine persönlichen Informationen bezüglich der Strecke. Einer Dame gab er sogar noch eine Buchempfehlung mit auf den Weg. In Cork angekommen hieß es erstmal wieder einchecken. Das Kinlay House Hostel hatten wir für 2 Nächte gebucht, wo Vanessa bereits bei ihrem ersten Trip nach Irland genächtigt hatte. Der Mann an der Rezeption kassierte uns erstmal völlig falsch ab und wusste nicht so richtig, wie man mit einem Ec-Kartengerät umgeht. Der Flur roch nach Chlor. Das Bad war auf dem Gang, Die Küche war doch eher sporadisch eingerichtet. Als wir uns am Abend etwas kochen wollten und das Feuerzeug am Gasherd nicht funktionierte, bekam ich von dem Personal nur ein: „Das muss funktionieren und wenn nicht, dann frag andere Leute, die werden schon was haben“. In dem ganzen Hostel hat man kaum eine Person gesehen. Nur der Mann, der zuständig für die Küche war und stolz seinen Bierbauch präsentierte und ein anderer, der geschätzt 45 Jahre alt war und sich mit hochroten Augen eine Suppe zubereitete. Als ich kurz zu unserem Zimmer lief, um etwas zu holen, bekam ich mit, wie das Personal einen Gast lauthals anbrüllte mit den Worten: „Ich will von dem Dreck im Bad nichts mehr hören!“, „Hau ab!“, „Geh mir nicht auf die Nerven!“. Wie ich am nächsten Morgen feststellen sollte, hatten die Duschen keinen Temperaturregler und das Wasser war eiskalt. Schimmelflecken waren an der Decke und am Boden. – Wohlig gemütlich hier. Offensichtlich ist es dennoch das bestbewertete Hostel Corks, glaubt man den Rezensionen.Read more