Dia de Andalucia

Heute früh stelle ich fest, dass nebst Karnevalferien auch dia de Andalucia ist. Die Innenstadt ist belebt wie wohl in der Hochsaison. Als der grosse Regen einsetzt werden die Bistros voll, dieLes mer
Heute früh stelle ich fest, dass nebst Karnevalferien auch dia de Andalucia ist. Die Innenstadt ist belebt wie wohl in der Hochsaison. Als der grosse Regen einsetzt werden die Bistros voll, die Schlangen vor den Museen noch länger. Ohne Anstehen sah ich eine eindrückliche Retrospektive über Gianni Versace. Ebenso eindrücklich bzw. erfühlt das Beethovenklavierkonzert: er hatte es beim Komponieren nicht mehr hören können. Eine Installation, die je nach Lautstärke die Farbe wechselt. Einer Handnotenschrift begegne ich auch zum ersten Mal.
Im Geburtshaus von Pablo Picasso gab es einige Zeichnungen und Bilder zu bestaunen, zB den Fischer, den er mit 14 Jahren porträtierte.
Durch den immer noch anhaltenden Regen ging's dann zurück. Inzwischen liegt im Zimmer alles ausgebreitet zum Trocknen.Les mer
Zufällig tappe ich in der ehemaligen Stierkampfarena auf eine Fotoausstellung der Fotographin Inge Morath. Die Fotos erzählen Geschichten, sind Eindrücke aus Lebenssituationen und Landschaften. Ihre Gedanken dazu sind nicht weniger interessant. So zum Beispiel: la fotographia es, esencialmente, una cuestion personal: la busqueda de una verdad interior ( die Fotographie ist im Wesentlichen eine persönliche Angelegenheit: die Suche nach einer inneren Wahrheit) Das hat mich angesprochen, am Morgen machte ich zwei Foto von speziellen Szenen, die ich verbinden wollte.Les mer
Zwei Wochen Spanisch-Kurs an der Sprachschule in Nerja. Da ist der Zauber und das Kribbeln etwas Neues zu lernen; wie am ersten Schultag, gespannt wer noch in die Klasse kommt, wie sind wohl die Lehrer...?
Das Eis ist schnell gebrochen, die Lehrer Profis, gewohnt jede Woche vor einer neuen Klasse zu stehen. Zu zweit sind wir reine Anfängerinnen und werden deshalb in einer Stufe höher eingeteilt. Somit können wir eine Stunde anhängen und werden damit aber auch gut gesättigt. Die Aussprache und das Redetempo der Lehrer sind sehr gut, sodass es mit diversen Unterstützungen auch tägliche Erfolge gibt.
Beim gebuchten "50+" Programm gibt es tägliche Aktivitäten. So zum Beispiel eine Einführung zum Thema Tapas, natürlich ganz praktisch in zwei Bars. Grundschritte in Bachata und Salsa hat uns Sophia beigebracht. Genau das Richtige bei dem kalten Wetter. Dann zwei Vorträge, je über Picasso und den Flamenco. Bestes Regenwetterprogramm war auch der Besuch der Höhlen von Nerja. Riesig und eindrücklich, was die Zeit hier gestaltet hat. Mit einer 3DBrille konnte anschliessend noch der grössere, nicht zugängliche Teil virtuell "besucht" werden.
Den einzigen sonnigen Nachmittag durften wir in Frigiliana geniessen. Es ist eines der meistbesuchten weissen Bergdörfer; wunderschön, aber eben eher ein Museum. Die Schwarz/Weiss-Fotoausstellung (60er Jahren) im Infozentrum zeigt das noch ursprüngliche Leben dort. Im Schloss gibt es ein Museum zur Zuckerrohrverarbeitung, dies wird auch im Museum in Nerja gezeigt. Ich war erstaunt über das modern gestaltete Museum durch das uns Paco mit seinen vereinfachten Erklärungen führte.
Klar, dass auch beim gemeinsamen Paella-zubereiten spanisch gesprochen wurde. Alles war bestens vorbereitet (sah aus wie in der Kochwerkstatt), sodass sich jeder eine Arbeit aussuchen konnte. Und übrigens das "secreto" bei der Paella ist die "calda", die Bouillon wird 2-3 Stunden gekocht. Vom Fisch (rape) und den Crevetten werden Kopf und Gräten mitgekocht. Ja die Paella, sowie Salat und Sangria waren ein Genuss pur.
Zum letzten Besuch gings noch in eine Téeria im marokkanischen Stil. Dort wurden wir vor allem mit zuckersüssem Gebäck verwöhnt. Dazu ein heisser Tee und gemütlich vor einem wärmenden Feuer sitzen - so passt's.
Die Ausflüge waren ein wichtiger Teil für den Austausch untereinander. Oft folgte anschliessend noch eine Apérorunde, ein Konzertbesuch oder der Besuch einer Flamencobar, soweit möglich natürlich in Spanisch.
Auch bei meiner Zimmervermieterin versuchte ich meine ersten Kenntnisse anzuwenden, war aber auch dankbar, dass wir uns sonst französisch verständigen konnten. Sie hat mich mittags jeweils mit feinen traditionellen Gerichten verwöhnt, z.B. Eintopf mit Kichererbsen und Spinat.
Die blaue Lieblingbank zum Lernen blieb während der (zahlreichen) Regentage öfters verwaist und ich zum Lernen in ein Kaffee ausweichen. Genossen habe ich auch den Gang zur Schule mit den Einheimischen durch die leeren Gassen, die man mittags vor lauter Touristen kaum mehr erkannte.
Nun bin ich stolze Besitzerin eines Zertifikats, dankbar, dass ich nun etwas Zugang zur Sprache habe und hoffe, dass die Samen einmal Früchte tragen, wie die wunderschöne Bananenblüte im Innenhof der Schule. Muchos gracias por todo.Les mer
Eine erste Woche Spanischkurs in Nerja ist bereits vorbei. Der Kopf ist voll mit neuen Vokabeln und Grammatik. Was wohl drinn bleibt? Vielfältig und kurzweilig waren die Lektionen in einer kleinen angenehmen Gruppe. Nerja bietet seinen vielen Gästen, zurzeit vorwiegend Rentner aus Nordeuropa ein vielseitiges kulturelles Leben. So kam ich bereits in Genuss von drei musikalischen Perlen. Durchaus angenehm bei dem regnerischen Wetter. Mit dem Ausflug nach Frigilana erwischten wir ein paar Sonnenstunden in malerischen Gassen. Höhepunkt dieser Woche ist aber durchaus der Höhlenbesuch. Auch nach über 30 Jahren wieder ein Wow-Erlebnis. Im Sommer finden auch immer noch Konzerte in der Höhle statt. Anschliessend konnten wir mit der 3D Brille die Höhlen besuchen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Gleich an der Tapasbar zu sitzen um sich wieder zu stärken macht Spass.
Am 8. März, intern. Frauentag spielte die Studentinnengruppe aus Malaga im Kulturzentrum. Mit Frauenpower gings weiter in der Molino-Bar, Flamenco von und für Einheimische, feurige und fröhliche Stimmung lassen die Regengüsse draussen vergessen.Les mer
Nach der problemlosen Überfahrt von Ceuta nach Algeciras, nach einem ausgedehnten Mercadona-Einkauf und erfolgreichem Nachfüllen der Gasflaschen stelle ich mich in Benalmádena neben den sehr schönen Stadtpark. (Der offizielle Camper-Parkplatz war bereits hoffnungslos überfüllt.)
Akklimatisieren in Europa - nach acht Wochen Südmarokko. Die maßlos zugebaute Küste zwischen Algeciras und Malaga ist zwar ein Kulturschock. Kleine Einsprengsel wie etwa das "Castillo de El-Bil-Bil" am Strand von Benalmádena - ein hübsches Zeugnis maurischer Kultureinflüsse - erleichtern hingegen den Brückenschlag.Les mer
Nach gut zwei Monaten individueller (Reise-)Wege heute das freudige Wiedersehen mit Renata in Nerja. Während der drei Wochen Sprachaufenthalt ist ihr dieses Städtchen bereits vertraut geworden; so profitiere ich von kundiger Führung durch lauschige Winkel und angesagte Tapas-Bars. Wirklich ein gemütlicher Ort und - da ich die ersehnte Wetterbesserung mitbrachte😜 - ein malerischer Küstenstreifen.
Der Ausflug nach Frigiliana (zusammen mit Hundertschaften von Touristen) durfte natürlich nicht fehlen. Ja, das sollte man EINMAL gesehen haben.Les mer
Tina u. Uwe auf Womo-TourIhr seid wieder vereint! ❤️❤️❤️ PS: Wir fanden Nerja nicht besonders gemütlich, sondern eher laut und total überfüllt, als wir vor ca, 4 Wochen dort waren.
ReisendeUns hat das kleine hübsche und saubere Städtchen auch gefallen. Lag wohl auch daran dass kaum Touristen da waren.
Nach den Tagen in Nerja zieht es uns wieder in die Natur. Die Wetterprognose sowie der Nostalgie-Faktor legen uns die Entscheidung nahe: zum Camping Los Escullos beim lauschigen Fischerdörfchen La Isleta del Moro.
Eine unvergessliche Erinnerung an den Cabo-de-Gata-NP liegt 33 Jahre zurück. In unserem Sabbatjahr im März 1992 standen wir im Renault Trafic mit unseren Kindern in der Playa del Monsul. Drachen steigen lassen, Lagerfeuer, Freiheit und sogar etwas "Hippie-Feeling".
Gestern die Wanderung auf den 444 Meter hohen Cerro del Fraile. Was mit gemütlichem Wanderpfad begann, artete schließlich in eine veritable Ochsentour in unwegsamem Gelände aus. Aber gelohnt hat sich's allemal; der leuchtende "Bergfrühling" auf 300-400 Metern über Meer wog die Mühsal auf.
Und heute die Rad-Wanderung (sic!) von Los Escullos nach San José. Eine wunderschöne, raue und wilde Klippen-Landschaft. Der anfänglich noch breite und fahrbare Naturweg wird in der zweiten Hälfte immer schmaler und ruppiger: absteigen und stossen. Und der Abstieg zur Cala Higuera kommt dann schon dem Canyoning nahe: in der Falllinie und einem Bachbett gleich balanciert man das Rad um grosse Felsbrocken herum bergab. Doch ist diese "Schlüsselstelle" von einigen hundert Metern überwunden, dann rollt es wieder leicht bergab bis zum Fischrestaurant im Hafen von San José.
Los Escullos - die Kügelchen - gelten dem Oolith-Vorkommen an diesem Küstenabschnitt.
"Der Oolith oder Eier- bzw. Rogenstein ist ein Sedimentgestein, das aus kleinen Mineralkügelchen (Ooiden) besteht, die durch ein kalkiges oder toniges Bindemittel verkittet sind. ... Sie haben in der Regel einen Durchmesser von 0,5 bis 2 Millimeter. ... Ooide entstehen in warmem, kalkübersättigtem Wasser mit starker Wellenbewegung. Ausgangspunkt sind kleine Partikel wie z. B. Sandkörner oder Fragmente von Muschelschalen, die durch die Wellenbewegung in der Schwebe gehalten werden (Suspension). Sie bilden Kristallisationskeime, an denen sich Kalk in konzentrischen Schalen ... ablagert. Sind diese Ooide zu schwer geworden, so sinken sie auf den Meeresgrund und bilden eine Sedimentschicht, in der sie durch Wasserbewegung gerollt werden. Oolith entsteht durch die Verfestigung dieser Sedimentschicht zu Gestein (Diagenese)." (Quelle: Wikipedia)Les mer
ReisendeHallo, eure Reise taucht heute erst bei uns auf. Schön, dass ihr unterwegs seid. Eine gute Zeit euch. Grüße rüber nach Spanien, Petra + Herbert
ReisendeWir haben erst gestern die ersten Footprints gesetzt, vielleicht deshalb. Bisher liefen meine footprints zu Südmarokko unter "Kurs Südwest, die Zweite", als eigene Reise.
Tina u. Uwe auf Womo-TourWir mögen es sehr dort. Standen schon mal in La Fabriquilla und Los Albaricoques in der Nähe der Goldminen.
"In der Nähe von Gorafe befindet sich mitten in der Niederung Guadix-Baza die Wüste von Gorafe, eine spektakuläre Mischung aus Formen, Farben und Sensationen.
Die Niederung Guadix-Baza ist ein, von Bergen umgebenes und relativ weit über dem Meeresspiegel liegendes Sedimentbecken mit Flusscharakter, in dessen Mitte sich einst ein mit Leben gefüllter See befand. Vor knapp 100.000 Jahren ergoss sich das Wasser des Sees über den Fluss Guadiana Menor ins Tal des Guadalquivir und hinterließ in Felsen und Böden die Spuren einer mehrere Millionen Jahre langen Aktivität.
Die Ränder der Niederung sind durch die Ablagerung von Materialien paläontologische Fundstätten von unschätzbarem Wert und enthalten Reste der ältesten Hominiden Europas, beispielsweise in Venta Micena in Orce, sowie eine umfassende Fauna von enormer Vielfalt, darunter große Säugetiere aus dem Pliozän in Fonelas.
Zu den wichtigsten Merkmalen der Landschaft dieses Landkreises zählen die Erosionsformen, die zur Entstehung von Reliefs in sogenannten „Badlands“ – aufgrund ihres ariden, zerklüfteten Geländes auch als „schlechtes Land“ bezeichnet – geführt haben. Diese Formen, die im mittleren Teil der Niederung von ausnehmender Vielfalt sind, verleihen der Gegend ihren unverfälschten Charakter.
Aufgrund seiner reizvollen Lage zählt Gorafe zu den malerischsten Orten der Provinz Granada. Neben zahlreichen Wohnhöhlen bietet es über 240 Dolmen im Megalithenpark. Als Ausgangspunkt dieser Route dient ein erlebnisreicher Besuch einer der einzigartigsten Landschaften in Europa: Große Schluchten und Sandsteinformationen unterschiedlichster Farben erinnern an die spektakulären Landschaften einiger Kino- und Dokumentarfilme.
Wie der Lehrer Eduardo Martínez Sáez so schön sagen würde: „Die Wüste bietet einen beeindruckenden Panoramablick, eine Vielzahl von Farben, die zu jeder Tageszeit variieren: ocker, rot, gelb … und eine absolute Stille, die uns das Geheimnis des Lebens entdecken lässt.“
(ganzer Text aus https://de.andalucia.org/listing/georuta-desier…)Les mer
Dienstagmorgen besuchen wir noch das Megalithen-Museum in Gorafe. Für meinen Geschmack ziemlich unsensibel aber modern geklotzt (was wohl nur "dank" EU-Geldern möglich war), konzeptionell wie auch von der Umsetzung her (Hülle aus rostigen Stahlplatten, extrem schlecht gemachte 3D-Show etc.) wünschte ich mir mehr Sorgfalt. Mein Fazit: muss man nicht gesehen haben.
Entlang dem Embalse de Nigratin steuern wir sodann die "Baños de Zujar" an, einen natürlichen Warmwasser-Pool am Rande des Stausees. Ist es die "Hoffnung auf ein Wunder ", die mich in das nicht besonders ansehnliche Wasser steigen (bzw kriechen) lässt? Die Muskelverspannungen im unteren Rücken werden jedenfalls nicht weniger; ich entsteige dem Teich gefühlt wesentlich älter als ich gemäss Kalender bin. Mein Fazit: kein Jungbrunnen, muss man nicht unbedingt gesehen haben.
Dann also zum Versorgungshalt auf den Camping "La Cabañuela" in Freila. Hier ergibt sich ein gemütlicher und angeregter Apéro-Austausch mit den "findpenguins" Maja und Daniel aus Wallisellen ZH, deren Weg wir - nach Nerja, Gorafe und Zujar - nun schon zum vierten Mal kreuzen.
Anderntags die landschaftlich sehr eindrückliche Fahrt via Quesada nach Ubeda, aus der Provinz Granada in die Provinz Jaen, entlang der Ausläufer der Sierra de Cazorla.
Der erste Teil ist noch geprägt von den bizarren Erosionsformen im lehmigen Becken des Rio Gor bzw des Rio Guadiana Menor. Im fast endlos mäandrierenden Tal fühle ich mich stark an Marokko erinnert: karger Bewuchs, oliv-grau-ockerne Farbtöne der Erde, sogar vereinzelt verlassene Gehöfte am Hang. Hier kommen die universalen Gesetzmäßigkeiten der Erdgeschichte eindrücklich zu Tage. Und hier hat der Fluss - aus dem höhergelegenen Seebecken von Guadix-Baza - vor Jahrmillionen den natürlichen Damm durchbrochen und sich einen Weg gebahnt zum Rio Guadalquivir.
In Quesada, an den Hängen der Sierra de Cazorla, die Mittagspause. Im Restaurant Capri auf der Plaça de la Constitución teilen wir uns eine Racion der landestypischen "Morcillas con Patatas", eine kräftig gewürzte, in Scheiben geröstete, Blutwurst auf Kartoffeln. Eine Portion, die uns beide nachhaltig sättigt - und deren Knoblauchduft noch eine schöne Weile mitfährt.
Inzwischen hat sich die Landschaft markant verändert, über die sanft wallenden Hügel ziehen sich endlose Olivenhaine, allesamt akkurat ausgerichtet und gut gepflegt, eine "Landschaft in Netzstrümpfen". Die Provinz Jaen sei weltweit das grösste zusammhängende Olivenöl- Produktionsgebiet; allerdings auch eine Monokultur.
Das Kulturerbe-Städtchen Ubeda überrascht uns mit seiner weltoffenen Geschichte, dem kulturellen Mix der Renaissance, der auch heute noch lebendig erscheint, mit seinem natürlichen Flair (und einer ausgezeichneten Heladeria😜). Der grosszügige Stellplatz der Stadt ist abends rappelvoll, für uns aber allemal ein guter Zwischenstopp.
Nun sind wir wieder an einer Autobahn. So nehmen wir anderntags den Weg via Cordoba in Richtung Extremadura unter die Räder. Der regnerische Tag eignet sich gut, um Strecke zu machen. Und abends stehen wir bereits - bei zaghaften Sonnenstrahlen - mitten in der typischen Dehesa-Weidelandschaft der Extremadura in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit, zwischen Schaf- und Mutterkuh-Herden, an der archäologischen Fundstätte der Kelten-Siedlung am Rio Tamuja.Les mer