• europa-kontour
  • Renata Popp
févr. – mai 2025

Hablar espagnol

In Nerja treffe ich auf eine frisch gebackene Sprachschülerin. Wir entdecken eine lange gemeinsame Geschichte. Chemie stimmt, OK, dann geht's gemeinsam weiter. Zuerst noch etwas andalusische Wärme, dann "ab durch die Mitte" an die galizische Küste. En savoir plus
  • Début du voyage
    27 février 2025

    Dia de Andalucia

    28 févr.–2 mars, Espagne ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute früh stelle ich fest, dass nebst Karnevalferien auch dia de Andalucia ist. Die Innenstadt ist belebt wie wohl in der Hochsaison. Als der grosse Regen einsetzt werden die Bistros voll, die Schlangen vor den Museen noch länger. Ohne Anstehen sah ich eine eindrückliche Retrospektive über Gianni Versace. Ebenso eindrücklich bzw. erfühlt das Beethovenklavierkonzert: er hatte es beim Komponieren nicht mehr hören können. Eine Installation, die je nach Lautstärke die Farbe wechselt. Einer Handnotenschrift begegne ich auch zum ersten Mal.
    Im Geburtshaus von Pablo Picasso gab es einige Zeichnungen und Bilder zu bestaunen, zB den Fischer, den er mit 14 Jahren porträtierte.

    Durch den immer noch anhaltenden Regen ging's dann zurück. Inzwischen liegt im Zimmer alles ausgebreitet zum Trocknen.
    En savoir plus

  • Retrospektive über Inge Morath in Malaga

    1 mars, Espagne ⋅ ⛅ 18 °C

    Zufällig tappe ich in der ehemaligen Stierkampfarena auf eine Fotoausstellung der Fotographin Inge Morath. Die Fotos erzählen Geschichten, sind Eindrücke aus Lebenssituationen und Landschaften. Ihre Gedanken dazu sind nicht weniger interessant. So zum Beispiel: la fotographia es, esencialmente, una cuestion personal: la busqueda de una verdad interior ( die Fotographie ist im Wesentlichen eine persönliche Angelegenheit: die Suche nach einer inneren Wahrheit) Das hat mich angesprochen, am Morgen machte ich zwei Foto von speziellen Szenen, die ich verbinden wollte.En savoir plus

  • Esquela de idiomas en Nerja

    2 mars, Espagne ⋅ ⛅ 15 °C

    Zwei Wochen Spanisch-Kurs an der Sprachschule in Nerja. Da ist der Zauber und das Kribbeln etwas Neues zu lernen; wie am ersten Schultag, gespannt wer noch in die Klasse kommt, wie sind wohl die Lehrer...?
    Das Eis ist schnell gebrochen, die Lehrer Profis, gewohnt jede Woche vor einer neuen Klasse zu stehen. Zu zweit sind wir reine Anfängerinnen und werden deshalb in einer Stufe höher eingeteilt. Somit können wir eine Stunde anhängen und werden damit aber auch gut gesättigt. Die Aussprache und das Redetempo der Lehrer sind sehr gut, sodass es mit diversen Unterstützungen auch tägliche Erfolge gibt.
    Beim gebuchten "50+" Programm gibt es tägliche Aktivitäten. So zum Beispiel eine Einführung zum Thema Tapas, natürlich ganz praktisch in zwei Bars. Grundschritte in Bachata und Salsa hat uns Sophia beigebracht. Genau das Richtige bei dem kalten Wetter. Dann zwei Vorträge, je über Picasso und den Flamenco. Bestes Regenwetterprogramm war auch der Besuch der Höhlen von Nerja. Riesig und eindrücklich, was die Zeit hier gestaltet hat. Mit einer 3DBrille konnte anschliessend noch der grössere, nicht zugängliche Teil virtuell "besucht" werden.
    Den einzigen sonnigen Nachmittag durften wir in Frigiliana geniessen. Es ist eines der meistbesuchten weissen Bergdörfer; wunderschön, aber eben eher ein Museum. Die Schwarz/Weiss-Fotoausstellung (60er Jahren) im Infozentrum zeigt das noch ursprüngliche Leben dort. Im Schloss gibt es ein Museum zur Zuckerrohrverarbeitung, dies wird auch im Museum in Nerja gezeigt. Ich war erstaunt über das modern gestaltete Museum durch das uns Paco mit seinen vereinfachten Erklärungen führte.
    Klar, dass auch beim gemeinsamen Paella-zubereiten spanisch gesprochen wurde. Alles war bestens vorbereitet (sah aus wie in der Kochwerkstatt), sodass sich jeder eine Arbeit aussuchen konnte. Und übrigens das "secreto" bei der Paella ist die "calda", die Bouillon wird 2-3 Stunden gekocht. Vom Fisch (rape) und den Crevetten werden Kopf und Gräten mitgekocht. Ja die Paella, sowie Salat und Sangria waren ein Genuss pur.
    Zum letzten Besuch gings noch in eine Téeria im marokkanischen Stil. Dort wurden wir vor allem mit zuckersüssem Gebäck verwöhnt. Dazu ein heisser Tee und gemütlich vor einem wärmenden Feuer sitzen - so passt's.
    Die Ausflüge waren ein wichtiger Teil für den Austausch untereinander. Oft folgte anschliessend noch eine Apérorunde, ein Konzertbesuch oder der Besuch einer Flamencobar, soweit möglich natürlich in Spanisch.
    Auch bei meiner Zimmervermieterin versuchte ich meine ersten Kenntnisse anzuwenden, war aber auch dankbar, dass wir uns sonst französisch verständigen konnten. Sie hat mich mittags jeweils mit feinen traditionellen Gerichten verwöhnt, z.B. Eintopf mit Kichererbsen und Spinat.
    Die blaue Lieblingbank zum Lernen blieb während der (zahlreichen) Regentage öfters verwaist und ich zum Lernen in ein Kaffee ausweichen. Genossen habe ich auch den Gang zur Schule mit den Einheimischen durch die leeren Gassen, die man mittags vor lauter Touristen kaum mehr erkannte.
    Nun bin ich stolze Besitzerin eines Zertifikats, dankbar, dass ich nun etwas Zugang zur Sprache habe und hoffe, dass die Samen einmal Früchte tragen, wie die wunderschöne Bananenblüte im Innenhof der Schule. Muchos gracias por todo.
    En savoir plus

  • Lebendiges Nerja

    9 mars, Espagne ⋅ 🌧 10 °C

    Eine erste Woche Spanischkurs in Nerja ist bereits vorbei. Der Kopf ist voll mit neuen Vokabeln und Grammatik. Was wohl drinn bleibt? Vielfältig und kurzweilig waren die Lektionen in einer kleinen angenehmen Gruppe. Nerja bietet seinen vielen Gästen, zurzeit vorwiegend Rentner aus Nordeuropa ein vielseitiges kulturelles Leben. So kam ich bereits in Genuss von drei musikalischen Perlen. Durchaus angenehm bei dem regnerischen Wetter. Mit dem Ausflug nach Frigilana erwischten wir ein paar Sonnenstunden in malerischen Gassen. Höhepunkt dieser Woche ist aber durchaus der Höhlenbesuch. Auch nach über 30 Jahren wieder ein Wow-Erlebnis. Im Sommer finden auch immer noch Konzerte in der Höhle statt. Anschliessend konnten wir mit der 3D Brille die Höhlen besuchen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Gleich an der Tapasbar zu sitzen um sich wieder zu stärken macht Spass.
    Am 8. März, intern. Frauentag spielte die Studentinnengruppe aus Malaga im Kulturzentrum. Mit Frauenpower gings weiter in der Molino-Bar, Flamenco von und für Einheimische, feurige und fröhliche Stimmung lassen die Regengüsse draussen vergessen.
    En savoir plus

  • Benalmádena

    20–21 mars, Espagne ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach der problemlosen Überfahrt von Ceuta nach Algeciras, nach einem ausgedehnten Mercadona-Einkauf und erfolgreichem Nachfüllen der Gasflaschen stelle ich mich in Benalmádena neben den sehr schönen Stadtpark. (Der offizielle Camper-Parkplatz war bereits hoffnungslos überfüllt.)

    Akklimatisieren in Europa - nach acht Wochen Südmarokko. Die maßlos zugebaute Küste zwischen Algeciras und Malaga ist zwar ein Kulturschock. Kleine Einsprengsel wie etwa das "Castillo de El-Bil-Bil" am Strand von Benalmádena - ein hübsches Zeugnis maurischer Kultureinflüsse - erleichtern hingegen den Brückenschlag.
    En savoir plus

  • Wiedersehen in Nerja und Frigiliana

    21–25 mars, Espagne ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach gut zwei Monaten individueller (Reise-)Wege heute das freudige Wiedersehen mit Renata in Nerja. Während der drei Wochen Sprachaufenthalt ist ihr dieses Städtchen bereits vertraut geworden; so profitiere ich von kundiger Führung durch lauschige Winkel und angesagte Tapas-Bars. Wirklich ein gemütlicher Ort und - da ich die ersehnte Wetterbesserung mitbrachte😜 - ein malerischer Küstenstreifen.

    Der Ausflug nach Frigiliana (zusammen mit Hundertschaften von Touristen) durfte natürlich nicht fehlen. Ja, das sollte man EINMAL gesehen haben.
    En savoir plus

  • "Los Escullos" im Cabo-de-Gata-NP

    25–29 mars, Espagne ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach den Tagen in Nerja zieht es uns wieder in die Natur. Die Wetterprognose sowie der Nostalgie-Faktor legen uns die Entscheidung nahe: zum Camping Los Escullos beim lauschigen Fischerdörfchen La Isleta del Moro.

    Eine unvergessliche Erinnerung an den Cabo-de-Gata-NP liegt 33 Jahre zurück. In unserem Sabbatjahr im März 1992 standen wir im Renault Trafic mit unseren Kindern in der Playa del Monsul. Drachen steigen lassen, Lagerfeuer, Freiheit und sogar etwas "Hippie-Feeling".

    Gestern die Wanderung auf den 444 Meter hohen Cerro del Fraile. Was mit gemütlichem Wanderpfad begann, artete schließlich in eine veritable Ochsentour in unwegsamem Gelände aus. Aber gelohnt hat sich's allemal; der leuchtende "Bergfrühling" auf 300-400 Metern über Meer wog die Mühsal auf.

    Und heute die Rad-Wanderung (sic!) von Los Escullos nach San José. Eine wunderschöne, raue und wilde Klippen-Landschaft. Der anfänglich noch breite und fahrbare Naturweg wird in der zweiten Hälfte immer schmaler und ruppiger: absteigen und stossen. Und der Abstieg zur Cala Higuera kommt dann schon dem Canyoning nahe: in der Falllinie und einem Bachbett gleich balanciert man das Rad um grosse Felsbrocken herum bergab. Doch ist diese "Schlüsselstelle" von einigen hundert Metern überwunden, dann rollt es wieder leicht bergab bis zum Fischrestaurant im Hafen von San José.

    Los Escullos - die Kügelchen - gelten dem Oolith-Vorkommen an diesem Küstenabschnitt.
    "Der Oolith oder Eier- bzw. Rogenstein ist ein Sedimentgestein, das aus kleinen Mineralkügelchen (Ooiden) besteht, die durch ein kalkiges oder toniges Bindemittel verkittet sind. ... Sie haben in der Regel einen Durchmesser von 0,5 bis 2 Millimeter. ... Ooide entstehen in warmem, kalkübersättigtem Wasser mit starker Wellenbewegung. Ausgangspunkt sind kleine Partikel wie z. B. Sandkörner oder Fragmente von Muschelschalen, die durch die Wellenbewegung in der Schwebe gehalten werden (Suspension). Sie bilden Kristallisationskeime, an denen sich Kalk in konzentrischen Schalen ... ablagert. Sind diese Ooide zu schwer geworden, so sinken sie auf den Meeresgrund und bilden eine Sedimentschicht, in der sie durch Wasserbewegung gerollt werden. Oolith entsteht durch die Verfestigung dieser Sedimentschicht zu Gestein (Diagenese)." (Quelle: Wikipedia)
    En savoir plus

  • Radtour am Cabo-de-Gata

    28 mars, Espagne ⋅ ☀️ 18 °C
  • Gorafe - Stille der Nacht und der Wüste

    30 mars–1 avr., Espagne ⋅ ☀️ 13 °C

    "In der Nähe von Gorafe befindet sich mitten in der Niederung Guadix-Baza die Wüste von Gorafe, eine spektakuläre Mischung aus Formen, Farben und Sensationen.

    Die Niederung Guadix-Baza ist ein, von Bergen umgebenes und relativ weit über dem Meeresspiegel liegendes Sedimentbecken mit Flusscharakter, in dessen Mitte sich einst ein mit Leben gefüllter See befand. Vor knapp 100.000 Jahren ergoss sich das Wasser des Sees über den Fluss Guadiana Menor ins Tal des Guadalquivir und hinterließ in Felsen und Böden die Spuren einer mehrere Millionen Jahre langen Aktivität.

    Die Ränder der Niederung sind durch die Ablagerung von Materialien paläontologische Fundstätten von unschätzbarem Wert und enthalten Reste der ältesten Hominiden Europas, beispielsweise in Venta Micena in Orce, sowie eine umfassende Fauna von enormer Vielfalt, darunter große Säugetiere aus dem Pliozän in Fonelas.

    Zu den wichtigsten Merkmalen der Landschaft dieses Landkreises zählen die Erosionsformen, die zur Entstehung von Reliefs in sogenannten „Badlands“ – aufgrund ihres ariden, zerklüfteten Geländes auch als „schlechtes Land“ bezeichnet – geführt haben. Diese Formen, die im mittleren Teil der Niederung von ausnehmender Vielfalt sind, verleihen der Gegend ihren unverfälschten Charakter.

    Aufgrund seiner reizvollen Lage zählt Gorafe zu den malerischsten Orten der Provinz Granada. Neben zahlreichen Wohnhöhlen bietet es über 240 Dolmen im Megalithenpark. Als Ausgangspunkt dieser Route dient ein erlebnisreicher Besuch einer der einzigartigsten Landschaften in Europa: Große Schluchten und Sandsteinformationen unterschiedlichster Farben erinnern an die spektakulären Landschaften einiger Kino- und Dokumentarfilme.

    Wie der Lehrer Eduardo Martínez Sáez so schön sagen würde: „Die Wüste bietet einen beeindruckenden Panoramablick, eine Vielzahl von Farben, die zu jeder Tageszeit variieren: ocker, rot, gelb … und eine absolute Stille, die uns das Geheimnis des Lebens entdecken lässt.“

    (ganzer Text aus https://de.andalucia.org/listing/georuta-desier…)
    En savoir plus

  • Am Durchbruch des Rio Guadiana MenorNochmals in Marokko?Embalse de Nigratin & Baños de ZujarÜber die Staumauer des Embalse de NigratinMittagspause in Quesada"Netzstrumpf-Landschaft" JaenUbedaDehesa typica de ExtremaduraKeltische Ausgrabungen am Rio Tamuja

    Via Ubeda nordwärts in die Extremadura

    1–4 avr., Espagne ⋅ ☁️ 15 °C

    Dienstagmorgen besuchen wir noch das Megalithen-Museum in Gorafe. Für meinen Geschmack ziemlich unsensibel aber modern geklotzt (was wohl nur "dank" EU-Geldern möglich war), konzeptionell wie auch von der Umsetzung her (Hülle aus rostigen Stahlplatten, extrem schlecht gemachte 3D-Show etc.) wünschte ich mir mehr Sorgfalt. Mein Fazit: muss man nicht gesehen haben.

    Entlang dem Embalse de Nigratin steuern wir sodann die "Baños de Zujar" an, einen natürlichen Warmwasser-Pool am Rande des Stausees. Ist es die "Hoffnung auf ein Wunder ", die mich in das nicht besonders ansehnliche Wasser steigen (bzw kriechen) lässt? Die Muskelverspannungen im unteren Rücken werden jedenfalls nicht weniger; ich entsteige dem Teich gefühlt wesentlich älter als ich gemäss Kalender bin. Mein Fazit: kein Jungbrunnen, muss man nicht unbedingt gesehen haben.

    Dann also zum Versorgungshalt auf den Camping "La Cabañuela" in Freila. Hier ergibt sich ein gemütlicher und angeregter Apéro-Austausch mit den "findpenguins" Maja und Daniel aus Wallisellen ZH, deren Weg wir - nach Nerja, Gorafe und Zujar - nun schon zum vierten Mal kreuzen.

    Anderntags die landschaftlich sehr eindrückliche Fahrt via Quesada nach Ubeda, aus der Provinz Granada in die Provinz Jaen, entlang der Ausläufer der Sierra de Cazorla.

    Der erste Teil ist noch geprägt von den bizarren Erosionsformen im lehmigen Becken des Rio Gor bzw des Rio Guadiana Menor. Im fast endlos mäandrierenden Tal fühle ich mich stark an Marokko erinnert: karger Bewuchs, oliv-grau-ockerne Farbtöne der Erde, sogar vereinzelt verlassene Gehöfte am Hang. Hier kommen die universalen Gesetzmäßigkeiten der Erdgeschichte eindrücklich zu Tage. Und hier hat der Fluss - aus dem höhergelegenen Seebecken von Guadix-Baza - vor Jahrmillionen den natürlichen Damm durchbrochen und sich einen Weg gebahnt zum Rio Guadalquivir.

    In Quesada, an den Hängen der Sierra de Cazorla, die Mittagspause. Im Restaurant Capri auf der Plaça de la Constitución teilen wir uns eine Racion der landestypischen "Morcillas con Patatas", eine kräftig gewürzte, in Scheiben geröstete, Blutwurst auf Kartoffeln. Eine Portion, die uns beide nachhaltig sättigt - und deren Knoblauchduft noch eine schöne Weile mitfährt.

    Inzwischen hat sich die Landschaft markant verändert, über die sanft wallenden Hügel ziehen sich endlose Olivenhaine, allesamt akkurat ausgerichtet und gut gepflegt, eine "Landschaft in Netzstrümpfen". Die Provinz Jaen sei weltweit das grösste zusammhängende Olivenöl- Produktionsgebiet; allerdings auch eine Monokultur.

    Das Kulturerbe-Städtchen Ubeda überrascht uns mit seiner weltoffenen Geschichte, dem kulturellen Mix der Renaissance, der auch heute noch lebendig erscheint, mit seinem natürlichen Flair (und einer ausgezeichneten Heladeria😜). Der grosszügige Stellplatz der Stadt ist abends rappelvoll, für uns aber allemal ein guter Zwischenstopp.

    Nun sind wir wieder an einer Autobahn. So nehmen wir anderntags den Weg via Cordoba in Richtung Extremadura unter die Räder. Der regnerische Tag eignet sich gut, um Strecke zu machen. Und abends stehen wir bereits - bei zaghaften Sonnenstrahlen - mitten in der typischen Dehesa-Weidelandschaft der Extremadura in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit, zwischen Schaf- und Mutterkuh-Herden, an der archäologischen Fundstätte der Kelten-Siedlung am Rio Tamuja.
    En savoir plus

  • El Bosque de To

    4–5 avr., Espagne ⋅ 🌧 14 °C

    Welche Freude, nach zwei Jahren hier bei Ari und Dani und ihren drei Kindern wieder aufzukreuzen. Im November 2022 hatten wir bei dieser sehr kreativen, umtriebigen und liebevoll-herzlichen Künstlerfamilie einen kurzen Workaway-Einsatz gemacht. (Footprint von damals: https://findpenguins.com/2bxsvrihgfyxi/footprin… ) Das Projekt eines mythologischen Rundwegs in dieser archaischen Naturlandschaft war noch ganz am Anfang der Umsetzungsphase.

    Im September 2024 konnte das Angebot dann bereits eröffnet werden und es wird schon super besucht; wochentags von vielen Schulklassen (auf drei Monate hinaus reserviert) und an Wochenenden von Familien und -Gruppen. Wir sind sehr erfreut und beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Inspiration, aber auch Einsatz und Zielstrebigkeit dieses Projekt zustande kam.

    Als Crowdfunding-Gönner durften wir nun unsere T-Shirts abholen: wir tragen sie mit Freude und aus Überzeugung.

    Wir genossen eine absolut ruhige Nacht in dieser urwüchsigen Landschaft aus Granit und Geschichte, aus Flechten und Mythen - und die spontane Gastfreundschaft von Ari und Dani. Vielen Dank euch und hasta la vista, hoffentlich auch mal in der Schweiz.
    En savoir plus

  • Cáceres by night
    Aljibe - die Zisterne aus maurischer ZeitDas Museum Helga de Alvear für zeitgenössische KunstMigrationsbewegungenStelen aus keltischer Zeit im städtischen MuseumPlasencia - am Rio Jerte - hat auch einen Kanuklub 😉Plaza Mayor di PlasenciaMal was Anderes: ein immersives Musikerlebnis in 3D

    Cáseres und Plasencia

    5–6 avr., Espagne ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Samstagnachmittag verabschieden wir uns von Ari, Dani, Luna, Jara und Johan - und brechen auf nach Caceres. Die sehr gut erhaltene und stimmungsvolle Kulturerbe-Altstadt pulsiert gerade vor Lebendigkeit: Kunsthandwerker-Markt im älteren Teil und eine Tourismus-Messe der Provinz Caceres auf der Plaza Mayor, dazu noch die Konzertbühne vor der Kathedrale. Ein Kommen und Gehen, Sehen und Gesehenwerden. Spanien wie es leibt und lebt. Mit einem Glas Wein und einer Tapas-Platte dasitzen und zuschauen - wunderbar.

    Als wir spätabends zum Bus zurückkommen, steht ein weiterer Camper neben uns. Mit dem Musiker-Paar aus Mérida - Ana und Xavier - sind wir sehr bald in angeregtem Austausch und finden in Kürze gemeinsame Themen und Leidenschaften. Wäre es eine laue Frühlingsnacht gewesen, hätten wir wohl bald schon die Instrumente ausgepackt. Hoffentlich bei anderer Gelegenheit ....

    Plasencia ist unser Zwischenhalt auf dem Weg nach Salamanca. Die Stadt am Rio Jerte hat auf den ersten Blick wenig Charme, noch dazu an einem Sonntagmittag: alles geschlossen. Ausser auf dem Hauptplatz, da ist Tapas-Zeit und geselliger Betrieb in allen Beizen. Wir lassen uns anstecken und geniessen die Apéro-Stimmung - und später noch ein leckeres Eis.

    Die besondere Überraschung erleben wir direkt neben unserem Bus auf dem Parkplatz della Isola. Die wohl grösste spanische Kulturstiftung "caixa-forum" ist hier gerade mit einem modernen mobilen Kulturerlebnis auf Tournee. "Symphony" ermöglicht ein halbstündiges Eintauchen in eine virtuelle Musikwelt. An der Seite dreier junger Orchester-MusikerInnen kann man deren Zugang zur Musik nachvollziehen. Im zweiten Teil sitzt man gar selbst virtuell mitten im Orchester und erlebt die Wucht und Energie klassischer Musik gewissermaßen "von innen".

    Meine anfängliche Skepsis (weshalb muss man mit gigantischem technischen und energetischen Aufwand etwas virtuell nachstellen, das man genausogut in echt und live erleben könnte?) hatte ich erst abgelegt, als Renata beeindruckt aus der Vorstellung kam.
    OK, dann schau ich mir das auch noch an - und tatsächlich: die alle Sinne einbeziehende Konzeption und die perfekt abgestimmten Übergänge und Effekte sind eine Kunst für sich. Die perspektivische Vielfalt und die Intensität eröffnen Zugänge, die im Konzertsaal nicht möglich wären.
    Mehr dazu auf: https://caixaforum.org/es/barcelona/symphony
    En savoir plus

  • Die Plaza Mayor in Salamanca, bei Nacht
    Plaza Mayor bei TagPortal der alten UniversitätCasa de las Conchas (der Muscheln)Ponte Romano

    Plötzlich das klare Gefühl: im Norden!

    6–9 avr., Espagne ⋅ ☁️ 16 °C

    Von Plasencia aus geht's kontinuierlich in die Höhe, rechterhand stets im Blick die schneebedeckte Sierra de Gredos. Die Wasserscheide zwischen Rio Tajo und Rio Douero überqueren wir auf rund 1700 MüM. Zunehmend bewölkt und ab und zu Regenschauer. Und allmählich der klare Eindruck: Hier hängen die Wolken tiefer, ist das Grau etwas grauer und der Frühling noch deutlich zaghafter.

    Das Weiss der Häuser und Dörfer ist einem steinernen Graubraun gewichen; die Felder werden deutlich grösser, die Landwirtschaft monotoner und intensiver. Die sanfte Dehesa-Landschaft und die wilden Brachflächen der Extremadura liegen definitiv hinter uns.

    Hier in Salamanca ist es nachts wieder merklich kühler und die morgendliche Frische ist tau-nass und feucht: wir sind im (spanischen) Norden gelandet. Sichtbar auch daran, dass in den Toilettenanlagen nun keine Papierkörbe mehr neben der WC-Schüssel stehen (keine dringende Bitte, das Papier nicht in die Schüssel zu werfen; offenbar funktioniert die Kanalisation hier zuverlässiger). 😂

    Ansonsten: Salamanca begeistert!
    Wir haben die äusserst lebendige, schmucke und saubere Innenstadt intensiv bewandert und bewundert. Die wunderschön gegliederte und einheitlich gestaltete Plaza Major ist ganz klar das Wohnzimmer der Stadt. Der Treffpunkt für Jung und Alt.

    Beeindruckend, wie diese Stadt aus gelbem Sandstein von einer durchgehenden gestalterischen Handschrift zeugt, die ganze Altstadt ein - von wenigen Bausünden abgesehen - intaktes Zeugnis der spanischen Frührenaissance.

    Die "alte Universität" (Gründung 1218) überzeugt nicht nur baulich, sie sei auch die älteste noch existierende Universität Spaniens.

    Das ArtDéco-Haus und -Museum "Casa Lis" ist ein imposantes Gesamtkunstwerk mit vielen Elementen und Objekten des "Jugendstils". Von Aussen besonders beeindruckend bei abendlicher Be- bzw. Aus-Leuchtung.

    Die alte Römerbrücke schliesslich ist eine vielbegangene Verbindung zur Innenstadt und ein wunderschöner Aussichtspunkt im Abendlicht. Die Ausblicke auf die Silhouette der Stadt und auf die Türme der Kathedrale sind einzigartig.

    PS: ein herzliches Dankeschön an die Pinguine "naturweltenbummler"; eure Begeisterung für diese Stadt ist definitiv auf uns übergesprungen.
    En savoir plus

  • Die öffentliche Therme im Stadtzentrum ist im (längeren?) UmbauDas Lyceo, ein ehemaliger Palast, ist heute ein genossenschaftlich geführtes Haus für Vereine etc.Selbst auf der Toilette der Cafeteria ESCHER kommt Verspieltheit zum Ausdruck

    Verspielte Stadt ... Ourense

    9–10 avr., Espagne ⋅ ⛅ 25 °C

    Ourense (galicisch und offiziell; kastilisch Orense) ist eine Stadt im Nordwesten Spaniens am Rio Miño in der Autonomen Region Galicien.

    Ourense preist sich als Stadt der Thermen und nutzt - übrigens schon seit der Römerzeit - die besonderen geologischen Bedingungen am Rand zweier tektonischer Platten. Überall in und um die Stadt sind 40-70 Grad heisse (artesische) Quellen zu finden. Die meisten davon sind gut hergerichtet, von der Stadt unterhalten und der Öffentlichkeit frei zugänglich. Ein regelmässig verkehrendes Thermen-Zügli verbindet sieben öffentliche Badestellen miteinander.

    Diese "Termas caldas de uso ludico" sind tatsächlich ein einzigartiges und im besten Sinne verspieltes Angebot: (lateinisch: ludus = das Spiel), "de uso ludico" heißt auf Spanisch folgerichtig "zum Freizeitgebrauch".
    Diese verspielte Seite kommt auch bei der Ponte do Milénio, einer modernen Bogenbrücke, zum Ausdruck. In deren auffällig geschwungenen Hauptstreben birgt sie den umlaufenden Treppengang; der Fitness-Parcours auf der Brücke.
    Tatsächlich fällt auf, wie viele Menschen in dieser Stadt zu Fuss (oder aber mit dem Auto) unterwegs sind; Fahrräder sind auffallend wenige zu sehen.

    Ourense ist unübersehbar auch eine Stadt der Brücken. Ich zählte allein elf Brücken und Passerellen über den Fluss Miño. Dazu kommen noch zahlreiche Strassen-und Autobahnbrücken in der Stadt, die teils übereinander und über den Häusern schweben, um so die steile und verschachtelte Lage der Stadt zu bewältigen.

    (Allerdings kam mir beim ersten Blick auf die Stadt auch der argwöhnische Gedanke, ob hier wohl eine Bau-Mafia den Stadtplaner ersetzt hatte? Sehr viele unschöne stillose Hochhäuser aus den Sechziger-Siebzigern verstellen den Blick auf die Altstadt komplett und die Strassenführung macht einen eher wirren Eindruck.)
    En savoir plus

  • Der Rio Miño bei A ArnoiaCaminha, PortugalHier kommen die Santiago-Pilger des Camino Portuges vorbei.

    Ribadavia

    10–11 avr., Espagne ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach dem Gewitterregen ....
    im mittelalterlichen Städtchen Ribadavia, dem Zentrum der ältesten galizischen Wein-Provenienz Ribeira do Miño. Fast alleine in den Gassen, nicht ganz alleine hingegen in einer der kleinen Bodegas.

    Der Altstadt-Kern zeigt sich auch am nächsten Morgen und bei Tageslicht ziemlich menschenleer, leicht morbid. Das wird sich wohl erst bei schönerem Wetter und mit Feiertags-Ausflüglern ändern.

    Wir tuckern gemütlich auf der portugiesischen Seite des Rio Minho abwärts bis ins Mündungsgebiet bei Caminha. Übernachtung im großen und ruhigen Camping Santa Tekla bei A Guarda.
    En savoir plus

  • Morgennebel am Rio MinhoBlick auf die Minho-MündungReste der Keltensiedlung am Monte Santa TregaCastillo de SoutomaiorZeitzeugenHorreos, traditionell galizische VorratsspeicherIm Kameliengarten

    Castillo de Soutomaior

    12 avril, Espagne ⋅ 🌧 16 °C

    A Guarda (die Wache) ist bereits seit keltischer Zeit ein bedeutendes Siedlungsgebiet am Mündungstrichter des Rio Minho. Auf Anraten der freundlichen Camping-Receptionistin fahren wir noch den Hügel hoch zur Ermita de Santa Trega - und bereuen es nicht. Tatsächlich eine beeindruckende Rundsicht über das gesamte Mündungsgebiet, hinüber nach Portugal, hinaus auf den Atlantik und hinauf zur Küstenlinie der Rias Baixas. So beeindruckend, dass Renata sich fast vorstellen könnte, in den Grundmauern der einstigen Keltensiedlung zu leben.

    Ein Glück, dass sich der Morgennebel verzogen hat und dass ab und zu zaghafte Sonnenstrahlen durchdringen. Die Küstenfahrt entlang des Camino Portugues nach Baiona endet im Nieselregen. Passend für den Einkauf in Nigran und schliesslich den teils feuchten Abendspaziergang in Pontevedra.

    Umso schöner, dass der sonntägliche Besuch im Castillo de Soutomaior von Sonnenschein überstrahlt wird. Die Burganlage wurde sehr sorgfältig und schlicht rekonstruiert, die mutmassliche Geschichte wird anschaulich präsentiert.

    Die vielfältige und äusserst geschmackvoll gestaltete Umgebung stellt aber unzweifelhaft das Highlight dar: uralte Bäume aus der ganzen damaligen Welt, ein grosser Kamelien-Garten, Weinberge, Obstanlagen (mit dem Ziel, alte Obstsorten zu erhalten), Teiche; eine wunderschöne Kulisse für entspannende Spaziergänge.
    En savoir plus

  • Toller Stellplatz in Poio
    ... gleich neben der Gedenkstätten des Friedensnobelpreis-Trägers Adolfo Perez EsquivelRia de PontevedraPontevedra von der AutobahnbrückeMonasteiro de Poio (mit dem größten Horreo Galiziens)ComarroMontag ist Ruhetag 🐈‍⬛Las Marisceiras - die MuschelsammlerinnenRia d'Arousa"Carpe Diem" in Galizien = nutze die Stunde, wenn's gerade nicht regnet

    An den Rias Baixas

    13–15 avr., Espagne ⋅ ☁️ 18 °C

    Pontevedra - war weniger unser Ding. Wir hatten dort den Regen-Samstag ausgesessen und anderntags - mit grossem Wetterglück - von da aus das Castello de Soutomaior besucht.

    In Poio hingegen, dem kleinen gastlichen Ort an der Ria de Pontevedra, haben wir uns auf Anhieb wohl gefühlt. Die Gemeinde stellt an schönster Uferlage grosszügige Stellplätze inklusive Entsorgungsmöglichkeit kostenfrei zur Verfügung. Das verdient ein grosses Dankeschön.

    Gleich daneben ein imposantes Kunstwerk an der Uferpromenade, konzipiert vom argentinischen Architekten Adolfo Perez Esquivel (*1931). Sein Vater stammte aus dieser Gemeinde, sei aber wie so viele Galizier in jungen Jahren nach Argentinien ausgewandert. Ausgeführt wurde das Kunstwerk durch die hiesige Bildhauerschule, in Granit aus der Region.

    Was mich besonders berührt an dieser Koinzidenz: Perez Esquivel hatte sich - angesichts der argentinischen Diktatur und später Militärjunta mitsamt der eklatanten Menschenrechtsverletzungen - vom Architekten und Professor zum Friedensaktivisten entwickelt. Für seinen grossen und konsequent gewaltfreien Einsatz hatte er 1980 den Friedens-Nobelpreis erhalten. Genau in den Jahren meines Theologie-Studiums, in denen ich mich leidenschaftlich mit der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und deren Exponenten auseinandergesetzt hatte. So "begegnet" man sich also wieder.

    Rias Baixas ist der Name der südlichsten Provinz Galiziens. Mit Ria bezeichnet man aber auch die zahlreichen gezeiten-abhängigen Mündungstrichter der ins Meer entwässernden Flüsse; langgezogene Buchten, fast schon Fjorde. Diese relativ geschützten Meeresbuchten eignen sich besonders für die Zucht von Muscheln. Galizien ist denn auch der weltgrößte Lieferant von Miesmuscheln, Venus- und Herzmuscheln sowie natürlich von Jakobsmuscheln.

    In der Bucht von Poio, direkt neben unserm Camper, versammeln sich allmorgendlich 1-2 Stunden vor Ebbe die Marisqueiras, die Muschelsammlerinnen. Ausgerüstet mit speziellen Gabeln, Karren, schwimmenden Behältern und vor allem mit Fischerstiefeln stochern sie - teils bis zur Hüfte im Wasser stehend - nach Herz- und Venusmuscheln. Diese werden anschließend gleich vor Ort sortiert, gewaschen, verpackt und an die Händler verkauft.

    Nur eine Viertelstunde entfernt lädt das sehr malerische und romantische Fischerdorf Comarro zur Besichtigung. Mit seinen über 60 traditionell galizischen Horreos (granitene Vorrats- und Getreidespeicher auf Stelzen) ist der Ort eine touristische Attraktion und ein einmaliges Zeugnis des kulturellen Erbes.
    En savoir plus

  • Praia de Bornalle vor MurosZum Castro de BaroñaAn der Promenade von Noia

    Zum Cabo Fisterra - an's Ende der Welt

    14–17 avr., Espagne ⋅ 🌧 14 °C

    Entlang der Rias Baixas ein abwechslungsreiches Rein und Raus, unzählige Kurven, viele umfahrene Buchten - und viele bemerkenswerte Stopps.

    Die Halbinsel von O Grove, dann über die Brücke zur kleinen Insel Toja; darauf die ganz mit Muscheln verkleidete Kapelle.

    Die Übernachtung beim CaravanPark Palmeira und die imposante Gewitterstimmung über der Ria bei Ribeira.

    Die Wanderdüne im Naturpark von Corrubedo - im Regen; ebenso der Faro am Cap Corrubedo in Regen und Sturm.

    Die Reste der Keltensiedlung Castro de Baroña mit ihrer wunderschönen Lage auf der Halbinsel - und das Wetterglück.

    Der späte Mittagshalt in Porto do Son und das fantastische Essen im Asador o Horreo.

    Der Übernachtungs- und Gelati-Halt in Noia. Dazu Wein und Tapa in der Tasca Tipica.

    Dann natürlich der Übernachtungs- und Sonnenuntergangshalt auf dem Cabo de Fisterra, der westliche Wendepunkt unserer Reise. (Danach kommt Amerika und da zieht es mich gerade gar nicht hin. Ich bekäme wohl auch kein Visum mit meiner systemkritischen Vergangenheit.)

    Und lange nachklingen werden die besonders melodiösen Ortsnamen hier in Galizien: Noia, Rial, Bajo, Boiro, Louro, Mouros, Carnota, Tui, Vigo, Baiona, A Guarda, ....
    En savoir plus

  • Santiago de Compostela

    17–19 avr., Espagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Wer nur unsere Status-Bilder sieht könnte meinen, wir hätten stets wunderschönes Wetter. Tatsache ist, dass wir in Galizien sind und dass die Aussage bezüglich der sprunghaften Wetterwechsel durchaus zutrifft. Ausser gerade jetzt; momentan ist es zuverlässig und anhaltend kalt und regnerisch. Und die nächsten Tage solls noch schlimmer werden.

    Die Bilder sind stets unbearbeitet und echt. Bloss gibt es halt die Angewohnheit, jedes noch so kurze Schönwetterfenster für eine Aufnahme zu nutzen. Der malerischen Sujets gibt es viele und so entsteht dann der Eindruck, wir hätten stets eitel Sonnenschein.

    Deshalb hier mal einen vertieften Einblick in die andere Realität. Santiago de Compostela bzw das innere Galizien erleben wir gerade in einer andauernden (Stark-)Regenphase: auf Schweizerdeutsch "en schöne Seich". Da heißt es auf die Zähne beissen und die Zuversicht nicht verlieren. Allerdings klage ich da auf sehr hohem Niveau und im Camper-Stübli am Trockenen.
    Ganz anders die unzähligen Pilger, die Einzeln und in Gruppen unterwegs sind, unter bunten Pelerinen und mit farbenfrohen Rucksäcken, plaudernd und singend, denen scheint das Wetter kaum was auszumachen.

    Die Atmosphäre auf dem grossen Platz vor der Kathedrale ist schon sehr eindrücklich und ergreifend. Wie viele persönliche Geschichten und Schicksale da wohl zusammen kommen. Ganz unterschiedliche Gründe mögen jeden einzelnen bewogen haben, ein Stück Pilgerweg unter die Füße zu nehmen. Derzeit sind es auffallend viele Spanier, die ankommen, sehr viele junge Menschen auch. (Es heißt, es sei für junge Spanier vorteilhaft, wenn der "Camino" im CV/Lebenslauf aufgeführt sei. Viele fahren per Bus bis nach Sarria, um von da aus die letzten 115 Kilometer des Jakobswegs zu gehen. Denn im Stempelheft (Credential) müssen die letzten 100km ausgewiesen sein, damit man das Abschluss-Zertifikat als Jakobspilger erhält.)

    Eine grosse Gruppe fiel mir auf wegen der einheitlichen T-Shirts: "wir werden dein Lachen nie vergessen", dazu das Foto einer jungen Spanierin auf zahlreichen Badges. Offensichtlich ein grosser Familien- und Freundeskreis, der zum Gedenken an diese verstorbene Frau den Weg gemeinsam machte. Was für ein starkes Zeichen der Verbundenheit und was für eine - im wörtlichen Sinne - bewegende Erinnerung.

    Ich habe dieser Tage das Buch "zum Glück gelaufen" von Andrea Marie Eisele gelesen. Sie beschreibt ihre ganz persönlichen Erfahrungen auf dem Camino Frances von St.Jean-Pied-de-Port bis Santiago bzw zum Cabo Fisterra. Das sind dann 880 Kilometer und damit schon rein körperlich eine eindrückliche Leistung; mehr aber noch ein starker persönlicher Wandlungsprozess. Ein grosses Streetart-Bild in Ponferrada bringt dies schön zum Ausdruck: no cambio, no mariposa (no change, no butterfly).
    En savoir plus

  • Parada do Sil

    22–24 avr., Espagne ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir haben uns das nicht nehmen lassen: die Aussicht auf besseres Wetter in der wärmsten Ecke Galiziens hat uns bewogen, von Ponferrada aus doch nochmals westwärts zu fahren, auf der N120 über Monforte de Lemos nach Ourense. Direkt auf "unseren" Lieblingsplatz. Dann gleich ab in die Termas de Outariz und eine wohltuende Massage genossen.

    Wie schön, wenn man am nächsten Morgen gleich wieder in die Badehose steigen und nochmals die frei zugängliche Therme am Rio Miño nutzen kann. Ourense hat mit seinen zahlreichen Thermalquellen ein unschätzbares Kleinod und ein einzigartiges Mikroklima.

    Nun bietet es sich natürlich an, das nahe gelegene Wandergebiet der Ribeira Sacra, entlang der imposanten Waldschlucht des Rio Sil - einem von Ponferrada her kommenden Miño-Zufluss - zu besuchen.

    Kleine Strässchen mit unzähligen Kurven, steile Flanken und immer wieder atemberaubende Ausblicke. Die Fahrt durch die wilde, sattgrüne und unübersehbar Flechten-besetzte Landschaft ist einzigartig. Ebenso einzigartig ist der urige, aber äusserst gastfreundliche private Stellplatz von Pepe in Parada do Sil.

    Die wunderschöne Wanderung durch eine schon magisch-mystische Wald-und Fels-Landschaft führt uns zum Monasteiro de Santa Cristina. Mit der schlicht und sorgfältig renovierten romanischen Kloster-Ruine wird die spirituelle Atmosphäre in dieser einsamen Waldschlucht förmlich greifbar.

    Unberührte wilde Natur, unzählige Insekten, Vogelstimmen, Wildblumen; man riecht den Frühling. Mehr als einmal fühlen wir uns an wilde Täler im Tessin, aber auch an die besonderen Wälder auf La Gomera erinnert. Besonders eindrücklich die wohl weit mehr als hundertjährigen Edelkastanien- Baumriesen.

    Die Kastanienbäume und die vielen Pfade entlang stark überwucherter Granit-Steinmauern zeugen aber auch davon, dass hier mal fruchtbares Kulturland angelegt war. Die Mönche hätten die Kastanienkulturen wie auch den Anbau von Flachs in die Gegend gebracht. Von der einst florierenden Land- und Viehwirtschaft seien in der großflächigen Gemeinde aber gerade noch drei Kühe übrig. Der umtriebige 73-jährige Pepe erzählt dies mit sichtlichem Bedauern. Er selbst habe viel für den Tourismus getan, seine drei Restaurants und eine Touristenunterkunft seien alle verpachtet. Denn wie alle jungen Leute seien auch seine drei Kinder in die Stadt abgewandert. Es finde sich niemand mehr, der sich die beschwerliche Landarbeit in dieser abgelegenen bergigen Gegend noch antun wolle. Die wilde Natur übernimmt wieder das Zepter.
    En savoir plus

  • León

    24–25 avr., Espagne ⋅ ☀️ 21 °C

    León geht auf ein römisches Heereslager zurück und war eine wichtige Drehscheibe für das von den Römern in Las Medullas abgebaute Gold. Seit jeher einer der bedeutendsten Etappenorte am Jakobsweg, ist die Stadt heute ein moderner Ort mit grosser kultureller Bedeutung und zugleich die Hauptstadt der Autonomen Region Kastilien&León.

    Die mächtige und prächtige gotische Kathedrale ist ein faszinierendes Wahrzeichen der Stadt, bei Tag wie bei Nacht sehr geschickt in Szene gesetzt.

    Auch die Casa Botines, ein Frühwerk des bedeutendsten katalanischen Architekten des Modernismo, Antonio Gaudí, zieht mit seiner auffälligen Fassade unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich.

    Dann ist aber auch die sehr schön renovierte romanische Basilika San Isidoro zu erwähnen. Ebenso die Plaza Mayor mit ihrem Wohnzimmer-Charme und den zahlreichen Taperías.

    San Marcos de León wurde im 12.Jahrhundert als Kloster und Hospital gegründet und bald danach dem religiös-militärischen Ritter-Orden de Santiago anvertraut. Durch die besondere Lage direkt an der Römerbrücke über den Bernesga-Fluss war es prädestiniert für die Versorgung und den Schutz der Pilger auf ihrem Weg nach Santiago. Das prächtig renovierte Gebäude ist heute ein Parador, ein staatliches Tourismus-Hotel. Die zugehörige Kirche ist eine Außenstelle des historischen Museums von León.

    Die quirlige, moderne und sehr gepflegte Stadt beeindruckt. Doch gleichzeitig konnte ich den Vergleich mit einer Playmobil-Stadt mittelalterlichen Stils nicht ganz abstreifen: fast zu schön renoviert, etwas zu sauber und zu ambitioniert für meinen Geschmack.

    Einen Besuch ist diese jung und frisch wirkende Stadt jedoch allemal wert. Und die Peluqueriqa por Caballeros an der Via Roma kann ich nur empfehlen.
    En savoir plus

  • La Cartuja de MirafloresMuseo de la evoluzión humana

    Burgos

    25–27 avr., Espagne ⋅ ☀️ 20 °C

    In Burgos war uns schnell klar, dass wir uns auf wenige Dinge konzentrieren müssen. Diese Stadt mit ihren zahllosen geschichtsträchtigen Bauten ist schlicht überwältigend.

    Einzigartig die Kathedrale, innen wie aussen. Wir haben eines späten Winterabends vor gut 34 Jahren schon mal vor dieser erleuchteten Fassade gestanden, damals mit unseren noch kleinen Kindern. Inzwischen sind diese längst erwachsen - und das Äussere (der Kathedrale) ist komplett renoviert. Die Kirche wie auch viele Bauten der Altstadt wirken hell und frisch, herausgeputzt eben. Burgos hat sich nämlich als Kulturhauptstadt Europas für 2031 beworben.

    Bestimmt auch deshalb wurde das sehr moderne Museum der menschlichen Evolution derart gepusht und in Szene gesetzt. Über die steinzeitlichen Funde aus den Höhlen von Atapuerca hinaus thematisiert das Museum nicht nur die genetische, sondern auch die soziale und emotionale Evolution der Menschheit. Darüber kann man nicht genug nachdenken .... mit offenem Ausgang.

    Mit der "Cartuja de Miraflores" beherbergt Burgos das älteste Kartäuserkloster Spaniens. Das heute noch lebendige Kloster hat eine sehr stimmige und berührende Ausstrahlung. Die den Besuchern zugänglichen Teile sind sehr einladend und sorgfältig gestaltet. Besonders beeindruckt die in Alabaster geschnitzte Grabstätte der Stifter, des ersten Königspaares von Spanien, welche in dessen Chor ruhen.

    Mein leidenschaftliches Interesse für Harmonik fand dann aber in der der Kathedrale angegliederten Ausstellung
    "De la Geometría a la piedra - Tesoros matemáticos de la Catedral de Burgos" seinen Höhepunkt. Sehr anschaulich wird dargestellt, welche Gesetzmäßigkeiten der Mathematik bzw. der praktischen Geometrie beim Bau dieser Kathedrale zur Anwendung kamen.

    Schon Pythagoras hatte sich gefragt, was denn die Schönheit wohlklingender Musik, wohlproportionierter Formen in der Natur und schließlich auch die Schönheit von Bauwerken ausmache. Es seien die harmonischen Akkorde (Proportionen), die alles durchdringen, den letztlich gelte "alles ist Klang".
    En savoir plus

  • Biarritz

    28–30 avr., France ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach einer letzten Nacht in Spanien, im kleinen Grenzstädtchen Hondarrabia, sind wir am Montagmittag über die Grenze nach Frankreich gewechselt. Just in der Stunde, in welcher ganz Spanien und Portugal von einem gigantischen Black-Out überrumpelt wurden, wie wir nachträglich erfuhren.

    Da nun endlich eine mehrtägige Schönwetterphase mit sommerlichen Temperaturen angekündigt ist, steuern wir den Stellplatz von Anglet, gleich hinter den Dünen, an. Eine gute Wahl, denn so können wir wunderbar per Rad das abendliche Biarritz erreichen und auf dem Rückweg den Sonnenuntergang über dem Meer genießen.
    En savoir plus

  • Bayonne

    29 avril, France ⋅ ⛅ 25 °C

    Am nächsten Tag ist auch Bayonne auf durchgehendem Radweg bestens erreichbar. Die überschaubare und gemütliche Altstadt am Zusammenfluss von Adour und Niève gefällt uns auf Anhieb. Schöne Fachwerk-Fassaden, lauschige Gassen, überraschende Durchblicke, eine einladende Markthalle, geschmackvolle Läden.

    Den Tag beschließen wir mit einem Glas Weisswein an der Strandpromenade und genießen die Abendhimmel-Symphonie, in Farbe und ganz ohne Orchester, bloss mit einer fast unendlichen Vielfalt an Naturtönen unterlegt.
    En savoir plus