Rainbow Beach

Ich komme morgens, kurz vor acht, in Rainbow Beach an. Der charmante kleine Küstenort in Queensland, mit gerade einmal 1.200 Einwohnern, ist vor allem als Ausgangspunkt für Touren zur berühmten Fraser Island bekannt. Doch auch die spektakuläre Natur zieht zahlreiche Touristen an. Für mich ist Rainbow Beach nur ein kurzer Zwischenstopp, also möchte ich den Tag voll ausnutzen.

Nach meiner Ankunft mache ich mich direkt auf den Weg zum Strand, der beeindruckende 23 Kilometer lang ist. Auch wenn es am frühen Morgen noch etwas zu kühl ist, um ins Wasser zu springen, genieße ich einen ausgedehnten Spaziergang. Die riesigen Wellen und der unendliche Blick aufs offene Meer wirken beruhigend. Schließlich finde ich ein ruhiges Plätzchen in den Sanddünen und lasse den Anblick einfach auf mich wirken.

Gegen Mittag meldet sich mein Hunger, und ich mache mich auf den Rückweg zum Hostel. Für mein Mittagessen brauche ich noch ein paar Zutaten, die ich mir im nahegelegenen Dorfladen besorge. Auf dem Weg dorthin komme ich mit ein paar freundlichen Einheimischen ins Gespräch. Sie geben mir Tipps für den besten Spot, um den Sonnenuntergang zu sehen, und erzählen mir von einer Delfinfütterung im Nachbarort. Beides klingt ziemlich spannend, und während des Essens recherchiere ich ein wenig darüber.

In der Zwischenzeit ist Amelie, eine Backpackerin, die ich in Byron Bay kennengelernt habe, ebenfalls im Hostel angekommen. Wir verabreden uns, den Sonnenuntergang gemeinsam zu genießen, und machen uns auf den Weg zur Carlo Sand Blow, einer riesigen Sanddüne. Auf dem 20-minütigen Fußmarsch überrascht uns ein kurzer Regenschauer, aber wir nehmen es gelassen und gehen einfach weiter. Als wir ankommen, erwartet uns ein unglaublicher Anblick: eine scheinbar endlose Dünenlandschaft mitten im Nationalpark, mit einem weiten Blick über den Dschungel bis zum Horizont. So eine Kulisse habe ich noch nie gesehen. Von hier aus beobachten wir, wie die Sonne langsam untergeht. Wir quatschen und genießen die nächste Stunde miteinander, bevor wir wieder zurück zum Hostel gehen. Dort bereiten wir uns schnell etwas in der Hostelküche zu, spielen ein paar Runden Karten und gehen schließlich schlafen.

Der Bus aus Rainbow Beach fährt nur einmal täglich zu den umliegenden Ortschaften, und seine Abfahrt ist um 7:05 Uhr. Um die Delfine zu sehen, die frühmorgens an der Küste auftauchen, müsste ich schon zur gleichen Zeit dort sein – leider unmöglich bei den gegebenen Verbindungen. Stattdessen mache ich es mir mit einem Matcha Latte in einem Café in Strandnähe gemütlich und überlege, wie ich meinen Tag gestalten möchte.

Der Tag bleibt entspannt. Nach einem leichten Mittagessen gehe ich zum Strand, springe in die Wellen und genieße die Sonne, auch wenn ein kurzer Regenschauer zwischendurch für Abwechslung sorgt. Später laufe ich zu den Coloured Sands, einem Strandabschnitt, an dem Sandklippen in bis zu 70 verschiedenen Farbschichten leuchten, die dem Ort seinen Namen verleihen. Grund dafür sind Mineralablagerungen. Auch wenn ich mit bloßem Auge nicht alle Farbvariationen erkennen kann, ist es dennoch ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Zurück im Hostel komme ich noch mit meinen beiden neuen Mitbewohnern ins Gespräch, und wir verbringen gemeinsam den Abend. Morgen früh geht es für mich weiter nach Noosa.En savoir plus