Huskisson Beach

Die ersten zwei Wochen sind wie im Flug vergangen, und ich habe schon so viel erlebt – oder zumindest fühle ich mich so.

Die Arbeit läuft besser als gedacht! Wer hätte gedacht, dass der Arbeitsalltag hier so reibungslos laufen würde? Die Woche startet mit meinem morgendlichen Power Pilates oder Body Burn im Gym. Ich liebe es, den Tag mit einem Training zu beginnen, das mich wirklich auspowert. Wenn das Wetter mitspielt, gehe ich auch gern zum Strand, um die frische Morgenluft zu genießen und den Tag entspannt zu starten. Ich beginne meinen Arbeitstag dann zur Mittagszeit, wenn in Deutschland noch alles ruhig ist und alle schlafen. Diese ruhigen Stunden sind Gold wert, weil ich in völliger Ruhe meine To-Do-Liste abarbeiten kann, während der Rest der Welt noch im Tiefschlaf liegt. Wenn alle anderen in Deutschland dann starten, bin ich schon fertig – es fühlt sich fast wie ein kleiner Vorsprung an.

In der deutschen Mittagspause (meinem Abend) mache ich mir oft einen kleinen Spaziergang zu einem Food Court oder hole mir etwas Leckeres von den Straßenständen. Sydney hat so viele coole, kleine Essensstände, die eine breite Auswahl bieten. Und nach dem Essen stehen manchmal noch ein paar Team-Meetings an, aber das ist entspannt. Es fühlt sich nicht nach „Arbeiten“ an, eher wie ein kreativer Austausch in einer lockeren Atmosphäre.

Die letzte Woche war dann aber eher ruhig. Das Wetter war nicht gerade auf meiner Seite – wieder viel Regen und starker Wind, was meine Pläne ein bisschen durchkreuzte. Aber es gibt schlimmeres, als bei schlechtem Wetter drinnen zu bleiben und produktiv zu sein. Ich habe mich also nicht groß über das Wetter beschwert, sondern das Beste daraus gemacht.

Das Wochenende stand dann unter dem Zeichen eines Trips nach Jervis Bay, einem Ort, den ich unbedingt gesehen haben wollte. Bekannt für den weißesten Strand der Welt, dachte ich, dass es der perfekte Ort wäre, um die Woche abzuschließen. Die Fahrt dahin war ein Abenteuer für sich, denn es war das erste Mal, dass ich auf der linken Seite des Autos fuhr. Anfangs war es etwas ungewohnt, aber irgendwann wurde es ganz normal – fast schon entspannend, sich durch die Straßen zu schlängeln. Die Fahrt dauerte etwa 4 Stunden, aber der Moment, als ich ankam, entschädigte für alles. Ich sah vor mir die Strände von Jervis Bay: verlassene, weiße Sandstrände und glasklares Wasser, das im Sonnenlicht glänzte. Der Ort war unglaublich ruhig, und in der Ferne hoppelte tatsächlich ein Kangaroo herum! Ich konnte kaum glauben, dass ich endlich eines in freier Wildbahn sah.

Ich hatte keine Angst, aber es war schon eine Herausforderung, nicht hinzulaufen und es zu streicheln. Es fühlte sich einfach wie ein magischer Moment an, als ich das Tier sah, das so entspannt in der Gegend umhoppelte. Ich blieb über das Wochenende dort, genoss die Stille und die Schönheit der Natur. Nach zwei Tagen machte ich mich dann wieder auf den Rückweg nach Sydney. Die Fahrt war ebenso schön, auch wenn ich mir natürlich noch mehr Zeit für den Strand gewünscht hätte. Aber es ist gut zu wissen, dass ich diesen besonderen Ort nun auf meiner Liste abhaken kann.

Viele haben Angst vor den Tieren in Australien, aber ist das berechtigt? Ehrlich gesagt, ja! Aber nicht unbedingt in den Städten oder in den typischen Touristenregionen. In den Großstädten wie Sydney kann man wirklich entspannt sein. Klar, das Outback ist eine andere Geschichte, aber hier, wo die meisten von uns sind, begegnet man eher den zahmeren Tieren. Ich habe immer noch keine Schlange, Spinne oder auch nur eine Stechmücke gesehen. Vielleicht hat mich das Glück bisher noch nicht verlassen, aber das ist definitiv eine Erleichterung.

Jetzt kommt die große Frage: Ist Australien wirklich so besonders? Wenn ich ehrlich bin, nein, nicht wirklich. Der Lebensstil ist sehr ähnlich zu Europa oder Amerika, zumindest zu dem, wie ich es mir vorstelle. Es gibt viele atemberaubende Strände, aber ich habe schon andere Strände gesehen, die mich mehr geflasht haben. Und ja, die Tiere sind cool – aber ich habe schon interessantere in anderen Teilen der Welt gesehen. Für mich ist Australien ein super Ort, den man auf der Liste haben muss, aber der ganze Hype um dieses Land erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht ganz. Es ist schön, aber es gibt Orte, die ich aufregender und faszinierender finde. Aber trotzdem bin ich froh, hier zu sein und diese Zeit zu erleben.

In zwei Wochen werde ich dann schon wieder aufbrechen, diesmal Richtung Asien. Der nächste Abschnitt meiner Reise wartet, und ich freue mich darauf, neue Horizonte zu entdecken. Aber bis dahin genieße ich noch die letzten Tage in Sydney, bevor es weitergeht.Read more