Lestijoki

Nach dem Aufstehen nutzen wir nochmal den schönen Aufenthaltsraum zum frühstücken und packen dann ganz in Ruhe zusammen, bevor wir uns von diesem tollen Platz verabschieden müssen. Aber es hilft nichts, immer Richtung Süden ist das Motto. Bei Raahe kommen wir wieder in die Nähe der E8, aber heute geht es auf vernünftigen Radwegen immer parallel dazu, so dass sich die Strecke doch ganz schön zieht. Dazu kommt das es heute wenig Toiletten gibt, und das ist irgendwie nicht ganz so praktisch, wir suchen also öfter mal nach solchen Gelegenheiten. Pausen gibt's an Supermärkten, und da haben die Finnen uns eine Sache weit voraus: es gibt von der Firma Fazer Karamell Berliner, die irre lecker sind, in der Backtheke. Heute schaffe ich es auf 5 Stück von diesem Teufelszeug, Carola immerhin 3. Es wird so ein wenig unser Standardessen bei Pausen ,dazu ein Getränk und es ist genug Energie für weitere Abschnitte vorhanden.

Hinter Pyhäjoki biegt der Eurovelo von der Küste ab auf kleine Straßen, macht einen Bogen und kommt nahe unseres Zielortes Kalajoki wieder ans Wasser. Leider sind auch die dunklen Wolken in diese Richtung unterwegs, so dass uns auf den ersten Kilometern nach dem Abbiegen ein heftiger Schauer erwischt, und wir keine Unterstellmöglichkeit haben. Zähne zusammenbeißen und durch ist das Motto, und ne halbe Stunde später wird der Regen langsam weniger und hört dann bald ganz auf, und die Sonne kommt raus. Ab da ist es wieder zu heiß in der Regenjacke, aber die Sachen trocknen trotzdem nur langsam, es ist manchmal etwas verrückt. Zum Glück kommt bald der letzte Supermarkt für heute, es ist toll in der Sonne zu sitzen und ein Eis zu essen. Auf den letzten 20 Kilometern versuchen wir die Zeit mit Hauptstädte raten und dem Versuch alle Tagesetappen mit Ziel der Reise zusammen zubekommen, gar nicht so einfach nach mittlerweile 7 Wochen. Die Zeit verfliegt so aber sehr schnell und so kommen wir nach einem kleinen Einkauf fix in Kalajoki an, und sind geschockt: Gestern die einzigen Gäste beim Bauernhof, heute der selbsternannte größte Campingplatz Finnlands an der schönsten Küste / Strand. Es ist massig voll, wir haben zwar genug Platz, aber man merkt es an den Servicegebäuden doch sehr. Einmal müssen wir trotzdem zum Strand und ich gehe sogar rein, aber bis man schwimmen kann ist man wahrscheinlich einen halben Tag gelaufen, also nur einmal hinlegen und wieder raus, dafür können wir am Strand die warmen Sonnenstrahlen sehr genießen und machen nach dem Abendessen noch Bilder vom Sonnenuntergang.

Heute Abend gibt's Leipäjuusto Burger, ein klassischer Käse aus dem Norden, der sich dafür perfekt anbietet. In der Strandbar singt ein Finne schöne Coversongs und wir lassen es uns richtig gut gehen.Read more