Royat

Heute bin ich kurz nach neun Uhr vom Hotel in Cestas losgefahren. Ich bin bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht, der Himmel war wolkenlos, und das Moped war bereits auf der sonnigen Seite aufgetaut. Da ich gestern Abend auf der Autobahn nicht mehr tanken wollte, bin ich mit noch 28 Kilometern Reichweite im Tank gestartet, in der Hoffnung, dass es bis zur nächsten Tankstelle reicht. Mit nur noch 2 Kilometern Restreichweite bin ich schließlich an einer Selbstbedienungs-Tankstelle angekommen. Doch hier nahm das Unglück seinen Lauf: Meine neue Bankkarte wurde nicht akzeptiert. In meiner Not bat ich einen Mann an der anderen Zapfsäule, mir seine Säule freizuschalten, und zeigte ihm 20 Euro. Er erzählte mir, dass er auf dem Weg zum Flughafen sei, um nach Marokko zu fliegen. Er schaltete mir scheinbar 10 Euro frei, aber der Tankvorgang lief weiter, sodass ich mehr als 20 Euro tankte. Er war sehr erstaunt, als ich ihm die Differenz gab, da er dachte, dass mir nur der freigegebene Betrag zur Verfügung stand. Er war schon im Auto und wollte losfahren, als sich ein sehr nettes Gespräch entwickelte, an das ich gerne zurückdenke. Übrigens, beim nächsten Tankvorgang an einer moderneren Anlage wurde meine Karte problemlos akzeptiert.

Meine Planung war, Richtung Clermont-Ferrand nach Issoire zu fahren, um dort noch zwei Tagestouren in den umliegenden Parklandschaften zu unternehmen, bevor es wieder nach Hause gehen sollte. Die Fahrt dorthin war sehr schön, und mir fiel auf, dass es je näher ich der Region Auvergne-Rhône-Alpes kam, immer hügeliger wurde – allerdings ohne Meer in Sicht. Gegen 15:00 Uhr entschloss ich mich, ein Hotel in Clermont-Ferrand zu suchen, da es mir als der bessere Ausgangspunkt für die geplanten Tagestouren erschien. Das Apartment hatte auf Booking.com für meine bevorzugten Kriterien die besten Bewertungen.

Als ich etwa 15 Kilometer von meiner Unterkunft entfernt den Col de la Moréno passierte, änderten sich die Bedingungen schlagartig. Die Temperatur sank auf 2 Grad, und ein eisiger Wind blies mir entgegen. Bis dahin hatte ich an einigen schattigen Stellen bereits Schnee gesehen, aber am Col de la Moréno war es dann richtig winterlich. Ziemlich durchgefroren erreichte ich nach genau 451 Kilometern mein Tagesziel. Nachdem ich eingecheckt hatte, ging es sofort zum Einkaufen für das Abendessen, und natürlich besorgte ich auch wieder meine Frühstückszutaten.Read more