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- Apr 20, 2025, 5:48 AM
- ☀️ -2 °C
- Altitude: 3,664 m
NepalNeshyang28°40’16” N 84°0’51” E
55: ein Tag auf buckeligen Straße

-um 5:30 aufgestanden: ich sollte gegen 7 oder 8 Uhr einen Jeep aus Manang nehmen. Die anderen haben noch etwas geschlafen, deshalb etwas Zeit nochmal die Aussicht aufs Manang-Tal und die in der Morgensonne glühenden Berggipfel zu genießen, gleich von vor der Haustür. Echt ein besonderer Ort
-dann erstmal eine Tasse schwarzen Tee mit biscuits und noch eine Tasse tibetischen Tee
-zum Frühstück hat mir der Vater besonderer Weise auf anweisung der Mutter nochmal das lokale Gericht Kepra Kyang, Buckwheat-Pancake mit Curry, gemacht. Sehr lecker
-beim Gespräch am Frühstückstisch noch etwas mehr über die beiden & das Hotel erfahren: vor etwa 37 Jahren von den beiden mit 31 (Vater) und 25 (Mutter) eröffnet. Ich denke mal davor waren sie, wie die meisten in diesem Dorf, einfache, anbauende Bauern. Seit der Eröffnung haben sie die Ansprüche der Gäste und so auch das Hotel sehr verändert und vergrößert. Die Mutter sei eine begnadete Köchin und eigentlich Küchenchefin im Hotel. Sie hat auch Susan, den Stellvertretenden Chefkoch über die letzten 3 Jahre ausgebildet. Wegen Problemen in den Knien wird es für sie aber immer schwerer, viel länger als 2 Jahre werden es die beiden wohl nicht mehr mit ganzer Energie führen und vielleicht dem Nachwuchs die Leitung übergeben, so der Vater (jetzt 67, Mutter 63).
-die Mutter hat mir dann telefonisch einen Jeep organisiert; von einem etwas höher gelegenen Ort, Khangsar, werden zwei Trekkerinnen heruntergefahren, ich kann mir den kurzen Fußweg nach Manang sparen
-Vater schenkt mir noch eine Flasche des lokalen (vielleicht sogar selbst gebrannten) Ara, weil ich erzählt habe ich würde davon in Manang gern eine Flasche kaufen
-dann noch ein Abschiedsfoto mit den beiden Eltern, leider ohne den "Träger". [Der Träger:
Er ist ein entfernter Verwandter der Familie und für den Transport von Nachschub vom Haus der Eltern, was noch per Jeep erreichbar ist, an das Hotel zuständig. Die Last tragen die zwei eigenen Maultiere und er. Laut Sam ein echter "Mountain Man", hier gebohren und, wenn überhaupt, wenige Male in der Stadt gewesen. Er hat oft eine ernste Miene aufgelegt, ist sehr schweigsam und wenn er mal kommuniziert, dann zur Hälfte mit Händen und Füßen. Er habe wohl "Lernprobleme" und hat bei den Eltern von Jo eine Existenz gefunden.]
-beim Abschied hatte er aber ein breites Lächeln drauf, und hat mit Jo's Mutter fleißig gewunken
-gegen kurz nach 8 dann in den Jeep zu zwei Israelischen Trekkerinnen gestiegen, die wegen der Höhenkrankheit runter fahren müssen.
-ein letztes Mal, dank Fensterplatz
, aus dem Jeep die schöne Landschaft hier oben genießen
-Jeepfahrt war dieses mal echt mies. Der "super" Fensterplatz mit dem Festhaltegriff aus Hartplastik auf Stirnhöhe hat sich als tückisch erwiesen.
-Ich hab jede in dem auf der Rückbank sehr begrenzten Raum mögliche Haltung ausprobiert, aber nach ein paar Metern hat mich immer irgendein Schlagloch oder Buckel an die Unausweichlichkeit von Beulen auf einer Jeepfahrt in Nepal erinnert.
-eigentlich war der Plan ja, mit dem Jeep nach Besi Sahar, dem erstem größeren Ort, und von dort aus mit dem Bus nach Pokhara. Beim Frühstück meinte der Vater allerdings, dass die Busse da alle Morgens fahren würden, und ich so wahrscheinlich noch eine Nacht in Besi Sahar einlegen müsse. Nicht gut, weil meine Tage bis zum Ablauf des Visums genau eingeplant sind. Glücklicher Weise hat der Vater, der ein kurzes Stück mitgefahren ist mit dem Guide der beiden Trekerinnen, die ebenfalls nach Pokhara gebracht werden sollten, geredet und abgemacht, mich mitnehmen zu können. Super!
-später auf der Jeepfahrt Stau; ein großer Stein sei auf die schmale Straße gefallen
-nach einer Weile wurden kleine Gruppen von Jeeps durchgelassen. Unser junger, ungeduldiger Fahrer hat sich vorgedrängelt. Um vor der entgegenkommenden Gruppe eine breitere Stelle zu erreichen, sind die Jeeps deutlich schneller als sonst schon langgedüst, auf der ohnehin schon echt schmalen und mit engen Kurven übersähten, Abgrund-nahen Straße.
-Fast Auffahrunfall, alls dann auf einmal Gegenverkehr war und wir gerade noch so bremsen konnten.
-die ganze Zeit lief was sich nach nepalesischem Rap anhört im Jeep, wovon man aber wegen einem komplett überdrehten Bass bis auf ein ohrenbetäubendes und über Stunden wie psychische Folter wirkendes Wummern nichts verstehen konnte.
-nach etwas mehr als 6 Stunden Wummern und Wackeln dann endlich in Besi Sahar angekommen, aber; der Guide, der eigentlich mein Ticket nach Pokhara war, findet keinen Van nach Pokhara.
-Die beiden Trekkerinnen sind entsetzt, dass sie keine private Fahrt organisiert bekommen, und wollen mit dem Chef vom Guide sprechen
-ein bisschen die Straße runter ist aber eine Bushaltestelle mit Schalter an dem ich erfahre, dass in etwa einer halben Stunde ein Bus nach Pokhara fahren würde -> Erleichterung, dass ich nicht wie befürchtet in Besi Sahar schlafen muss. Dann noch den Preis von 1000 auf 500 rs gehandelt, die Trekkerinnen schließen sich mir an
-In Besi fast 30 grad, auch in kurzer Hose und dünnem Merino-Shirt zu warm. Krasser Kontrast zur angenehmen Kühle in den Bergen
-im Bus nah-Bekotz-Experience; meine Sitznachbarin, nepalesische Frau im mittleren Alter, macht mir durch Zeichensprache verständlich, dass ich das Fenster öffnen sollte. So wie sie sich mit geschlossenen Augen auf den Sitz vor ihr lehnt und sich ab und zu über mich lehnt um aus dem Fenster zu Spucken, scheint ihr sehr übel zu sein.
-ich biete ihr wiederholt an, den Platz zu tauschen, damit sie direkt am Fenster sitzt, und Forme das 'Angebot' nachdem es ihr nicht besser gehen zu scheint in einen 'Wunsch' um, aber sie will nicht (Hilfe konnte ihr ihr nicht geben, aber wenn sie sich schon übergeben muss, dann vielleicht doch nicht über meinen Schoß).
-Zum Glück hat sie irgendwann dann aber gelächelt und ist aufgestanden: Ziel erreicht. Beide verschont geblieben.
-als nächstes Setzt sich ein kleiner 13 jähriger Junge namens John Dura, wie ich erfahre, neben mich. Er spricht erstaunlich gut englisch und macht einen Netten Eindruck. Er kommt mit seiner Familie vom Heimatdorf seiner Mutter, wo sie seine Oma besuchen waren. Wir reden ein bisschen, ich leihe ihm meine Powerbank, weil das Handy seiner Mutter, was er sich zum spielen für die Fahrt erobert hat, fast leer ist
-In einem Ort wo wir kurz Pause machen, kauft er sich von 20 rs, die seine Oma ihm eingesteckt hat, seine lieblings-Chips. Ich kaufe mir für je 10 rs zwei kleine Päckchen, die eine Süßigkeit sein sollen. Beim Auspacken zerfällt es schon bei leichtem Druck in unzählige schmale Fäden. Ich habe sowas schon mal im Internet gesehen auch bekannt als "Dragon Hair Candy", ein süßer Teig, der ganz oft gedehnt und dann gefaltet wird. So bilden sich tausende, Haar-dünne Fäden. In Nepal heißt es wohl Soan Papdi, so John
-wir fahren weiter, bei jedem Stopp steigt unangenehmer Geruch von den qualmenden Bremsen in die Kabine
-langsam wird es draußen dunkel, John Dura kämpft tampfer gegen an, aber irgendwann siegt die Müdigkeit und ihm fallen die Augenlieder zu. Chips Naschen braucht Erholung. Als er
-nach gut 5 Stunden sind wir endlich angekommen
-ich teile mir mit den Trekkerinnen ein Taxi und laufe den Rest, auf gut Glück ohne Buchung zu meinem altbewährten Hostel. Ich habe Glück, und es hat noch einige Betten frei. Es Hat was komfortables zu einem Ort gehen zu können, den man schon kennt.
-nach der schweißtreibenden Hitze heute, schnell eine Dusche (die erste Nach 2 Wochen, in Yak Kharka hat regelmäßiges Eisbaren im Fluss das nötigste erledigt) und dann was zu Essen. Gleich in meiner Gasse gehe ich an einem Lokal vorbei, was mit schon oft aufgefallen war weil es so gemütlich aussieht. Also warum eigentlich nicht. Ich schaue in die Speisekarte, mit relativ kleiner Auswahl (sympathisch: ein Restaurant was bewusst wenige, gut zubereitete Sachen anbietet als vieles Larifari), und sehe Buff Momo für 200 rs. Perfekt! Ich habe sowieso nicht so einen riesen Hunger und bestelle Momo und dazu Chapati (ein einfaches Fladenbrot). Steht eigentlich nicht auf der Karte, aber geht in Ordnung sagt die Bedienung.
-der Gute erste, und vom Menü und der netten Bedienung untermauerte Eindruck wird gekrönt dadurch, dass die Momos dort standartmäßig als Kothey-Zubereitung serviert werden. Dabei werden die Momo erst gedampfgart und dann auf einer Seite gebraten.
-Dann überzeugen die Momo auch noch geschmacklich. Mit Sicherheit welche der Besten die ich in Nepal hatte. Einzig, dass die Momo etwas zu klein und zu kurz gebraten sind und das Chapati, bei dem man merkt, dass es aus einem anderen Teig und ebenfalls nicht ganz lang genug gebraten ist, fehlt zur perfekten Zubereitung. Aber sehr nah dran, echt gut.
-Eigentlich hatte ich ja nicht so viel Hunger, aber es ist so lecker, dass ich einfach noch eine Runde bestelle. Am Ende kostet das ganze gerade mal 3,60€.
-noch eine Weile gesessen, Osterfotos von daheim gesehen und dann zurück ins Hostel. Dort mit eingeschaltetem Licht in Klamotten eingeschlagen, anstrengender, aber guter Tag gewesen.Read more
Traveler
Jo's Vater ist ja ganz schön groß für nepalesische Verhältnisse, oder? Ist echt schön, diese Bilder mit Dir und Deinen Freunden zu sehen
Traveler jap, ist er auf jeden Fall!
Traveler
wje scnön,dass du so nette FREUNDE gefunden hast, aber trotzdem muss es weiter gehen, !!!SO ist das Leben !!? weiter VIEL GLÜCK ¿!! 0MI
Traveler ja, so ist es wohl - damit wird man beim Reisen auch konfrontiert. Genauso viele nette Leute wie man kennenlernt muss man auch wieder verabschieden. Dankeschön!