Flögen

Der erste Blick heute Früh ging zum Fenster hinaus und war schon sehr beruhigend: es waren schon einige Löcher in der Wolkendecke zu sehen. Das motivierte uns, den gestern Abend dann finalisierten Plan auch recht pünktlich in die Tat umzusetzen. Die Ausfahrt aus Göteborg erwies sich aufgrund weiterer zahlreicher großer und kleiner Baustellen (die kürzere Bau-Saison macht sich anscheinend mit mehr parallelen Projekten im kurzen Sommer bemerkbar) dann doch etwas umständlicher als erwartet, obwohl zwar prinzipiell auch immer der Radverkehr umgewiesen wird, die Umleitung aber für fremde Augen nicht immer so leicht auszumachen ist. Dafür wurden wir im zweiten Einkaufscenter fast am Weg fündig und haben nun praxistaugliche Handy-Halterungen für die Lenkstange zum Navigieren. Auf relativ verkehrsarmen Strecken verließen wir die "Insel" Hisingen (der Fluss Göta teilt sich um sie herum, wie die Donau um Brigittenau und Leopoldstadt) schließlich mit der kostenlosen Autofähre bei Kornhall, Brücke gibt es im Westen nur eine. In Ytterby nutzten wir einen großen Supermarkt zur Vorbereitung auf die geplante Zeltübernachtung und nach der zweiten Überquerung der vielbefahrenen E6-Autobahn (nach Oslo) wurde die Landschaft plötzlich wieder bäuerlicher, immer mehr Granitrücken wölbten sich aus Weide und Wald, bis wir schließlich im 'Häfchen' von Rörtången einfuhren. Just in dem Moment erlangte auch die Sonne wieder endgültig die Herrschaft über den abendlichen Himmel und wir genossen die verbleibende Zeit bis zur pünktlich eintreffenden Personen-Fähre mit einer Jause. Wie in der Früh telefonisch abgesprochen war die freundliche 2 Mann-Crew auch tatsächlich bereit, unsere 4 Räder auf die kleine Fähre zu laden. Für die 70minütige Fahrt kreuz und quer durch die Schären mit 5 (Zwischen-)Stopps bezahlten wir zu viert nicht einmal 11€ und hatten ganz viele tolle Ausblicke, sicher eines der Highlights der ganzen Reise!! Auf dem autofreien Dyrön angekommen, wurden wir von einem Einheimischen freundlich willkommen geheißen, der uns stolz den -ohnehin anvisierten- Lagerplatz im Wald empfahl und auch noch eine öffentliche Wasserentnahmestelle zeigte. Mit der neuen Pfanne konnte Florentin zur Nachspeise auch endlich die pancakes (mit Beeren - mmmh) kochen, danach (mit Sonnenuntergang) wurden allerdings die Gelsen plötzlich so lästig, dass wir uns schnell in die Zelte zurückzogen. Für morgen gibt es auch schon einen Plan: da bis jetzt kein Waschsalon aufzutreiben war, nicht einmal in Göteborg, visieren wir einen Campingplatz (in/auf Lindön) an, der lt. Internet mit diesem essentiellen Feature ausgestattet sein soll, damir wir uns auch im zweiten Teil unserer Reise noch in Hotels bzw. unter Leute trauen können...Read more