• Tours, wo sich Cher und Loire treffen

    October 8 in France ⋅ ☁️ 13 °C

    Es ist schon nach 10 und dicker Nebel liegt auf der Landschaft. Da wir uns Tours ansehen wollen, stört das nicht weiter.Tours ist eine Universitätsstadt zwischen den französischen Flüssen Cher und Loire. Die Reste der gallisch-römischen Siedlung findet man in der Stadtmauer und den Mauern um das Gelände des Museums der schönen Künste wieder. Das Museum befindet sich im ehemaligen Palast der Ezbischöfe von Tours und ist von einem prächtigen Garten umgeben, eine zweihundert jährige libanesische Zeder und Fritz, ein ausgestopfter Elefant, sind nur zwei Besonderheiten. Gleich daneben steht ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale von Saint-Gatien, deren auffallende gotische Fassade von Türmen mit einer Basis aus dem 12. Jahrhundert und Turmspitzen aus der Renaissance flankiert wird. Die Dimensionen, innen wie außen, sind geeignet, Verblüffung zu erzeugen.
    Unser Weg führte uns weiter durch die Rue de la Scellerie, wo wir im Café Moliere bei einer Hasenpastete die Fassade des 1869 gebauten "Grand Theatre" bewundern und Musikklängen lauschen konnten.
    Die Basilika Saint-Martin von Tours ist berühmt für ihre Krypta, in der sich das Grab von Martin von Tours (316-397) befindet, der im frühen Mittelalter zu einem der wichtigsten Heiligen der Christenheit wurde. Seine Geschichte vom geteilten Mantel kennt heute fast jeder und, dass wir die Martinsgans essen, um den Gänsen dafür zu danken, durch ihr Geschnatter verraten zu haben, wo sich Martin vor der Bischofsweihe versteckte, nämlich im Gänsestall, ist durch seinen eigenen Assistenten belegt..
    Das heutige Gebäude im historischen Zentrum der Stadt wurde von 1886 bis 1924 als Ersatz für eine alte Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert erbaut.
    Nur zwei Türme sind erhalten geblieben: Neben der neuen Basilika zeugen sie von der Bedeutung der alten Stätte, die als einer der größten (110 m langen) und wichtigen Orte religiöser Verehrung bekannt ist. Beim Nachlesen stieß ich auf einen interessanten Sachverhalt, den auch wieder der Assistent vom Hl. Martin festgehalten hat. Jeder Ort, den der Hl. Martin verließ, war danach zutiefst religiös, was vor allem daran gelegen hätte, dass St. Martin alle heidnischen Kultstätten vernichtet hätte. Ich lasse das mal ohne Kommentar so stehen.
    Eigentlich wollten wir zur Mündung des Chers in die Loire und noch ein Schloss fotografieren, aber dan hatte ich nachgelesen und wir machten einen Stopp am Schloss Villandry. Bevor ich aber den Fartenflash erlebte, gab es Küchlein. Man, die Franzosen haben es drauf.
    Nun jedoch zum Schloss und Park. Alles begann im Jahr 1532, als der damalige Finanzminister von König Franz. I., Jean Le Breton, die Ländereien von Villandry in Besitz nahm, die ehemalige Burg bis auf den Donjon abreißen ließ, um Schloss und Gärten im eleganten Stil der Renaissance zu errichten.  
    1906 kaufen es Doktor Joachim Carvallo und seine Gemahlin Ann Coleman. Sie stecken all ihre Energie und ihr gesamtes Vermögen in die Restaurierung des Schlosses. 
    Die Gärten des über sechs Hektar großen Anwesens wurden bereits 1906 anhand alter Dokumente rekonstruiert, die Hinweise auf einen Renaissancegarten aus dem 16. Jh. gaben. 
    Jeder der sechs Gärten von Villandry bildet ein von mehrstufigen Terrassen umrahmtes Pflanzengemälde. Sie alle zeichnen sich durch ein besonderes Thema und eine einzigartige Architektur aus. Neben der Ästhetik besticht der ökologische Gedanke.
    Ich bin jedenfalls schockverliebt in die Gartenanlage.
    Read more