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  • Day 8

    Harnas Wildlife Foundation

    January 14, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 31 °C

    Es ist Samstag und das bedeutet auch in Namibia Wochenende. Trifft allerdings nur auf die zu, die nicht mit Tieren arbeiten. Da unsere Babies trotzdem gefüttert werden müssen, teilen wir uns für den Notdienst auf. Meine Schicht ist also heute, dafür hab ich am Sonntag einen freien Tag.
    Wir bereiten wieder für alle das Futter vor, schnippeln wie die Weltmeister und versorgen jeden mit Frühstück. Im Anschluss melde ich mich noch freiwillig mit zwei anderen um die Aussengehege abzufahren und die Raubtiere zu füttern. Für mich ist das Outdoor Feeding weiterhin eines der Highlights. Es ist einfach großartig ein Teil im Leben dieser unglaublichen Tiere zu sein.
    Am Nachmittag steht der Rest der Fütterungsrunde an. Ich übernehme wieder die Erdmännchen. Da wir aber nur mit der Hälfte aller Volunteere im Einsatz sind, muss ich diesmal alleine ran.
    Das merkt auch Cruella die aggressive Kapuzineraffenmama. In einem unbemerkten Moment klaut sie zwei Fleischstücke aus einem der Näpfe, den ich nur kurz am Zaun abgestellt habe. Ich bemerke das recht schnell und versuche wieder die Vorherrschaft über die Näpfe zu bekommen. Das veranlasst Cruella allerdings tatsächlich mich zum Battle herauszufordern. Sie baut sich vor den Näpfen auf und alles brüllen und scheuchen scheint sie nur noch selbstsicherer zu machen. Ich gebe mich nicht so leicht geschlagen und trete ihr zum Kampf bereit bewaffnet mit den Kuscheldecken aus dem Erdmännchenhaus entgegen. Meine Erdmännchenfreunde beobachten das Spektakel vom Dach ihres Häuschen’s und feuern mich euphorisch an. Eventuell riechen sie aber auch einfach nur ihr Futter und verstehen nicht warum ich es nicht einfach ins Gehege stelle. Ich entscheide mich ihr lautes Quieken als Schlachtruf zu verstehen und gehe zum Angriff über indem ich versuche Cruella mit den Kuscheldecken von den Näpfen wegzutreiben. Erst als ich bemerke, dass sie keine Skrupel zeigt mir ins Gesicht zu springen und bereits in Sprungposition geht, greife ich zum allerletzten Mittel und bewerfe sie mit Sand. Ist nicht die schönste Art einer Kapuzinermama begreiflich zu machen, dass sie sich nicht einfach am Futter MEINER Erdmännchen bedienen kann, aber in diesem Fall leider alternativlos.
    Meine neue Erdmännchen Familie hat den Kampf mit Spannung verfolgt und bekommt nun noch ihr hart erkämpftes Futter. Vor lauter Dankbarkeit werde ich am rechten Bein nochmal markiert, während mir am linken Bein der Schuh angeknabbert wird. Ja, ich liebe euch doch auch!
    Nachdem auch alle Hunde versorgt sind und ich meine obligatorischen Liebesbekundungen an Jula, Brutus und Enzo verteilt habe, verbringen wir zusammen mit der Volunteerleitung den Restnachmittag mit ein paar Spielen und jede Menge Spaß. Am Abend werden wir dann von den namibischen Mitarbeitern auf ein typisches Grillfest eingeladen, hier nennt sich das Braai. Es gibt leckere Grillspieße, Würstchen und Steak vom Gnu und extrem leckeres selbstgebackenes Knoblauchbrot. Im Anschluss haben wir unfassbar Spaß dabei mit den mir so ans Herz gewachsenen Rangern traditionelle namibianische Tänze um die Feuerstelle nachzutanzen.
    Unser Tag endet wieder mit dem obligatorischen Innehalten unter dem Nachthimmel Namibia‘s.
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