• Florian Pfeil

Jordanien 2024

Eine Studienreise der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung
https://www.wbz-ingelheim.de/fridtjof-nansen-akademie/veranstaltungen/studienreise-jordanien-2024/
Read more
  • Trip start
    October 14, 2024

    Ankunft in Amman

    October 14, 2024 in Jordan ⋅ 🌙 21 °C

    Es sind aufregende weltpolitische Zeiten - gerade im Nahen Osten. Die staatliche Fluglinie Royal Jordanian fliegt uns dennoch sanft über die türkische Küste und Syrien hinein in die Hauptstadt Amman. Dort werden wir von unserer Agentur und unserem Reiseleiter Saleem freundlich in Empfang genommen und zu unserem Hotel Kaya gebracht. Morgen startet früh dann das Programm unserer Studienreise.Read more

  • Die Zitadelle von Amman

    October 15, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 27 °C

    Die Zitadelle ist so etwas wie die Keimzelle des modernen Amman. Hier bauten die Griechen und die Römer, aus den Römern wurde die christliche Bevölkerungsgruppe Ammans. Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit, 8.000-4.000 vor Christus. Hier wurden auch mehrere menschliche Figuren aus gebranntem Kalk gefunden, besonders imposant eine mit zwei Köpfen. Diese gelten heute als die ältesten menschengemachten Figuren der Welt. Sie entstanden ungefähr 6.500 vor Christus. Von der Zitadelle haben wir auch einen hervorragenden Blick über Amman.Read more

  • Das Wüstenschloss Qusair ‘Amra

    October 15, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    In der staubigen Steinwüste östlich von Amman stehen verstreut eine Reihe von Bauten aus dem 8. Jahrhundert, die vom jordanischen Tourismus als „Wüstenschlösser“ vermarktet werden. Tatsächlich waren nicht alle dieser Bauwerke Schlösser, doch Qusair ‘Amra war wohl tatsächlich ein winziges Lustschloss mit einem Thronsaal und einer Badeanstalt - nicht mehr. Der Zweck des Schlösschens ist nicht völlig klar, doch beeindruckend sind die großartigen Fresken, die die Wände und Gewölbe des Innenraums bedecken: Badeszenen, Bilder nackter Menschen, aber auch Jagdszenen deuten auf eine Verwendung als Lustschloss hin. Nicht zuletzt wegen dieser Fresken gehört Amra seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir sind ganz alleine dort und damit Augenzeugen der fatalen Tatsache, das der Tourismus in Jordanien durch die Eskalation des Nahostkonflikts komplett zusammengebrochen ist. Eine Katastrophe für Jordanien, für das Tourismus der wohl wichtigste Wirtschaftszweig ist.Read more

  • Das Wüstenschloss Qasr Kharana

    October 15, 2024 in Jordan ⋅ 🌙 27 °C

    Qasr Kharana war eben kein Schloss - jedenfalls keines im herkömmlichen Sinne. Es war vielmehr möglicherweise eine Karawanserei für reiche Händler auf der Route von Damaskus nach Mekka. Erbaut wurde es wohl schon im frühen 8. oder sogar im späten 7. Jahrhundert. Wir beschließen unser Tagesprogramm mit einem prächtigen Sonnenuntergang.
    Auch hier sind wir im Übrigen völlig allein.
    Read more

  • Informationen aus der Botschaft

    October 16, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    In unserem Hotel besucht uns Herr Kämmerling von der Deutschen Botschaft in Amman. In einem lebhaften und sehr interessanten Gespräch informiert er uns über die deutsch-jordanische Zusammenarbeit.

  • Wanderung im Ajloun Naturreservat

    October 16, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 26 °C

    Den „Schwarzwald Jordaniens“ nennt unser Guide Saleem das Naturreservat von Ajloun ein wenig spöttisch. Tatsächlich: Nur etwa 1% der Landesfläche Jordaniens ist bewaldet, insofern ist das bergige Terrain auf rund 1.100m Höhe mit seinen Steineichen, Palästina-Eichen, Erdbeerbäumen und Terpentin-Pistazien durchaus etwas besonderes. Das Reservat ist aber nicht nur ein Naturschutzprojekt, sondern auch ein lokales Entwicklungs- und Arbeitsbeschaffungsprogramm, betrieben von der jordanischen Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN). Die wunderschön angelegten Wanderpfade locken Touristen, die vor Ort in Hütten übernachten können. Das schafft Einnahmen und Arbeitsplätze für Ranger und Guides. „Viele junge Leute verlassen die Gegend und gehen nach Amman oder anderswo hin“, berichtet mir Rafad, unser Wanderführer, der aus dem benachbarten Dorf kommt. Der Job ermöglicht ihm, in der Heimat zu bleiben. Im Handwerkszentrum nahe des Visitor Centers stellen Frauen aus den Dörfern vor Ort köstliche Kekse und duftende Seifen her, beides aus vollständig natürlichen Zutaten von vor Ort. Das ist für uns Reisende eine tolle Shopping-Gelegenheit. Für die Frauen die hier arbeiten ist das in einem Land mit einer extrem niedrigen Frauenerwerbsquote und einer sehr konservativen Geschlechterpolitik eine große Chance.
    Rafad versteht sein Handwerk: Er führt uns über wunderschöne Pfade vom Visitor Center hinab ins Tal in das Dorf Rasoun, wo uns unser Busfahrer Fuad wieder einsammelt.
    Read more

  • Im antiken Gerasa

    October 16, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 27 °C

    Gerasa oder Jarash war in der Antike Teil des Städtebündnisses der sogenannten Dekapolis. Erste Siedlungsspuren stammen aus der Bronzezeit, verlieren sich dann jedoch. Durchgehend besiedelt war Gerasa wohl vom 2. Jahrhundert vor bis zum 4. Jahrhundert nach Christus. Hier lebten hellenistische Seleukiden, Hasmonäer, Nabatäer, Römer, Sassaniden und Araber. Der griechische Göttervater Zeus erhielt ebenso einen Tempel wie seine jungfräuliche Tochter, die Göttin Artemis - aber auch christliche Kirchen gab es in der Stadt. Inschriften deuten sogar darauf hin, dass in Gerasa gleich ein Dutzend Gottheiten verehrt wurden. Und nicht nur spirituell waren die Bewohner:innen gut versorgt: gleich zwei große Theater und ein Hippodrom sorgten für die Unterhaltung der Bewohner:innen. Mit Feuer und Leidenschaft erläutert Saleem uns das Leben in der Stadt!
    Im Übrigen genießen wir auch hier, dass wir in der - nach Petra - zweitmeist besuchten Stätte Jordaniens fast alleine sind.
    Read more

  • In einer Moschee

    October 17, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir beginnen den Tag heute mit einer sehr persönlichen Erfahrung: Unser Guide Saleem nimmt uns mit in eine Moschee - und das ist weit mehr als eine bloße Führung! Es ist Saleem ein großes Anliegen, uns den Glauben und das spirituelle Leben der Muslime in Jordanien verständlich zu machen. Er erklärt uns das rituelle Gebet, verrichtet sein eigenes Gebet vor uns und lässt uns damit an einem ganz intimen Moment teilhaben.Read more

  • Die German-Jordanian University

    October 17, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    Nahe Madaba, etwas südlich von Amman, besuchen wir die German-Jordanian University (GJU), seit 2005 ein Leuchtturmprojekt der deutsch-jordanischen Zusammenarbeit, getragen vom jordanischen Wissenschaftsministerium gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die GJU ist heute eine von 10 staatlichen Universitäten in Jordanien, orientiert am Modell deutscher Fachhochschulen und Dualer Studiengänge. Im Rahmen ihres Studiums müssen die Studierenden auch die deutsche Sprache bis mindestens auf B2-Niveau lernen und ein Jahr in Deutschland studieren. Rund 29% der letzten Absolvent:innen in den überwiegend ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen arbeiten inzwischen in Deutschland - eine hilfreiche Maßnahme angesichts des deutschen Fachkräftemangels. Aber zugleich eine wertvolle Qualifikation angesichts von derzeit offiziell bis zu 27% Arbeitslosigkeit (manche sprechen sogar von bis zu 40% Arbeitslosigkeit) in Jordanien. Zu diesem Thema sprechen wir ausführlich mit Dr. Nidal Alshwawreh, dem Dekan für Innovation und Entrepreneurship, der ein spezielles Programm aufgelegt hat, das aus kreativen Studierenden der Wirtschaft Entrepreneure machen möchte: „Uns reicht es nicht, unsere Absolventen zu Arbeitssuchenden auszubilden“, sagt er. „Wir wollen sie dazu befähigen, mit kreativen Ideen und Unternehmergeist selbst Jobs zu schaffen!“ Stolz präsentiert er uns erste Erfolge des seit zwei Jahren laufenden Projekts. Woran fehlt es? „Wir beziehen jordanische Unternehmen und Investoren in das Programm ein, und wir bemühen uns, auch deutsche Unternehmen und Investoren einzubeziehen“, sagt Dr. Alshwawreh. Doch leider ist das Interesse der deutschen Wirtschaft noch begrenzt, und so manche Ideen scheitern auch an umständlicher deutscher Bürokratie, seufzt er.
    Auch Eman Asenwar beeindruckt uns. Die Palästinenserin hat vor ein paar Jahren an der Universität Siegen ihren Master in Quantenphysik gemacht, heute berät sie die jordanischen Studierenden, die nach Deutschland gehen und die deutschen Studierenden, die an die GJU kommen.
    Read more

  • Hinab in den Jordangraben

    October 17, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir fahren hinab in den Jordangraben, eine Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Hier reibt die Arabische Platte an der Afrikanischen Platte entlang. Der Riss in der Erdkruste, der dabei entstanden ist, ist Schuld daran, dass der Jordan und das Tote Meer mehr als 400m unter dem Meeresspiegel liegen. Bei unserer Fahrt hinab legen wir bei der Nulllinie einen kurzen Stopp ein.Read more

  • Bethanien - Die Taufstätte

    October 17, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Taufstätte „Bethanien jenseits des Jordans“ ist seit 2015 UNESCO-Weltkulturerbe. Das Johannes-Evangelium beschreibt, was hier an dieser Stelle geschehen sein soll: Hier wirkte Johannes der Täufer, der die Menschen mit Wasser taufte. Den Juden aus Jerusalem war dieser Mann unheimlich, und so entsandten sie eine Abordnung an den Jordan, die Näheres über Johannes in Erfahrung bringen sollte. Weiter heißt es im Johannes-Evangelium: „Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.“ (Joh 1, 25ff.)
    Auch später hielt sich Jesus häufiger in der Gegend auf, wie das Johannes-Evangelium berichtet. Ob das biblische Bethanien nun wirklich genau hier lag, ist unter Archäologen umstritten. Klar ist nur: der Ort wenige Schritte entfernt vom Jordan böte sich an! Ganz in der Nähe gibt es eine Furt durch den Fluss, durch die die wichtige Handelsstraße von Jerusalem über Jericho nach Trans-Jordanien führte. In den umliegende Bergen siedelten sich in der Folge in Höhlen Eremiten an, im 5. und 6. Jahrhundert wurden hier in der Einsamkeit gleich mehrere Kirchen errichtet - ein Indiz dafür, dass damals die Taufstätte Jesu bereits hier verortet wurde. Nur wenige Schritte entfernt am Hauptarm des Jordan wurden in der Gegenwart beiderseits des schmalen „Flüsschens“ Besucheranlagen errichtet. Und die verschiedenen christlichen Konfessionen überbieten sich im Bau moderner Kirchen in der Umgebung.
    Read more

  • Am Toten Meer

    Oct 17–19, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir erreichen das Tote Meer, die tiefste zugängliche Stelle an Land auf der Erdoberfläche. Und: Ja, es ist eine Bildungsreise!😎🤗

  • Auf dem Berg Nebo

    October 18, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    Das große Finale des 5. Buch Mose spielt auf diesem Berg. Unter Mühen hat Mose die Israeliten aus Ägypten geführt. Unterwegs ist der Glaube seines Volkes an Gott mehr als einmal schwach gewesen, etwa als sie das Goldene Kalb bauten und anbeteten. Als die Israeliten schließlich den Jordan erreichen, muss Mose die Verantwortung für diese Sünden vor Gott übernehmen. Der alttestamentarische Gott - noch kein Gott der Vergebung - ersinnt eine Strafe für den bereits 120jährigen Mose, die immerhin noch eine Gunst enthält: Gott führt ihn auf den Berg Nebo, von wo aus Mose noch einen Blick auf das gelobte Land werfen darf. Doch dann lässt Gott Mose sterben - er wird das gelobte Land selbst nicht betreten.
    Der Blick vom rund 700m hohen Berg über das Jordantal, Jericho und die Depression des Toten Meers ist tatsächlich gigantisch. Bereits 393 wurde hier oben eine erste Kirche gebaut, von der durch dauernde Umbauten kaum etwas geblieben ist. Doch im Jahre 531 wurde ein Mosaikteppich mit einzigartigen Tierszenen verlegt, der in der Gegenwart bei Ausgrabungen wiederentdeckt und restauriert wurde.
    Heute verwalten italienische Franziskanermöche die Höhe des Nebo und machen gleich am Eingang unmissverständlich klar, dass schulterfreie Tops hier als ähnlich gefährlich wie Schusswaffen gesehen werden.
    Read more

  • Das Mosaik von Madaba

    October 18, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Hügel von Madaba war bereits in spätantik-frühbyzantinischen Zeiten besiedelt, dann jedoch aufgegeben worden. In den 1880ern gestatteten die osmanischen Behörden griechisch-orthodoxen Arabern, die aus Südjordanien flüchteten, den Hügel neu zu besiedeln. Auflage: christliche Kirchen durften nur auf den Grundmauern byzantinischer Kirchen errichtet werden. Bei der Errichtung der St. Georgskirche entdeckte man in den Grundmauern der byzantinischen Kirche ein Mosaikfragment, das wohl aus der Mitte des 6. Jahrhunderts stammt: Es ist die älteste im Original erhaltene kartografische Darstellung Palästinas beiderseits des Jordans und Unterägyptens. Vor allem Jerusalem ist überdimensional und detailreich zu erkennen, auch der Jordan und das Tote Meer.Read more

  • Umm ar-Rasas

    October 19, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 23 °C

    Vom Ende des 3. bis zum 9. Jahrhundert war Kastron Mefa‘a zunächst römisch und dann christlich-byzantinisch besiedelt. 12 Kirchen entstanden in der Blütezeit der Stadt, darunter die Stephanskirche mit einem eindrucksvollen Mosaik, das die wichtigsten west- und ostjordanischen Städte darstellt, darunter neben Kastron Mefa‘a das antike Philadelphia (das heutige Amman), Madaba, Cäsarea und Jerusalem. Erst ein kleiner Teil der Stadt ist bislang ausgegraben, trotzdem wurde sie unter dem Namen der benachbarten modernen Siedlung Umm ar-Rasas 2004 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.Read more

  • Kreuzfahrerburg Kerak

    October 19, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 23 °C

    Kerak war bereits eine wichtige Stadt der Moabiter und der Nabatäer, dann der Römer und Byzantiner, bevor Paganus, Herr von Oultrejordain, 1142 auf einem gewaltigen Felsvorsprung die Kreuzfahrerburg errichtete. Die Kreuzritter von Kerak zielten vor allem auf die Handelskarawanen, die hier vorbeizogen, als Einnahmequelle. Rainald von Chatillon versuchte von hier aus sogar Mekka anzugreifen. Als Reaktion darauf belagerte der legendäre Sultan Saladin gleich mehrfach erfolglos die Burg von Kerak. Der dritte Versuch war dann erfolgreich: 1188 kapitulierten die Kreuzfahrer nach achtmonatiger Belagerung durch Saladin.Read more

  • Dana Village

    Oct 19–20, 2024 in Jordan ⋅ 🌙 18 °C

    Gegen Abend erreichen wir Dana Village, unsere Unterkunft für diese Nacht. Viele Menschen - insbesondere junge Menschen - haben das Dorf auf der Suche nach Arbeitsplätzen im nahegelegenen Zementwerk oder im Dienstleistungsbereich bereits verlassen. In den leerstehenden kleinen Häusern, die sich malerisch um kleine Innenhöfe anordnen, haben die verbleibenden Dorfbewohner einfache Hotelzimmer eingerichtet. Abendessen und Frühstück werden in einer rustikalen Dorfwirtschaft eingenommen. Dana Village ist ein wichtiges Element für Ökotourismus im Biosphärenreservat Dana. Das ermöglicht manchen jungen und älteren Bewohnerinnen und Bewohnern, ein Auskommen zu finden - und zu bleiben.Read more

  • Wanderung im Biosphärenreservat Dana

    October 20, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 18 °C

    1989 gründete König Hussein Dana als das erste von inzwischen acht Naturreservaten. Das Besondere an diesem Reservat ist, dass es aufgrund der Höhenunterschiede - von 300m bis hinauf zu Felsplateaus in fast 1.700m Höhe - gleich vier verschiedene Ökosysteme umfasst. Hier leben u.a. Nubische Steinböcke, Streifenhyänen und mehr als 250 Vogelarten. Mit unserem Wanderführer, dem Ranger und studierten Biologen Malik, begeben wir uns auf eine großartige Wanderung durch den „Feder-Canyon“. Mit Malik sprechen wir auch über die Bedrohung des Reservats: Kupferbergbau. Bereits die Römer bauten hier im Gelände Kupfer ab. Vor einiger Zeit entwickelte die jordanische Regierung Pläne, den Bergbau wieder aufzunehmen. Für das Reservat wäre das eine Katastrophe! Die Regierung schlug vor, das Reservat einfach an eine andere Stelle zu verlegen. Malik ringt diese Idee ein unwirsches Kopfschütteln ab: „Die Natur, die Pflanzen, die Tiere und auch wir - das ist doch alles hier! Wie sollte man das verlegen?“ Der jordanischen Naturschutzorganisation RSCN und auch Malik ist es wichtig, dass Naturschutz und lokale Bevölkerung verzahnt werden: „Naturschutz kann nur funktionieren, wenn auch die Menschen, die im Reservat leben, profitieren.“ Das Biosphärenreservat bringt Touristen hier in diese abgelegene Region. Und mit den Touristen kommen Jobs und Einkünfte: Unterkünfte entstehen wie in Dana Village, Guides und Ranger finden Jobs. Und die Einheimischen lernen, dass es wichtig ist, auf die heimische Natur zu achten. „Und das alles soll man verlegen? Wegen eines Kupferbergwerks - obwohl man nicht mal geprüft hat, wie groß die Reserven eigentlich noch sind“, ereifert sich Malik. Doch zum Glück scheint die Sache vorerst vom Tisch: Vor wenigen Tagen hat der jordanische König Abdullah II. Dana besucht, und sich am Ende seines Besuchs gegen das Bergwerk ausgesprochen, erzählt Malik. Und gegen den König geht in Jordanien gar nichts!Read more

  • Die Kreuzfahrerburg Montreal in Shobak

    October 20, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 24 °C

    1115 errichtete König Balduin I. von Jerusalem diese Höhenburg als erste Festung östlich von Jordan und Totem Meer. Kurz zuvor hatte er Akaba erobert. Die neue Burg sollte die Verbindung zwischen Jerusalem und Akaba sichern. Zugleich kontrollierte die Burg damit auch noch eine wichtige Karawanen- und Handelsstraße. Als Sultan Saladin 1187 Jerusalem eroberte, hielt Montreal noch zwei Jahre der Belagerung stand - hauptsächlich, weil Saladin seine gefürchteten Belagerungsmaschinen bei der auf einem Bergkegel gelegenen Burg nicht effektiv zum Einsatz bringen konnte.Read more

  • Petra - Felsenstadt im Sandstein

    October 21, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 23 °C

    Petra war vom 5. Jahrhundert vor bis zum 3. Jahrhundert nach Christus eine bedeutende Stadt. Es war die Hauptstadt der Nabatäer, die hier das erste arabische Reich gegründet hatten und von hier aus den Handel auf der Weihrauchstraße kontrollierten. Besonders mächtig wurden die Nabatäer unter König Aretas III., der sogar Jerusalem belagerte und sich in die Machtkämpfe in der Region einmischte. Doch damit provozierte er die stärkste Weltmacht seiner Zeit: 62 vor Christus besiegten die Römer die Nabatäer und machten sie zu ihren Vasallen. Trotzdem blühte die Stadt Petra weiter, erwarb enormen Wohlstand und dürfte bis zu 40.000 Einwohnern gehabt haben. Die Stadt verfügte über eine hochmoderne Wasserversorgung - essentiell in der trockenen Region - und es entstanden zunehmend monumentale Grabbauten. Doch das Verhältnis zu Rom blieb angespannt. Schließlich verlagerten die Römer den äußerst profitablen Weihrauchhandel auf die Seeroute über das Rote Meer oder über einen neu angelegten Karawanenweg im Norden der Arabischen Halbinsel. Beide Routen umgingen das Nabatäerreich. Im Jahre 106 besiegte Kaiser Trajan die Nabatäer endgültig und machte ihr Reich zu einer römischen Provinz. In der byzantinischen Zeit bleib Petra besiedelt und wurde sogar Sitz eines christlichen Bischofs. Doch mehrere Erdbeben und die Eroberung der Stadt durch Muslime ließen die Stadt zunehmend verfallen und in Vergessenheit geraten. Beduinen besiedelten schließlich die Höhlen und Grabbauten von Petra. Von der Zeit der Kreuzritter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts dürfte kein Europäer die Stadt betreten haben. Erst 1812 wurde sie aus europäischer Sicht „wiederentdeckt“. Wer die antike Felsenstadt erreichen will, muss erst den Siq durchlaufen, eine 1,5km lange, enge und tiefe Felsschlucht, die die Nabatäer zur Verteidigung der Stadt nutzten. Der Siq endet am legendären „Schatzhaus“, das bereits als Filmkulisse für den Spielfilm „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ diente. 1985 wurde Petra UNESCO-Welterbe. Die Beduinen mussten die Ruinen dafür verlassen und wurden in ein neugegründete Dorf in der Nähe umgesiedelt.
    Lawrence von Arabien nannte Petra den „herrlichsten Ort der Welt“ - und auch wir sind tief beeindruckt.
    Read more

  • Felsenstadt Petra bei Nacht

    October 21, 2024 in Jordan ⋅ 🌙 17 °C

    Abends spazieren einige von uns noch einmal durch den Siq zum Schatzhaus, und genießen die Show „Petra by Night“. Vom Besucherzentrum an stehen unzählige Windlichter, die die Besucher durch den engen Siq leiten. Vor dem Schatzhaus erwartet uns dann eine tolle Vorführung mit traditioneller jordanischer Musik vor der Kulisse der bunt angestrahlten imposanten Grabstätte.Read more

  • Petra auf anderen Wegen

    October 22, 2024 in Jordan ⋅ ☀️ 22 °C

    „Petra jenseits der ausgetretenen Pfade“ war uns für unseren zweiten Tag versprochen worden. Und Saleem, unser Guide, löste das Versprechen ein. Heute bogen wir bereits vor der engen Schlucht Siq links hinauf in die Berge von der Hauptroute ab. Zur Zeit sind ohnehin nicht viele Touristen in Jordanien unterwegs, nicht einmal in Petra. Aber auf dieser Route ist uns in 6,5 Stunden kaum jemand begegnet. Zu sehen gab es faszinierende Sandsteinformationen, aber immer wieder auch unzählige in den rötlichen Fels gehauene nabatäische Gräber. Der auf einem Berggipfel gelegene nabatäische Hohe Opferplatz ermöglichte uns atemberaubende Rundumsicht.
    Unterwegs gab es nicht nur Antike, sondern auch beduinische Gegenwart zu erleben: den wohl abgelegensten Souvenirshop Petras etwa, in dem wir eine glückliche Verkäuferin zurückließen, oder eine in einem Felswinkel gelegene Raststation, in der uns eine Beduinin mit über offenem Holzfeuer gekochtem frischem Salbeitee verwöhnte. Am Ende stieg unser Weg wieder ab zum üblichen Weg durch das Wadi Musa, auf den wir in Höhe der Königsgräber stießen. Zurück ging es wieder vorbei am Schatzhaus und durch die Schlucht Siq.
    Read more