• Fußnoten

Timeout

2019/2020 Lue lisää
  • Triest

    10. elokuuta 2019, Italia ⋅ ⛅ 29 °C

    Am Ziel in Triest habe ich einen Tag Pause eingeplant. Eigenlich wollte ich mir zur Belohnung nach 8 Wochen in derselben Kleidung mal etwas Neues gönnen, außerdem ein paar Geschenke/Mitbringsel besorgen. Aber es war extrem heiß und überlaufen und irgendwie hat Shoppen seinen Reiz für mich verloren. ;) Also habe ich den Tag nicht besonders gut genutzt und mich zwischendurch erst mal zwei Stunden ins klimatisierte Hotelzimmer zurückgezogen.
    Obwohl Triest an sich eine wirklich schöne Stadt ist, mit einer kulturell vielfältigen Vergangenheit.
    Aber ich scheine mich mehr an die einsame Bergwelt gewöhnt zu haben. ;)
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  • Kranjska Gora

    12. elokuuta 2019, Slovenia ⋅ ⛅ 24 °C

    Die nächsten zwei Wochen verbringe ich an einem Ort. Es wird also vermutlich erst mal ruhiger hier. ;)
    Ich bin gestern zurück nach Slowenien gefahren (was für 93 Kilometer Luftlinie über fünf Stunden und 3 verschiedene Transportmittel erfordert hat). Hier ist nun Familientreffen geplant, worauf ich mich schon freue. Zudem muss ich mir allmählich Gedanken machen, was als nächstes kommen soll. Gar nicht so leicht, so eine Alpenüberquerung zu toppen! ;) Tipps und Ratschläge werden immer gerne genommen!
    Heute bin ich dann erst mal gemütlich mit dem Sessellift auf 1100 m gefahren, um von dort zum Ciprnik, 1750 m, und zurück zu laufen. Bisschen im Training bleiben muss man ja. ;) Die Aussicht war phantastisch, aber meine Knie hätten glaube ich ganz gerne mal eine Auszeit vom Abstieg.
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  • Kranjska Gora (Update)

    23. elokuuta 2019, Slovenia ⋅ ⛅ 15 °C

    Die letzten Tage habe ich mit Eltern, Bruder und Nichten hier verbracht. Die Gegend begeistert mich jedes mal aufs Neue. Dadurch, dass der Großteil der Umgebung zum Triglav-Nationalpark gehört und somit vor Eingriffen geschützt ist, gibt es vergleichsweise wenig Straßen und Bauten und man hat wirklich noch das Gefühl von Ursprünglichkeit. Zwar hat sich das offensichtlich herumgesprochen, und die Zahl der Slowenien-Urlauber wächst Jahr für Jahr, aber man findet immer noch einsame Plätze (zumindest wenn man einen guten Draht zu den 'Einheimischen' hat 😉). Wir waren zwar nicht sooo aktiv, aber für ein bisschen Spazieren, Radfahren, Schwimmen und zwei kurze Klettersteige hat es gereicht. Es tat auf jeden Fall gut, mal wieder vertraute Gesichter zu sehen und eine Zeit mit lieben Menschen und an einem Ort zu verbringen. Jetzt darf es aber auch weitergehen. Nicht, dass meine mühsam erarbeitete Fitness wieder den Bach runtergeht... ;)

    Übrigends habe ich jetzt auch mal mein Fazit/Zusammenfassung der Salzburg-Triest-Tour geschrieben. Falls es euch interessiert, bitte wieder den Blog wechseln: fussnoten.home.blog
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  • München - Zwischenstopp

    26. elokuuta 2019, Saksa ⋅ ⛅ 26 °C

    Irgendwie habe ich die Nase noch nicht voll vom Wandern. ;) Ich habe große Lust auf weitere schöne Ausblicke und spannende Begegnungen und habe mich daher entschieden, noch ein bisschen in Europa zu bleiben und den Küsten-Jakobsweg (Camino del Norte) zu laufen. Noch einmal etwa 6 Wochen und über 800 km.
    Dieses Mal bin ich komplett unvorbereitet, möchte aber auch alles etwas mehr auf mich zukommen lassen. Also nicht jede Etappe vorplanen, Unterkünfte reservieren und Ziele erreichen müssen. Mal abwarten, wie das funktioniert. ;)
    Da der Camino im August noch recht voll sein soll, werde ich ein paar Tage in Südfrankreich zwischenschieben. Und da es von München aus gute Verbindungen gibt, und ich mit meinen Eltern gratis herfahren konnte, habe ich die letzten 2 Nächte hier verbracht. Habe Besorgungen gemacht (neue, leichtere Wanderschuhe!) und ein bisschen Sightseeing. Unter anderem habe ich mir gestern das NS-Dokumenationszentrum angeschaut, was wirklich interessant war. Mir war gar nicht so bewusst, dass München ja Ausgangspunkt und Hauptquartier der NSDAP war (obwohl das vermutlich Allgemeinwissen sein sollte...). Dafür habe ich mir die eigentlichen Sehenswürdigkeiten gespart. Ist auch gut was los in der Stadt! Und ich habe mich mal wieder über junge Menschen (ja, ich darf das sagen, ich glaube jung ist in den meisten Statistiken 18-34) gewundert. Hatte gedacht, die feiern die Nacht durch. Stattdessen war ich gestern um 10 die letzte im 6Bett-Zimmer. Und um 9 lagen die immer noch im Bett, als ich vom Frühstück zurück kam. Kann mir das jemand erklären?
    Aber ich vertiefe ja heute meinen Kontakt zur jugendlichen Reisewelt und fahre über Nacht mit dem Flixbus nach Cannes. Also morgen dann meine neuesten Erkenntnisse. Dann gibt's auch wieder Fotos. ;)
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  • La Tour Fondue

    27. elokuuta 2019, Ranska ⋅ ☁️ 27 °C

    Bienvenue a la France - willkommen in der französischen Urlaubs'ölle. 😉
    Meine Busfahrt war recht unspektakulär, aber schmerzhaft. Knie aua, Füße geschwollen, Nacken steif. Dazu ein Sitznachbar aus Frankreich, der mir in überwiegend unverständlichem Frenglisch ausführlich von seinen zahlreichen Passionen erzählte (dazu gehören Katzen (mit Fotos von seiner derzeitigen und seiner verschollenen, der seines Nachbarn, der seines Freundes...), Motorrad fahren (mit Fotos seiner liebsten französischen Bergdörfer), Freddie Mercury (mit Fotos des Sheraton in München nebst Eingangstür zu irgendwelchen Studios), weitere Musiker (mit Fotos), Geschichte (ohne Fotos)...).
    Irgendwann habe ich mich verzweifelt schlafend gestellt. Fun Fact am Rande - bei meiner ersten Fahrt mit Flixbus vor 3 Jahren habe ich ebenfalls einen Typen kennengelernt, der mir ewig von seinen Katzen erzählte. Liegt das jetzt an mir oder Flixbus?
    Gegen 9 Uhr morgens war ich in Cannes, aber damit war die Odyssee noch nicht beendet. Hatte mir einen vermeintlich netten, kleinen, abgelegenen Campingplatz auf der Halbinsel Giens ausgeguckt. Also von Cannes mit dem Zug nach Toulon, von dort nach Hyères und zum Abschluss mit dem Bus nach La Tour Fondue. Und hier macht offenbar gerade halb Frankreich Urlaub, alles ist extrem teuer und der Campingplatz semi-optimal.
    Also werde ich mir morgen mal pflichtschuldig mit ca. 1000 anderen die Île de Porquerolles anschauen, die schön naturbelassen sein soll, und mich übermorgen wieder vom Acker machen. 😉
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  • Carcassonne

    29. elokuuta 2019, Ranska ⋅ ☀️ 28 °C

    Ein bisschen wie Disneyland...tolle Altstadt, aber total überlaufen, vollgestopft mit Souvenirläden und tatsächlich im 19. Jahrhundert fast komplett neu aufgebaut. Teile der Stadtmauer stammen aber sogar noch aus der Römerzeit.
    Ich hätte mir gewünscht, das mal ohne Touris, ohne Kommerz und ohne Elektrizität zu sehen. ;)
    Aber immerhin, ich war morgens schon um 8 dort und habe nur Einheimische gesehen.
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  • Bilbao

    1. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 20 °C

    Da ich wirklich hin und her überlegt habe, was ich machen soll, war Bilbao die Alternative, die die meisten Optionen offen ließ. ;)
    Auch hier Menschenmassen (Großstadt halt) - aber alle sehr nett. Spanien liegt mir auch mehr als Frankreich, und ich kann mich verständigen, was sehr angenehm ist. Die Stadt ist, wenn ich meine mäßige Grundstimmung herausrechne ;), wirklich charmant. Lauter kleine Bars und Geschäfte und eine Altstadt, in der tatsächlich mal die Einheimischen den Touristen zahlenmäßig überlegen sind.Lue lisää

  • Buen Camino

    2. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Ihr Lieben, habe lange nichts geschrieben - um ehrlich zu sein, hatte ich einfach eine miese Woche (daher auch die sehr knappen Nachträge zu den vergangenen Tagen).
    Von Hyères aus bin ich nach Carcassonne gefahren, da das etwa auf halbem Weg nach Nordspanien liegt.
    Und auch hier nur Menschenmassen und Hitze. Ich glaube, der Kontrast war einfach zu groß: Nach den tollen, ruhigen Wochen in den Bergen und dem entspannten, familiären 'Urlaub' in Kranjska Gora auf einmal in übertouristische Gegenden in der Hochsaison. Mir fehlt die Ruhe. Ich fühle mich einsam unter urlaubenden Paaren und Familien. Ich campe gerne, aber nicht ohne Auto - man hockt auf dem Boden, hat keine Rückzugsmöglichkeiten, kommt nicht weg.
    Essen zubereiten geht nicht, essen gehen aufgrund der exorbitanten Preise auch nicht.
    Also habe ich mir ein bisschen selbst leid getan, mein Datenvolumen verbraucht und stundenlang hin und her überlegt, was ich nun machen soll. Kurz die Flucht in eine einsame Blockhütte im hohen Norden erwägt - aber mich dann doch entschieden, einfach mal mit dem Camino zu beginnen. Nach allem, was ich gelesen habe, soll der noch ziemlich voll sein. Außerdem viel Asphalt. Und viele Städte. Aber ich werde versuchen, es auf mich zukommen zu lassen. Und die Blockhütte läuft mir ja nicht weg, falls es doch eine Massenpilgerung wird. ;)
    Also habe ich es heute geschafft, meinen zweiten Rucksack als 'Paq Peregrino' postlagernd nach Santiago zu schicken und mir eine Credenicial, den offiziellen Pilgerausweis, zu besorgen, und werde morgen früh völlig unvorbereitet nach Irún fahren, um dort den Camino del Norte (oder Camino de la Costa) zu starten. Bin sehr gespannt, wie das wird! Und ob/wann ich es schaffe, meine Genervt- und Gereiztheit der letzten Tage abzulegen. Bitte mal wieder Daumen drücken!

    PS: Immerhin bin ich jetzt Expertin für öffentliche Verkehrsmittel sowohl in Frankreich als auch in Spanien. Kenne sämtliche relevanten Websites. ;)
    PPS: Falls euch der Camino interessiert, das ist eine ganz gute Seite: https://jakobsweg-kuestenweg.com/etappen-kueste…
    PPPS: Gerade habe ich zufällig in der Mediathek noch eine Reportage zum klassischen Jakobsweg (Camino Francés) gesehen: https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-…
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  • Irún - Ulia

    3. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ☀️ 20 °C

    Endlich wieder zu Fuß unterwegs, endlich wieder ein Ziel vor Augen. Dazu perfektes Wetter, tolle Ausblicke und Gesellschaft - heute fühlte sich alles richtig an und ich mich unglaublich fit.
    Von Irún aus ging es über die Hügel des Jaizkibel, immer über den Grat, mit fantastischer Sicht auf die Küste. Schnell habe ich auch die ersten anderen (deutschen) Pilger getroffen, und es ging ins Fischerdorf Pasaia/Pasajes. [Im Baskenland sind Orte, Schilder, Speisekarten (eigentlich alles) zweisprachig, wobei das Baskische eine uralte Sprache ist, die mit keiner der bekannten Sprachfamilien verwandt ist. Entsprechend ist es unmöglich, irgendwelche Bedeutungen abzuleiten. ;)] Eigentlich wollte ich den ersten Tag ruhig angehen lassen, aber da die Herberge in Pasaia sofort nach Öffnung voll war, sind wir noch weitergegangen - wieder ordentlich hoch, in der Hoffnung, dass zumindest auf dem nächsten Hügel (Berg mag ich nicht sagen, die sind nur 300-500 Meter hoch) noch ein Platz frei ist. Gefunden haben wir eine Oase - eine wunderschöne, kostenlose Herberge im Nirgendwo, mit gutem Essen und tollem Garten. Betrieben allerdings von den 'Zwölf Stämmen', einer sehr umstrittenen, sektenartigen Vereinigung. Da sie zumindest bei mir nicht missionarisch tätig, sondern ausgesprochen freundlich waren, kann ich jedoch nichts Negatives sagen. Im Gegensatz zu einigen anderen habe ich auch einen angemessenen Beitrag in die Spendenbox gesteckt. Für mich völlig unverständlich, dass da manche einfach nichts gegeben haben! [Auf den Jakobswegen gibt es öffentliche, subventionierte Herbergen, die um die 5€ für die Übernachtung nehmen. Außerdem Herbergen auf Spendenbasis, wo jeder selbst entscheidet, was er gibt. Und zuletzt natürlich diverse Hostels, Pensionen und Hotels.]Lue lisää

  • Ulia - Getaria

    4. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 22 °C

    Die gestrige Euphorie ließ irgendwann in gleichem Maße nach, wie die Schmerzen im Fuß zunahmen. ;) Ein laaanger Tag.
    Gestartet über einen schönen Küstenweg, dann durch San Sebastián über Orio nach Zarautz. Viel Asphalt und sehr viel auf und ab! Da Zarautz hässlich und voll war, ging es noch weiter bis Getaria - ein hübsches Fischerdorf mit einem prima (wenn auch teuren) Hostel. Wenn ihr mal mit speziellem Wissen punkten wollt: Der erste Weltumsegler wurde hier geboren, Juan Sebastian Elkano, der das Kommando von Magellan nach dessen Tod übernahm.
    Ein schönes Tagesziel, aber insgesamt gute 31 Kilometer - und die ganzen An-/Abstiege addierten sich auch zu über 800 Höhenmetern, das unterschätzt man hier ganz fix.
    'Verfolgt' wurde ich von einem älteren Deutschen, der mich als Motivationshilfe betrachtete (O-Ton: 'Es macht mir zu schaffen, wenn eine Frau schneller ist als ich, also habe ich den Ehrgeiz, an dir dranzubleiben.' Keine weiteren Fragen...).
    Die meisten anderen Pilger dürften die Etappe in Zarautz beendet haben, das Hostel war jedenfalls angenehm leer und der Schlaf entsprechend gut. ;)
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  • Getaria - Deba

    5. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute nur 18 km (700 hm), und das sehr fix. Musste ja zum einen meinem Verfolger mal zeigen, dass er doch nicht mithalten kann ;) - hauptsächlich aber bin ich dem drohenden Regen und den schmerzenden Füßen davongelaufen. Habe daher auch den schöneren Umweg vermieden und bin direkt nach Deba gelaufen.
    Ein bisschen ärgerlich - Kondition passt, Muskulatur passt, selbst der Rücken zickt nur ein bisschen, aber meine Füße fühlen sich nicht wohl. Weiß nicht, ob es die neuen Schuhe sind, das hohe Gewicht (habe Zelt, Isomatte und Schlafsack als Backup dabei) oder der harte Untergrund - vermutlich eine Kombination. Jedenfalls war ich kurz nach 1 schon hier und verbringe heute die erste Nacht in einer öffentlichen Herberge. Die war zu diesem Zeitpunkt auch schon halb voll, was deutlich macht, wie viele Leute hier unterwegs sind. Da ich so früh hier war, ist mir das heute zum ersten Mal aufgefallen. Unterwegs sieht man schon auch viele Pilger, aber wenn man 2h am Marktplatz das Kommen und Gehen beobachtet, wird einem das Ausmaß bewusst. Bin gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt. Das von mir befürchtete Wettrennen um die Betten scheint sich zumindest derzeit zu bewahrheiten. Es ist schade - die Landschaft ist toll, sanfte Hügel, Steilküste, tief eingeschnittene Buchten; die Orte sind schön und die Menschen total nett. Nur die Anzahl der Pilger sowie der auf Asphalt zu laufenden Kilometer (der Großteil bisher!) trüben das Vergnügen. Aber ich muss auch erstmal richtig auf dem Weg ankommen, und schließlich sind es ja noch mindestens 760 km bis Santiago (je nach Variante, für die ich mich entscheide. Aber ca. 73 km sind schon absolviert, auch erstaunlich!). ;)
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  • Deba - Markina-Xemein

    6. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 20 °C

    Jeder Tag ist anders - heute war wieder alles ziemlich perfekt und sehr kommunikativ. Spannend, wie viele unterschiedliche Nationen hier vertreten sind. Ich habe gefrühstückt mit einer Gruppe aus Schottland und Irland, Pause gemacht mit US-Amerikanern, dann ein gutes Stück gelaufen mit einem Rumänen, ein Bier getrunken mit einem Engländer und schließlich das Pilgermenü (gibt es hier zumeist für 10 €, kleine 3 Gänge plus Brot und Wein) geteilt mit zwei Damen aus NL und US. Auch zum Gehen war es angenehmer als gestern, weniger Asphalt, mehr durch die Hügel (und weg von der Küste). Insgesamt mal wieder 24 km und zusammen über 1000 Höhenmeter (sorry, so ganz komme ich von meinen Zahlen nicht weg ;)). Allerdings ist die Landschaft bei den ganzen Gesprächen etwas in den Hintergrund getreten. Ist aber auch nicht schlimm. Dafür hatte ich einen richtig schönen Tag. Und auch einen physisch guten, hab mich selten so fit gefühlt. Entsprechend hatte ich auch gegen 14 Uhr schon das Etappenziel erreicht. Die Sommerherberge in Markina befindet sich im Kloster, alles sehr einfach, aber ausreichend. Allerdings war zur Öffnung um 15 Uhr schon eine Schlange vor der Tür, und im Endeffekt haben etliche Leute noch auf dem Boden geschlafen.
    Und der lauteste Schnarcher natürlich direkt neben mir. Da die ersten in der Regel schon um 6 anfangen zu packen und noch im Dunklen starten, ist an ausreichend Schlaf leider nicht zu denken...
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  • Markina-Xemein - Pozueta

    7. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 18 °C

    Ein anstrengender, aber schöner Tag. Bei wieder herrlichem Wetter ging es erneut durchs Hinterland, über Hügel und Wälder und durch entlegene kleine Dörfer. Bei der ersten Rast erzählte eine Japanerin von einer schönen Pension, die noch etwa 6 km hinter dem offiziellen Ziel Gernika lag, und ich beschloss spontan, auch dorthin zu gehen. Lief ja gerade so gut. ;) Da waren allerdings gerade mal 14 km absolviert, und spätestens in Gernika taten mir die Füße so weh, dass ich diesen Entschluss mehrfach bereute. Nach insgesamt gut 30 km am Ziel, der Pension Pozueta, angekommen, war ich dann allerdings doch froh: Das Haus war das reinste Paradies. Total abgelegen, mit einem großen Garten, eigenem Gemüse und freilaufenden Hühnern. Es waren insgesamt nur 12 Gäste da, was auch eine willkommene Abwechslung zu den rappelvollen 60-Personen-Herbergen der letzten Tage darstellte, und das Essen sowie die gesamte Atmosphäre waren einfach toll. Mit einem gemütlichen Glas Wein im Garten klang dann der Abend aus.Lue lisää

  • Pozueta - Bilbao

    8. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 17 °C

    Wie ich schon schrieb, jeder Tag ist anders, und heute war ein einziger Kampf. Mal wieder schlecht geschlafen. Bei Regen losgelaufen. Als der Regen nach 2h aufhörte, schmerzten meine Füße schon massiv. Die Strecke war öde, lange Zeit an der Hauptstraße entlang. Eigentlich wollte ich Bilbao überspringen, da ich ja letzte Woche schon hier war, aber alles andere hätte von der Entfernung her keinen Sinn gehabt. Kurz vor Bilbao (liegt halt blöderweise im Kessel) ging es noch mal 350m steil hoch (und wieder runter). Zu allem Überfluss wurde ich auch noch ständig in Versuchung geführt, weil große Teile der Strecke an der Buslinie nach Bilbao lagen. Aber ich habe den Kampf gegen Physis und Psyche gewonnen und bin nach ca. 24 Kilometern endlich hier. Allerdings ziemlich am Ende. Zum Schluss hatte ich das Gefühl, auf dem rohen Fleisch zu laufen. Da ich auch nicht mehr reden mag, sitze ich jetzt mit einem Cerveza con Limón vor einer Bar und beobachte das sonntägliche Treiben.
    Morgen siegt dann die Vernunft, und ich werde nur eine halbe Etappe laufen, dafür meinen Rucksack erleichtern und Ausschau nach dämpfenden Einlagen für die Schuhe halten.
    Und da jeder Tag wieder Neues bringt, wird es ja vielleicht ein ganz toller Montag. ;-)
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  • Bilbao - Portugalete

    9. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 18 °C

    Ich fasse mich kurz heute: Nach einem späten Start (habe noch Einlegesohlen gekauft - Spoiler: Hat nicht geholfen) ging es nur ca 12 km weit, immer am Fluss entlang bis ins Hafengebiet von Bilbao. Keine schöne Strecke, da nur über Asphalt oder Pflaster, und Häfen sind selten attraktive Gegenden. Aber interessant, weil die linke Flussseite noch die Vergangenheit Bilbaos als Industriestadt (Eisen/Stahl) widerspiegelt, und der Strukturwandel noch im Gange ist. Über den Fluss (bzw. die Bucht) ging es dann schließlich über die Puente Colgante (immerhin Weltkulturerbe;)) - keine Brücke im eigentlichen Sinne, sondern eine Schwebefähre. Ansonsten aber ein unspektakulärer Tag. Die Albergue war voll, wie eigentlich immer, und der Schlaf bei 24 Personen in einem Raum und wackeligen Hochbetten eher mäßig...Lue lisää

  • Portugalete - Ontón

    10. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ 🌧 15 °C

    Wettertechnisch der herausfordernste Tag bisher. ;) Nachdem ich morgens mein Zelt verschickt und meinen Rucksack um insgesamt 2,5 kg erleichtert habe (nichts unversucht lassen - Spoiler: Hat nicht geholfen), ging es über Pobeña nach Ontón. Wollte meinen Füßen nicht mehr als diese 18 km zumuten. Eine gefühlte Ewigkeit lang (tatsächlich ca. 10 km) auf einem kombinierten (und, ihr dürft raten - richtig! - auch asphaltierten) Fuß-/Radweg, der sich zunächst lange an der Autobahn orientierte. Dann ein schöner Abschnitt am Strand entlang, und danach ein Panoramaweg entlang der Küste, den ich sicher sehr genossen hätte, wäre er nicht einmal mehr asphaltiert gewesen. Dabei wurde ich von den schmerzenden Füßen ganz gut dadurch abgelenkt, dass ich im Minutentakt die Regenjacke öffnen, schließen und die Kapuze enger schnüren durfte. Wahnsinn, wirklich. Es war so windig, dass zwischen Sonne und sintflutartigen Regenfällen zum Teil nur 5 Minuten lagen. In Ontón hatte ich (wie auch an den Vortagen) eine Unterkunft reserviert. Wollte ich ja eigentlich nicht, aber es ist so viel los, und ich kann mit meinen Füßen gerade keine 30 km laufen, dass es so einfach entspannter ist. Hier war es eine kleine private Herberge, die wirklich schön und familiär war. 25 Betten, gemeinsames Abendessen auf Spendenbasis. Allerdings wurde es auch hier bis zum Abend so voll, dass noch Leute in den Gängen schliefen, und da aufgrund des Wetters alle mehr oder weniger im Haus eingesperrt waren, war es arg eng und unruhig. Trotzdem aber eine schöne Atmosphäre! Gibt halt auch wirklich keine Idioten unter den Pilgern. ;)Lue lisää

  • Ontón - Rioseco (Guriezo)

    11. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Es ist wirklich nicht so leicht mit den Unterkünften auf dem Camino del Norte. Die Zahl der Pilger scheint in den letzten Jahren stark gestiegen zu sein, die der Betten leider nicht. So muss man sich entgegen meiner Planung doch vorher überlegen, wie weit man laufen möchte (zumindest wenn man so tickt wie ich - gibt auch andere Menschen mit mehr Gottvertrauen ;) - aber es scheint vielen so zu gehen). Für heute hatte ich mir daher knapp 24 km vorgenommen und mir nach 8 Tagen Schlafsaal ein Einzelzimmer gegönnt. Bisschen Ruhe brauche ich dann doch.
    Von den 24 km waren 22 mal wieder (Überraschung!) Asphalt, und dann noch zu großen Teilen entlang einer Landstraße. Also so richtig Spaß macht das nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Zumindest das Wetter hat heute wieder mitgespielt, so dass ich jetzt mit einem Bierchen im Innenhof meiner Pension in der Sonne sitze.
    Schmerzen habe ich übrigens auch immer noch. Allerdings werden die inzwischen etwas später unerträglich. ;) Vermute mal, ich hätte besser gut gedämpfte Laufschuhe statt Wanderschuhe mitnehmen sollen. Naja, mal abwarten, wie sich alles in der nächsten Woche entwickelt. Zu früh aufgeben ist ja auch nix. ;)
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  • Rioseco - Berria

    12. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 20 °C

    Endlich mal wieder eine schöne Etappe! Auch wenn es zunächst weiter über Asphalt nach Liendo ging. Dort gab es das inzwischen schon traditionelle zweite Frühstück, Café con Leche mit einer Kleinigkeit. Dann bin ich von Wanderstiefeln auf Flipflops umgestiegen - eine Wohltat!
    Aber direkt danach ging es über Stock und Stein an der Küste entlang nach Loredo. Ein Wanderweg! Und die Flipflops haben auch das mitgemacht. Bei Loredo ging es dann über Kilometer am Strand entlang (barfuß!) - ich hatte keine Ahnung, dass es in Nordspanien solche Sandstrände gibt. Da ich schon kurz nach 1 dort war, habe ich beschlossen, weiterzugehen. Nach Santoña setzte man mit einem kleinen Boot über, und die letzten Kilometer Straße bis zur Playa de Berria ließen sich auch verschmerzen. Dort war allerdings gar nichts gedroschen, so dass der Abend unspektakulär verlief. Schon interessant, sobald man antizyklisch unterwegs ist, trifft man keinen einzigen Pilger mehr!
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  • Berria - Güemes

    13. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 22 °C

    Wieder eine schöne und einsame Etappe. Gestartet mit der Überschreitung eines Hügels zwischen den Stränden von Berria und Noja, ging es danach durchs Hinterland nach Güemes. Da ich gestern Dank Flipflops mehr Strecke gemacht habe als geplant (ca 27? km), waren heute nur knapp 20 km zu absolvieren, meinen Füßen reichte es allerdings wieder mal.
    In Güemes dann die 'Pflicht'-Herberge auf dem Camino - rein auf Spendenbasis, gegründet von einem Priester, der dort geboren wurde, dann die Welt bereist hat und nun von dort aus soziale Projekte unterstützt. Ein wunderschöner Ort mit einer tollen Atmosphäre, die alle genossen haben. Und zum ersten Mal das Gefühl, dass der Weg ein bisschen mehr sein soll als ein touristischer Wanderweg. Ansonsten fehlt jegliche 'spirituelle' Begeleitung ein bisschen. ;)
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  • Güemes - Santander

    14. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 21 °C

    Ein großer Teil der Strecke über Trampelpfade an der (spektakulären) Küste, oder gleich am Strand, dazu nur 15 km und nette Gesellschaft. War wirklich schön heute. Zwar habe ich von Santander nicht viel gesehen (Nachmittag bei Decathlon, etwas außerhalb, damit verbracht, vergeblich nach Trekkingsandalen zu suchen - Freiheit für die Füße!), aber da ich ursprünglich sowieso plante, weiterzugehen, ist das kein Problem. Das Wetter ist nach wie vor perfekt, bisher nur anderthalb Regentage und ein kurzer Schauer. Bloß die Füße werden nicht wirklich besser. Habe zwar auch noch in neue Blasenpflaster und Socken investiert, aber so richtig bringt es alles nichts... 🤷🏼‍♀️Lue lisää

  • Santander - Boo de Piélagos

    15. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Marie und Tim, mit denen ich gestern unterwegs war, hatten sich überlegt, sich den Asphaltmarsch heraus aus Santander zu sparen und stattdessen an der Küste entlang zu laufen. Da die beiden auch schon Lebensmittel für eine Großfamilie gekauft hatten, habe ich mich angeschlossen. Und wir sind wirklich jeden Meter entlang der Küste gegangen. ;) Wenig Straße, viele schöne Aussichten, die halbe Bevölkerungs bei der Seegras-Ernte (weiß jemand, wofür das verwendet wird? Wir haben vermutet, als Dünger?) - aber irgendwann die Erkenntnis, dass es statt der anvisierten 30 über 40 km bis zum Tagesziel gewesen wären... Also haben wir nach gut 25 km aufgegeben und uns ein Taxi gerufen. 🤷🏼‍♀️ Ohne schlechtes Gewissen, der offizielle Weg hätte nur 15 km gehabt. Die Albergue war wieder klein und fein, mit einem leckeren gemeinsamen Essen im Garten. So darf es weitergehen. ;)Lue lisää

  • Boo de Piélagos - Santillana del Mar

    16. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 23 °C

    Eine zweigeteilte Etappe. Der Weg war wirklich nicht schön, fast nur Straße, teilweise stark befahren, die Müllabfuhr hat uns verfolgt...
    Aber es waren nur 20 km, und kurz vor Ende das erste Highlight: Morgens hatte ich noch gesagt, ich würde gerne mal eine spanische Fiesta miterleben. Mittags hörten wir dann Feuerwerk, und tatsächlich wurde im Dörfchen Camplengo San Cipriano geehrt, mit traditioneller Musik und gemeinsamem Essen. Also haben wir uns ein Bier und ein paar Happen gegönnt, bevor es dann nach Santillana ging, in die für mich bisher schönste Herberge. Noch bis vor ein paar Jahren ein Konvent des Clarissen-Ordens, wird das Anwesen jetzt genutzt, um arbeitslose Menschen vor Ort zu beschäftigen. Eine tolle Atmosphäre, ein traumhafter Garten, ein Dreibettzimmer, gutes Essen... Dazu noch ein Pilgersegen - ein Gesprächskreis mit einer Nonne aus dem Nachbarort, ein sehr emotionaler Moment, ohne dass ich genau festmachen könnte, woran das lag. 9 Menschen aus 5 Nationen, jeder mit seinem eigenen Päckchen, die zusammen lesen und singen (und beten, wer wollte) - einfach bewegend. Der Abend traf irgendwie den Kern des Caminos, wie ich mir ihn vorgestellt hatte. Ganz toll!Lue lisää

  • Santillana del Mar - Comillas

    17. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 22 °C

    Wieder nur 22 km heute... ;) Und wieder jede Menge Asphalt, dieses Mal aber über hübsche kleine Nebenstraßen im Hinterland, durch pittoreske Dörfer, zurück ans Meer. Comillas ist deutlich touristischer, das einzige Hostel war schon voll, so dass wir uns nun ein Appartement teilen und uns etwas unpilgerhaft fühlen...Lue lisää