Tyskland
Landkreis Vechta

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    • Dag 13–14

      Moorwalk

      11. maj, Tyskland ⋅ ☀️ 18 °C

      Samstag. Halb acht in Altbarenaue. Die Nacht war kühl, aber wir waren warm eingehuschelt im Zelt in unseren Schlafsäcken. Nelly hat uns in den Schlaf gebellt. Ein fremdes Objekt im Garten muss schon erstmal realisiert und angenommen werden. Nelly hat es schnell verstanden und die Nacht war für uns alle ruhig.

      Wir trauten uns langsam und verknautscht aus dem Zelt und hörten kurz nach Achte eine bekannte Stimme rufen: "Kaffe ist fäddisch" Heino rief zum Frühstück. Seine Miniterrasse vor der Tür am Ende der Haustreppe lud zum Verweilen ein. Es war frisch. Das Wetter eher ungemütlich, doch Kaffee und Tee waren wohlig warm und wohltuend. Nelly mitten drin. Sie begrüßte uns am Zelt verhalten und gleichzeitig euphorisch. Ein schöner Moment.
      Als Susi zu Heino kam - mit Emailletasse - gab's erstmal ein liebevolles "daas Ding kannste gleich ma wechpackn". Eine Aufforderung zum gemeinsamen Frühstück statt Kaffee einfach in den Pott. Obwohl ein richtiges Frühstück bei uns anders geht (heute übrigens megaleckere Nugatbits - jammy). Heino frühstückt nicht. Außer Pillen und Pfeife. Auch gut. :D
      Er erzählte erneut aus seinem Tabakdöschen (Nähkästchen ist hier unpassend): Was er alles erlebte, was er tat und was nicht. Wen er wie wahrnahm und durch welche Gegebenheiten sich Freundschaften entwickelten. Politik war auch dabei. Was ihn auf jeden Fall zufrieden gemacht hat in seinem Leben, das war die Arbeit, die ihm sehr viel Freude brachte und die Menschen in seinem Umfeld. Freude an dem, was man tut, ist so wichtig.

      Heinos Kaffee ging zur Neige. Susis auch fast. "Mach ma deinä Tassä läär." Hieß soviel wie, komm wir trinken noch einen und schnacken noch ein bisschen. Ein liebevoller Aufruf zum Bleiben. Wenn man das nicht kennt, kann man das auch falsch verstehen.

      Es war ein schönes Gespräch am Morgen. Wir packen zusammen und verabschiedeten Heino mit einer Umarmung und einer Karte mit lieben Worten und einer Handynummer. Wir sind gespannt, ob wir noch einmal etwas von ihm hören.

      Wir brachen auf. Etwas nach 10 Uhr. Mit den ersten 500 Metern verabschiedeten sich die Wolken und die Sonne begleitete uns wieder. Wir zogen über weite Felder bis wir ans Moor kamen. Viel Wasser, was kein bisschen in Maps zu sehen war. Schöne Überraschung. Ein wunderschöner Weg. Außer für die Füße...
      Auf dem Weg am Moor entlang kam uns ein Pilgerer entgegen. Wir schnackten kurz und wie so oft gehen die Gespräche bei Pilger:innen schnell in die Tiefe. Smalltalk ist hier selten angesagt.

      Frank hieß er. Ein toller Mensch - sofort spürbar. Wir tauschten unsere Insta-Accounts und schrieben uns später noch. Er ist auf dem Weg nach Köln und ist in Bremen gestartet. Er läuft wesentlich mehr als wir pro Tag und kommt etwas schneller voran. Erstaunlich, was manche Menschen täglich schaffen. Wir gehen langsamer und nehmen uns mehr Zeit und weil Josis Knochen nicht ganz so gut mitmachen. Es ist ok. Wir sind weder auf der Flucht noch bei einem Wettbewerb.

      Und dennoch vergleicht man oft. Ein antrainiertes Detail unserer Gesellschaft. Wie nehmt ihr das wahr und wie geht es euch damit?

      Wir lassen es mehr und mehr los. Es kostet uns manchmal Energie, es uns selbst einzugestehen, dass wir nicht schneller und höher müssen. Drei Worte, die den Alltag manchmal bestimmen.
      Schneller. Höcher. Müssen.
      Lasst sie uns aufbrechen. Buchstaben auswechseln und neue Worte finden.
      Zeitnehmen. Bedürfnisorientiert. Können.

      Der Tag war etwas anstrengender. Wir sind heut durchgelaufen. Der letzte Kilometer war eher ein Zombiwalk. Die Glieder schmerzten und Josis Fuß meckerte, was das Zeug hielt. Knochenschlotze.

      14 Uhr kamen wir an der Herberge an. Das Lutherhaus. Generell ein sehr sehr aufgeräumter, cleaner Ort. Vörden.
      Die Herbergsbeaufttagte Frau Schrader hieß uns willkommen, zeigte uns alles und wir erzählten noch eben ein wenig gemeinsam. Das Gemeindehaus war sehr schön gemütlich und bot viel Platz.
      2 Matratzen und eine große Couchlandschaft luden zum Ausruhen ein.

      Nächster Schritt: alles abladen, paar Münzen schnappen und Essen fangen. Was es gab? Siehe BurgerFoodPrint :)

      Dann folgte nur noch eine Aufgabe vor dem Sonntag: einen kleinen Einkauf machen. Alles fast vor der Nase. Susi zog los.

      Einmal hin:
      Zeug zusammensuchen. Bloß gut, das Josi nicht dabei war. Zu viele Gummibärendosen.

      Dann einmal her:
      Mist, Geld vergessen. Josi anrufen, ob sie das Portemonnaie bringen kann.
      Na klar.... Ach nee, sie war ja eingeschlossen. Schlüssel bei Susi im Beutel. Beutel im Einkauf. Einkauf zurückgelegt bei der Kassiererin.

      Noch einmal hin:
      Schlüssel holen.

      Wieder her:
      Aufschließen. Geld mitnehmen. Schlüssel dalassen.
      Josi wollte erst ablösen, aber Susi wollte nicht.

      Unbedingt nochmal hin:
      Einkauf holen und bezahlen.

      Geschafft. Bett fertig. Gummibärchen raus, Tüte auf. Alles gut.

      Wie Tage manchmal so laufen.
      Mal sehen, was morgen so wird....
      Gut Naxi.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Heute: 11,3 km
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    • Dag 18

      Aussicht

      25. september 2016, Tyskland ⋅ ☀️ 21 °C

      Die Stufen des Aussichtsturms hoch habe ich mir mal gesparrt, mich trieb eher die Aussicht auf einen Kaffee nach 15km an. 😁

    • Dag 21

      Schuhbaum und Abschiedsrunde

      19. maj, Tyskland ⋅ ☁️ 19 °C

      Da sind wir wieder... Urlaub im Urlaub, wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit. So viel Liebe war da!

      Steffilein, dickes Küsschen.

      Wir haben unheimlich viel gelacht, haben uns Stück für Stück wieder in die Natur "getraut", sind geheilt und haben neu geplant. Ebenso haben wir anständig gegessen (manchmal etwas zu "anständig").

      Wir haben alles Revue passieren lassen. Uns geht es gut, auch wenn es ruhiger um uns war. Das Thema mentale Gesundheit kam in den Tagen stärker bei uns auf.

      Susi:
      Es ist die Veränderung, der Prozess in mir, der so wichtig ist und dennoch Unbehagen mit sich bringt. Weil es neu ist und neue Dinge können erstmal Angst machen. Woher kommt dieses Gefühl? Ich hatte die Tage hier viel Zeit, darüber nachzudenken. Zum einen schätzt mensch die kleinen Dinge mehr, die uns 3 Wochen begleitet haben. Zum anderen ist nun wieder alles griffbereit, was gebraucht wird. Unter anderem hatten wir eine tolle Unterkunft mit einem lieben Menschen, Waschmaschine, fließend Wasser, vertraute Gespräche, Rückzugsmöglichkeiten, Internet, Auto und einen Alltag. Kurz: alles war wieder da mit Ankunft bei Steffi. Zack. Diese Veränderung ist eine neue Erfahrung.
      Wie so oft stellt sich mir die Frage, was wir bzw. ich benötige, um zufrieden zu leben.

      Die Antworten kommen auf unserem Weg. Fakt ist, dass ich beim Pilgern bei mir bin und nicht zu sehr abgelenkt vom Außen. Der Frieden im Kopf unterwegs war eine neue Erfahrung. Meine eigene Übersichtlichkeit und mein Fokus veränderte sich und das ist ok.
      #still in process#

      Fine:
      Ich habe Susi beobachtet: Ihren emotionalen Prozess. Für mich bewegend zu sehen, da ich an diesem Punkt schon einmal war und gut nachvollziehen kann, was es mit einem macht. Pilgern zu gehen und mit dem nötigsten auszukommen, ist nicht nur Reduktion an Dingen, sondern auch eine Minimierung an Gedankenmurks, weil man nicht mehr viel zu bedenken hat außer Essen, Schlafen, Laufen.
      Mir geht es mental anders. Ich habe keine Schwierigkeiten mit der materiellen Veränderung. Allerdings habe ich meinen Murks mit meinem Körper. Ich habe Pläne und Willen im Kopf, was den Weg betrifft. Mein Körper sagt oft etwas anderes. Das ist schwer für mich anzunehmen. Ich bedanke mich dann ironisch bei den Genen, die in mir zusammenkommen. Hüften, Knie, Rücken, Hohlkreuz, Fuß... "Warum nur?", ist die Frage, die mich begleitet. Und ich weiß: Hierin liegt meine Aufgabe! Annehmen. Meinen Körper schätzen lernen, mit allem was er ist. Er trägt und versorgt mich. Das passt in meinem Kopf noch nicht gut zusammen. Körperliche Selbstfürsorge und mentales Sein. Die Theorie ist mir vollkommen bewusst. Doch das "Begreifen" im wörtlichen Sinne braucht noch Zeit. Ohne dieses Begreifen kommt es nicht im Bewusst-Sein an. So ist es übrigens mit allen Dingen, die wir im Leben lernen ;)
      Ich möchte zuversichtlich sein. Mutig auch. Ich nehme mir Zeit.

      Nachtrag:
      Fine ist übrigens mein Kosename in der Familie. Gern möchte ich ihn wieder öfter hören. Deshalb lest ihr diesen jetzt häufiger :)

      ----‐----------------

      Und weil wir nun die Zeit für die Heilung nutzen, darf eines nicht fehlen: Fines alte Turnschuh haben ausgedient. Seit 2019 tragen sie sie schon durch längere Wanderungen: Via Regia, Lechweg, Einzelwege in Bayern und Leipzig und nun den Braunschweiger Jakobsweg sowie Via Baltika. Die Füße haben gesagt: Es reicht! So soll es sein. In Vechta waren wir alle ein wenig rumbummeln. Schuhe kaufen für Fine. Richtige Wanderschuhe. Da musste bissl tiefer in die Tasche gegriffen werden. Die Auswahl war klein. Aber wir wurden fündig. Steffi spontan auch :D sie ist schließlich die Ersatz-Wanderwoman für Fine.
      Festes Schuhwerk passt. Jetzt hieß es einlaufen. Check.

      Und nun stehen wir vor dem nächsten Abschnitt: morgen geht's wieder auf Tour. Wir haben uns für Stade entschieden. Ein Stück Via Jutlandika. Von Stade über Glücksstadt, Itzehoe und Rendsberg bis Schleswig und dann Oeversee und Flensburg. (Änderungen vorbehalten) Wir halten euch wieder auf dem Laufenden. Freut euch auf Neuigkeiten von den Schnieplys.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Kilometer der vergangenen Woche:
      etwa 30 km
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    • Dag 1

      Lohne

      12. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 20 °C

      Lohne lohnt sich. Nahe der Autobahn ist der Stellplatz für Durchreisende perfekt. Kostenlos, mit V/E und Strom, den man natürlich bezahlen muss. Einkaufsmöglichkeiten gibt es direkt in der Nähe. Wir haben hier eine ruhige Nacht verbracht.Læs mere

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