Germany
Nesselpfuhl

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Travelers at this place
    • Day 18

      Lychen - Feldberger Seenlandschaft

      May 16, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

      Die letzten 2 Tage bin ich nun quer durch Deutschland gefahren.... von West nach Ost.
      Über Bundesstraßen, welche durch schöne Baumalleen führten. Manchmal etwas eng, wenn Lkws entgegenkamen .... und das waren sehr viele.
      Das war in Holland sooooo schön. Dort waren so gut wie keine Lkws unterwegs.
      Aber hier ab der Lüneburger Heide begegnen mir auch viel mehr Wohnmobile. Die Fahrer hier grüßen alle sehr freundlich, was ich in den Niederlande etwas vermisst habe.
      Aber egal.... andere Länder - andere Sitten.

      Die leuchtend gelben Rapsfelder in Deutschland sind die bunten Tulpenfelder von Holland 😀.

      Dann ging es weiter über die A14.... wenig Verkehr... sehr schön.

      LYCHEN hatte ich ausgesucht, da ich in den Rezesionen gelesen hatte, dass es hier auch einen Hausbootverleih gibt. BunBo ist glaub noch im Aufbau; ist noch etwas Baustelle.
      Lychen ist ein kleines Örtchen mit etwas mehr als 3000 Einwohnern. Viel gibt es hier nicht zu sehen.
      Ein Kanuverleih ist noch am Ort.

      Naja, angekommen war niemand mehr da. Und die jungen Männer auf einem der Boote meinten, dass wohl alle vermietet wären.

      Ja, so spontan wie ich immer bin....

      Ich glaube auch, dass man AB 2 Personen nur mieten kann 🤭.

      Wenigstens stehe ich hier auf einem absolut ruhigen Platz - ganz im Gegensatz zu gestern (brrrrrr).

      Von hier aus finde ich keinen Weg, der direkt am See entlang geht....

      An der MÜRITZ gibt es auch Hausboot verleih und schöne Rad- und Wanderwege... Ist 50 km vorher...

      Morgen schau ich dann mal weiter.
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    • Day 2

      Schöne Wege & Geschichten

      April 10 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

      Meine Nacht im Wald wurde leider doch nicht so windstill, wie erhofft. Gegen 3 Uhr erwachte ich und fröstelte ganz schön. Shit! Der Wind hatte in der Nacht leicht gedreht und zog jetzt genau der Länge nach durch mein Tarp. Und nu? Mitten in der Nacht mit Stirnlampe alles umbauen? Boah ne kein Bock! Ich zog mir also nur meine Hose und Flies Hoodie wieder an und verschloss die Windseite provisorisch mit meinem Poncho-Tarp. Leider war ich dadurch wieder hell wach. Also machte ich mir eine Büchse Bier auf, drehte mir ein Kippchen und laß Footprints. Etwa eine Stunde später war Bier alle und ich wieder schläfrig und entschlummerte wieder wohlig warm für weitere 3 Stunden.

      Als ich dann um 7 Uhr ausgeschlafen erwachte blinzelte schon die Sonne durch die Bäume, der kalte Wind war aber immer noch da und sollte mich auch bis zum Abend begleiten. Also packte ich schnell meine Sachen zusammen und ging wieder los. Frühstück und viel wichtiger der Kaffee würden warten müssen, bis ich an eine schöne Stelle mit Aussicht und Windschatten komme. Etwa eine halbe Stunde folgte ich noch meinem Track und verließ ihn dann, weil ich sehen wollte, ob ich nicht einen schöneren Weg am großen Brückentinsee finden würde, statt wie letztes Mal nur durch den Forst zu laufen. Und tatsächlich konnte ich oberhalb des Hangs direkt an der Waldkante laufen hier verlief eine ewig nicht mehr genutzte Forsterschließungstrasse. Gott war das schön! Im Osten mit der Sonne, die sich immer mal wieder blicken ließ, der See und im Westen der Wald und nach einer Stunde fand ich sogar ein windstilles Plätzchen für mein Frühstück. Während ich so da saß, Kaffee schlürfend, Sprotten mampfend und auf den See und die gegenüberliegende Waldkante blickend, wurde mir klar, daß ich etwas wieder gefunden hatte, an was ich mich nicht einmal mehr bewusst erinnert hatte. Den Zauber und das Gefühl durch diese einmalige Landschaft, wegen denen ich mich, 91 bei meinem ersten von 8 Besuchen der Seenplatte, in diesen Teil Deutschlands so verliebt hatte. Das war einer jener Momente im Leben, wo einem klar wird wie wenig es braucht zum Glücklichsein. Das Glitzern der Sonne auf einer welligen Wasseroberfläche, der Geruch eines Kiefernwaldes, der Gesang der Vögel, eine Tasse Kaffee, ein paar Sprotten aus der Dose und kein Zivilisationslärm.

      Nach dem Frühstück ging es weiter und das Glücksgefühl war an meiner Seite. Hier Damwild beim äsen, dort ein Schwarzspecht und Rehe die einfach liegen blieben als ich an ihnen vorbei lief. Nicht mal die alte Landstraße in das NSG Klapperberger konnte mir die Stimmung versauen. Hier wich ich wieder von meinem Track ab und ging durch die Klapperberge statt durch die Retzower Heide, Heide hatte ich für's erste genug gesehen. Die Klapperberge sind wirklich einen Besuch wert! Hier hatten die Gletscher der letzten Eiszeit ein wirklich interessantes Geländeprofil hinterlassen und anhand der Vegetation konnte man sehen wo Schichten mit hohem Muschelkalkanteil waren.
      Kurz hinter Retzow kommt man auf schöne Seen-Rundwege, Singletrails, bestens ausgeflaggt, bis nach Lychen rein.

      Auf eben diesen Singletrails machte ich eine letzte Pause vorm Resupply und während ich da so saß, mein letztes Bier trank und meine letzte Dose Sardinen mümmelte, kam ein älterer Herr dazu und spruch mich gleich wegen meines großen Rucksacks an. Aus dem was sich erst als Smalltalk tarnte wurde schnell seine halbe Lebensgeschichte und Unterhaltung über Gott und die Welt. Ganze 2 Stunden saßen wir da am See und ich erfuhr soviel über die Gegend von der DDR bis heute. Zwischendurch fragte er immer wieder besorgt, ob er mich nicht aufhalten würde mit seinen Geschichten und Anekdoten. Ich lachte jedes Mal und versicherte ihm, daß auch das Teil des Reisens ist und das einzige Zeitlimit für mich darin bestünde noch vor Sonnenuntergang mit gefüllten Vorräten irgendwo kurz hinter Lychen einen Übernachtungsplatz zu finden. Und so lauschte ich ihm weiter glücklich darüber, daß ich von einem Zeitzeugen so ungezwungen soviel lernen und erfahren durfte.

      Wie es nach Lychen weiter ging wird Teil eines anderen FP. Mir frieren die Finger und ich bekomme Kaffeedurst😉🤣
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    Nesselpfuhl

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