Germany
Niemen

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Travelers at this place
    • Day 76–77

      Haltern am See

      September 10, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

      2.997 TAGE AUF UNSERER LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 64 km/ Gesamt 363.224 km /Ø121,19 km)

      DAY 56 A JOURNEY ALONG THE COASTLINE OF EUROPE (DISTANCE 64 km / 8.949km
      / Ø159,80 km)

      Parkplatz
      Am Freizeitbad
      45721 Haltern am See
      Deutschland

      Ja, das siehst du schon richtig. Die Coastline-Tour geht weiter. Nach der Unterbrechung in Braunschweig wollte ich eigentlich ein bisschen durch Deutschland touren, war mir aber die ganze Zeit ziemlich unschlüssig darüber, ob uns das wirklich so gut passt.

      Gestern gab es mehrere Begegnungen mit Reisegeschichten von Mauretanien bis Polen. Hilde war sehr entspannt, solange der Besuch da war, und sehr aufgebracht, als er ging, was ich ja kenne. Aber diese ständige Erregtheit über jeden Pups, der des Weges kam, zeigt mir doch eindringlich, wie sehr sie negativ belastet ist.

      Eine Tour durchs Ländle mit bekannten Begegnungen würde das nur fördern. Diese Erkenntnis hatte ich vorher schon, aber der Mensch braucht ja oft die doppelte und dreifache Versicherung, bis er begreift, welches Tun richtig und sinnvoll ist.

      Und nein, ich möchte mich nicht von den Menschen zurückziehen. Einfach nur ein für uns gesundes Maß leben. Und dabei spielt Hilde's Befinden eine vorrangige Rolle. Wir werden Begegnungen auf die Reisewege legen, sodass wir gute Freunde auch hin und wieder mal treffen.

      Dafür ist Deutschland als Mittelpunkt in seiner Größe durchaus geeignet. Und die Regionen um Magdeburg, Braunschweig bis hin nach Haltern bleiben ja eh unser regelmäßiges Zielgebiet. Doch unabhängig von all diesen Gedanken ist mir permanent die Sehnsucht in der Seele geblieben. Ich kann nicht von meinem Traum nur reden, sondern muss ihn leben. Wenn nicht jetzt, wann dann! Und so nehmen wir die Spuren zum Meer wieder auf.

      Eine Nacht in Dorsten neben dem riesigen Lastwagen, der schon lange nicht mehr seine Traumziele angefahren ist. Er würde bald achtzig, und braucht mit seiner Frau jetzt die kleine Wohnung in der Stadt, die noch vermietet ist. Zur anderen Seite nächtigt ein Paar aus den Niederlanden. Er habe die Beatles noch in Amsterdam gesehen, und als ich erzähle, dass ich im Vondelpark geschlafen habe, lacht er. Du bist ein Hippie.

      Von Melle her sind wir im Sonnenschein gekommen, während der Himmel sich schon unter der Last der aufziehenden Wolken verbeugt, aus denen am nächsten Morgen der Herbst mit seinen Regenschauern gefallen ist. Überall wirbelnde Blätter auf glänzendem Dunkel des Bodens. Äpfel und Birnen hängen pflückreif in den Bäumen, es ist Pflaumenzeit.

      Jetzt geht alles ganz schnell. Der hohe Mais, das letzte Korn, die erste Kühle der Nacht. In Haltern macht Alex eine Probefahrt mit dem blauen Bus, der unbedingt eine besonders gute Figur dabei machen möchte und kaum klappert. Bis zum Dezember dürfte alles passen, dann muss er winterfest für das Meer im Süden werden.

      Wir können uns kaum verabschieden, denn just da öffnen sich die Wolken und lassen jedes Wort im prasselnden Niederschlag ersticken. Eine Nacht im Licht der nimmermüden Straßenlaternen mit anderen Campern auf dem geleerten Parkplatz vor dem Freizeitbad.

      Am Morgen ist der Asphalt wieder trocken, eine Sonne erhellt den Tag, auch wenn sie noch hinter den Wolken versteckt ist. Die Richtung für die nächsten Monate ist klar. Das Meer vor der Haustüre lockt, der Sand gereinigt von den Strandkörben, erlaubt den Hunden ihn durchzuschnüffeln.

      Ein Stück Nordsee zur einen Seite des Kontinents von der belgischen Grenze an, und eins mit der Ostsee bis zur polnischen Grenze hin, das könnte unseren Plan umfassen für die nächsten drei Monate. Dazu einige Inseln, auf denen ich vielleicht noch nie war. Denn warum soll ich mit den Inseln meiner Träume warten, bis ich das Land umfahren habe.

      Der neue Morgen ist kühl, wir haben gut geschlafen, die Sonne spielt mit den Wolken und dem taufrischen Grün der Blätter. Hilde liegt entspannt auf der Bettdecke, ein paar Schafe ums Maul. Sie stimmt sich schon mal mental auf das neue Abenteuer ein, während ich ein bisschen nervös im Bauch bin.

      Zum ersten Spaziergang fahren wir jetzt ein Stück weiter dahin, wo Gras vor Asphalt Vorrang hat. Komm doch einfach mit!
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