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  • Day 42

    Day #39 Phnom Penh

    October 14, 2017 in Cambodia ⋅ ⛅ 26 °C

    Als ich heute Morgen die Augen aufschlug, war alles was ich wahrnahm ein allgegenwärtiger, hämmernder Schmerz, der unter meiner Schädeldecke pochte.
    Am Essen vom vorangehenden Abend kann es nicht gelegen haben, vielmehr vermute ich, dass das Rollerfahren während man nass bis auf die Knochen ist, meinen Schnupfen und die einhergehenden Symptome verstärkt hat.
    Ich bin mir Kopfschmerzen (glücklicherweise) nicht wirklich gewohnt doch diese Schädelbrumm-Episode dauerte den ganzen Tag über an.
    Die Erinnerungen an den Tagesverlauf sind demzufolge entsprechend verschwommen.

    Wir liesen das Frühstück, mangels Hunger und Geruchssinn (zwei schniefende Reisende in einem Teil der Welt, wo Nasenputzen als unglaublich eklig empfunden wird... Herrlich) sausen und packten gemächlich unsere, grösstenteils, klatschnassen Sachen.

    Die Fahrt zum Flughafen und die Sicherheitskontrollen gestallteten sich überraschend unkompliziert.
    Die Männchen in militärisch wirkenden Uniformen an den Flughafenschaltern, nahmen ihre Aufgabe sehr wohl ernst, doch gab es bei uns nichts zu finden. So sassen wir also, mehr tot als lebendig am Gate und warteten auf unseren Flug.

    Ich bekomme das Gefühl, dass ich nicht mehr so empfindlich für Details bin, wenn ich ein neues Land besuche. Oder zumindest berichte ich nicht mehr so minutiös darüber. Dem muss definitiv wieder mehr Beachtung geschenkt werden.

    Die Südvietnamesen jedenfalls sind jung, gebildet, haben mit der Vergangenheit abgeschlossen und blicken nach vorne. Zudem vermute ich, dass sie nicht natürlich geboren werden, sondern gleich auf einem Roller (im Gegensatz zu Indonesien, immer mit Helm) in die Welt raus fahren. :)

    Während dem Flug konnte man vom Fenster aus den imposanten Mekong Fluss in seiner vollen Dimension bestaunen. Auffallend war, dass grosse Teile des Landes von Wasser überflutet waren. Ein weiteres Indiz für die momentan herrschende Regenzeit. Während dem Flug wurden uns jeweils gleich zwei verschiedene dieser Visapapiere ausgeteilt, welche wir für die Einreise nach Kambodscha benötigten.

    Am Flughafen in Phnom Penh bemerkten wir, dass wir unsere eVisa Bestätigungen in Papierform hätten vorweisen sollen (was keinen Sinn macht, wenn der ganze Prozess elektronisch verläuft), die äusserst aufgestellten Beamten an den Einreiseschaltern belehrten uns mit allem, was sie an englischem Wortschatz auf Lager hatten (nach ca. 3 Sekunden war das Geschimpfe auch schon wieder vorbei) und dann, jedoch nicht ohne Foto- und Fingerabdruckdokumentation, durften wir passieren.

    Für eine Lokale SIM-Karte mussten wir bar bezahlen und ich war ein wenig erstaunt, als der Geldautomat mir US Dollar ausspuckte, aber die einheimische Währung ist so stabil wie eine Sandburg bei Flut, sodass alle lieber Dollars als Zahlungsmittel annehmen.

    Wir wurden auch gleich von Taxifahrern belagert, während wir einen Uber Fahrer suchten. In Kambodscha ist, sich zu Fuss zu bewegen, ein Ding der Unmöglichkeit. Man wird so lange belagert, bis man resigniert in einem Taxi oder Tuk Tuk sitzt, als Ausländer hat man erst recht keine Ruhe.
    Desalb ruft man lieber von Anfang an ein Tuk Tuk, sobald man die Hotellobby verlässt.
    Die Taxifahrer hier erklärten uns auch gleich, dass es am Flughafen kein Uber gibt, wir nickten geduldig und stiegen wenige Momente später in ein Uber Auto auf der anderen Strassenseite ein.

    Unser Hotel ist brandneu und im Vergleich zu allem vorher dagewesenem Luxus pur! Gekos im Badezimmer gehören aber nach wie vor auch dazu. :)

    Nach einer schnellen Recherche und dem zu Rate ziehen der gängigsten Reiseapps, entschieden wir uns ein Mini-Kino in der Stadt zu besuchen. Das Kino wurde auf freiwilliger Basis betrieben und bot gerade mal genug Platz für 16 Gäste, welche es sich auf Sofas und Liegematten bequem machen konnten. Das dazugehörige Restaurant, lieferte uns die Pizzen direkt in den Kinosaal, oder viel mehr in das Kinokämmerchen.

    Passend zur Geschichte des Landes lief an diesem Abend der Film "Killing Fields" - mehr dazu später.
    Nach dem Kino bestellten wir uns via Tuk Tuk App ein Gefährt, welches uns wieder zurück zum Hotel brachte. Die App ist extrem praktisch, da man wegen der Sprachbarriere den Fahrpreis mit den Fahrern auf normalem Weg nicht aushandeln kann und so die App das für einen übernimmt.

    Zurück im Hotel, gönnten wir uns auf der Dachterasse, mit Ausblick über die Stadt, ein Bier.

    Die Kopfschmerzen gaben sich weiterhin hartnäckig, weshalb wir schon bald Schluss machten für den Tag und uns für den nächsten auch nicht viel vornahmen.
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