Madeira 2021

October 2021
Auf Lava und entlang der Levadas vom 16. bis 28. Oktober 2021. Read more
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  • Day 4

    Machico | Altstadt

    October 19, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Am Spätnachmittag statteten wir der Stadt Machico einen Besuch ab. Historisch gesehen ist deren Altstadt der bedeutendste Ort auf Madeira. Hier ging João Gonçalves Zarco, der sich als Erforscher der Insel einen Namen gemacht hat, im Jahr 1419 erstmals an Land. In den offiziellen Dokumenten werden mit ihm aber auch Bartolomeu Perestrelo und Tristão Vaz Teixeira genannt. Letzterem wurde als erster Statthalter von Machico auf dem Vorplatz der Igreja da Nossa Senhora da Conceicao (Mariä-Empfängnis-Kirche) eine Statue gewidmet.

    Machico war auch lange Zeit Hauptstadt von Madeira, ehe ihr Funchal den Rang ablief. Die vereinzelten Sakralbauten und Herrenhäuser, die es in der Altstadt zu entdecken gilt, stammen noch aus der Zeit, als Machico das pulsierende Zentrum war. An der Uferpromenade zeugt noch die gelb getünchte Forte de Nossa Senhora do Amparo, dass die Stadt vor Eroberern verteidigt werden musste. Wir konnten den Innenhof der dreieckigen Festung betreten, mehr aber auch nicht.
    Von der Capela De São Roque bis zum Baia Beach Club schlenderten wir vor Sonnenuntergang an der Bucht entlang; vorbei am Praia da Banda Além, der als künstlicher Sandstrand angelegt wurde.

    Mit zunehmendem Einblick verfestigte sich unser Gefühl, dass die Stadt versucht, durch Einzelmaßnahmen ihren Stellenwert zu heben, dies aber offenbar zusammenhangslos. Der groß angelegte Platz vor dem modernen Forum Machico war bereits am frühen Abend verwaist. Auch die noch geöffneten Läden waren kaum frequentiert.
    Wir erhofften uns hier zudem eine größere Auswahl von Restaurants. Für das noble Restaurante Mercado Velho waren wir dem eigenen Empfinden nach nicht passend gekleidet. Mangels Alternativen entschieden wir uns, das Abendessen in der benachbarten Pizzeria einzunehmen - viel Pizza für wenig Geld.
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  • Day 5

    Funchal | Parkgarage Funchal

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 22 °C

    Platz ist rar auf Madeira, besonders wenn es sich um Parkplätze handelt. Deshalb wurden in den Städten Parkhäuser gebaut, in denen es in der Regel sehr eng zugeht. So eng, dass man selbst mit einem Kleinwagen rangieren muss, um mit dem Auto die Wände nicht zu touchieren. Auch die Markierungen selbst sind so knapp bemessen, dass man das Auto sprichwörtlich nur noch hochkant hineinschieben kann.

    Eine der wenigen Ausnahmen ist die Parkgarage Funchal direkt neben der Talstation der Seilbahn. Diese suchten wir für die Besichtigung der Hauptstadt auf. Für deutsche Verhältnisse immer noch eng, für madeirische jedoch großzügig angelegt. Die Preise sind moderat, die Tagesgebühr ist auf 10 € gedeckelt.
    Wir hätten zwar ab unserem Hotel mit einem Shuttle-Bus nach Funchal fahren können, wären jedoch in diesem Fall zeitlich spürbar eingeschränkt gewesen.
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  • Day 5

    Funchal | Projecto artE pORtas abErtas

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 22 °C

    Vom Parkhaus sind es ca. 50 m bis zur Rua de Santa Maria. 2011 starteten dort einheimische Künstler das Projecto artE pORtas abErtas (dt.: Projekt "Kunst der offenen Tür"). Inzwischen sind etwa 200 Haustüren und Fassaden mit der Street Art gestaltet worden.
    Der Künstler Josè Maria Montero Zyberchema hatte die Idee dazu, um die historische Altstadt vom einstigen Hinterhof-Image zu befreien. Farbe und sonstige Materialien wurden von der Stadtverwaltung spendiert. Das Projekt fand großen Anklang. Das Quartier wurde wieder mit Leben erfüllt.

    Wir haben die Kunstinitiative in der Früh besichtigt (wenn man 10 Uhr vormittags noch als früh bezeichnen darf). Die Lokale hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Außengastronomie noch nicht aufgebaut. Es liefen auch noch wenig Fußgänger durch die engen Gassen. So hatten wir noch mehr Platz und Zeit, die Werke auf uns wirken zu lassen.
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  • Day 5

    Funchal | Palácio de São Lourenço

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Nachdem sich die Überfälle durch Piraten häuften, begann man im Jahr 1529 eine Festung zu bauen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie stetig vergrößert und zu einer prächtigen Verteidigungsanlage ausgebaut. Heute dient der Palácio de São Lourenço dem Ministerpräsidenten der Autonomen Region Madeira als Residenz. Darin ist auch eine Ausstellung über die Geschichte der Festung untergebracht.

    Die Festungsanlage lag eigentlich nicht auf der beabsichtigten Besichtigungstour - zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Warum wir dann so früh an der Festung vorbeikamen, ist eine eigene Geschichte:
    Von der Rua de Santa Maria spazierten wir zum Jardim do Almirante Reis, direkt an der Uferpromenade gelegen. Dort entdeckten wir am entfernten Kreuzfahrtpier ein Schiff, das wir zu kennen glaubten. Sollte dies die "Spirit of Adventure" sein, die wir letztes Jahr im Emdener Seehafen zu ihrer ersten Hochseefahrt verabschiedeten? Wir brauchten Gewissheit!
    Wir liefen zur Marina, um einen besseren Blick auf den Kreuzfahrthafen zu ergattern und wurden enttäuscht. Es war die "Spirit of Discovery", das ein Jahr ältere Schwesterschiff der "Spirit of Adventure". Beide entstammen der Meyer Werft in Papenburg.
    Den Rückweg liefen wir über die Avenida do Mar, mit Blick eben auf den Palácio de São Lourenço. An der Promenade kamen wir auch am Denkmal für madeirische Emigranten vorbei. An mehreren Ständen kann man dort heiße Maroni kaufen. Eine leckere Spezialität aus dem Vale das Freiras (dt.: Nonnental), die es hier nicht nur zur Weihnachtszeit gibt.
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  • Day 5

    Funchal | Mercado dos Lavradores

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Markthalle ist in jedem Reiseführer als unbedingtes Muss aufgeführt, das man nicht verpassen darf. Und wirklich, sie ist hoch frequentiert - allerdings fast ausschließlich von Touristen. Einheimische würden hier wohl nicht kaufen. Die Produkte kosteten ein Vielfaches im Vergleich zu den Angeboten in anderen Läden.

    Wir wollen nicht schimpfen. Die Auslagen waren prächtig hergerichtet. Wir wurden von den Warenhändlern auch nicht bedrängt, etwas zu erwerben. Authentisch ist das Markttreiben in unseren Augen aber nicht.
    Wir konnten hier exotische Früchte bestaunen, wie zum Beispiel die so genannte Ananasbanane. Die Kolbenfrucht entstammt einer giftigen Monstera Deliciosa. Das weiße Fruchtfleisch unter der grünen Schale ist aber essbar.
    Im hinteren Bereich ist der Fischmarkt untergebracht. Hier erblickten wir erstmals den schwarzen Degenfisch in unzubereiteter Form. Wie kann eine so furchteinflößende Kreatur so köstlich schmecken? Der Speisefisch lebt im Meer rund um Madeira in 1.500 m Tiefe. Mit ebenso langen Angelleinen wird er aus dem Atlantik gefischt und kommt dann als so genannter "Espada" auf den Teller.
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  • Day 5

    Funchal | Kathedrale Sé

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Kathedrale von Funchal wird umgangssprachlich Sé genannt. Offiziell heißt sie Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção (dt.: Kathedrale Unserer Lieben Frau zu Mariä Himmelfahrt).

    Wir konnten die Kirche zwar betreten, innen waren jedoch umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange. Das spätgotische Bauwerk war vollgestellt mit Gerüsten und abgespannt mit großflächigen Tüchern, damit nichts auf die Köpfe der Besucher fällt.
    Anlässlich seines Besuches im Jahr 1991 wurde auf dem Vorplatz eine Statue von Papst Johannes Paul II. errichtet.
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  • Day 5

    Funchal | Statue João Gonçalves Zargo

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir spazierten weiter auf der Flaniermeile Avenida Arriaga in westlicher Richtung und gelangten nach wenigen Schritten zur Statue João Gonçalves Zargo, Der Portugiese gilt zusammen mit Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo als der Wiederentdecker des Madeira-Archipels.

    Warum Wiederentdecker? In Seekarten aus dem 14. Jahrhundert waren Madeira sowie die vorgelagerten Inseln Ilhas Desertas und Porto Santo bereits eingezeichnet. Man nahm jedoch bis dato keine besondere Notiz, weil man im damaligen Aberglauben dort das Ende der Welt vermutete. Erst als die drei Seefahrer 1418 bei einem Sturm vom Kurs abkamen und Zuflucht auf Porto Santo (dt.: heiliger Hafen) fanden, wurde im Folgejahr die Gegend von ihnen näher erforscht. So lernten sie auch die stark bewaldete Hauptinsel kennen, die sie bezeichnenderweise Madeira (dt.: Holz) nannten.
    Heinrich der Seefahrer förderte die Besiedelung des Archipels, das ab 1440 in drei Gebiete eingeteilt wurde. Wie in der Stadt Machico bereits erwähnt, wurde Tristão Vaz Teixeira der örtliche Statthalter, während João Gonçalves Zargo mit Funchal und Umgebung beschenkt wurde. Bartolomeu Perestrelo erhielt die Insel Porto Santo.
    Lange Zeit war Madeira Etappenziel bei Atlantiküberquerung, um frischen Proviant aufzunehmen. Zudem wurden große Flächen der Lorbeerwälder gerodet, um damit hochseetaugliche Schiffe zu bauen. Im 19. Jahrhundert fanden vermögende Engländer Gefallen am milden Klima. Sie brachten bei ihren Sommerfrischen den britischen Flair auf die Insel, der sich mit der Zeit in der örtlichen Lebensweise etablierte.
    Heutzutage gehört Madeira politisch immer noch zu Portugal, ist aber mit vielen Selbstverwaltungsrechten weitgehend autonom.
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  • Day 5

    Funchal | Jardim Municipal

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Jardim Municipal (dt.: Stadtpark) wurde 1885 anhand von Planungen eines Stadtplanergremiums erschaffen. Im Andenken an die Königin Dona Amélia erhielt der Park später ihren Namen. Im Volksmund der Bewohner Funchals blieb er aber stets in der ursprünglichen Bezeichnung.

    Im Park sind wunderschöne, zum Teil exotische Bäume, Sträucher und Blumen angepflanzt. Bei der Durchquerung des Parks entdeckten wir die Büste eines alten Bekannten, auf dessen Spuren wir in Bolivien, Bilbao und Teneriffa waren: Simón Bolívar, südamerikanischer Freiheitskämpfer und Nationalheld Boliviens. Seine Vorfahren stammen aus Garachico / Teneriffa. Warum die Stadt Funchal ihn ehrt, haben wir nicht in Erfahrung bringen können.

    An der Südostecke des Stadtparks befindet sich Blandy's Wine Lodge, die angesagteste Adresse, wenn man Madeirawein probieren möchte. Aber nicht zur Mittagszeit, wie wir meinten. Wir beschlossen daher, hier abends nochmals vorbeizuschauen.
    Schräg gegenüber befindet sich ein weiteres Highlight, an dem man nicht so ohne Weiteres vorbeigehen sollte. Ob man die hohen Preise im The Ritz bezahlen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Uns gefiel indes das historische Bauwerk mit seinen Azulejo-Bildern an der Fassade.
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  • Day 5

    Funchal | Kapelle Santa Catarina

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind inzwischen im Parque de Santa Catarina (dt.: Santa Catarina Park) angelangt. Dort steht das erste Gotteshaus, das auf Madeira gebaut wurde. Ob es auch das älteste ist, darüber lässt sich streiten. Die Kapelle wurde 1425 im Auftrag von Dona Constança, der Frau von João Gonçalves Zarco, aus Holz errichtet und zu Ehren der Heiligen Katharina von Alexandrien benannt. Allerdings wurde das Holzgebäude im 17. Jahrhundert durch eines aus Stein ersetzt.Read more

  • Day 5

    Funchal | Statue Christoph Kolumbus

    October 20, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Direkt am Vorplatz der Kapelle Santa Catarina befindet sich die Statue zu Ehren von Christoph Kolumbus. Er kam erstmals 1478 nach Madeira, zu diesem Zeitpunkt aber noch als Handelsreisender. Dort kaufte er im großen Stil Zucker für seine Auftraggeber in Italien ein.
    Auf der Nachbarinsel Porto Santo lernte er die Tochter von Bartolomeu Perestrelo - einer der Wiederentdecker Madeiras - kennen und heiratete sie. Er begann damit, die Aufzeichnungen seines Schwiegervaters zu studieren. Vermutlich waren sie die Auslöser für seinen Drang, die Welt zu entdecken.

    Wir liefen weiter und durchquerten den gepflegten Santa Catarina Park. Entlang der Wege sind moderne Skulpturen aufgestellt. Die großzügige Grünanlage lädt auch zur Erholung ein. Da wir jedoch an diesem Tag noch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten besichtigen wollten, ließen wir die Gelegenheit zur Pause ungenutzt.
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