• Globetrotter unterwegs
  • Globetrotter unterwegs

Oberes Donautal 2025

Oberes Donautal – der schwäbische Grand Canyon Read more
  • Trip start
    August 8, 2025

    Beuron | Wohnmobilstellplatz

    Aug 8–11 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir grüßten wieder einmal aus unserer mobilen Ferienwohnung. Diesmal führte uns der Weg in das benachbarte Bundesland Baden-Württemberg; in erster Linie natürlich, um uns für einige Tage zu erholen. Wir wären jedoch nicht wir, wenn wir das Reiseziel nicht mit einem konkreten Hintergedanken ausgewählt hätten.
    Unser Interesse galt diesmal der Donau. Da wir nicht ausreichend Zeit mitbrachten, um ihren Verlauf durch zehn Nationen bis zum Schwarzen Meer zu folgen, beschränkten wir uns primär auf das Obere Donautal. Erstmal.

    Wir waren überrascht, dass wir trotz Ferienzeit, perfekter Wetterprognose und Wochenende die Wohnmobilstellplätze in Beuron mit freien Parzellen vorfanden. Eine Vorbuchung war nicht möglich und letztlich auch nicht nötig. Die Freude auf einen entspannten Aufenthalt im „schwäbischen Grand Canyon“ stellte sich somit schon beim Anziehen der Handbremse ein.

    Um Missverständnisse vorweg zu vermeiden: Es gibt noch einen weiteren Landstrich, der als Oberes Donautal bekannt ist. Dieser liegt jedoch in Oberösterreich, kurz hinter der deutschen Grenze. Mit der Schlögener Schlinge durchbricht dort die Donau die Böhmische Masse, während sie bei unserer Destination ihren Weg durch den Kalkstein der Schwäbischen Alb gefunden hat.
    Read more

  • Beuron | Historische Holzbrücke

    August 8 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Beim gewohnten Orientierungsgang fiel uns die historische Holzbrücke auf, die direkt neben dem Wohnmobilstellplatz über die „junge Donau“ führt. Das 1801 eröffnete, 73 m lange Bauwerk verbindet die Gemeinde und das Kloster Beuron mit der Hauptverkehrsstraße. Bis 1975 war sie für den motorisierten Verkehr freigegeben. Nachdem für den Individualverkehr flussabwärts eine Stahlbetonbrücke gebaut wurde, darf die dunkle Röhre nur noch von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden.
    Im überdachten Bereich sind Schautafeln angebracht. Diese informieren über die Historie und Ingenieurskunst der so genannten Hängewerkbrücke, die in der Nacht des 27. September 2023 durch einen Brand – mutmaßlich infolge vorsätzlicher Brandstiftung – schwer beschädigt wurde. Schön, dass dieser Hingucker nun wieder im alten Glanz erstrahlt.

    Wir schlenderten über die alten Bretter. Ein malerischer Ort. Der Flusslauf der Donau ist hier noch sehr klein. Sie führt nur sehr wenig Wasser. Kaum zu glauben, dass aus dem Bach im weiteren Verlauf ein mächtiger Strom wird.
    Read more

  • Beuron | Via Beuronensis

    August 8 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Als Nächstes fiel unser Blick auf eine besondere Skulptur am Pkw-Parkplatz: Es ist eine Pilgerfigur, die mit Wanderstock und Muschel an der Tasche den Jakobsweg symbolisiert. Daneben ist ein Stein mit der Aufschrift „Via Beuronensis“ (Name des Beuroner Jakobswegs) in den Boden eingelassen. Das hat uns neugierig gemacht.

    Nach kurzer Recherche haben wir herausgefunden, dass wir auf einen regionalen, offiziell anerkannten Jakobsweg gestoßen sind. Er ist einer von sechs Jakobswegen, die zwischen dem Neckar und Bodensee verlaufen.
    2008 wurde für das 74 km lange Beuroner Teilstück eine Pilgergemeinschaft ins Leben gerufen, deren Büro sich in Beuron befindet.

    Unsere Begegnungen mit Pilgerstätten an Jakobswegen häufen sich. Das Muschel-Symbol sahen wir allein in diesem Jahr auch schon im Piemont und in Neu-Aquitanien. Zufall? Definitiv! Wir haben nicht die Absicht, „mit den Füßen zu beten“ und voller Inbrunst mit dem Pilgergruß „Ultreia“ (bedeutet sinngemäß „Vorwärts! Weiter!“) alles Gute zu wünschen. Trotzdem stellen wir uns die Frage, warum Pilgern im Trend liegt. Ist es mehr als nur Wandern?
    Read more

  • Beuron | Naturschutzzentrum Obere Donau

    August 8 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir befanden uns immer noch in der Orientierungsphase. Wir schlossen diesmal den Bahnhof mit ein. Eigentlich nur um zu eruieren, in welchem Takt er bedient wird. Optional wollten wir in den nächsten Tagen das Zugangebot nutzen, um zu entfernteren Ausgangspunkten von Wanderungen im Oberen Donautal zu gelangen – und natürlich wieder zurück.
    Unser Instinkt hat uns wie so oft nicht im Stich gelassen. Vielleicht ist es aber auch die inzwischen umfangreiche Erfahrung in der Reiseplanung. Die Donaubahn war nämlich wegen Baumaßnahmen zwischen Tuttlingen und Sigmaringen temporär eingestellt. Es herrschte Schienenersatzverkehr, der jedoch die Deutsche Bahn noch längst nicht dazu bewog, ihre Kunden über den Abfahrtsort der Busse zu informieren. Am Bahnhof jedenfalls nicht!

    Die Beschilderung verwies lediglich auf das Naturschutzzentrum Obere Donau im Bahnhofsgebäude, in dem mehrere Organisationen gemeinsam das Haus der Natur betreiben. Das Obere Donautal ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Naturpark, der den Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bietet. Einzelne Schutzgebiete und Biotope sollen ferner die biologische Vielfalt erhalten.
    Ja genau, das war der Plan: Ein Wochenende in der Natur. Die Möglichkeiten sind im Oberen Donautal vielfältig – sogar über ein Wochenende hinaus.

    Übrigens: Mit etwas Logik fanden wir schließlich heraus, an welchem Ort wir in den Schienenersatzverkehr zusteigen können – an der Haltestelle für Linienbusse, ca. 500 m vom Bahnhof entfernt.
    Read more

  • Beuron | Kloster

    August 8 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Zunächst besichtigten wir das Benediktinerkloster St. Martin – zumindest den öffentlich zugänglichen Teil. Wir hatten nicht vor, uns in meditative Exerzitien zu üben. Die Möglichkeit eines mehrtägigen Aufenthalts, um den Glauben mehr Raum zu geben, wäre aber gegeben.

    Das Kloster liegt eingebettet in einer wunderschönen Landschaft. Es ist ein Ort mit Ausstrahlung. Das dachten sich wohl auch die Mönche bei dessen Gründung im 11. Jahrhundert. Es waren damals noch Kleriker, die nach den Regeln des Hl. Augustinus lebten. Durch die Säkularisation wurde die Abtei im Jahr 1802 jedoch enteignet. 1863 gründeten Benediktiner darin eine neue geistliche Gemeinschaft, die sich der religiösen Kunst widmete und dabei eine eigene Stilrichtung entwarf: die Beuroner Schule.
    Sie ist eindrucksvoll in der marienverehrenden Gnadenkapelle zu sehen, die als Anbau der Klosterkirche konzipiert ist. Die kontroverse Kunstbewegung befreite die katholischen Werke von überladenem Kitsch und ließ sich von altägyptischen und byzantinischen Merkmalen inspirieren.
    Unterhalb der Gnadenkapelle befindet sich die Anfang der 2000er Jahre restaurierte Krypta. Sie ist von außen über den Kirchenvorplatz zugänglich. Es ist die Grablege der Beuroner Erzäbte.
    Die Klosterkirche ist eine spätbarocke Wandpfeilerkirche. Sie wurde 1947 gestalterisch wieder von der Beuroner Schule befreit. Nur am Hochaltar blieben die dunklen Stilelemente erhalten.

    Die von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochene Edith Stein nannte das Kloster Beuron bei einem ihrer Aufenthalte den „Vorhof des Himmels“. Doch auch dieser muss nach ökonomischen Gesichtspunkten geführt werden. Neben den Tourismusangeboten sind die Klosterbetriebe unter anderem in der nachhaltigen Forstwirtschaft, Stromversorgung und im Verlagswesen aktiv. Erzeugnisse des hauseigenen Kräutergartens und der Destillerie können online und im Klosterladen erworben werden; wenngleich die Preise nicht in jenem Segment liegen, um mit uns ins Geschäft zu kommen.
    Read more

  • Beuron | Lourdesgrotte Liebfrauental

    August 8 in Germany ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Nachmittag wollten wir die Natur des Oberen Donautals zum ersten Mal näher kennenlernen. Es sind dazu mehrere Wanderwege rund um Beuron ausgeschildert: entweder als Höhenweg mit hinreißenden Ausblicken oder in der Talsohle entlang der Donau. Um nicht planlos umher zu schlendern, haben wir uns ohne Prämisse die Lourdesgrotte im schmalen Liebfrauental als Ziel des Spaziergangs ausgesucht.

    Es ist ein fußläufig bequem zu erreichendes, wildromantisches Seitental, etwa 2 km vom Wohnmobilstellplatz entfernt. Wir genossen die ruhige Atmosphäre. Bis auf einige Radfahrer kreuzte niemand unseren Weg. Die Lourdesgrotte ist ein spiritueller Ort, zu der ein Kreuzweg mit künstlerisch gestalteten Stationen führt.
    Am Weg entlang der Donau nervten lästige Bremsen. Ohne Insektenspray hatten sie leichtes Spiel. Dafür entschädigte der Anblick der naturnahen Tier- und Pflanzenvielfalt die schmerzhaften Bisse.

    Wir verloren uns darin, die Flora und Fauna fotografisch ins rechte Licht zu rücken. Nicht nur das. Auch auf das Kloster ergaben sich immer wieder neue herrliche Perspektiven, so dass sich der Spaziergang bis in den Abend ausdehnte. Zur Dämmerung ließen wir ihn schließlich gemütlich und ohne Insektenbisse vor dem Wohnmobil ausklingen.
    Read more

  • Trip end
    August 11, 2025