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  • Day 6

    Valle dei Templi - ein Muss auf Sizilien

    March 19, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Den heutigen Tag haben wir ganz dem Tal der Tempel in Agrigento gewidmet. Nur ein paar Meter von unserer Unterkunft entfernt, vom Dach des Hauses können wir fast das ganze, etwa 1300 Hektar große Areal überblicken. Der Concordia-Tempel hier auf dem Gelände zählt zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike. Der Grund dafür, man weihte ihn im 6. Jahrhundert in eine Kirche um. Das schützte ihn vor weiterem Verfall, zudem diente er fortan nicht mehr als Steinbruch. Deswegen ist das Tal seit 1997 auch Weltkulturerbe der Unesco, man zählt bis zu 600.000 Besucher pro Jahr.
    Akragas, wie Agrigento zu griechischen Zeiten hieß, wurde um 582 v. Chr. gegründet und entwickelte sich schnell zu einer blühenden Metropole. So entstanden neun monumentale Tempel hier auf einem Plateau von 2,2 x 1,6 km unterhalb der eigentlichen Stadt. Deswegen Tal der Tempel – auch wenn sie auf einem Höhenzug stehen. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts gehörten die archäologischen Stätten von Agrigent für viele zu einem festen Bestandteil einer Bildungsreise nach Süditalien. Auch Johann Wolfgang von Goethe schildert in seinem Werk Italienische Reise seinen Besuch hier.
    Der einstige Reichtum der Stadt beruhte auch auf die in der Schlacht von Himera gewonnenen Kriegsbeute - der Tyrann Theron vernichtete damals die Truppen der Karthager - und den als Sklaven arbeitenden Kriegsgefangenen sowie Reparationen, die Karthago zu zahlen hatte. Erst nach dem Tod Therons wurde Akragas zu einer Demokratie und profilierte sich durch Handel. In der Blütezeit der Stadt sollen 200.000 Einwohner hier gelebt haben. Das vorläufige Ende kam 406 v. Chr., als die Karthager die Stadt eroberten. Nach einiger Zeit der relativen Ruhe zwang Karthago die Bewohner mit in den Kampf gegen Rom, was letztendlich nach einigem Hin und Her zu ihrer endgültigen Zerstörung 210 v. Chr. führte. Ein Erdbeben im Mittelalter gab ihr dann den Rest.
    Wir fokussierten uns nur auf die Highlights, ließen manche Bereiche außen vor. Dennoch benötigten wir mehr als einen halben Tag, legten runde sieben Kilometer in dem weiträumigen Gelände zurück.
    Mitten im Park findet sich in einer Schlucht mit einem Bach zwischen Schilf zudem der Giardio della Kolymbethra, ein fünf Hektar großes Gartenareal zwischen steilen Tuffwänden. Die Ursprünge des Gartens gehen auf die Zeit der Griechen zurück. Heute wird der Zitrushain von einer gemeinnützigen Organisation erhalten und gepflegt, hier wachsen Zitronen, Orangen, Mandarinen, Klementinen, Pampelmusen und Bitterorangen aber auch Oliven, Mandeln, Pistazien, Feigen und vieles mehr. Einige Gläser Marmelade und Brotaufstrich für Deutschland durften dann auch noch mit.
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