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  • Day 8

    Das Leben der Reichen

    March 21, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Den heutigen Morgen verbringen wir in der Villa Romana del Casale, deswegen kommt man nach Piazza Armerina. Die Villa entstand wohl im 3. und 4. Jahrhundert, war das Haupthaus eines weitläufigen Anwesens. Aufgrund der Größe gibt es mehrere Vermutungen, wer der Erbauer gewesen sein könnte. Das reicht vom Sohn des Kaiser Maximilian (285 – 305 n. Chr.) namens Maxentius bis zu einem Großhändler von Wildtieren. Heute vermutet man den Gouverneur von Sizilien und Konsul Populonius als Besitzer der prächtigen Villa. Später nutzten sie arabische und normannische Herrscher, sie verlor viel von ihrem Glanz. Im 12. Jahrhundert gab man sie nach einem Erdrutsch auf. Wieder entdeckt wurde sie 1761 und im Jahr 1808 begannen die ersten Ausgrabungen, die man in den 1920er-Jahren abschloss. Seit 1997 ist die Villa Weltkulturerbe der Unesco.
    Berühmt ist das Gebäude wegen den wunderbar erhaltenen Bodenmosaiken, die wirklich einmalig sind. Auf über 3500 Quadratmetern Fläche erzählen sie Geschichten aus damaligen Zeiten, quasi ein Mikrokosmos des Lebens der Reichen. Sie sollen zu den schönsten Mosaiken der römischen Antike gehören. Dass sie so gut erhalten sind, dafür sorgte der Erdrutsch, der Decken und Wände einstürzen ließ und die Mosaiken unter Schutt begrub und so konservierte.
    Mit am beeindruckendsten ist sicherlich der 65 m lange Gang mit den Mosaiken der großen Jagd. Hier lassen sich die verschiedensten Jagdszenen zu Lande und im Wasser betrachten. Und mit am berühmtesten sind wohl die Bikini-Mädchen beim Ballspiel. Von wegen, dass der Bikini eine Erfindung des 20. Jahrhunderts wäre. Ansonsten sollte man unbedingt zwei Stunden einplanen, es gibt so viel zu sehen, dass man es mit Worten nur schwer beschreiben kann.
    Von dem Gebäude ist nur recht wenig erhalten, die Mosaiken werden durch Schutzbauten mit erhöhten Fußgängerstegen geschützt, die in etwa die Form der Villa teilweise nachbilden. In den 60er-Jahren schützte man sie unter Plexiglas, bei über 40° C und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 % im Sommer waren sie dadurch jedoch ernsthaft gefährdet. Doch lassen wir am besten die Bilder sprechen.
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