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  • Day 24

    Angkor Tom, die große Stadt

    March 8 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    Es geht nach Angkor, dem Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja, Während dessen Blütezeit im 12. Jahrhundert lebten hier auf etwa 1000 Quadratkilometer eine Million Menschen. Weltbekannt wurde Angkor durch die Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen. Allesamt Weltkulturerbe der Unesco.
    Bis heute hat man in dem Areal rund 1000 Tempelanlagen entdeckt, bis in jüngster Zeit. Immer mal wieder findet man neue Anlagen, 2008 zum Beispiel beim Bau einer Straße im thailändischen Grenzgebiet. Manches dürfte noch im dichten Dschungel verborgen liegen. Der Park umfasst rund 400 Quadratkilometer und ist eines der Top-Touristenziele weltweit.
    Auch wenn die Anlage im Laufe der Jahrhunderte stark unter Raubgrabungen und dem Diebstahl vieler Kunstwerke gelitten hat, ist sie doch einmalig. Die wertvollsten Kunstwerke hatte man schon im 15. Jahrhundert nach der Niederlage Kambujas über Umwege nach Mandalay im Myanmar (ehemalig Birma) verbracht, wo sie sich heute noch befinden. Vierhundert Jahre später schlugen europäische Forscher, Abenteurer und Händler zu, verpackten Statuen, Bronzeskulpturen und auch herausgebrochene Stücke von Reliefs in Kisten und verschifften sie nach Europa. Heute gibt es in Angkor nur noch sehr wenige originale Statuen. Was nicht gestohlen wurde, befindet sich in den Archiven der Archäologen oder im Staatsmuseum in Phnom Penh, um zu verhindern, dass auch diese letzten Stücke abhanden kommen. Kunsträuber brechen noch heute Tafeln aus den Reliefs und schlagen Figuren die Köpfe ab, um sie am Schwarzmarkt in Europa, den USA oder Japan zu verkaufen. Manche der abgesägten Köpfe hat man originalgetreu kopiert und die Figuren wieder ergänzt. Es finden zudem Restaurationen und Sicherungsmaßnahmen statt, im Wesentlichen durch internationale Hilfe und Mittel der Unesco.
    Vieles wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Franzosen von der überwuchernden Vegetation befreit und restauriert, zerfallene Bauwerke aus den Originalteilen wieder zusammengesetzt. Heute arbeiten Teams aus den verschiedensten Ländern, auch aus Deutschland, hier vor Ort. Der Schwerpunkt liegt neben Forschungstätigkeiten zur Geschichte vor allem in der Erhaltung und dem Wiederaufbau der Tempel.
    Wir beginnen unseren zweitägigen Besuch bei den Ruinen von Angkor Tom. Angkor heißt Stadt und Tom groß, also große Stadt. Es handelte sich um die letzte Hauptstadt des Angkor-Imperiums. Die markanten Haupttore sind mit jeweils vier Gesichtern gekrönt. Der Bau der Stadt begann gegen Ende des 12. Jahrhundert, sie bedeckte eine Fläche von etwa 900 Hektar und ist von einer 12 km langen Mauer umgeben, die von einem 100 m breiten Wassergraben umschlossen ist. Die einfacheren Gebäude wurden aus Holz erbaut, sind heute nicht mehr erhalten. Die Brücken über den Wassergraben waren mit Steinfiguren flankiert – jeweils 54 Gottheiten auf der einen, 54 Dämonen auf der anderen Seite. Erhalten sind in der etwa 3 x 3 km umfassenden Stadtmauer noch 14 Gebäudekomplexe. Zentral findet sich der Bayon-Tempel, bekannt für seine Türme mit den steinernen Gesichtern. Die Gebäudeteile sind bis zu 43m hoch. Neben dem zentralen Tempel besuchten wir noch ein paar weitere Ruinen und die Terrasse der Elefanten.
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