• UN-Cemetery-Park und Haedong Yonggungsa

    20 settembre 2024, Corea del Sud ⋅ ⛅ 29 °C

    Am Morgen um neun holte uns Sun Kim im Hotel ab, sie ist unser Guide für die kommenden zweieinhalb Tage. Als erstes geht es zum UN Memorial Park, er ist den gefallenen UN-Soldaten des Koreakrieges von 1950 bis 1953 gewidmet. Es ist der weltweit einzige UN-Friedhof. Damals unterstützen 16 Nationen den Süden militärisch unter US-Führung im Kampf gegen das kommunistische Nordkorea. Die meisten der Gefallenen stammen aus den USA, die damals das größte UN-Truppenkontigent stellten. 2320 Gräber befinden sich heute auf dem 1951 errichteten Friedhof, der seit 1959 unter UN-Verwaltung steht. Die gefallenen US-Soldaten wurden in ihrer Heimat beerdigt. 2006 kam die Wall of Remembrance hinzu, auf der die Namen aller 40896 getöteten UN-Soldaten eingraviert wurden. Jeden Tag um zehn Uhr wird die UN-Flagge von Soldaten feierlich gehisst und um 16 Uhr wieder eingeholt. Es finden sich auch jüngere Gräber auf dem weiträumigen Gelände, hier sind inzwischen verstorbene Veteranen beerdigt, die bei ihren gefallenen Kameraden ihre letzte Ruhestätte finden wollten. Auch einige Ehefrauen damals gefallener Soldaten wurden auf ihren Wunsch hin inzwischen hier bestattet. Einmal im Jahr wird in Korea der Memorial Day zelebriert, ein Nationalfeiertag. Insgesamt dürften im dreijährigen Koreakrieg um die 4,5 Millionen Menschen getötet worden sein, vor allem Zivilisten.
    Die Spaltung des Landes hält bis heute an, an der 243 Kilometer langen und vier Kilometer breiten Demarkationslinie gibt immer wieder vereinzelte Schusswechsel und Zwischenfälle, mehrere Hunderttausend Soldaten - manch Quelle spricht von einer Million - stehen sich gegenüber. Während sich Südkorea zu einer der bedeutendsten Volkswirtschaften entwickelte und seit Ende der 80er-Jahre eine stabile Demokratie ist, ist Nordkorea trotz einer einst besseren Ausgangslage ein unterentwickeltes Land, in dem viele dauerhaft unterernährt sind. Die Wirtschaft ist am Militär ausgerichtet. Das diktatorisch regierte Land ist gemessen am Bruttosozialprodukt mit weitem Abstand das Land mit den höchsten Militärausgaben weltweit.
    Der nächste Stopp war der nahe Busan gelegene buddhistische Haedong Yonggungsa-Tempel, der auf einer Klippe am Meer thront. Erbaut hat man ihn im Jahre 1376. Nach seiner Zerstörung im Jahr 1592 wurde er 1930 rekonstruiert, das Hauptheiligtum 1970. Seinen aktuellen Namen erhielt er 1974, als der Mönch Jeongam von einem weiß gekleideten Buddha träumte, der auf einem Drachen in den Himmel flog.
    Der Weg zum Tempel führt über eine von großen Steinlaternen gesäumte Treppe mit 108 Stufen. Jede der Stufen steht für eine weltliche Begierde im Sinne des Buddhismus. Ist man die Treppe hinabgestiegen sieht man eine kleine steinerne Halbmondbrücke an deren Ende der Tempel auf dem pittoresken Felsen steht.
    Erhöht über dem Tempel thronend überblickt der Große Gwaneum-Buddha des Meeres das Geschehen. Eigentlich ist die Bezeichnung Buddha falsch, denn es ist nur der Bodhisattva Avalokitesshvara in der weiblichen Gestalt der Gwaneum, der Göttin der Barmherzigkeit.
    Anschließend ging es zu einem typisch koreanischen Mittagessen mit zahllosen Speisen, die wir vier uns gemeinsam teilten.
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