Auf Island und Grönland

juni - juli 2016
Unsere Tour durch Island: Von Reykjavik aus fuhren wir auf der Ringstraße, der 1, rund um die Insel. Ab Akureyri im Norden ging es mit einem Geländewagen dann ins Hochland. Zurück in Reykjavik folgte eine Tour in den Westen Grönlands nach Ilulissat. Läs mer
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  • Dag 9

    See Mývatn, der Krafla

    8 juli 2016, Island ⋅ 3 °C

    Heute hatten Sonnenschein und Traumwetter ein Ende. Knapp 3° C, Nieselregen und Graupelschauer. Summer in the North. Dazu ein eisiger Wind. Macht nichts, dafür haben wir ja die entsprechenden Klamotten bis hierher mitgeschleppt. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung… Also rauf zum Krafla und eine etwa 3 ½-stündige Wanderung durch das Vulkangebiet, letzter Ausbruch 1984. So sieht es hier auch aus, unwirtlich, schwarz, überall steigen Dämpfe aus dem Boden – gut zum Aufwärmen, es stinkt nach faulen Eiern (Schwefelwasserstoff). Eine faszinierende Landschaft, die durch das Wetter sogar eine noch mystischere Stimmung erhält. Hier versteht man, warum bald die Hälfte alles Isländer an Gnome und Trolle glaubt.
    Nachmittags wird es etwas wärmer, um die 7 °C, und es bleibt trocken. Also noch eine etwa 1 1/2-stündige Wanderung durch die düsteren Felsen, die Lavaformation Dimmuborgir. Ein ehemaliger Lavasee, der an der Oberfläche erstarrte, aber irgendwann brach der Lavawall und die noch nicht erstarrte, sich darunter befindliche Lava floss ab. Dann brach die abgekühlte Oberfläche des Lavasees ein, stehen blieben Schlote und Röhren, Dome, Bögen und Lavafenster.
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  • Dag 10

    See Mývatn, Hyverfjall

    9 juli 2016, Island ⋅ ⛅ 9 °C

    Die Sonne ist wieder da nach dem einen Tag Unterbrechung. Kühl zwar, zum Wandern jedoch sogar besser. Also rauf auf den Explosionskrater Hyverfjall und einmal umrundet. Dauert über zwei Stunden. Erst der Aufstieg auf den 452 m hohen Ascheringwall, der zwischen 90 und 150 m hoch ist und einen Durchmesser von etwa einem Kilometer hat. Entstanden ist dieser Aschetuffring vor etwa 2500 Jahren durch eine riesige Wasserdampfexplosion. Mag man es sich gar nicht vorstellen, kann aber jederzeit oder auch nie wieder passieren. Die Wanderung auf dem Wall bietet immer wieder beeindruckende Ausblicke auf den Krater selbst und auf die Umgebung.Läs mer

  • Dag 10

    Eine Wanderung am See Mývatn

    9 juli 2016, Island ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach dem obligatorischen Kaffee, ein Stück Kuchen kostet übrigens in touristischen Gebieten um die 9 €, abseits die Hälfte, geht es zu einer kleineren Wanderung an den See Myvatn. Was übrigens Mückensee heißt. Uns verschonen die zehn Arten an Stechmücken, die es hier gibt. Viel Wind heißt wenig Mücken. Windstille bedeutet entsprechend viele Mücken. Hatten sicherheitshalber Kopfnetze dabei, ohne sie zu benötigen. Kálfaströnd heißt das Eck wo wir wandern und zu sehen gibt es Lavadome aller Couleur und eine wunderschöne, blühende Landschaft.Läs mer

  • Dag 11

    Akureyri, auf ins Hochland

    10 juli 2016, Island ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute ging es etwas früher 8.30 Uhr los, da wir nicht wussten wie lange der Tausch des Autos in einen Geländewagen in Akureyi dauert. Vorab, es ging sehr schnell und unbürokratisch, wir hatten insofern auch Glück, dass wir anstatt des gebuchten kleinen Suzuki-Jeeps einen deutlich größeren und besseren Geländewagen von Toyota erhielten. Zum gleichen Preis versteht sich. Akureyi ist die „Hauptstadt Nordislands“, im Eyjafjörður gelegen. Ein kurzer Besuch der Kirche, ein Stadtbummel, ein Besuch im Akureyri Art Museum, zuviel Zeit haben wir nicht investiert, zumal es Sonntag war und alle Geschäfte geschlossen hatten.
    Vorher ergab sich jedoch noch ein Stopp beim Wasserfall Godafoss, derartige Wasserfälle liegen hier halt mehr oder weniger an der Strecke herum, jeder einzelne wäre in Deutschland eine Attraktion für sich. Anschließend folgte der Besuch von Glaumbær respektive des dortigen Heimatmuseums. Die Gebäude des großen Hofkomplexes entstanden zu unterschiedlichen Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts. Alle jedoch sind in Torfrasenbauweise errichtet, mangels ausreichend Holz schon zu damaligen Zeiten. Zudem schützt diese Bauweise gut vor dem rauen Klima. In Glaumbær lässt sich einiges über das Leben auf solchen Höfen in früheren Zeiten erfahren.
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  • Dag 12

    Hochlandpiste Kjölur und Hveravellir

    11 juli 2016, Island ⋅ ☁️ 7 °C

    Heute wurde der Geländewagen erstmals gefordert. Ging es doch über das Hochland zurück in den Süden. Rund 305 km, davon 220 km mehr oder weniger gute Piste mit Geschwindigkeiten (erlaubt) um die 80 km/h. Wenn möglich. Erste Station war das Thermalgebiet um Hveravellier, das zwischen den Gletschern Langjökull and Hofsjökull liegt. Rauchende Dampfsäulen, Blubbern, Zischen, quasi Schnellkochtöpfe finden sich zuhauf. Das Wetter ist leicht bewölkt und recht kühl, um die 7 °C, zudem herrscht ein starker, eiskalter Wind vor. Dennoch ergab sich eine kurze Wanderung. Hier findet sich auch ein geothermische Pool, sowohl heißes als auch kaltes Wasser fliesen hinein, was die Temperatur des Wassers gut regulierbar macht, wunderbar für ein Bad.
    Weitere 45 km entfernt dann noch ein Abstecher in das farbenprächtige Liparitgebirge Kerlingarfjöll. Sicherlich einer der Höhepunkte der bisherigen Islandreise. Nach 6 km zu Fuß (einfach, musste auch wieder zurück) und rund 500 Höhenmeter hat man einen Blick auf das farbenprächtige Gebiet, wie es ihn wohl kaum sonst wo auf diesem Planeten noch einmal gibt. Der Marsch lohnt, ich denke die Bilder sprechen für sich.
    Nach weiteren rund 50 km gelangten wir wieder an den Wasserfall Gullfoss, den wir zu Anfang schon besuchten und somit ausließen. Sprich, wir waren wieder in bewohntem Gebiet. Die Hochlandpiste ist je nach Witterung meist erst an Anfang Juli zu befahren, im September ist schon wieder Schluss.
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  • Dag 13

    Hochlandperle Landmannalaugar

    12 juli 2016, Island ⋅ ⛅ 8 °C

    Auch heute ging es rund 170 km durch das isländische Hochland. Es es bestätigt sich, viele landschaftliche Höhepunkte liegen im Inselinneren. Schwerer erreichbar, aber allemal wert. Unser Ziel war Landmannalaugar. Schon der Weg dahin übertrifft vieles, 80 km Piste, und zwar durch schwarze, bizarre Lavafelder mit einer wunderbaren kargen Vegetation. Zahlreiche Stopps verdoppelten schnell mal die Fahrzeit. Hinzu kamen sechs Flussdurchfahrten, auch nicht alltäglich.
    In Landmannalaugar gibt es einen Infostand und eine große Wanderhütte, Zeltplätze, Toiletten, Duschen und Möglichkeiten, sich umzuziehen wenn man den natürlichen Pool ausprobieren möchten. Landmannalaugar ist Basislager für viele Wanderungen, auch mehrtägige Trecks sind möglich, hinkommen kann man auch mit dem öffentlichen Bus, einem geländetauglichen natürlich.
    Wir nahmen uns eine etwa dreistündige Wanderung auf der markierten Strecke Laugavegur vor, durch das faszinierende Obsidian-Lavafeld sowie farbenprächtige Berge bis zu den Dampfquellen am farbenfrohen Berg Brennisteinsalda. Zurück folgten wir dem Pfad über die Lava durch die grüne Schlucht Grænagil. Das Wetter machte mit, erst abends dann in unserer Unterkunft in Hrauneyjar angekommen, ein paar Minuten vorher fing es an in Strömen zu regnen. Wir konnten das Auto nicht verlassen, wären komplett durchnässt worden.
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  • Dag 14

    Gletscherflusstal und Saga-Hof

    13 juli 2016, Island ⋅ ☁️ 11 °C

    Es steht der erste richtige Regentag an. So scheint es. Dennoch los, als erstes stand ein alter wikingerzeitlicher Hof Namens Stöng aus dem 11. Jahrhundert an, respektive dessen Grundmauern. Zerstört mutmaßlich 1104 durch einen Ausbruch des auch heute noch gefürchteten Hekla. Rechtzeitig hörte es übrigens auf zu regnen und fing wieder an, als wir im Auto saßen. Das passierte und nun noch zwei weitere Male. Stiegen wir aus, kam die Sonne, stiegen wir wieder ein, der Regen.
    Nur ein paar Kilometer entfernt befindet sich ein originalgetreuer Nachbau des Hofes. Die Rekonstruktion besteht aus drei Gebäuden – darunter ein Langhaus – und wurde 1974 begonnen, anlässlich des 1100-jährigen Jubiläums der Besiedlung Islands.
    Nicht weit weg findet sich zudem ein weiter Wasserfall, der Hjalparfoss mit schönen Basaltsäulen. Auch den „nahmen“ wir mit. Dann verließen wir das regnerische Hochland, fuhren Richtung Süden etwa 80 km weit an die Küste. Schönstes Wetter erwartete uns. Zwei Städtchen mit Museen – Stokkseyri (Elfenmuseum) und Eyrarbakki (Heimatmuseum und Fischereimuseum) – besuchten wir noch, dann ging es zurück zu dem uns schon mehrmals bekannten Sel Guesthouse, drei Nächte verbrachten wir hier – eine Empfehlung. Auf dem Weg noch den wunderschönen Explosionskrater Kerið entdeckt, umrundet und einmal hinabgestiegen, das war es aber auch schon und auf Tacho standen 208 km mehr.
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  • Dag 15

    Auf Umwegen nach Reykjavik

    14 juli 2016, Island ⋅ 12 °C

    Wir nähern uns dem Ende der Rundreise. Morgen geht es weiter nach Grönland. Den direkten Weg nach Reykjavik kennen wir, also fahren wir noch mal einen Umweg (insgesamt 327 statt 150 km) über das Hochland. Haben ja noch den Geländewagen. Nach knapp 100 km auf der Hochlandpiste Kjölur erreichen wir die Gletscherzunge des Langjökull, Islands zweitgrößten Gletschers. Man kann sogar auf ihn hinauffahren, wir aber stoppen direkt an der Zunge, sind hier gerade die einzigen. Von dem Gletscher weht ein eiskalter, fast stürmischer Wind herunter. Nur ein momentan verlassenes Camp mit Motorschlitten können wir ausmachen. Ein paar Hundert Meter vor dem Gletscher ist eine Station, von der aus Touren auf ihn mit riesigen, achträdrigen Trucks gemacht werden können.
    Weiter geht es auf der Piste etwa 30 km bis zum Eingang einer alten Lavahöhle. Mitten in einem öden, ebenen Lavafeld ist einer dieser kilometerlangen Tunnel eingebrochen, hat somit zwei Öffnungen freigelegt. Erschlossen ist hier nichts, ohne Helmlampen, festes Schuhwerk und entsprechender Ausrüstung kommt man nur einige Dutzend Meter in die Höhlen hinein.
    Beim Wasserfall Hraunfossar tritt an einer Bruchkante über mehrere Hundert Meter Grundwasser direkt aus dem Felsen, bis zu 500 l/s und strömt in einen darunter fließenden Fluss, der oberhalb zugleich einen Wasserfall ausbildet (Barnafoss). Dann fahren wir in Deildartunguhver zu den ergiebigsten isländischen Heißwasserquellen. Sie schütten um die 160 l/s kochendes Wasser aus.
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  • Dag 16

    Flug nach Ilulissat (Grönland)

    15 juli 2016, Grönland ⋅ ⛅ 12 °C

    Früh ging es los, stand doch der Flug nach Ilulissat (dänisch: Jakobshavn) in Westgrönland an. Eine kleine Maschine für 28 Personen, halb voll besetzt. So brachte ich auch den Fotorucksack mit seinem Übergewicht problemlos unter. Knapp drei Stunden dauerte der Flug einmal quer über Grönland. Erst etwa eine halbe Stunde vor der Landung verschwanden die Wolken, endlose Eisflächen taten sich auf. Und dann erschienen tiefblaue Seen in der Eisfläche, Fjorde mit treibenden Eisbergen auf blauem oder milchigem Gletscherwasser, einzelne schneefreie Landflächen, dann die Stadt Ilulissat.Läs mer

  • Dag 16

    In Ilulissat angekommen

    15 juli 2016, Grönland ⋅ ☀️ 16 °C

    In Ilulissat leben 4500 Menschen und 1800 Schlittenhunde. In der ganzen Provinz „Polarkommune“ leben etwa 17.600 Einwohner auf einer Fläche größer als Spanien. Grönland ist mit rund 56.000 Einwohner und einer Fläche von knapp 2,17 Mio. Quadratkilometern – über sechs Mal so groß wie Deutschland – das am dünnsten besiedelte Land der Erde. 300 km nördlich des Polarkreises scheint zu dieser Jahreszeit die Sonne auch noch um Mitternacht, geht überhaupt nicht unter.
    Grönland empfing uns mit strahlend blauem Himmel. Während ich das hier schrieb, trieben gerade Eisberge am Fenster vorbei. Mittags, besser als jedes Programm in Fernsehen. Ilulissat selbst ist bekannt für den Ilulissat-Eisfjord, seit 2004 ein UNESCO-Weltnaturerbe und wurde 1741 als Jakobshavn nahe einer Inuit-Siedlung Namens Sermermiut errichtet. Diese war mit über 200 Bewohnern die größte Inuit-Siedlung jener Zei.
    Die Menschen leben vom Fischfang, in zwei Fischfabriken verarbeiten sie vor allem Krabben und Heilbutt. Im kurzen Sommer hat sich zudem der Tourismus zu einem weiteren Standbein der lokalen Wirtschaft entwickelt. Im Winter kommen hartgesottene bei bis zu −30 °C für Hundeschlittenfahrten. Im Sommer steigen die Temperaturen auf bis zu 25 °C, bei uns herrschten um die 20 °C. Genug, um in der Sonne auf der Terrasse des Hotels zu sitzen.
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