Vietnam und Kambodscha

February - March 2024
  • Werner Götz
Unterwegs in Vietnam und Kambodscha auf eigene Faust. Einmal quer durch Vietnam, vom Norden nahe der chinesischen Grenze bis zum Mekong-Delta. In Kambodscha konzentrieren wir uns auf Phnom Penh und Siem Reap. Read more
  • Werner Götz

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  • Hoi An - Kulturerbe und Hot-Spot

    February 27, 2024 in Vietnam ⋅ ☁️ 26 °C

    Hoi An war einer der größten Handelshäfen Südostasiens, was vor allem der Lage an der Seidenstraße geschuldet ist. Mit den 75.000 Einwohnern gehört sie zu den kleineren Städten Vietnams. Die ersten Siedlungsspuren stammen aus dem 4. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert baute man den Hafen weiter aus, machte ihn zu einem internationalen Handelsplatz. Immer mehr chinesische und japanische Händler siedelten sich an, die Stadt wuchs stetig. Während des 17. Jahrhunderts kamen die Europäer hinzu, vor allem aus Frankreich, Holland und Portugal. Das aber ist Geschichte, die modernen Schiffe brauchen größere Häfen. Ihrem Niedergang als Handelsmetropole hat die Stadt allerdings den Erhalt des historischen Stadtbildes zu verdanken. Was sich heute bezahlt macht.
    In diesem charmanten Städtchen bewahren sich die Einflüsse von verschiedenen Kulturen aus der Vergangenheit noch bis heute. So gibt es in der Altstadt einen japanischen Teil und einen chinesischen. Und auch die Europäer haben einige Spuren hinterlassen. Die historische Altstadt Hoi Ans ist die Einzige, die im Vietnamkrieg nicht zerstört wurde. Sie ist Weltkulturerbe der Unesco.
    Wir machten am Nachmittag noch eine Tour durch die Altstadt, besuchten das alte Haus Tan Ky, hier sieht man wie die Menschen früher hier lebten und besichtigten die chinesische Versammlungshalle Phuc Kein. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählt die japanische Brücke, Wahrzeichen Hoi Ans. Nur ist sie letztes Jahr eingestürzt, wird gerade neu aufgebaut was etwa vier bis fünf Jahre dauern dürfte. Sie wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und verband das japanische mit dem chinesischen Viertel.
    Viel mehr noch als die Sehenswürdigkeiten machen in Hoi An die vielen Gassen, zahllosen kleinen Läden und netten Restaurants aus, und die Unmenge an Touristen, die die Stadt entdeckt haben. Man lebt heute nahezu ausschließlich von ihnen. Hier gibt es alles, von exzellenten Kleidern – gerne auch maßgeschneidert über Nacht, man redet auch von der Stadt der Schneider, über Lederwaren, Gemälde, handgearbeitete und hochwertige Kunstgegenstände, Traditionelles bis hin zu Nippes und Chinakram aller Art.
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  • Hoi An, die Stadt der Laternen

    February 27, 2024 in Vietnam ⋅ ☁️ 23 °C

    Mit am auffälligsten an Hoi An sind die Unmengen an Laternen, die überall herumhängen oder schwimmen. Deswegen ist ein Bummel am Abend viel schöner als Tagsüber, zumal alle Geschäfte bis weit in die Nacht geöffnet haben, die Cafe´s, Restaurants und Bars sowieso. Früher noch feierte man jeden Monat immer zu Vollmond das Laternen Festival. Die Straßenbeleuchtung ist ausgeschaltet, des Nachts erleuchten dafür tausende Laternen den Fluss und die Altstadtgassen. Dann ist die Stadt besonders beeindruckend und auch die Menschenmengen, die sich hier tummeln. Hier tobt das Leben in einer bald unwirklichen Umgebung. Hoi An bedeutet übersetzt ruhige Gemeinschaft oder friedlicher Versammlungsort. Welche Paradoxon. Trotz der Menschenmengen kann man aber problemlos durch die Gassen schlendern, das Tempo gibt man sich selbst vor. So lässt sich auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss mit den Laternenbooten unternehmen, zusammen mit wahrscheinlich hunderten anderen. Wartet man bis etwas später in den Abend hinein, sind es deutlich weniger. Und man steht nicht in der Schlange zu den Booten an. Inzwischen ist die Stadt nicht mehr nur zu Vollmonde mit den Laternen beleuchtet, sondern eigentlich jeden Tag. Dennoch, es lohnt sich und die Stimmung ist schon einmalig.Read more

  • Unterwegs mit Boot und Fahrrad

    February 28, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Früh geht es los zu einem in der Nähe liegenden Boot. Jeden Tag findet hier in der Altstadt ein Markt statt, auch am Sonntag. Die vietnamesischen Frauen kaufen gerne frisch ein für das Mittag- und Abendessen. Den nehmen wir mit und auch drei Fahrräder (für uns zwei und den Guide), den Rückweg wollen wir auf eben diesen machen. Der Vorteil unserer Individualreise ist, dass wir unser eigenes Boot haben und es nicht mit zahllosen anderen teilen müssen. Die Flussfahrt dauert etwa eine Stunde bis wir das Dorf Cam Thanh erreichen. Auf dem Weg können wir Stelzfischerei mit großen Netzen beobachten. Das Dorf Cam Thanh ist bekannt für seine Wasser-Kokosnusspalmen und die einzigartigen runden Korbboote. Sie sollen sich besser für die Brandung eignen und werden hier schon lange so gebaut. Heute dienen sie aber vorwiegend touristischen Zwecken, so gibt es in Vam Thanh inzwischen 2000 davon, die den Tag über im touristischen Einsatz sind. Das gibt über deutlich über 2000 Menschen etwas Arbeit. Die Boote gehören einem Privatunternehmer aus Vietnam, rudern tun die Bauern aus der Umgebung, verdienen sich etwas hinzu. Man sollte recht früh hier sein, bevor die größeren Gruppen eintreffen. Vor allem bei Chinesen und Koreanern ist dann Party angesagt, selbst Karaoke-Boote sind unterwegs. Den größeren Massen kann man etwas ausweichen, sie bleiben in einem größeren Flussarm. Gezeigt wird unter anderem wie Fischer ihre Netze auswerfen und fischen – tagsüber bleiben die Netze aber leer. Wegen der Geräuschkulisse verziehen sich die Fische. Erst wenn die meisten Besucher weg sind, wird’s was mit dem Fischfang. Gezeigt wird auch, wie man kleine Krebse angelt. Einen erwischen wir, den schmeißen wir aber wieder zurück ins Wasser. Anschließend geht es mit dem Fahrrad zurück, unterwegs machen wir Rast bei einem Biobetrieb und kosten diverse vietnamesische Gerichte. Am Hotel verabschiedet sich unser regionaler Guide der letzten drei Tage. Wir brechen nach einer Ruhepause wieder auf in die Stadt. Unser Hotel liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Übrigens waren bisher alle unsere Hotels wirklich gut und schön, sauber, modern eingerichtet und vom Service und der Freundlichkeit hier können wir in Europa nur träumen. Hätten bei uns daheim alle problemlos vier Sterne.Read more

  • Die Grauen des Krieges

    March 1, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 35 °C

    Wir sind nach dem Bummeltag in Hoi An nun etwa 900 km südlicher in Saigon. Nachdem der Flieger drei Stunden Verspätung hatte, haben wir den Besuch des Tunnelsystems in Cu Chi auf Morgen verschoben. Für den Besuch des Kriegsmuseums in Saigon reichte es aber noch. Das Kapitel gehört zu einem Besuch Vietnams hinzu. Das Museum beinhaltet vor allem Dokumentationen und zahlreiche Fotos vom Indochinakrieg und besonders vom Vietnamkrieg. Ein dunkles Kapitel des Landes, das noch bis heute in Form von Behinderungen bei Neugeborenen (Agent Orange, Napalm), von zahllosen Blindgängern und mit Dioxin verseuchter Erde nachwirkt. Dabei ist das Museum eher Mahnmal als Anklage, es werden Schicksale anhand zahlreicher Fotos dokumentiert, dem Grauen der Bombardierungen und der chemischen Kriegsführung, aber auch die Kriegsverbrechen und Folterrungen der Amerikaner. Von den Bilder verschone ich Euch in diesem Post, sie sind schon schwere Kost. Da wird man nachdenklich. Die meisten dieser Bilder stammen von internationalen, vorwiegend amerikanischen Fotojournalisten, von denen sehr viele im Krieg fielen. Die Bilder sorgten für ein Umdenken bei den Menschen, zeigten weltweit und auch in den USA die Grausamkeit der Kriegsführung. So trugen die Fotografen letztendlich auch zum Ende des Krieges im April 1975 bei, Zensuren wie heute und manipulierte Bilder gab es damals nicht. Die Kriegsverbrechen der Nordvietnamesen sind kein Thema, dennoch klagt man hier kaum an – eher indirekt, sondern zeigt die Folgen auf, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Zu sehen sind auch Dokumentationen für die Zeit nach dem Ende des Krieges, selbst das Leid der von den chemischen Waffen auch geschädigten US-Veteranen sind Thema, weiter die Annäherung an den Westen - auch an Amerika sowie die internationale Unterstützung, um mit den Spätfolgen fertig zu werden. Auch heute noch müssen ganze Landstriche entgiftet werden und von Blindgängern geräumt. Nur ein paar Fakten: Der Vietnamkrieg dauerte 17 Jahre. 1968 und 1969 waren mehr als eine halbe Million US-amerikanische Soldaten in Vietnam, neben verbündeten Truppen aus Neuseeland, den Philippinen, Südkorea oder Thailand und der vielen Million Soldaten aus Süd- und Nordvietnam (zusammen rund neun Millionen). Es wurden dreimal so viel Bomben wie im zweiten Weltkrieg abgeworfen, allein über 58.000 US-Soldaten fielen. Und mehrere Millionen Vietnamesen. Über Agent Orange und Napalm wollen wir hier gar nicht reden. Das ist kaum 50 Jahre her. Inzwischen ist Vietnam der zehntwichtigste Handelspartner der USA und die USA wiederum der größte Exportmarkt für die Vietnamesen. Alle Embargos sind aufgehoben (die letzten unter Obama), es gibt sogar eine engere militärische Zusammenarbeit. Vietnam vermeidet es jedoch, sich zu eng an irgendeine Macht zu binden, um China nicht zu verärgern. Das hat ein Militärbündnis mit den USA bisher verhindert. Vietnam ist zu sehr von China abhängig, letztendlich kann das Land dem Norden Vietnams sogar das Wasser abdrehen, sind auf chinesischer Seite doch große Stauwerke vorhanden. Nur die Chinesen mögen, das tun die Menschen hier nicht. Das haben wir schon sehr deutlich und immer wieder festgestellt.Read more

  • Das Cu Chi-Tunnelsystem

    March 2, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 31 °C

    Morgens sind wir die 60 Kilometer einfach zum Cu Chi-Tunnelsystem mit dem Bus gefahren. Dauert etwas über zwei Stunden bei diesem Verkehr hier. Und mit so einem Bus durch die Massen an Mopeds und Autos zu kurven, wäre nicht mein Job. Unterwegs machten wir einen Stopp bei einem sozialen Projekt, hier werden von den Kriegsfolgen geschädigte Menschen beschäftigt. Behinderungen durch das Dioxin in Agent Orange treten noch in der vierten Generation auf.
    Gefertigt werden hier wunderbare Mosaiken aus Perlmutt, alles in Handarbeit. Dazu zersägt man die Austern in kleine Stücke und bindet sie mit einem natürlichen schwarzen Leim auf Holzplatten, erstellt wunderbare Bilder aus kleinsten Muschelteilen. Das Ganze wird später per Hand nass geschliffen und mit Autopolitur poliert. Die Erlöse kommen den Behinderten zugute.
    Weiter ging es dann zu den Tunneln. Das Cu Chi System wurde von 1948 an ausgebaut und diente als Versteck für die Vietcong-Kämpfer während des Vietnamkrieges. Der Aufbau dauerte 25 Jahre, am Schluss existierte eine unterirdische Stadt mit Wohnbereichen, Küchen, Feldkrankenhäuser, Waffenfabriken und Kommandozentralen. Das System beherbergte bis zu 10.000 Menschen, die jahrelang unter der Erde lebten, heirateten, und Kinder erzogen. Zugleich bombardierte man das Gebiet schwer.
    Die Tunnel existieren auf drei Ebenen, sind bis zu zehn Meter tief und erstrecken sich auf rund 250 Kilometer. Wir besuchen einen kürzeren Gang auf der ersten Etage. Ab 1988 hat man zwei Abschnitte der Tunnel für Besucher geöffnet. Schon auf der ersten Ebene müssen wir kriechen, weiter unten muss man durch die Verbindungsgänge robben. Für die meist größer gewachsenen und häufig schwer bepackten amerikanischen Soldaten waren sie so nur schwer zugänglich. Wer Platzangst hat, sollte lieber nicht in die Erdlöcher schlüpfen.
    Die Eingänge und Lüftungen sind sehr gut versteckt, die Amerikaner wussten ja von dem Tunnelsystem. So leiteten sie zum Beispiel Giftgas in die Belüftungen, der Vietcong hatte deswegen zwischen den Abschnitten eine Art mit Wasser gefüllten Syphon angelegt. Die Menschen konnten durchtauchen, das Giftgas blieb außen vor. Und die Suchhunde irritierte man mit Kleidung der Amerikaner an den Lüftungen, auf diesen Geruch schlugen sie nicht an. Immerhin waren die Amerikaner dem Vietcong haushoch überlegen und verloren trotzdem.
    Dennoch bin ich, was den Besuch betrifft zwiegespalten. Man sollte auf jeden Fall zuerst das War Memorial Museum besuchen, um alles besser einordnen zu können. Sonst driftet ein Besuch zu schnell zu einem Event ab. So kletterten manche Besucher auf alten gesprengten US-Panzern herum, machen eine Fotoschau an den versteckten Eingängen und das meiste Geld verdienen die Vietnamesen hier wohl nicht mit dem Eintritt und Souvenirs (auch aus Patronen gebaute Panzer gehören dazu oder Stahlhelme) sondern mit ihrem Schießplatz. Für umgerechnet zwei Euro kann man mit echten, schweren Kriegswaffen unterschiedlichster Gattungen aus dem Vietnamkrieg herumballern, mit scharfer Munition. Dazu gehören auch schwere Maschinengewehre auf einer Lafette. Diese Geräuschkulisse begleitet einen auf dem nicht gerade kleinen Gelände und in der Nähe des Platzes wird es martialisch laut. Besonders wenn die Maschinengewehre ihren Salven verballern. Scheint manchen Menschen Spaß zu machen, denn es wird rege genutzt. Das System gehört zu dem meistbesuchten Touristenattraktionen ganz Vietnams, täglich kommen jetzt in der Saison mehrere tausend Menschen. Dass allein hier je nach Quelle bei den Kämpfen in und um das Tunnelsystem 45.000 Menschen starben, scheint weit weg.
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  • Die Stadt Saigon (Ho Tchi Minh-City)

    March 2, 2024 in Vietnam ⋅ 🌙 27 °C

    Saigon ist und bleibt für die Menschen Saigon. Auch wenn offiziell Ho Chi Minh-City verwendet werden muss. Wir selbst nächtigen im Savona Saigon, selbst auf den Flugtickets wird das Kürzel SGN verwendet. Saigon ist eine elf-Millionen Einwohner-Metropole mit ebenfalls deutlich mehr Rollern als Autos. Der Verkehr ist noch chaotischer als in Hanoi. Eines merkt man recht schnell, wie es schon ein Guide im Norden uns erzählte. Auch 50 Jahre nach dem Krieg gibt es noch spürbare Unterschiede zwischen den Menschen in Nord und Süd. Auch, wie er es ausdrückte, eine gedankliche Grenze. Hier ist alles geschäftsmäßiger und oberflächlicher. Und die Menschen scheinen weniger freundlich, eher wie in Deutschland. Jedenfalls in der Großstadt. Saigon ist eine Stadt der Kontraste: Reichtum und Armut, Kommunismus und Kommerz pur, prächtige Gebäude und dritte Welt, Hektik und Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Überfüllte Straßen führen an gigantischen Shopping-Malls, Wolkenkratzern und luxuriösen Hotels vorbei. Dazwischen die Straßenküchen und davor unzählige Roller. Der Verkehr wäre einen eigenen Blog wert. Manchmal steht man 15 Minuten an einer Kreuzung und beobachtet das Chaos auf den Straßen, das aber reibungslos funktioniert. Faszinierend. Die einstige Hauptstadt von Südvietnam ist heute die größte Stadt Vietnams, gilt als Kultur- und Wirtschaftsmetropole. Ho Chi Minh ist riesig, bunt, schrill, chaotisch. Hier tobt das vietnamesische Großstadtleben.Read more

  • Der Mekong, der Fluss der neun Drachen

    March 3, 2024 in Vietnam ⋅ 🌬 31 °C

    Wir sind auf dem Weg nach Cãn Thó, im Mekong-Delta, etwa 130 km von Saigon entfernt. Hier in Vietnam nennt man den Fluss Cu Long, die neun Drachen. Der Name basiert auf den neun Nebenflüssen des Mekong. Der Fluss hat seine Quellen im Himalaya in Tibet, durchfließt sechs Länder und gehört mit rund 4900 km Länge zu den längsten Flüssen weltweit. Das Mekong-Delta ist die Reisschüssel Vietnams und eine vielfältige Landschaft aus üppigen Grünflächen, Mangrovenwäldern und Wasserstraßen. Es ist eine Welt aus Booten, Häusern, Restaurants und Märkten, die auf den Flüssen, Kanälen und Bächen schwimmen. Zugleich ist das Delta eine der am dichtesten besiedelten Regionen Vietnams, in der fast jeder Hektar festes Land agrarwirtschaftlich genutzt wird.
    Wir sind nach zwei Stunden Autofahrt hauptsachlich mit einem motorisierten Boot für uns zwei unterwegs, welches uns zu verschiedenen Orten bringt. Unser Ziel ist die Insel Tan Phong, wo wir mit dem Fahrrad auf Dorfpfaden das tägliche Leben der Einheimischen beobachten können. Zuerst aber gibt es Tee mit frischen Früchten. Mango isst man hier gewürzt mit einer Salz-Cilly-Mischung, schmeckt vorzüglich. Dazu spielen einige Einheimische traditionelle Musik. Dann schauen wir uns Obstgärten, eine Schule und traditionelle Häuser an. Unterwegs mit dem Fahrrad legen wir einige Stopps ein, schauen den Menschen bei ihrem Handwerk zu und lassen es uns erklären. Auch wenn Sonntag ist, das macht keinen Unterschied. So zeigt man uns zum Beispiel wie Reispapier hergestellt wird, oder wie man getrocknete Wasserhyazinthe verarbeitet, etwa zu Körben, Taschen, Hüten, Brieftaschen oder Schuhen. Auch eine Whiskey-Brennerei wird besucht – natürlich alles mit Verkostung. Eine Besonderheit ist ein Whiskey, der mit Schlangen versetzt ist. Glaubt man doch, dass das Gift in kleinen Dosen heilend wirkt. Ich habe jetzt mal keinen Unterschied ob mit oder ohne Schlange bemerkt. Weitere Themen, die uns nahegebracht werden, sind die Verarbeitung von Kokosnussblättern für Hüttendächer oder weitaus interessanter, die Herstellung von Puffreis (ja, Reis nicht Mais) oder von Süßwaren auf Basis von Kokosnüssen wie Kokosnussbonbons. Da müssen einige mit.
    Zurück mit dem Fahrrad geht es mit einem kleinen Ruderboot weiter die Kanäle entlang, bis uns unser Boot wieder aufnimmt und uns zur Insel An Bình bringt. Es folgt ein üppiges Mittagessen mit lokalen Produkten, darunter auch ein ganzer Elefantenfisch. Irgendwie meinen sie hier, dass die größer gewachsenen Europäer auch große Portionen benötigen. Und das bei 36 Grad, die derzeit hier um die Mittagszeit herrschen. Es ist Frühling.
    Wieder auf einer anderen Insel schauen wir uns noch eine Töpferei an, in der große Terrakotta-Vasen und Statuen für den Export hergestellt werden, ganz traditionell und das ist sicherlich kein touristischer Ort. Der Lehm kommt von Reisfeldern, die für die Fischzucht vertieft werden. Nachbarn verdienen sich hier etwas dazu, für acht Stunden schwere Arbeit unter einfachsten Bedingungen ohne irgendeine Versicherung erhalten Männer 400.000 Dong, Frauen 350.000. Das entspricht etwa 15 respektive 13 Euro Tageslohn.
    20 Minuten dauert es dann, bis wir die Anlagestelle erreichen, wo unser Auto wartet.
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  • Der schwimmende Markt in Can Rang

    March 4, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Am frühen Morgen sind wir schon unterwegs auf dem größten schwimmenden Markt im Mekong Delta, dem Cai Rang Markt. Hier verkaufen die Bauern und Händler aus dem Delta ihre saisonalen Waren. Dutzende motorisierte Sampans, die mit Reis, verschiedenen Früchten, Kartoffeln und vielen mehr beladen sind, tummeln sich auf dem Fluss. Eingekauft wird von kleineren Booten aus. Der Markt auf dem Wasser ist günstiger als die auf dem Land. Mittendurch fahren dann größere Schiffe mit Kies, Baumaterial und vielen mehr, in etwa so groß wie die Binnenschiffe auf dem Rhein. Und das mit wenigen Metern Abstand. Von hier aus machen wir noch einen Abstecher mit unserem Boot zu einem tropischen Garten und schauen uns die Produktion von Reisnudeln an.Read more

  • Tra Su - Zu Boot durch Mangrovenwälder

    March 4, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 34 °C

    Wir sind wieder im Auto unterwegs, Richtung Chau Doc. Unterwegs legen wir eine Rast bei einer Krokodilfarm ein, von der es im Delta mehrere gibt. Früher tummelten sich die Panzerechsen im Mekong-Delta, das aber ist Vergangenheit. Heute gibt es sie nur noch in Farmen, hier sind es mehrere tausend, dienen der Fleischproduktion und das Krokodilleder geht nach China.
    Nahe Chau Doc machen wir zwei Bootsfahrten durch den Mangrovenwald von Tra Su. Die 1982 bis 1984 aufgeforstete Landschaft umfasst etwa 850 Hektar, von denen 150 von Touristen erforscht werden können. Hier lassen sich Vogelarten beobachten oder blühender Lotus. Man paddelt teilweise durch eine Wasserlandschaft, wo vor lauter Pflanzen die Wasseroberfläche gar nicht mehr zu sehen ist. 70 Vogel- und Störcharten sollen hier zu finden sein, weiter 22 Reptilienarten, 11 Säugetierarten und 23 Wassertierarten. Der Wald Tra Su Melaleuca ist zudem ein Paradies für Pflanzen. Allein 80 Heilpflanzen sollen hier wachsen.
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