Greece
Órmos Pilíou

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Travelers at this place
    • Day 38

      Schwarzer Strand auf Euböa

      October 7, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

      Wie erwartet wurde es stürmisch in der Nacht auf der Bergkuppe. Die Schaukelei war heftig und Tina wurde (angeblich) Seekrank. Um 3 Uhr musste Dirk dann umparken und einen weniger expandierten Platz suchen. Nach 8 km und 20 Minuten Fahrt durch die Nacht haben wir uns dann direkt an die Straße gestellt. Da gab es zwar keine tolle Aussicht mehr, aber es war ja auch dunkel. Der Rest der Nacht war dann etwas ruhiger.
      Heute sollte es nun zur Insel Euböa gehen.
      Die Fahrt war zu Anfang in den Bergen noch sehr schön. In der Tiefebene war es dann weniger spannend, viel Baumwolle, Oliven und auch Gemüseanbau. Außerdem stärker besiedelt und viel Verkehr.
      Wir sind auch an Slums und Flüchtlingscamps vorbei gekommen und haben jeweils deren Bewohner gesehen. Schön ist anders.
      Schon vor der Brücke zur Insel und auch auf der Insel war viel zuviel Verkehr für uns. Der Verkehr auf der Fahrt durch die Berge der Insel war auch reichlich. Wir waren wohl sehr verwöhnt.
      Wir stehen jetzt in einer schönen Bucht mit scharzem Sand, Wellen und Surfern, auf einem ehemaligen Campingplatz.
      Leider ist das campen hier verboten, aber das ist uns heute egal.
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    • Day 39

      Griechenland ist abgebrannt

      October 8, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

      Ja mal im Ernst, Heute sind wir über Euböa stundenlang durch 2021 abgebrannte Wälder gefahren. Das ist echt alles andere als schön, obwohl das hier in frischem Grün bestimmt sehr schön ist (war).
      Wir haben trotzdem wieder einen sehr schönen, relativ einsamen, Strand zum Übernachten gefunden, sogar mit Duschen am Strand.

      Kurios, traurig, informativ

      Überall ist 2021 alles verbrannt
      Waldbrände auf Euböa „zerstören“ Lebensgrundlage vieler Familien.

      Im Norden der griechischen Insel Euböa lebten viele Familien vom Sammeln von Kiefernharz. Doch nun haben die größten Brände seit Jahrzehnten weite Teile der Wälder vernichtet. Die Lebensgrundlage der Menschen ist zerstört.

      Über Generationen lebten die Einwohnerinnen und Einwohner im Norden der griechischen Insel Euböa von den dichten Kiefernwäldern, die ihre Dörfer umgaben. Die Gewinnung des Harzes der Aleppo-Kiefern war die Haupt­einnahmequelle von Hunderten Familien. Mit der zähflüssigen, klebrigen Substanz schützen sich die Bäume gegen Insekten und Krankheiten. Menschen verwenden es seit der Antike, heute findet es sich in Produkten von Farben und Lösungsmitteln bis hin zu Arzneimitteln, Kunststoffen und Kosmetika.
      Doch inzwischen ist kaum noch Wald übrig: Anfang August 2021 wütete im nördlichen Teil Euböas tagelang einer der verheerendsten Waldbrände Griechenlands, verschlang Waldflächen, Häuser und Geschäfte und trieb Tausende in die Flucht. Die Zerstörungen werden sich nach Einschätzung der Harzsammler und Imker nicht nur auf die diesjährige Ernte auswirken, sondern auch auf die nächsten Generationen.

      Im Norden Euböas, Griechenlands zweitgrößter Insel, werden nach Angaben der Einheimischen 80 Prozent des im Land produzierten Harzes und etwa 70 Prozent des Kiefernhonigs gewonnen. Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Verwüstung: Der größte Teil des Nordens ist zerstört, Zehntausende Hektar Wald und Ackerland gleichen nun einer dystopischen Landschaft mit skelettierten, schwarzen Bäumen. Bis die Bäume wieder so groß gewachsen sind, dass Harz gewonnen werden kann, könnten mehr als 20 Jahre vergehen; bis wieder Kiefernhonig produziert werden kann, vielleicht sogar doppelt so viel Zeit. „In zehn Jahren wird der Wald wieder grün“, sagt ein Einheimischer. „Doch die Harzgewinnung wird erst in 20 bis 25 Jahren wieder möglich sein. Für mich ist es vorbei. Auch ein 30-Jähriger – was soll er machen, sich einen Job suchen und dann mit 50, 60 Jahren zurückkommen, um Kiefern anzuzapfen? Seine Beine werden das nicht mitmachen.“
      Er erinnert sich an den Lärm, als die gewaltigen Flammen auf das Dorf zukamen: „Man konnte ein Rumpeln hören … Es war wie ein Erdbeben.“ Das Feuer kam so schnell näher, dass keine Zeit blieb, die Tausenden an den Bäumen angebrachten Plastiktaschen zu sammeln, die das kostbare Harz auffangen. Stattdessen blieben die Einwohner im Dorf, ignorierten den Evakuierungs­befehl und versuchten, ihre Häuser zu retten. Die Rettung der Häuser gelang, doch den Wald mussten sie aufgeben. Und die Wut der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner ist spürbar – auf die Behörden, die nicht früher mehr Feuerwehrleute schickten und Evakuierungen anordneten, obwohl die Einheimischen nach eigenem Bekunden bei der Brandbekämpfung hätten helfen können.

      Er gewann jährlich rund neun bis zehn Tonnen Harz aus etwa 3.000 Bäumen, für 27 Cent pro Kilogramm. Von all diesen Bäumen überlebte nur einer. Zusätzlich hatte er Olivenbäume, züchtete Vieh und fällte gelegentlich Holz. Doch nun gibt es keine Bäume mehr zum Abholzen, und die meisten Olivenbäume sind auch verschwunden: „Ich habe nirgends mehr irgendwas. Überall ist alles verbrannt.“ Er hat vier kleine Kinder zu versorgen, das älteste ist 13. Nun will er sich nach einer neuen Arbeit umschauen, doch das wird schwierig: Die Schule hat er nach der Grundschule verlassen, lesen und schreiben kann der 48-Jährige nicht. Der Wald, das Harz und die Landwirtschaft sind alles, was er kennt. „Was soll ich jetzt machen?“, fragt er. „Weiß ich, was ich jetzt machen soll?“
      Doch anderen sei es noch schlechter ergangen, erzählt er. Zwar hat die Regierung bereits versprochen, alle von den Waldbränden Betroffenen zu entschädigen. Doch den Verlust ihrer Lebensgrundlage auf Jahrzehnte hinaus könne nichts ausgleichen, sagen die Einheimischen. „Wir haben für die nächsten 30 bis 40 Jahre alles verloren“, erklärt der Imker, der in den Wäldern von Euböa Kiefernhonig produzierte. Die Zerstörung des Waldes sei viel schlimmer gewesen als der Verlust der Bienenstöcke. „Neue Bienenstöcke kann ich aufstellen“, sagt er. „Aber was jetzt verloren ist, das kann man nicht wiederherstellen.“
      Auch ihn schmerzt der Verlust des Waldes, in dem er aufwuchs, am meisten. „Wenn man 50 Jahre mit etwas gelebt hat und jetzt dieses Ding sieht, diese Holzkohle. Jetzt muss ich, der in diesem Wald geboren wurde, diese Schwärze einatmen.“
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    You might also know this place by the following names:

    Órmos Pilíou, Ormos Piliou, Όρμος Πηλίου

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