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  • Day 165

    Auf nach Galápagos!

    July 29, 2022 in Ecuador ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Galápagos-Inseln liegen am Äquator etwa 1.000 km westlich der ecuadorianischen Küste. Die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und einige der Inseln zeigen auch heute noch vulkanische Aktivität. Die isolierte Lage mitten im Pazifik ermöglichte die Entwicklung vieler endemischer Tier- und Pflanzenarten, welche nur hier auf den Inseln existieren. Um dieses einzigartige Ökosystem zu schützen, sind 97% der Galápagos-Inseln Naturschutzgebiet 🐢

    Viele erkunden die Inseln mit einer Kreuzfahrt. Aber jeden Tag volles Programm und alle Aktivitäten unter Zeitdruck - das ist so gar nicht unser Ding. Wir wollen die drei Hauptinseln Isabela, Santa Cruz und San Cristóbal lieber auf eigene Faust entdecken und nehmen uns dafür einen ganzen Monat Zeit. Das ist ganz schön lang, aber die hohen Flug- und Einreisekosten sollen sich auch lohnen. Auf den Inseln soll alles sehr teuer sein, weshalb wir unseren Ausflug gut vorbereiten. In Quito wird noch kräftig eingekauft: Müsli, Nudeln, Tomatensoße, Reis, Tee, Kekse... insgesamt über 6 kg Lebensmittel sind mit an Bord 🥫 Dabei achten wir auf die Einfuhrbestimmungen, denn Früchte, Samen und Milchprodukte sind streng verboten und das wird auch mehrfach kontrolliert. Auch für neue Sonnencreme müssen wir mit über 30 $ tief in die Tasche greifen. Aber das ist am Äquator dringend notwendig. Die UV-Strahlung ist hier so heftig, dass man sich permanent eincremen muss, selbst bei dichter Wolkendecke ⛱️

    Und dann kann es endlich losgehen. Wir fahren zum Flughafen in Quito und registrieren uns für 20 $ pro Person zunächst für Galápagos, wobei alle gebuchten Unterkünfte und Rückflugtickets vorgewiesen werden müssen. Dann wird unser Gepäck gescannt. Zusätzlich zur Flugsicherheitskontrolle wird hier geprüft, dass wir keine verbotenen Lebensmittel, Samen oder Tiere mitbringen. Da alle Touristen für den Flug die höchste Buchungskategorie wählen müssen, fliegen wir heute mal Premium Economy 🤷🏼‍♂️ Der Unterschied ist kaum spürbar und nach nicht einmal zwei Stunden Flug sehen wir auch schon die ersten kargen Inseln aus Vulkangestein ✈️

    Wir landen auf der Insel Baltra und hier geht der Spaß so richtig los. Nach einer kleinen Einreisegebühr von nur 100 $ wollen wir unser Gepäck abholen. Ein Spürhund prüft es gerade auf unerlaubte Substanzen. Vier Koffer werden herausgefischt... oh oh, wer versucht hier wohl heimlich Mandarinen nach Galápagos zu schmuggeln? 🍊 Unsere Rucksäcke sind zum Glück nicht betroffen und wir dürfen weiter. Für läppische 5 $ fährt uns ein Shuttlebus ganze fünf Minuten zum Pier, von wo wir mit einem kleinen Boot auf die Insel Santa Cruz übersetzen. Hier dürfen wir wählen: Auf den nächsten Bus warten oder für 25 $ ein Taxi in den Hauptort von Santa Cruz nehmen. Tatsächlich entscheiden wir uns für das teure Taxi, denn wir haben es eilig. Wir wollen die 15-Uhr-Fähre von Santa Cruz nach Isabela nehmen 🚤 Und so kommen wir gegen 13 Uhr auch rechtzeitig am Fährhafen an. Womit wir nicht gerechnet haben: Alle Fähren nach Isabela sind heute bereits ausgebucht, die nächste geht erst morgen früh um 7 Uhr... na klasse! 🙄 Wir kommen hier heute also nicht mehr weg und müssen uns ziemlich frustriert eine Unterkunft für eine Nacht suchen. Nach ein paar Versuchen finden wir ein Hotel, wo uns eine alte Dame noch ein Zimmer anbieten kann. Wir erklären unsere ungeplante Notsituation und bekommen sogar noch ein bisschen Rabatt. Am Abend schauen wir uns noch die Promenade von Santa Cruz an und stolpern bald über den ersten Seelöwen, der es sich zwischen den ganzen Menschen gemütlich gemacht hat. Wahnsinn! Viele Tiere hier auf den Inseln kennen keine natürlichen Feinde und haben daher auch kaum Scheu vor Menschen 🦭

    Am nächsten Morgen sind wir noch vor Sonnenaufgang unterwegs zur Fähre, die uns jetzt hoffentlich mit nach Isabela nimmt. Und über diese Fährfahrten haben wir jede Menge Horrorgeschichten gehört, immerhin geht es mit einem eher kleinen Schnellboot für etwa zwei Stunden über den Ozean 🌊 Michelle wirft direkt eine Reisetablette ein, Mathias lebt lieber am Limit. Auf dem Fährboot gibt es schonmal keine Schwimmwesten - komisch, sonst bekommt man in jedem knietiefen Tümpel solche Dinger umgeschnallt und hier auf offener See nicht? 🤷🏼‍♂️ Und dann geht's looos... nach gerade einmal fünf Minuten versagt einer der drei Motoren. Es wird etwas dran rumgewerkelt, hilft aber nicht viel. Während der Reparaturversuche wird das Boot von den Wellen nur so hin und her geworfen. Na, das kann ja heiter werden! Wir fahren mit zwei Motoren weiter, aber nicht wirklich langsamer, nur lauter. Dazu der Wellengang und Dieselgeruch, was für ein wunderbares Erlebnis 🥴 Während der Fahrt schlafen so ziemlich alle ein oder übergeben sich oder starren einfach stoisch auf den Horizont 🛥

    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich die Insel Isabela. Hier geht der Bezahl-Irrsinn direkt weiter. Neben den Fährkosten von 30 $ pro Person haben wir auf Santa Cruz bereits 1 $ für die Benutzung des Piers (!) und 1 $ für ein Wassertaxi vom Pier zur Fähre gezahlt. Jetzt gibt es wieder 1 $ für das Wassertaxi von der Fähre zurück zum Pier und als Bonus noch 10 $ "Eintritt" für die Insel 💸 Aber nun genug über die Gebühren gejammert, wir haben es uns ja so ausgesucht. Es ist nur beispielhaft, wie hier an jeder Ecke abkassiert wird, damit alle am Tourismus mitverdienen. Nicht ohne Grund gehört Galápagos zu den reichsten Regionen Ecuadors 💰 Immerhin haben wir auf Isabela eine hübsche Unterkunft mit eigener Küche. Wir kaufen die fehlenden Lebensmittel ein und staunen über die Preise, vor allem die der Milchprodukte: 4,50 $ für einen halben Liter Joghurt und 6,80 $ für zehn Scheiben Sandwichkäse, läuft! 🧀 Nach dieser aufregenden Anreise können wir nun etwas zur Ruhe kommen und die Insel erkunden...
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