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  • Day 87–89

    Cahuita🐒🐿🦥🦝🐦🦎🦋🐛🪲🦗🕷🦀🐜🐝🐍🐸

    October 16, 2023 in Costa Rica ⋅ ☁️ 30 °C

    *Verfasst von Henne

    16.10.23 - Pura Vida!

    Nach einer interessanten Fahrt kommen wir in Cahuita an. Die Fahrt war insofern interessant, als dass wir über Autobahnen und Landstraßen, verwinkelten Stadtstraßen bis hin zu einem Schotterweg fahren. Dieser hat bestimmt 30° Neigung abwärts und führt zu einem Weg mit viiielen Schlaglöchern. Ich freue mich über das hohe Auto und den Allradantrieb 😁
    Wir finden jedenfalls unser Hostel, werden von einem Kolibri direkt neben dem Parkplatz und anschließend dem Hostelbesitzer begrüßt. Unser Dormroom ist zweckmäßig und ohne Klimaanlage, dafür mit verschiedenen Ventilatoren ausgestattet. Danach machen wir uns in das Dörfchen auf, wir wollen noch etwas Geld abheben und Flaschenwasser besorgen, außerdem ist bald Abendbrotzeit. Wir wandern durch das idyllisch anmutende Örtchen und finden ein etwas touristisches - jedoch lokales Essen anbietendes - Restaurant. Hier probieren wir sogar wieder die Bananenvorspeise (sind wegen der Kuba-Erfahrung etwas vorsichtig 😅), aber alles schmeckt ausgezeichnet.

    Nebeninfo: Die Ticos (Bewohner Costa Ricas) sagen zum Abschied und zur Begrüßung immer "Pura Vida" - pures Leben. Meinen tun sie damit die Einfachheit des guten Lebens, Lebensfreude, Glück und Optimismus. Was für uns Mitteleuropäer vielleicht wie Zwangsoptimismus klingt, wird hier hingegen gelebt. Eine einfache Floskel, die sehr viel mehr bedeutet, als es zunächst den Anschein hat, stellt sie doch die positive Lebenseinstellung dieser Menschen dar!

    17.10.23 Tiere, so viele Tiere!!!

    Wir haben einen guten Tipp für eine tolle Wanderung hier erhalten: Wenn wir den nebenanliegenden Nationalpark direkt über den Strandzugang neben dem Dorf nehmen (über den Kelly-Creek 🫨) statt den anderen 'offizielleren' an der Hauptstraße, dann müssen wir nur auf Spendenbasis Eintritt zahlen! Das funktioniert sehr gut, und dass ein unaufdringlicher Guide uns am Eingang alles kurz erklärt und dann Verständnis dafür hat, dass wir keine Führung möchten, ist ein netter Bonus. Mit Blick aufs Meer betreten wir den Urwald - nur um alsbald die ersten Tiere in den Bäumen zu entdecken! Kelly wird zuerst mit Nussresten beworfen - ein Eichhörnchen über ihr futtert sein Frühstück ohne Rücksicht auf Verluste, und eine Familie Spinnenaffen hangelt sich von Baum zu Baum. Gespannt schauen wir ihr nach. Anschließend wandern wir weiter. Eine Besucherin macht uns auf etwas aufmerksam: In weiter Ferne hängt in einer Baumkrone ein Fellknäul - unser erstes Faultier! Es ist genauso unspektakulär, wie uns zuvor mitgeteilt wurde, wie es sein könnte. Ohne Hilfe hätten wir es niemals gesehen. Aber es zählt, einfach weil sie sowieso meistens so aussehen 😅Der weitere Weg geht durch den Regenwald parallel zum Strand, dem vorgelagert das größte Korallenriff Costa Ricas liegt. Von diesem haben wir nicht viel, dafür umso mehr vom Wald. Wir sehen einige Geier, ein Kranich wandert den Strand entlang, und Kelly entdeckt im Dickicht ein Aguti, ein ziemlich großes Nagetier. So eins lief mir heute Früh auf einer Wiese beim Hostel schon über den Weg, aber sie sind so unglaublich scheu, dass es immer wieder eine Freude ist, eins zu sehen! Wir entdecken außerdem unterschiedliche weitere Vögel und Schmetterlinge, auch diesen riesigen blauen, den man so oft auf Bildern sieht (🦋 Blauer Morphofalter). Dabei hören wir die ganze Zeit das Meer, hin und wieder laufen wir auch direkt über den Strand, bevor es wieder zurück ins Grün geht. Bunt schillernde Eidechsen huschen vor uns entlang oder liegen träge auf dünnen Baumstämmen. Wir bestaunen tolle Bäume und ungewohnte Blüten, beobachten Ameisen (laufen sogar über ein Schlachtfeld - überall auf dem Weg liegen tote kleine und noch schwach zuckende große), sehen kleine Einsiedlerkrebse (sogar an Baumstämmen in zwei Metern Höhe 😲), dicke rote Hummelbienen und große blaue Krabben, die sich in Erdhöhlen flüchten, und im grünen Unterholz können wir sogar einen gut versteckten Basilisken entdecken! Irgendwann wird der Sandweg zum Steg. Hier begegnen wir Kapuzineräffchen, die auf dem Geländer herumspazieren und frech nach offenen Rucksäcken Ausschau halten. Vom Steg aus können wir eine kleine grüne Schlange entdecken, vermutlich eine grüne Nasen-Peitschennatter (giftig)? Sie schlängelt sich langsam durch das Laub nach oben.

    Wieder auf normalem Weg, sehen wir weit oben wieder Affen auf Ästen herumliegen, Brüllaffen werden das sein. Wir laufen weiter und geraten in eine Gruppe vorbeiziehender Kapuzineräffchen, einige Weibchen haben sogar Jungtiere am Körper hängen. Kelly will sich mit einem Jungtier anfreunden und bietet ihm eine einheimische Frucht an, die die Tiere an diesem Baum hier suchen. Der Versuch gelingt nicht so ganz, es ist zu schüchtern, aber wir können es ziemlich nah beobachten. Beim Weitergehen kommen wir an einer Familie Waschbären vorbei (Mutter mit drei Jungtieren), die zwar süß anzusehen sind, jedoch auch hier wie fast überall auf der Welt als Futter- und Nesträuber und zu den invasiven unerwünschten Arten zählen.

    Wir haben nun bereits so viel gesehen und haben erst die Hälfte des Parks geschafft 😄

    Das nächste Highlight ist eine lila Riesenheuschrecke (Tropidacris cristata Linnaeus), die mit ihren 14 cm (w) bzw. 10 cm (m) wirklich beeindruckend groß und auch tatsächlichdie größte Heuschrecke der Welt ist! In der Nähe hängt noch ein Bienennest unter einem großen Blatt, kleine schwarze ungefährliche Drohnen bewohnen es. Wir sehen noch mehr Einsiedlerkrebse in wunderschönen hellgrünen Gehäusen und sogar noch ein weiteres fast schwarzes Eichhörnchen! Seltsame Spinnen in recht auffälligen Netzen kommen uns vor die Linse. Am Stand, den wir mal wieder entlangschlendern, entdecken wir Boden bewachsende Orchideen. Pelikane chillen auf Holzpfeilern weit im Wasser. Bäume mit sehr vielen Stacheln gibt es hier, außerdem riesige Fici (Plural v. Ficus) mit gigantischen Stämmen, und im Kontrast hin und wieder eine Kokosnuss, aus der gerade erst zwei zarte Blätter wachsen.

    Der letzte Teil des Weges führt noch einmal auf einem Steg entlang - gefühlt sind das nochmal ein paar Kilometer. Hier entdecken wir nochmals eine kleine grüne Schlange, außerdem suchen direkt unter uns Nasenbären nach Futter und lassen sich von uns kaum stören. Dadurch, dass wir auf diesem Steg sind, hat man nochmal das Gefühl, weniger Eindringling zu sein, da der Boden unberührter ist und man sich den Tieren nicht so aufdrängen kann. Doch Natur gibt es überall, und schon bald entdecke ich, dass auf dem Geländer überall Insekten krabbeln! So entdecke ich (und vorneweg sorry, ich mag Insekten 😅): Eine Raupe, die sich mit Tarn-Schmutz bedeckt, einen gelben Käfer mit schwarzen Flecken, einen länglichen grünen Käfer, eine orangene haarige Raupe, eine grüne halbtransparente Springspinne, eine kleine orange Stabheuschrecke, eine Fliege mit ...einem schmucken Hintern, aus dem Haare wie Feuerwerk wachsen?, gelbrote Raupen, ein riesiges Heimchen (im Baum neben dem Geländer), einen großen grünlich schillernden Lackkäfer, eine schwarze Raupe mit Borsten auf den Borsten, eine riesige Goldene Seidenspinne (ungefährlich für Menschen), und... dann erst einmal nicht mehr! Wir müssen uns langsam beeilen, der Park macht bald zu!

    Wir schaffen es rechtzeitig (ich glaube, wir sind die letzten), und gehen zur Hauptstraße. Während wir das Stündchen auf den Bus warten, sortieren wir Bilder und machen weitere Fotos der zwei großen Goldenen Seidenspinnen, die am Häuschen hängen und sogar einen Falter fangen. Zurück im Ort machen wir am Ortseingang noch die obligatorischen Tourifotos mit den großen Buchstaben (und den Figuren, hier sieht ein... Faultier, natürlich!). Abends hat der Burgerladen, zu dem wir gehen wollen, leider schon zu, sodass wir wieder in das Restaurant gehen, in dem wir schon waren. Wir werden wie Stammgäste behandelt und fühlen uns recht wohl, während es draußen anfängt in Strömen zu gießen. Wir warten das Gröbste ab und gehen zurück. Auf dem Weg des Hostels entdeckt Kelly noch eine dicke Aga-Kröte, die sich dann langsam ins nasse Gras verzieht.

    18.10.23 - Avocados und Abfahrt

    Am Tag zuvor viel wenige Meter von Kelly auf einer Wiese des Hostelgeländes eine dicke Avocado mit lautem Geräusch auf den Boden - knappe Kiste 😳 Wie brachten sie dem Hostelbesitzer, der meinte, sie müsse noch zwei Tage reifen und wir könnten sie mit einer von vor zwei Tagen tauschen. Wir verzichteten, haben aber heute Früh doch Bock drauf. Also besorge ich uns doch eine Avocado, die absolut deliziös schmeckt - echt zu empfehlen!

    Danach bereiten wir die Abfahrt vor, ein längerer Weg steht an - es geht nach Tortuguero, einer Insel, zu der wir eine Weile unterwegs sein werden. 🙃
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