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  • Day 4

    Tag 3 Havanna

    November 12, 2016 in Cuba ⋅ ☀️ 27 °C

    Auch am heutigen Tag waren wir ähnlich früh wach, als am Tag zuvor. Es beruhigte uns, denn somit hatten wir mehr Ruhe beim Frühstück. Falsch Gedacht. Da heute scheinbar die ein oder andere Reisegruppe das Hotel verließ lief die heiße Schlacht am kalten Buffet. Plätze waren drinnen wie draußen genau so Mangelware wie Teller, Besteck und Gläser.
    Aber es galt das Prinzip "Plan B". Gio erklärte bereits am Donnerstag bei der Fahrt zum Hotel, dass das Prinzip "Plan B" eine wichtige Rolle spielt: wenn etwas nicht geht, suche einen anderen Weg.
    So wurden die Säulen des Geländers der Terrasse kurzfristig zum Stehtisch umfunktioniert. Teller, Besteck und Gläser galt es am einfachsten zu erhaschen, wenn sie quasi gerade aus der Küche gebracht wurden.
    Nachdem wir dann doch noch alle satt geworden sind, ging es los in den heutigen Tag. Pünktlich zum Museum der Revolution, so hat es Gio am Vortag angekündigt. Normalerweise geht es dort mit Gruppen zwei Stunden lang durch um alles zu erklären - dieses Mal hat er mit uns aber nur eine Stunde. Der Hintergrund war, dass es anschließend zum Havanna Club Rum Museum gehen sollte und wir dort eben eine feste Besucherzeit hatten, wann wir da seien müssen.

    Die ersten Infos rund um die Revolution erhielten wir bereits auf der kurzen Anfahrt. Zur Überraschung unseres Guides mussten wir jedoch die erste halb Stunde vor dem Museum verbringen, da dieses später als geplant öffnete. Diese 30 Minuten waren dennoch sehr interessant, da Gio einiges über seinen Job als Reiseleiter, die Ausbildung und den organisatorischen Strukturen erzählt hat.
    Dafür folgte dann die Museums-Führung im High-Speed Durchgang. 30 Minuten statt 120 standen ihm zur Verfügung - und dies hat er wirklich gut gemacht. Alle Beteiligten bekamen einen Einblick in Ursache, Durchführung und Folgen der Revolution, sowie natürlich deren bekanntesten Gesichtern. Tiefergehende Infos werden wir in den nächsten Museen erhalten.

    Von hier aus ging es dann zum Havanna Club Rum Museum. Eine kleine Einrichtung, in welcher uns von der Ernte des Zuckerrohrs bis hin zur Lagerung alles sehr plastisch erklärt wurde. Natürlich durfte zum Abschluss an die Führung eine kurze Verkostung nicht fehlen. Jeder bekam einen Schluck eines 7 Jahre alten Rums. Wer wollte, konnte anschließend im Havanna Club Shop noch zuschlagen. Neben den auch in Deutschland bekannten Sorten gab es hier die Spezialität "Ritual", welche einen Hauch von Vanille inne hat. Zudem die teuerste Flasche der Havanna Club Familie für rund 1.700 €.

    Der Mittag stand dann erst einmal zur freien Verfügung. Auf der Suche nach einem geeigneten Lokal fanden wir Platz in einer Kultkneipe Sloppy Joes wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Unser Reiseleiter empfahl uns dieses, da auch dort Hemmingway regelmäßig Gast gewesen seien soll. Fünf Minuten vor Öffnung standen wir vor dem Tor - was eine sehr gute Entscheidung war, da kurz nach uns immer mehr Menschen in diesem Lokal Platz finden wollten. Das Essen war auch wirklich gut.
    Anschließend haben wir noch die Zeit genutzt und sind durch die Altstadt geschlendert und haben einen schönen Kunstmarkt besucht.

    Am Nachmittag stand dann Salsa auf dem Plan.
    Wir fuhren in das Restaurant, in dem wir am Vorabend bereits unser Kennenlerne-Essen hatten. Hier standen nun 2 Stunden Salsa Kurs im Programm. Zuerst machen wir alle kollektiv Aufwärm-Übungen zu Lateinamerikanischen Klängen. Um die Hüften und die Nerven etwas zu lockern gab es dann erst mal einen Cuba Libre.
    Nun kamen die Grundschritte: nach links und nach rechts - Drehung links und rechts - Five-Change mit Links und rechts - Squer in beiden Richtungen.
    Und nun wurde es ernst. Jeder bekam einen kubanischen Tänzer, bzw. eine Tänzerin an die Seite gestellt. Mit diesem erfahrenen Instruktor durfte dann das grad gelernte umgesetzt werden.
    Leider hörte die Einheit in dem Moment auf, wo man begann alles verstanden zu haben und das Tanzen Spaß zu machen.

    Zurück im Hotel ging es erst einmal unter die Dusche, da das Nachmittagsprogramm recht schweisstreibend war. Kevin und Valentina waren so nett und haben in dieser Zeit schon einmal einen Tisch reserviert.
    Da die beiden schon ein paar Tage auf der Insel und auch in Havanna waren, hatten sie schon ein tolles Restaurant kennengelernt. Als wir "deutschlpünktlich" zur reservierten Zeit am Restaurant waren (Gio hat uns erzählt, dass in Kuba die Menschen noch als pünktlich angesehen werden, wenn sie 15-30 Minuten zu spät sind) war vor dem Eingang eine sehr lange Schlage von Einheimischen und Touristen. Ein Koberer vor der Tür wollte uns direkt für das Restaurant begeistern. Als er bemerkte, dass wir sowieso in dieses Restaurant wollten, bat er uns am Ende der Schlange zu warten. Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis dieser Schrank von einem Mann verstand und uns glaubte, dass wir eine Reservierung für diesen Abend hatten.
    Eingekehrt in den Laden warteten wir kurz an der Bar, da der Kellner uns zu verstehen gab, dass der Tisch noch hergerichtet werden muss. Als der Chefkellner uns ein Zeichen gab setzen wir uns in Bewegung. Ein Tisch in bester Lage. Mitten im Saal im Erdgeschoss - war nicht unser Tisch, was uns der Kellner zu verstehen gab, als wir uns gerade setzen wollten. Es war der größte Tisch im Raum und es wurde just für acht Leute eingedeckt. Aus diesem Grund dachten wir: der Premium Platz kann ja nur für uns sein. Stattdessen wurden wir nach oben gebeten. Neben unsrer Tafel saßen dort noch vier Kubaner, die gerade Granny's Geburtstag feierten.
    Der Kellner, der uns hier oben betreute, wollte uns scheinbar einen Gefallen tun, und simulierte für uns deutsches Klima im November, indem der die Klimaanlage so einstellte, dass man problemlos in Jacke hätte essen können. Seinen Bemühungen zu trotz uns heimisch zu fühlen, regulierten wir das Kühlgerät kurzerhand selbst, als er unsere Getränke holte.
    Wir hatten dort einen traumhaft lustigen Abend, mit leckeren Speisen in viel zu große Portionen zu unschlagbar günstigen Preisen.
    Unser Kellner war zum Ende des Mahls ein wenig irritiert, dass wir die nicht gespeisten Bananen-Chips gern mitnehmen wollen, den Fisch, von dem Daniela gerade mal ein Viertel geschafft hat, nicht.

    Da es unsere vorerst letzte Nacht in Havanna war schlenderten wir noch zu Hemmingways Daikiri Bar. Ein absoluter Touristenmagnet - aber das sind wir ja nunmal.
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