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  • Day 8

    Tag 6 irgendwo im nirgendwo

    November 16, 2016 in Cuba ⋅ ☀️ 26 °C

    Erneut hieß es Koffer packen, da wir nach zwei Nächten in Vinales den Westen der Insel wieder verließen.
    Nachdem wir kurzen Halt gemacht haben um uns mit Wasser einzudecken ging es 2 1/2 Stunden weiter mit dem Bus in Richtung Landesinnere und Höhe Havanna dann südlich. Unser Ziel war das Naturschutzgebiet Las Terassas.
    In weiser Voraussicht fragte uns unser Guide, ob wir die geplanten 3 h Stunden wandern wollen, ob wir lieber Dank einer Abkürzung zwei Stunden durch den Wald spazieren möchten, oder das Wandern direkt ausfallen lassen und stattdessen ein Kunstmuseum besichtigen und uns anschließend über eine 1600 Meter breite Schlucht abseilen möchte.
    Der Gedanke über einen 1,6 km breiten Abgrund zu baumeln sagte den Sportskanonen in unserer Gruppe schon ziemlich zu. Jedoch war der Gedanke, dass es diesen Adrenalin Kick nur in Kombination mit Kultur gäbe, schoss diese Variante wohl schnell aus dem Rennen. Da uns Gio sagte, dass die Wanderung keine ständigen Höhen und Tiefen hätte, wie es bspw. wäre, wenn wir im Osten der Insel wandern würden, siegten Sportler gegen Moppel 13:12.

    Am Nationalpark angekommen sah ich über uns einen sehr stark bewölkten Himmel. Es war glaube ich das erste mal, dass ich mich im Urlaub so sehr über Wolken gefreut habe. Gio meinte im Vorfeld, dass das wirklich anstrengende auf der Tour der zweite Teil in der Sonne ist. Wo jedoch keine Sonne, da kein anstrengender Teil in der Sonne.
    Bevor es los ging gab es - wie sollte es denn anders sein - einen Begrüßungscocktail, welchen wir bei Klängen einer kubanischen Band genießen konnten. Dann ging es mit unserem Lokalguide in den Wald. 3 h für 8 km. Diese durchaus überschaubare Tempovorgabe relativierte sich etwas im Rahmen der Wanderung, da die Definition von "Höhen und Tiefe" zwischen Reiseleitern und Reisegruppe durchaus variierte. Wenn dies eine Wanderung in der Horizontalen war, müssen die Wege im Osten Kubas steil in die Höhe gehen.
    Die Wanderung durch den Urwald - auf dem Pfad der Glücklichen - war dennoch sehr schön; immer dann, wenn Lokalguide und Gio anhielten um uns etwas über Ruinen, Blumen, Kaffeeanbau und der Vogelwelt erzählte. Der Nationalvogel des Inselstaats Kubas ist nicht nur blau, rot, weiß sondern verhält sich auch wie ein Kubaner: wenn er singt, wackelt er mit dem Schwanz ... also tanzt.

    Einen kurzen Zwischenstopp gab es bei einem Bauern, bei dem wir frische Kokosmilch trinken und Kokosnuss essen konnten.
    Dann folgten der letzte Auf- und wieder Abstieg zum Fluss, das Ende unserer Wanderung.
    Hier wartete bereits der Bus auf uns, sodass wir uns umziehen und in die Fluten springen konnten. Nur wenige trauten sich in das kalte Nass an den wunderbar kleine Wasserfälle plätscherten.
    Als nächstes Ziel fuhren wir zu einem vegetarischen Restaurant. Der hier alkoholfreie Drink "Anti-Stress" verarbeitete unter anderem Kaktus. War interessant mal zu trinken, jedoch schmeckte diese Kombination recht bitter.
    Als Vorspeise wurde dann neben Brot drei Hauseigene Dips gereicht und anschließend Suppen-Roulett. Jeder erhielt durch Zufall eine von vier Suppen. Ich erwischte eine Nudel-Gemüse-Suppe mit frischem Obst. Diese geschmacklich neue Zusammenstellung war richtig lecker.
    Auch die Auswahl der vegetarischen Gerichte, die auf den Tisch kamen waren sehr gut.
    Bei uns mit am Tisch saß Koch Kevin. Er ließ sich den Blick in die Küche nicht nehmen. Lustig wurde es dann, als wir über die "Azubis von heute" gesprochen haben. Der Beruf des Kochs ist leider bei den wenigsten Bewerbern die erste Wahl, und die, die sich dann bewerben zeugen nicht immer unbedingt von hoher Qualität. Dies erinnerte mich, dass es vor einigen Jahren im privaten Fernsehen eine Bewerbungsshow für junge Menschen gab. Die Qualität des dort abgelieferten war streckenweise erschreckend. Nun wurde es amüsant: Kevin war Teilnehmer dieser besagten Sendung... und berichtete darüber, wie gestellt diese Shows sind.
    Während wir in diesem Restaurant saßen, änderte sich das Wetter wieder. Hierzu waren wir gerne bereit, denn der Spaziergang durch die Wälder war ja bereits gemeistert. Allerdings war es nicht die Sonne, die den Himmel eroberte, sondern die Wolken brachen auf und brachten uns den ersten kubanischen Regen.
    Nach einem Abschlusscafe bei Maria ging es dann ins Hotel. Zurück nach Havanna in das Plaza.
    Das Hotel war bei Ankunft brechend voll mit Touristen aus allen Herren Länder.
    Dazu streikte einer der beiden Aufzüge.
    Das Zimmer, welches wir für diese Nacht zugeteilt bekommen haben war scheinbar frisch renoviert. Zumindest ist Farbe neu an die Wand gekommen.

    Da das Wetter noch nicht aufhellte und wir sowieso schon platt waren, dachten wir uns, wir nehmen noch einen Snack an der Hotelbar. Da die Karte jedoch wenig Vegetarierfreundlich war entschieden wir uns dagegen. Auch die Einladung der Reisegruppe auf einen Absacker noch in die Stadt zu gehen, schlugen wir aus - was nicht die schlechteste Entscheidung seien sollte.
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