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  • Day 8

    Tag 7 under the sea

    November 16, 2016 in Cuba ⋅ ⛅ 27 °C

    Wach geworden und routiniert geht der Griff zum Handy um zu schauen, wie spät es denn ist. In der Erwartung eine 2, vielleicht eine 3 als Stundenzahl zu sehen, um sich dann gemütlich noch einmal umzudrehen und ein paar Stunden zu schlafen sah ich, dass es bereits kurz nach 6 war. Die beste Zeit um im Urlaub die Nacht zu beenden. Der erste Weg aus dem Bett führt ins Bad. Kulturbeutel auf und.... Moment, da hat sich doch was bewegt... Tatsache: ein blinder Passagier. La Cucaracha.
    Bereits als wir das erste mal in Havanna waren hatten einige der Mitreisenden Besuch von allem möglichen an Krabbelviechern. Bei uns kam die Schabe in Vinales vorbei. Sabrina sah sie... und so schnell sie da war, war sie wohl auch wieder verschwunden. Ich entschloss mich dann, meinen Kulturbeutel geschlossen zu halten - nicht, dass die da noch rein klettert. Der Gedanke war scheinbar gar nicht so abwegig, denn sie war wohl schon drin.
    Am Tag drauf besuchte mich bei Zähneputzen noch ein ... oder sie war auf der Suche nach ihrem Freund, der in Einzelhaft im Pflegemittelbeutel saß ... indem er den Abfluss des Waschbecken hochgekraxelt kam. Auf dem selben Weg verließ das Tierchen aber auch umgehend wieder unseren Bungalow mit viel Wasser.
    Nun gut: an diesem Morgen kam der Reisegast aus Vinales in Havanna wieder ans Licht der Welt. Ich erschrak, schlug zu, und entsorgte kurzerhand den Kulturbeutel. Den Rest der Reise sollte eine Plastiktüte das Zuhause von Zahnbürste und Co werden.

    Nach dem Frühstück hieß es wieder Koffer, Rucksack und Kamera schnappen, da es nur ein Einnächtiges Gastspiel war. Nach dem Check Out saß ich bei Anett in der Lobby und wir warteten auf den Bus. Plötzlich erschien der Rezeptionist bei uns am Tisch und forderte Anett auf, noch die Flasche Wasser aus der Minibar zu bezahlen. Diese intervenierte zu recht, da uns unser Guide bereits zu Beginn der Reise sagte, dass wir nichts aus der Minibar nehmen sollen, da es immer wieder zu Ärger führt. Diesen Rat hat sie auch befolgt, jedoch kam ihr Klagen beim Rezeptionisten nicht an. Dies lag vor allem daran, dass Anett aufgrund ihrer eingefangenen Erkältung kein Wort raus brachte. Da weit und breit kein weiterer Mensch zu fassen war, wurde ich dann als würdiger Gesprächspartner vom Hotelpersonal erwählt. Als ich ihm erklärte, dass dies nicht stimme, meinte er trocken: das Zimmermädchen habe aber gesagt, dass das Wasser fehle. Mein Schlichtungsversuch, man könne ja nachschauen gehen, beantwortete er recht sachlich mit, ich solle mal nachgucken gehen. Er würde jedoch nicht mitkommen, da das Zimmermädchen ja vor Ort sei.
    Also hoch in die dritte Etage. Zimmer gesucht, gefunden, jedoch kein Zimmermädchen. Als Frühsport die ganzen Labyrinthartige Etage abgelaufen - und auf der ganzen Etage niemanden gefunden.
    Unverrichteter Dinge wollte ich dem Herren hinter der Rezeption erklären, dass a) kein Zimmermädchen irgendetwas behaupten kann, da ja schließ keins da ist und b) es auch sehr unrealistisch ist, dass Anett vom Vorabend 20:00 Uhr bis zum heutigen Morgen 5 Liter Wasser vernichtet hat, denn so große Flaschen standen in der besagten "Mini-Bar".
    Als ich also zu meinem verbalen Gegenschlag ausholen wollte und mit den Worten: "there is a mistake" startete, wusste er wohl scheinbar schon nichts mehr davon, dass er mich grad Laufen geschickt hat und meinte zu gleich, es wäre alles in Ordnung.

    Nach der doppelten Aufregung am frühen Morgen konnten wir also den Bus besteigen.
    Gio erklärte uns den geplanten Tagesablauf und merkt an, dass wir eine sehr ruhige Gruppe seien - zumindest würden wir keine Fragen stellen und die Busfahrt immer nur schlafen wollen. Als er zur Erklärung hörte, dass eben ein Großteil am Vorabend noch feiern waren, beruhigte ihn das scheinbar. Er fand es gut, dass wir das wahre Kuba erleben und raus gehen.
    Nun standen also erst einmal 2 1/2 h Fahrt im Schlafmobil an.
    Die dann folgende kurze Pause wurde von vielen Gruppenteilnehmern zum Souvenirshopping genutzt. Man merkte, dass nun die Hälfte der Reise rum war, und die ersten Erinnerungsstücke ins Reisegepäck wanderten.
    In den nächsten 45 Minuten erhielten wir nun einige Informationen über die Inversion der Exilkubaner an der Schweinebucht im Süden der Insel.
    Besagte Bucht war auch Ziel der laufenden Etappe. Dort waren wir alle zum Schnorcheln eingebucht.
    Mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel schmissen wir uns ins Wasser um einen Blick auf die Unterwasserwelt zu werfen. So toll der Anblick von den Fischen in ihrer natürlichen Umgebung doch war, war es auch ein sehr merkwürdig-beklemmendes Gefühl durch diesen Schnorchel zu atmen.
    Aus dem Grund kostete ich die 1 1/2 h nicht voll aus, sondern nutzte die Zeit nach dem Umziehen in trockenen Sachen, unseren Busfahrt, welcher gerade Gitarre spielte, mit den frisch erworbenen Maraccas zu begleiten.
    Nachdem wir auch hier unsere Mittagspause verbracht haben ging es weiter nach Cienfuegos, was auch das Louisiana Kubas genannt wird. Der Baustil erinnert auch tatsächlich an die amerikanische Jazz-Metropole, wobei ich letztere nur von Fotos kenne.
    Nach einem Fotostop an Central Park sahen wir uns den Palacio de Valle an, eine alte Villa des ehemaligen Zuckerbarons Acisclo del Valle Blanco, auf dessen Dachterrasse ein kleines Café ist und wir unseren heutigen Begrüßungscocktail erhielten. Von hier aus hatten wir nicht nur einen tollen Blick über die Stadt, sondern auch zum Sonnenuntergang.

    In der Dunkelheit ging es dann weiter nach Trinidad, unsere Homebase für die nächsten Tage. Unser erstes All Inklusive Hotel während der Reise und somit wurden wir auch als erste Amtshandlung an der Rezeption gebrandmarkt: ein schmuckes weißes Bändchen identifiziert uns eindeutig als Pauschaltourist und ermöglicht uns den uneingeschränkten Zugang zu Essen und Rum.

    Der Abend klang dann bei mäßigen Animationsprogramm mit Kartenspiel an der Poolbar aus.
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